Warum ist MainRiedberg eine reine Online-Zeitung

Haben Sie schon mal geschaut, bei wie vielen Nachbarn morgens Zeitungen aus dem Briefkastenschlitz schauen? Mein Eindruck ist: Nur noch bei wenigen Nachbarn. Zum einen, weil das Zeitunglesen (leider) aus der Mode gekommen ist, zum anderen, weil immer mehr Zeitungen überwiegend online gelesen werden. Während der Bahnfahrt, im Büro oder als Podcast beim Autofahren.

Aber es gibt noch andere Gründe …

Ein gedrucktes Werk kostet viel Geld. Es muss auch händisch in Tausende von Haushalten verteilt werden. Dazu braucht es viele Sponsoren und eine verlässliche Verteil-Mannschaft.

Auch sind die Anforderungen an Titelauswahl, Layout, Überarbeiten der Inserate, Abrechnen der Inserate, Abstimmungen mit der Druckerei, Abholen der gedruckten Hefte, … ein erheblicher Aufwand, der viel Zeit und Personal braucht. Solange sich nicht genügend ehrenamtliche Journalisten und Layouter und Verteiler zusammenfinden, wird es keine gedruckte Ausgabe mehr geben.

Und es ist auch ein Trend der Zeit!

Die Bereitschaft sich unentgeltlich im Rahmen eines Ehrenamtes zu engagieren ist nicht mehr so ausgeprägt wie im letzten Jahrhundert. Viele Vereine bekommen das zu spüren und manche Vereine gehen deswegen sogar ein.

Auch der Springer-Verlag will sich mittelfristig, so ein Online-Bericht des Manager-Magazins vom 28.02.2023, vom gedruckten Zeitungsgeschäft verabschieden. Dies geht einher mit einer deutlichen Reduzierung von Arbeitsplätzen in den Bereichen Produktion, Layout, Korrektur und Administration. Auch den anderen Zeitungsverlagen geht es ähnlich.

Viele Verlage versuchten sich durch Fusionen zu retten (zum Beispiel die Frankfurter Neue Presse und die Frankfurter Rundschau im Jahr 2018). Aber die nachlassende Bereitschaft, gedruckte Zeitungen zu bezahlen, zeichnet den Weg vor. Bei Springer kommen aktuell 85 % des Umsatzes und mehr als 95 % des Gewinns aus dem Digitalgeschäft.

MainRiedberg ist kostenlos, weil sich hier noch Ehrenamtliche um Pressearbeit kümmern. Nur so können die Kosten niedrig gehalten werden. Finden sich in Zukunft keine Ehrenamtlichen mehr, wird auch MainRiedberg eines Tages eingestellt. Aber das entscheiden Sie als Gemeinschaft und als Individuum, wie es weitergehen soll.

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