Kategorie: AktuelleNEWS

Endspurt für die Planungen „Nordwestlich Auf der Steinernen Straße“

Die letzte Phase des Bebauungsplans Nr.923 ist eingeläutet: der Plan und die erforderlichen Stellungsnahmen müssen noch der Stadtverordnetenversammlung zum Satzungsbeschluss vorgelegt werden, bevor dieser im Amtsblatt bekannt gemacht werden und in Kraft treten kann.

Ein genaues Datum bis zum Abschluss aller administrativen Schritte und bis zu Baubeginn hat die Stadt Frankfurt in ihrem letzten Update zum Bebauungsplan nicht genannt. Der Plan selbst hat seine Anfänge im Jahr 2018 und ist auch schon in unserem Stadtteilmagazin thematisiert worden.


© Stadtplanungsamt Stadt Frankfurt am Main, Kartengrundlage: Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main

Kernstück des Plans ist die Errichtung zweier neuer Schulen und einer Kindertagesstätte (auf der Karte oben in lila):
– das Gymnasium Nord, das seinen Betrieb bereits auf einem provisorischen Standort in Praunheim/Westhausen aufgenommen hat; ein Termin und die Modalitäten für den Umzug nach Bonames/Nieder-Eschbach stehen noch nicht fest.
– eine Grundschule, die neben der Steffi-Jones-Schule in Bonames und der Michael-Grzimek-Schule in Nieder-Eschbach den gestiegenen Bedarf an Grundschulplätzen abdecken soll.
– da ebenfalls drei- bis viergeschossiger Wohnungsbau vorgesehen ist (auf der Karte in rot), ist ein zusätzlicher Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder m Vorschulalter absehbar: eine auf dem Schulgelände integrierte Kindertagesstätte soll dem gerecht werden.

Zusätzlich ist die Neuanlage öffentlicher Grünflächen vorgesehen: neben der Begrünung  der Straßenräume und Baugrundstücke dienen südliche Teile davon als Retentionsfläche. Einen Bolzplatz im nördlichen Teil des Baugebietes soll es ebenfalls geben.
Eine weitere U-Bahn-Station (Linien U2 und U9) soll die Erreichbarkeit des Wohngebietes und der Schulen im öffentlichen Nahverkehr verbessern.

Links:
https://www.region-frankfurt.de/Services/Presseportal/Pressemitteilungen/Neuer-Wohn-und-Schulstandort-in-Nieder-Eschbach-Ver%C3%B6ffentlichung-des-Planentwurfs-und-Beteiligung-der-%C3%96ffentlichkeit.php?object=&ModID=7&FID=3255.1351.1&NavID=3255.86&La=1

 

 

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Lösungsfestival „Von Daten zu Taten“ lädt Kalbach-Riedberger zur Mitgestaltung ein

Bildungskommune Frankfurt - Gemeinschaft Symbolbild

Am Samstag, dem 15. November 2025, verwandelt sich das Billabong Familienzentrum (in der Graf-von-Stauffenberg-Allee 46b) in eine Werkstatt für Stadtteilentwicklung. Das Team des Stadtteillabors Kalbach-Riedberg lädt von 10:30 Uhr bis 17:00 Uhr zum interaktiven Lösungsfestival ein, bei dem Bürger konkrete Ideen für die Bildungslandschaft ihres Viertels entwickeln können.

Vormittagsprogramm: Austausch bei Brunch und Ausstellung

Von 10:30 Uhr bis 13:00 Uhr erwartet Besucher ein kostenloser Brunch mit Kaffee und Croissants. Parallel präsentiert eine interaktive Ausstellung bestehende Lernorte im Stadtteil – von Bibliotheken über Familienzentren bis zu informellen Bildungsangeboten. Besucher können an Selfie-Stationen, Gesprächsecken und Bastelaktionen teilnehmen sowie über Post-its eigene Wünsche äußern. „Wir wollen zeigen, was bereits existiert, und gleichzeitig Impulse für Neues sammeln“, erklärt Anna Hornik vom Stadtschulamt. Für diesen Teil ist keine Anmeldung erforderlich. Je mehr mitmachen, desto besser.

Nachmittagsworkshop: Kreative Ideenwerkstatt

Ab 14:00 Uhr startet die dreistündige Ideenwerkstatt (Hier ist eine Anmeldung erforderlich). Unter dem Motto „Wie macht man Lernen im Stadtteil für alle möglich?“ arbeiten Teilnehmer mit Recyclingmaterialien wie Pappe, Stoffresten oder ausgedienter Technik. „Durch das haptische Gestalten entstehen konkretere Visionen als durch reine Diskussionen“, so Frau Hornik. Die entstandenen Modelle sollen später der Politik und Verwaltung präsentiert werden.

Die Ausstellung zeigt, welche Lernorte es schon in unserem Viertel gibt –
die Ideenwerkstatt am Nachmittag macht daraus Lösungsideen.

Vier Gründe mitzumachen

  • Praxisnahe Bürgerbeteiligung: Konzepte werden direkt in Modelle umgesetzt
  • Generationenübergreifend: Angebote für Kinder, Erwachsene und Senioren
  • Nachhaltiger Ansatz: Wiederverwendung von Materialien steht im Fokus
  • Direkte Wirkung: Ergebnisse fließen in die Bildungsplanung ein

Interessierte können bis zum 12. November unter [Veranstaltungslink] einen Workshop-Platz reservieren. Wer Materialspenden (Pappkartons, Stoffreste, Elektrokleinteile) beisteuern möchte, kann diese direkt zur Veranstaltung mitbringen.

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Grüne Soße Festival 2026: der Vorverkauf startet am 27. Oktober

Grüne Sossen Festival

Es geht wieder los: Am 27. Oktober beginnt der Vorverkauf für das Grüne Soße Festival 2026. Eine Woche lang, vom 2. bis 9. Mai 2026, verwandelt sich der Roßmarkt erneut zur Wettkampf-Arena um die beste Grüne Soße. Das Ticket enthält alles, was man für einen gelungenen Abend braucht: sieben Grüne Soßen mit Kartoffeln und Eiern, sämtliche Getränke von Wein über Apfelwein und Bier bis zu Softdrinks sowie ein Showprogramm, das keine Wünsche offen lässt.

Kulturprogramm mit Biss: Comedy, Musik & Artistik

Das Festival bietet nicht nur kulinarische Höhepunkte, sondern auch ein Bühnenprogramm, das begeistert und zwischen Stand-up Comedy, Musik und Artistik wechselt. Zu Gast in den Abendshows sind Lisa Feller, Miss Allie, Zucchini Sistaz, Martin O., Friedemann Weise, Reis Against the Spülmachine, Tridiculous, Mirja Regensburg und Bodo Bach.

Neue Moderation mit vertrautem Geist

Nach vielen Jahren als charmanter Gastgeber auf der Festivalbühne reicht Anton Le Goff das Mikrofon weiter. Ab 2026 moderiert Andy Ost die Abendshows – flankiert von der unvergleichlichen Hilde aus Bornheim und der legendären Festival-Band Andy und die Gartenzwerge. „Es fühlt sich gut an, nach 18 Jahren Moderation jetzt den Blick auf die Bühne mit dem Publikum teilen zu dürfen. Anton Le Goff bleibt natürlich Teil der Festival-Seele – und Andy Ost bringt jetzt frischen Schwung. Ich freue mich riesig, diese Energie von der anderen Seite aus zu erleben“ sagt Maja Wolff.

Schon beim diesjährigen Festival begeisterte Andy Ost an vier Abenden und eroberte die Herzen des Publikums. Jetzt führt er das Grüne Soße Festival mit Witz, Charme und viel Musik in die Zukunft. „Ich habe sofort gespürt, wie besonders dieses Festival ist. Jetzt das Staffelholz zu übernehmen, ist eine Ehre. Gemeinsam mit der Hilde aus Bornheim verspreche ich: Es wird laut, lustig und voller Musik“, so Andy Ost.

Auch gute Nachrichten bringen Herausforderungen

Da alle fest davon ausgegangen waren, dass es im kommenden Jahr kein Festival geben würde, haben natürlich auch die Gastgeber des Festivals ihre Terminkalender gefüllt. So ist Andy Ost am Freitag, den 8. Mai, auf Tour – und zur großen Freude aller übernimmt an diesem Abend Sabine Fischmann die Moderation. Als Künstlerin der ersten Festivalstunde ist sie dem Publikum bestens vertraut. Schon im letzten Jahr begeisterte sie mit ihrem charmanten Debüt als Gastgeberin und Moderatorin.

Auch die „Hilde aus Bornheim“ wird an drei Abenden nicht dabei sein – doch keine Sorge: Es wird jemand einspringen, mit dem wirklich niemand gerechnet hat. Überraschung garantiert!

Pokal-Alarm: Frankfurt will den Titel zurück!

2025 holte sich der Darmstädter Ratskeller den begehrten Soßenpokal. Frankfurt nahm es sportlich, doch kampflos gibt man die Krone nicht ab. Aber auch 2026 wird es kein einfaches Heimspiel, denn unter den 49 teilnehmenden Gastronomiebetrieben sind selbstverständlich viele „auswärtige“ Soßenspezialisten dabei, wenn es wieder einmal heißt: Wer macht die Beste?

Festivalmarkt ab 28. April: Handkäs-Contest & Tanz in den Mai

Bevor die großen Shows starten, öffnet bereits am 28. April der Festivalmarkt. Neben den vielfältigen und legendären Varianten der Grünen Soße locken neue Highlights.

Handkäs-Contest: Beim Open-Tasting können die Marktbesucher sieben Handkäs-Variationen probieren und den Sieger küren. Ohne Show, aber als vollwertiges Mittag- oder Abendessen zum kleinen Preis. Titelverteidiger aus dem Jahr 2023 ist Tischzeit Catering.

Tanz in den Mai – Frankfurter Kultur trifft auf Club-Vibes: Zum ersten Mal wird das Festivalzelt in eine echte Partylocation verwandelt. Passend zum „Tanz in den Mai“ legen bekannte Frankfurter DJs auf und bringen die Stadt zum Beben.


Alles auf einen Blick
Vorverkaufsstart: 27. Oktober 2025

Festivalshows: 2.–9. Mai 2026 auf dem Roßmarkt, Frankfurt

Tickets: ab 58 EUR zzgl. VVK-Gebühr, inkl. 7 Grüne Soßen, Kartoffeln, Eier, alle Getränke, das Showprogramm

Festivalmarkt: ab 28. April 2026

Specials: Handkäs-Contest und Tanz in den Mai

Infos & Tickets: www.gruene-sosse-festival.de

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Die Fernwärme am Riedberg und in angrenzenden Gebieten ist wieder verfügbar

Müllheizkraftwerk Heddernheim - Internes Ablaufschema

Gestern morgen kam durch verschiedene Kanäle die Info über aktuelle Probleme mit der Fernwärme. Betroffen waren Fernwärmeheizung und Warmwasser (mindestens) im Bereich Riedberg / Mertonviertel.

Die uneingeschränkte Fernwärmeversorgung durch das Müllheizkraftwerk Heddernheim (MHKW) konnte am Abend des 23.10. wiederhergestellt werden. Seit heute Morgen sollte in allen betroffenen Haushalten die Versorgung wieder funktionieren. „Es ist mit keinen weiteren Beeinträchtigungen zu rechnen“, so der Betreiber. Was war passiert?

Gestern Nacht, um Mitternacht, ist das MHKW durch eine Störung vom städtischen Stromnetz getrennt worden. In der Folge haben die Schutzmechanismen gegriffen, das MHKW hat sich selbst mit Strom versorgt. Leider ist diese Eigenstromversorgung ausgefallen, ehe die Störung behoben werden konnte. In Folge ist unter anderem die Fernwärmeversorgung in der Nacht unterbrochen worden. Es kam zudem zu Dampfaustritt und Geräuschbildung.

Am gestrigen Morgen wurde damit begonnen, die Systeme wieder hochzufahren. Wodurch die Störung ausgelöst worden ist, ist weiterhin unklar. Die Analyse des Ausfalls läuft.

Da auch ein Müllheizkraftwerk mit seiner Betriebsmannschaft ein lernendes System ist, können wir davon ausgehen, dass die Ursachen mit der Zeit erforscht werden und durch geeignete Maßnahmen die Betriebssicherheit weiter erhöht werden wird. So hat der Störfall, – so unangenehm er auch für den Einzelnen war – sein Gutes: Die Resilienz des Systems (Widerstandsfähigkeit bei externen Störungen) wird dadurch gestärkt.

Ein Dank an die Mannschaft, dass das Problem so schnell wieder behoben werden konnte.

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Frankfurter Wärmewende: Zwischen Klimazielen und sozialer Gerechtigkeit

Sonne Wärme Energie

Podiumsdiskussion bei Senckenberg zeigt Herausforderungen auf

Sollten Sie zu denen gehören, die schon einmal das Kenner-Spiel des Jahres 2024 »eMission« gespielt haben, so kommt ihnen folgendes Szenario wohl bekannt vor: Sie sind auf grüne Energie umgestiegen und haben CO2-Emittenten reichlich abgebaut, aber das kooperative Spiel trotzdem verloren: Der Grund: Sie waren zu langsam und der Temperaturanstieg ging zu schnell. Die daraus resultierenden Krisen und Naturkatastrophen haben Sie „umgebracht“.

Auch Frankfurt steht vor einer gewaltigen Aufgabe: Bis 2035 sollte die Stadt klimaneutral werden. Doch bei einer Podiumsdiskussion im Senckenberg-Komplex wurde deutlich, dass die Wärmewende stockt – und Mieter zunehmend unter den Kosten leiden.

9 % in 35 Jahren: Tempo bleibt kritischer Faktor

Joachim Curtius (Klimabeirat Frankfurt) brachte es auf den Punkt: „Wir haben nur 9 % der notwendigen Maßnahmen in 35 Jahren umgesetzt.“ Angesichts steigender CO₂-Emissionen und explodierender Energiepreise drängt die Zeit. Moderatorin Anea Lang (Klimaentscheid Frankfurt) betonte: „Die Wärmewende muss sozial gerecht gestaltet werden – sonst verlieren Menschen ihre Wohnungen.“

Heizkostenexplosion trifft Mieter hart

Conny Petzold („Mieter helfen Mietern“) schilderte drastische Folgen:

  • 35 % Preisanstieg bei Frankfurter Fernwärme
  • Vierstellige Nachzahlungen für 60.000 Haushalte
  • Energetische Sanierungen treiben Mieten hoch – ein Verdrängungsmotor!

Helmut Paschlau (Netzwerk Saubere Energie München) verdeutlichte Vergleichszahlen: In München stiegen die Fernwärmepreise um 120 %, der Ausbau kostet dort 9,5 Mrd. Euro.

Mainova und Stadtpolitik unter Druck

Martin Giehl (Mainova-Vorstand) rechtfertigte die Preiserhöhungen mit dem Kohleausstieg: „Wir verdienen nichts daran.“ Als Lösungen nannte er:

  • Abwärme-Nutzung
  • Großwärmepumpen
  • Biomasse und Wasserstoff für Spitzenlasten

Klimadezernentin Tina Zapf-Rodríguez (Grüne) räumte ein: „Überall in der Stadt wird gebaut werden.“ Gleichzeitig verwies sie auf Unterstützungsangebote in Härtefällen. Betroffene können sich mit ihren Sorgen an die städtische Mailadresse kwp@stadt-frankfurt.de wenden.

Lösungsansätze: Wer zahlt?

Thomas Seifert (Scientists for Future) forderte Entlastungen:

  • Städtische Übernahme von Energiekosten in Härtefällen
  • Umverteilung auf „starke Schultern“

Curtius kritisierte: „Geld fließt in Urlaube statt Sanierungen.“ Paschlau schlug grüne Anleihen für Wohlhabende vor, während Zapf-Rodríguez die Bundespolitik in die Pflicht nahm: „Aktuell bremst sie uns aus.“

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25. Jobbörse an der Goethe-Universität: Berufsperspektiven für junge Naturwissenschaftler

Symbolbild: Das Wort Job auf 3 Würfeln dargestellt.

Am 5. und 6. November stellen sich Arbeitgeber auf dem Riedberg vor.

Zum 25. Mal bereits findet die Frankfurter Jobbörse für Naturwissenschaftler statt. Der Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie lädt in Kooperation mit dem »JungesChemieForum« (Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.) und dem Hochschulteam der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main am Mittwoch, dem 5. November, und am Donnerstag, dem 6. November, jeweils von 9:30 bis 16:00 Uhr auf den Campus Riedberg der Goethe-Universität, in der Max von Laue Str. 9, 60439 Frankfurt am Main, ein.

Auch diesmal nehmen international renommierte Konzerne, insbesondere aus der Chemie- und Pharmabranche, an der Jobbörse teil. Studierende, Doktoranden und Absolventen der Fächer Chemie, Biochemie, Pharmazie, Biologie, Physik, Geowissenschaften und Medizin haben die Gelegenheit zur Weiterbildung und zum Kontakt mit Firmenvertretern. Auch 2025 rechnet das Veranstaltungsteam mit Interessenten aus dem gesamten Bundesgebiet.

Am Mittwoch, dem 5. November, bereiten Workshops, Seminare und Bewerbungsmappen-Checks umfassend auf das Thema Bewerbung und Selbstmarketing vor. Erstmals ist auch ein englischsprachiges Angebot vorhanden. Die Anmeldung hierfür erfolgt ausschließlich über die Internetseite der Jobbörse (www.jobboerse-ffm.de).

Am Donnerstag, dem 6. November, gibt es an den Messeständen Gelegenheit zum Gespräch mit Firmenvertretern und zum Kennenlernen potenzieller Arbeitgeber. Namhafte Firmen aus der Chemie-, Biotechnologie-, Pharmabranche, aber auch der einschlägigen Consultingbranche präsentieren sich und informieren über Einstiegs-, Praktika- und Karrieremöglichkeiten. Für die Messe ist keine Anmeldung erforderlich. Zum Abschluss der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit, bei einem Bewerbungsgespräch auf der Bühne „live“ dabei zu sein.

Information und Anmeldung zu Workshops und Bewerbungsmappen-Check: www.jobboerse-ffm.de.

Flyer zum Download unter: https://jobboerse-ffm.de/images/media/Flyer_2025.pdf


Weitere Informationen
Dr. Andreas Lill
Referent für Lehre und Studium
Fachbereich 14 – Biochemie, Chemie und Pharmazie
Telefon 069 798-29550
eMail: lill@uni-frankfurt.de

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Rattenplagen in Frankfurt: Hotspots, Ursachen und Lösungsansätze

Symbolbild Rattenplage in FFM

1. Verbreitung und zeitliche Entwicklung

Der Rattenbefall konzentriert sich in Frankfurt derzeit auf folgende Hotspots (Stand 2025):

  • Sandelmühle (Heddernheim): Seit März 2025 durch Baumaßnahmen am Urselbach. Verstärkt durch Nutzung des Campingplatzes Heddernheim als Partyzone
  • Heimatsiedlung (Ortsbezirk 5): Massiver Befall seit Ende 2024 in Kellerräumen
  • Goldstein: Schwerwiegende Plage an der Schwarzbachmühle (nahe Kita), An der Herrenwiese/Schüttenhelmweg und am Försterpfad
  • Konstablerwache: Rattenpopulation im U-Bahn-Bereich
  • Öffentliche Plätze: Spielplätze, Parks (besonders Müllbehälter)

Im ersten Halbjahr 2025 konnte gegenüber dem Vorjahr lediglich eine geringe Erhöhung von 10 Meldungen über Rattenbefall beziehungsweise Rattensichtungen registriert werden.

2. Begünstigende Faktoren

Ursache Beispiele aus Frankfurt
Mangelnde Hygiene Wilde Müllkippen in Goldstein, Essensreste an Spielplätzen
Bauliche Mängel Offene Schächte an Konstablerwache, Erdspalten an der Sandelmühle
Kanalisation 85 % der Sichtungen in der Nähe von Abwasserkanälen
Fehlplanung Umsiedlung durch Bauprojekte (Urselbach-Erweiterung)

 

3. Bekämpfungsstrategien

Präventivmaßnahmen

  • Müllmanagement: Geschlossene Tonnensysteme an Spielplätzen
  • Fütterungsverbot: Vermeidung von Lebensmitteln zur Fütterung von Wildtieren und Haustieren im öffentlichen Bereich
  • Bausanierung: Versiegelung von Rattenwegen
  • Aufklärungskampagnen: Mieterinformationen zur korrekten Entsorgung von Müll

Info: Ratten halten sich insbesondere in Abwasserkanälen auf, weil sie sich dort über die im Abwasser (durch Toilette und Waschbecken der Küche) ausgeschwemmten Lebensmittelreste einigermaßen gut ernähren können. Eine andere interessante Nahrungsquelle sind neben im Freien stehenden Futternäpfen für Katzen oder andere Tiere offen zugängliche Abfallbehälter mit Essensresten. Diese finden sich insbesondere an Haltestellen des ÖPNV, vor Verkaufsstellen und an öffentlichen Spielplätzen. Dabei springen erwachsene Kanalratten in die offenen Abfallbehälter und holen sich die Reste der Leckerlies der Kinder und Jugendlichen (z. B. Süßigkeiten, Pommes oder Pizza) und werfen sie aus dem Eimer, um sie selbst zu verzehren, ihre Brut zu füttern oder sie in ihren unterirdischen Höhlen zu bunkern.

Reaktive Maßnahmen

Nach der Schädlingsbekämpfungsverordnung sind allerdings immer die jeweiligen Eigentümer einer von Rattenbefall betroffenen Liegenschaft bekämpfungspflichtig.

Kommen die Verantwortlichen ihrer Verpflichtung nicht nach, veranlasst die Behörde die Rattenbekämpfung im Rahmen einer Ersatzvornahme. Die entstanden Kosten werden den jeweiligen Eigentümern auferlegt.

4. Kritik an aktueller Praxis

  • Gift-Einsatz: Rodentizide führen zu sichtbar verendeten Tieren (Gallus/Altstadt)
    Beispiel: Tote Ratten neben Kinderspielgeräten
  • Reaktives Handeln: 73% der Maßnahmen erfolgen erst nach den Meldungen
  • Kommunikationslücken: ABG Frankfurt reagierte in Goldstein erst nach 8 Monaten

Hinweis: Vergiftete Ratten werden von ihrer Gemeinschaft verstoßen und gehen dann an die Oberfläche um dort zu verenden. Dies ist ein Risiko für die Spitzen der Nahrungskette, wenn zum Beispiel Greifvögel die vergifteten Ratten fressen.

5. Verantwortliche (Wohnungsbau-)gesellschaften

Gesellschaft Vorwurf
ABG Frankfurt Vernachlässigte Müllplätze in Goldstein
City Camp Frankfurt Ungeklärte Besitzverhältnisse in Heddernheim
Nassauische Heimstätte Beschwerden bei der Nassauischen Heimstätte blieben ergebnislos
VGF Vielfältige Schächte, Rohre oder Löcher im Erdboden begünstigen, dass sich Ratten dort bewegen können.
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Herbstkonzert des Riedbergchors

Riedbergchor Aufstellung in Herzform

„Fly me to… “ Herbstkonzert mit Melodien des Aufbruchs

Mit Songs wie „Fly me to the Moon“ und „Über den Wolken“ lädt der Riedbergchor zum Abheben und Weiterdenken ein. Weitere musikalische Stücke, wie die Evergreens aus Gershwins Showcase, zelebrieren die Stimmung der melancholischen Jahreszeit und stellen stilistische Grenzen zwischen Jazz und Klassik infrage.

Im Anschluss an das Konzert gibt es einen geselligen Austausch bei Getränken und Snacks. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen – dabei gilt: Die Gäste spenden soviel, wie sie möchten und können.

Ankündigung Herbstkonzert

 

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Wohnungsnot in Frankfurt: Studierende im Teufelskreis aus Mietpreisen und Nebenjobs

Studentenwohnheim

Die Wohnungssuche in Frankfurt entwickelt sich für Studierende zur existenziellen Herausforderung. Während die Durchschnittsmiete für ein WG-Zimmer auf 675 Euro klettert, reicht die Bafög-Wohngeldpauschale von 380 Euro nicht einmal für die günstigsten Buden. Das Studierendenwerk Frankfurt verzeichnet aktuell 2.771 Wartende für Wohnheimplätze – bei einer Versorgungsquote von nur 9,3 % in der Rhein-Main-Region.

Frankfurter Paradox: Wirtschaftszentrum versus Bildungschancen

Timo Wenninger, Wohnraumreferent des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Goethe-Universität, spricht von einem „sozialen Ausleseprozess“: „Wer kein Erspartes oder finanzkräftige Eltern hat, muss zwei bis drei Jobs parallel schultern.“ Die Folge: 73 % der Studierenden arbeiten nebenher, viele riskieren Studienabbrüche wegen Überlastung.

Die aktuelle Wohnraumkampagne des Studierendenwerks (»Der Schlüssel zum Erfolg«) zeigt erste Wirkung: 104 private Wohnangebote wurden seit September vermittelt. Doch selbst wenn alle geplanten Wohnheim-Neubauten fertig wären, läge die Versorgungsquote bei mageren 10 %.

Bundesweite Krise mit Frankfurter Spitzenwerten

Frankfurt rangiert im Mietranking auf Platz 2 (734 € für 30 qm), doch die Krise ist flächendeckend:

  • 70 von 88 Hochschulstädten überschreiten die Bafög-Wohnpauschale
  • 33.000 Studierende bundesweit auf Wohnheim-Wartelisten
  • Mietpreissteigerungen von 21 % seit 2020

Der AStA startete als Notmaßnahme eine Bettenbörse für obdachlose Erstsemester. „Solidarische Bürger bieten Schlafplätze in Wohnzimmern oder Gästezimmern an“, erklärt Vorstandsmitglied Safin Rahi. Doch das Projekt erreicht nur 120 Studierende pro Semester.

Lösungsansätze zwischen Pragmatismus und Systemkritik

Während das Studierendenwerk auf private Vermieter setzt (»Studierende bringen Leben in die Nachbarschaft«), fordert der AStA:

  • Mietendeckel für studentischen Wohnraum
  • BAföG-Erhöhung auf mindestens 440 € mit Regionalzuschlägen
  • Ausbau von Wohnheimplätzen auf 20 %-Quote
  • Aufnahme von Studentenwohnungen in Frankfurts Baulandbeschluss

Wohnungsexperte Michael Voigtländer (IW Köln) warnt: „Bis 2030 fehlen deutschlandweit 350.000 Studentenappartements. Wir brauchen vereinfachte Bauverfahren und mehr Hochhäuser statt Einzelzimmeridylle.“


Verwandter Link

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Millionenkosten und Leerstand: Frankfurts zäher Weg zur Schulraum-Offensive

Symbolbild zum Thema Geldverschwendung beim Schulneubau

Von der Büroimmobilie zum Schulstandort – was 2021 als zukunftsweisendes Projekt begann, entwickelt sich zum Symbol für Frankfurts zähen Kampf gegen den Schulraummangel. Ein Bericht über ambitionierte Pläne, teure Leerstände und politische Zerwürfnisse.

Das Projekt: Vom Bürokomplex zum Bildungszentrum

Im März 2021 beschloss die Stadtverordnetenversammlung einstimmig ein Millionenprojekt: Für 33 Millionen Euro Umbaukosten sollte der 13.000 qm große Bürokomplex am Ben-Gurion-Ring 158-164 zu einem flexiblen Schulstandort werden. Jahrelange Verhandlungen mit dem Eigentümer der Immobilie waren vorausgegangen. Das Konzept von Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) und Baudezernent Jan Schneider (CDU) sah vor:

  • Multifunktionale Nutzung (Schulbetrieb tagsüber, Stadtteilaktivitäten abends)
  • Auslagerungsstandort für bis zu 5 sanierungsbedürftige Schulen
  • 20-Jahres-Mietvertrag zu 4 €/m² mit Verlängerungsoption auf weitere 10 Jahre

„Das rechnet sich für die Stadt über die Laufzeit von 20 Jahren in jedem Fall“, so Frau Weber damals. Parallel wurde das ehemalige Postbankzentrum am Marbachweg gekauft, um es ab 2029/2030 als weiteren Schulstandort zu nutzen.

4 Jahre Stillstand – 6 Millionen Euro Verlust

Heute, im Oktober 2025, präsentiert sich die Realität ernüchternd:

  • 1,6 Mio. € Jahresmiete bei vollständigem Leerstand seit 2021
  • 6 Mio. € Gesamtkosten ohne bauliche Veränderungen
  • Erste Bauarbeiten frühestens 2026, Inbetriebnahme für 2028/2029 geplant

Die Gründe für die Verzögerung laut Frau Weber:

„Der akute Mangel an Gymnasialplätzen zwang uns zur Priorisierung anderer Projekte. Für Zwischennutzungen fehlten die Kapazitäten.“

Politisches Echo: Kritik von allen Seiten

  • CDU-Stadtverordnete Carolin Friedrich: „6 Millionen Euro Verbrennen öffentlicher Gelder – das ist ein Skandal !“
  • Grünen-Fraktion: „13.000 qm ungenutzter Raum mitten in der Wohnraumkrise – hier wurde Chancen vertan.“

Selbst Befürworter des Projekts kritisieren das Fehlen von:

  1. Notfallnutzungskonzepten während der Bauphase
  2. Transparenz bei Entscheidungsprozessen
  3. Kurzfristigen Alternativlösungen für sanierungsbedürftige Schulen

Die Steffi-Jones-Schule: Ein Opfer der Verzögerungen

Während am Ben-Gurion-Ring gebaut wird, zeigt sich an der Steffi-Jones-Schule in Bonames das andere Extrem:

  • Sanierungsbedürftige Bausubstanz seit 2022
  • Auslagerung erst möglich nach Fertigstellung des Neubaugebiets »Nordwestlich Auf der Steinernen Straße«
  • Bebauungsplan seit Jahren in Bearbeitung (Stadtplanungsamt)

Ein Elternsprecher kommentiert: „Unsere Kinder lernen zwischen provisorischen Sicherungsmaßnahmen – das ist der Preis der Prioritätenpolitik.“

Lichtblicke oder Schönfärberei?

Das Bildungs- und Baudezernat verweist auf aktuelle Fortschritte:

  • Ausschreibung der Planungsleistungen (Oktober 2025)
  • Flexible Raumkonzepte mit veränderbaren Wänden
  • Energetische Modernisierung (PV-Anlagen, Gründach)
  • Budgetsicherung durch Schulbauoffensive (130 Mio. €/Jahr)

Kritiker entgegnen: „Was 2021 als Sparmodell beworben wurde, entwickelt sich zum teuren Prestigeprojekt. Bei 20 Jahren Mietdauer bleiben nur 12 Nutzungsjahre nach Fertigstellung.“

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