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Zu Besuch in Miriams Wunderkiste

MainRiedberg sah sich in dem Second-Hand-Laden im Ben-Gurion-Ring 39 in Niedereschbach um und sprach mit dem Team Vorort

Um es gleich vorweg zu nehmen: bei Miriams Wunderkiste handelt es sich nicht um ein Utensil eines Magiers, kein Hokuspokus, keine Zauberei. Hier handelt es sich um Verkaufsräume im Keller der Miriamgemeinde, wo Second-Hand-Kleidung, überhaupt Textilien aller  Art und viele andere gebrauchte Artikel verkauft werden.

Die Wunderkiste gibt es seit Ende der 1980er Jahre und wurde auf Initiative der Miriamgemeinde als ‚Kleiderkammer‘ gegründet, um Spätaussiedler aus Osteuropa und Flüchtlingen des Jugoslawienkriegs mit Kleidung auszustatten. Vor einigen Jahren wäre dieses Angebot der Gemeinde beinahe eingestellt worden, konnte aber auf Initiative einiger aktiver Gemeindemitglieder wiederbelebt werden. Von dann an wurde die Kleiderkammer als Second-Hand-Shop und unter neuem Namen, eben „Miriams Wunderkiste“, betrieben.
Heute wird die Wunderkiste von fünf Frauen betreut, die ihre Arbeit allesamt ehrenamtlich ausüben: mit einem Aufwand von vier bis fünf Stunden pro Woche und Person kümmern sie sich um die Annahme der gebrauchten Artikel, die Sortimentspflege und den Verkauf. MainRiedberg hat am letzten Verkaufsdonnerstag mit Frau Blechschmidt, Frau Karimi und Frau Schlaaff drei engagierte und sympathische Mitarbeiterinnen kennenlernen können.

Die ‚typische‘ Kundschaft kommt auch heute noch vornehmlich wegen des günstigen Preises
der angebotenen Artikel: ob Flüchtling aus der Ukraine, arbeitslos oder schlicht wenig Geld zur Verfügung, das sind weiterhin wichtige Gründe. Es aber kommen auch Menschen, die die Nachhaltigkeit dieser Art des Einkaufs sowie das gemeinnützige und soziale Engagement der Wunderkiste zu schätzen wissen.

Aktive Werbung über selbsterstellte Flyer und die Medien sowie der über die Jahre gewachsene Bekanntheitsgrad haben für einen deutliche Zuwachs an Kunden gesorgt. Sogar die Käuferzahlen bei den Männern sind beachtlich gestiegen: so musste man im April diesen Jahres eine eigene Herrenumkleide einrichten, nachdem die einzige Umkleide (für Damen) nicht mehr ausreichte.
Die Kunden kaufen in der Hauptsache für den eigen Bedarf (und deren Familien) ein. Bei so manchem großen Einkauf gingen aber auch schon Kleidungsstücke für Freunde und Verwandte über den Ladentisch, um ganze Feiergesellschaften mit dem passenden Outfit auszustatten. Natürlich ist bei den günstigen Preisen nicht ausgeschlossen, dass selbst Flohmarkthändler den eigenen Warenbestand aufstocken – das lässt sich aber bei keinem Second-Hand-Laden gänzlich verhindern.

der Verkaufsraum für Kindersachen; Foto: D.Walz

Hauptsächlich kommen die Einnahmen der Wunderkiste aus dem Verkaufserlös. Spenden fallen nur in geringem Ausmaß an, finanzielle Unterstützung durch öffentliche (kommunale oder kirchliche) Institutionen gibt es nicht. Die Kellerräume des Gemeindezentrums am Bügel werden als Verkaufs- und Lagerräume kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die zum Verkauf angebotene Kleidung, die Textilien und andere Artikel werden der Wunderkiste allesamt gespendet.
Mit dem über das Jahr erwirtschaftete Geld bedenkt Miriams Wunderkiste soziale und karitative Einrichtungen; so ging im letzten Jahr eine Zuwendung an das Familienzentrum der Kinderkrebshilfe Frankfurt.

ein Blick in die Damenabteilung; Foto: D.Walz

Also, liebe Leserschaft, noch gut tragbare Klamotten sowie brauchbare Textilien, Haushaltswaren und Spielzeug müssen Sie zukünftig nicht mehr wegwerfen. Eine Spende an Miriams Wunderkiste macht andere Menschen glücklich und sorgt bei Ihnen für ein gutes Gefühl.

Das Sortiment umfasst:

  • Kinderkleidung (je nach Größe) von 0,50 (Babybody) € bis 5,00 € (Winterjacken ab
    146)
  • Damen- und Herrenkleidung von 0,50 € (Unterwäsche) bis 10,00 € (Festliches Kleid)
  • Spielzeug, Spiele, Kinderbücher, Schuhe, Gürtel, Schmuck, Mützen, Hüte, Handschuhe, Halstücher, Schals, Taschen, Geschirr, Haushaltswaren, Tisch- und Bettwäsche, Handtücher, Vorhänge

Wegen des bevorstehenden Winters werden verstärkt warme Kleidungsstücke angeboten; Weihnachtsartikel runden das Sortiment jahreszeitlich abgestimmt ab.

Haushaltswaren zum Verkauf; Foto: D.Walz

Termine in 2024:

Annahme:
04.11.2024 zwischen 16:00 – 18:00 Uhr
09.12.2024 zwischen 16:00 – 18:00 Uhr
Es wird gebeten nur gut erhaltene, saubere Stücke abzugeben.

Aus Platzgründen können nur jeweils drei Kartons oder Säcke angenommen werden.
Termine für 2025 werden noch auf der Webseite und im Gemeindebrief der Miriamgemeinde veröffentlicht.

Verkauf:
jeden Donnerstag zwischen 15:00 – 18:00 Uhr
während der Schulferien geschlossen

Sonderverkauf:
Samstag, 16. November 2024 zwischen 11:30 – 13:30 Uhr

Anfragen können Sie richten an:
Gabriele Blechschmidt , Telefon: 0172 – 5755800

Link:
Miriams Wunderkiste

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U-Bahnlinien U2 und U9 kommen nicht bis Kalbach

U-Bahn auf Gleisen

Kein Betrieb zwischen Heddernheim sowie Riedberg und Gonzenheim – Unterbrechung wegen Fahrstromertüchtigung

Wegen Arbeiten für die Fahrstromverstärkung auf 750 Volt sind die Strecken der U-Bahnlinien U2 ab Heddernheim und der U9 ab Riedberg Richtung Norden von Sonntag, 3. November, circa 4 Uhr bis Montag, 4. November, circa 1.30 Uhr unterbrochen. Auf dem Streckenabschnitt muss der Fahrstrom abgeschaltet werden, um neue Kuppelleistungsschalter zu installieren. Diese sind nötig, um zukünftig die Leistung des Stromnetzes zu erhöhen.

SEV zwischen Heddernheim, Nieder-Eschbach und Gonzenheim – Linie U9 entfällt

Die Linie U2 pendelt zwischen Südbahnhof und Heddernheim. Die Linie U9 (Ginnheim – Riedberg – Nieder-Eschbach) wird in diesem Zeitraum eingestellt. Ab Heddernheim übernimmt ein Schienenersatzverkehr mit Bussen (SEV) den Betrieb über Riedwiese/Mertonviertel, Uni Campus Riedberg, Kalbach, Bonames Mitte, und Nieder-Eschbach bis nach Bad Homburg-Gonzenheim.

Alternativen bestehen wie so oft im Frankfurter Nahverkehrsnetz auch hier: Die U-Bahnlinie U8 fährt weiterhin auf den Riedberg, die Buslinie 29 stellt eine Verbindung zwischen Nordwestzentrum, Riedberg, Kalbach und Nieder-Eschbach her. Auch mit der Linie 27 erreicht man von der U-Bahnstation Preungesheim direkt Bonames und Nieder-Eschbach.

RMV-Fahrplanauskunft ist aktuell

VGF und traffiQ bitten darum, etwas mehr Reisezeit einzuplanen. Über die App RMVgo und unter rmv-frankfurt.de können sich Fahrgäste über die Fahrpläne und ihre besten Verbindungen informieren. Auch die Mitarbeitenden am RMV-Servicetelefon unter 069/2424-8024 sind rund um die Uhr erreichbar und beraten gerne.

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Anlage einer neuen Retentionsfläche in Oberursel

Die Bauarbeiten haben im Käsbachtal begonnen

In der vorletzten Woche sind die schweren Baumaschinen im Käsbachtal, unmittelbar am Ortseingang zu Oberursel-Stierstadt, angerückt. Die Bauarbeiten umfassen die Neuanlage von Retentionsbecken, das Anlegen von Versickerungsmulden und das Neuverlegen von Durchlassrohren.  Der Bereichsleiter Forst- und Jagdwesen des Bau & Service Oberursel (BSO), Luis Kriszeleit, beschreibt die Maßnahmen:
„Die Arbeiten sind Teil des im April 2024 von der Betriebsleitung vorgestellten Programms mit kurz- und mittelfristigen Maßnahmen. Ziel ist es, die Überschwemmungsgefahr zu mindern, den Regenwasserabfluss aus dem Wald zu verringern und zu verzögern, die Grundwasserneubildung zu fördern und mehr Wasser im Wald zu halten.


Die Baustellenzufahrt ist bereits angelegt; Foto: D.Walz

Die Arbeiten im Käsbachtal finden im Rahmen eines umfangreichen Hochwasserschutzprogrammes „Wasser im Wald halten“ statt. Im Frühjahr d.J. kündigte die Stadt Oberursel dieses Projekt an, das Baumaßnahmen in Bommersheim, Oberstedten, Weißkirchen und Stierstadt vorsieht. Anlass waren die in letzter Zeit häufiger auftretenden Hochwasserereignisse, speziell im August 2023 und Mai 2024, die sich ebenfalls in Niederursel und Heddernheim auswirkten. „Alle Maßnahmen dienen dem Schutz der Siedlungsgebiete vor Überschwemmungen, dem Schutz der Waldwege vor Ausspülung, der Entlastung der Kanalisation, der besseren Verteilung von Oberflächenabfluss im Wald, um Fließwege zu verlängern, den Wasserabfluss Richtung Siedlungen zu verlangsamen oder zu einem großen Teil durch Versickerung im Wald zu halten“, heißt es in einer Erklärung der Stadt.

Das im Retentionsbecken aufgestaute Wasser könne darüber hinaus  der Feuerwehr als Löschwasser dienen, sollte es in heißen Sommern zu Waldbränden kommen. Dagegen fließt das in den Becken verbliebene Wasser zukünftig nicht mehr (über den Stierstädter Bach) in das Stadtgebiet, sondern versickert vor Ort im Boden und erhöht somit lokal den Grundwasserstand. Sind die Becken voll, gelangt das Wasser durch Überläufe in die Waldfläche. Man hofft auch darauf, dass die dazugewonnen Feuchtgebiete die Entwicklung von mehr Biodiversität fördern: für Amphibien, Kleinsäuger, aber auch Rotwild wären solche Bereiche wertvolle Rückzugsorte. Vor diesem Hintergrund sollen die Bereiche um die Retentionsbecken als „Wildtierruhezone“ deklariert werden, zu denen der Zutritt verboten wird.


Das Käsbachtal: jetzt schon ein schöner Flecken; Foto: D.Walz

Da diese Maßnahmen sicherlich auch Einfluss auf den Wasserstand des Urselbaches haben werden, insbesondere  bei Starkregen, hat MainRiedberg bei der Stadt Oberursel nachgefragt, ob bei diesem konkreten Bauvorhaben als auch bei dem anvisierten Hochwasserschutzprogramm insgesamt eine Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt stattgefunden hat. Gerade die gewünschte und oft unbefriedigende Kooperation zwischen Frankfurt und seinen Nachbarstädten ist immer wieder Thema, wenn Wasserschäden im Frankfurter Norden zu beklagen sind und nach umfassenden Lösungen gesucht wird. Eine Stadt allein wird das Thema Hochwasserschutz nicht stemmen können.

Leider blieben entsprechende Anfragen an die Stadt Oberursel unbeantwortet.
MainRiedberg bleibt am Thema ….

Links:
Übersicht Handlungsempfehlungen Hochwassermanagement.

Nachtrag:
Kaum war dieser Artikel veröffentlicht, hat uns der Magistrat der Stadt Oberursel/Geschäftsbereich Wirtschaftsförderung, Bürgerbeteiligung und Kommunikation folgende Antwort zukommen lassen:

Das Wasser wird weiter über den Stierstädter Bach (Altbach) abgeführt. Der Abfluss soll verzögert werden. Zudem soll mehr Wasser im Wald versickern.

Die Arbeiten sind Teil des im April 2024 von der Betriebsleitung des Bau & Service Oberursel (BSO) vorgestellten Programms mit kurz- und mittelfristigen Maßnahmen. Ziel ist es, die Überschwemmungsgefahr zu mindern, den Regenwasserabfluss aus dem Wald zu verringern und zu verzögern, die Grundwasserneubildung zu fördern und mehr Wasser im Wald zu halten.

 Eine direkte Wirkung der Maßnahme wird nur ca. ein bis zwei Kilometer entlang des Stierstädter Bachs spürbar sein. Deshalb hat keine direkte Abstimmung mit den Frankfurter Stadtteilen Niederursel und Heddernheim stattgefunden. Eine Zusammenarbeit zwischen den Kommunen Frankfurt, Oberursel und Bad Homburg zu vorbeugenden Hochwasserschutzmaßnahmen findet bereits statt.

 

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Radweg zwischen Niedererlenbach und Niedereschbach nimmt Gestalt an

Das jahrzehntelange Warten nähert sich dem Ende

Haben Sie es gewusst?
Die Bauzeit des Empire State Buildings in New York betrug 1930-31 insgesamt 18 Monate und gilt bis heute als eine der bedeutendsten Logistik- und Bauingenieursleistungen. Die Stadt Frankfurt rechnet dagegen mit rund 15 Monaten Bauzeit für einen Geh- und Radweg zwischen Niedereschbach und Niedererlenbach. Anfang 2025 soll der Weg freigegeben werden.
Momentan befinden sich die Arbeiten in der zweiten Phase, nachdem die Vorarbeiten, die sich auf die Entwässerung der Straße und die Ampelsteuerung konzentrierten, im Herbst letzten Jahres abgeschlossen werden konnten.  In diesem zweiten Bauabschnitt wird seit diesem Februar der kombinierte Geh- und Radweg mit einer Breite von etwa drei Metern auf einer Länge von etwa 1,8 km angelegt.

in Blickrichtung Niedererlenbach; Foto: D.Walz

Es besteht also Grund zur Hoffnung:
das Taj Mahal wurde in 16 Jahren fertig, der Kölner Dom wurde nach mehr als 600 Jahren
vollendet – heutige Radfahrer und Fußgänger können den Weg längs der Niedereschbacher/ Niedererlenbacher Straße sicherlich noch zu ihren Lebzeiten nutzen.

kurz vor Niederelenbach in Blickrichtung Niedereschbach; Foto: D.Walz

Links/Presseberichte:

https://nord.standort-frankfurt.net/aktuelles/das-warten-hat-bald-ein-ende-radweg-wird-endlich-gebaut/

Journal Frankfurt

Frankfurter Rundschau

 

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Dritter Bauabschnitt für Geh- und Radweg bei Bonames

Vollsperrung der Kalbacher Hauptstraße ab 7. Oktober

Hessen Mobil startet am Montag, 7. Oktober, mit dem dritten Bauabschnitt eines neuen Geh- und Radwegs zwischen Bonames und Kalbach. Hierfür wird die Kalbacher Hauptstraße zwischen der Kreuzung zur Bonifatiusstraße und der U-Bahn-Station Kalbach voll gesperrt. Bis voraussichtlich Freitag, 8. November, werden dort Verkehrsinseln gebaut.

Von Bonames nach Kalbach wird der Verkehr umgeleitet über Fleckenbühlstraße, Unterer Kalbacher Weg, Talstraße und Bonifatiusstraße.

Von Kalbach nach Bonames wird der Verkehr umgeleitet über Bonifatiusstraße, Talstraße, Kalbacher Weg und Mühlackerstraße.

Der Bau des neuen Geh- und Radwegs erfolgt entlang der Kalbacher Hauptstraße (L 3019) von der Kreuzung zur Straße Am Martinszehnten bis zur U-Bahnstation Kalbach. Der Weg wird 900 Meter lang und auf der früheren Auf- und Abfahrtsrampe der Autobahn 661 gebaut.

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Die Nase des Sondermanns wiederhergestellt

Die Stadt Frankfurt informiert:

„Nicht zu heiß, nicht zu kalt, nicht zu trocken, aber auch nicht zu feucht.“ Das waren die vier herausfordernden Kriterien an die allgemeine Wetterlage, um im Nordpark Bonames an der nasenlos herumstehenden Sandstein-Skulptur des „Sondermann“, einer Cartoon-Figur von Bernd Pfarr, einen heiklen gesichtschirurgischen Eingriff vorzunehmen.

Nötig geworden war die Maßnahme, da die Nase des „Sondermann“ im vergangenen Jahr einem Vandalismus-Vorfall zum Opfer fiel.

Nun ist das Werk vollbracht und die Cartoon-Figur „Sondermann“, eines von 15 Objekten der Komischen Kunst entlang des GrünGürtel-Rundwanderwegs, blickt wieder mit charakteristischer Knubbelnase freundlich, aber – wie es sich für ihn gehört – auch skeptisch auf das ihn umgebende Grün. „Mischwesen aus Schwein, Molch und Vogel; ein Baum, der Leute mit Wasser bespritzt oder ein riesiger Specht an einem Baum im Stadtwald: Die 15 merk- und denkwürdigen Werke der Komischen Kunst sind unverzichtbar für den Frankfurter GrünGürtel. Der freundliche Sondermann mit seiner lustigen Knubbelnase gehört dazu!“, sagt Klima-und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez. „Wir haben Sondermann noch einmal rundherum und gründlich reinigen lassen und hoffen, dass er nun mit seiner neuen Nase von allem Unbill in den nächsten Jahren verschont bleibt“.

Die Kosten für die Instandsetzung beliefen sich auf über 3500 Euro.

Finanzielle Unterstützung gab es von der Bonameser Band „Funplugged“. Die Band steuerte nach einem Benefizkonzert im Mai zu Gunsten des Sondermanns knapp 800 Euro zur Reparatur der Skulptur bei. Wer nicht nur im GrünGürtel Werke von Bernd Pfarr sehen möchte, dem sei die gerade eröffnete Ausstellung „Knochenzart. Bilder von Tieren und Engeln“ im Caricatura empfohlen. Sie läuft noch bis 19. Januar 2025.

Weitere Informationen finden sich unter Caricatura Museum Frankfurt. Mehr Informationen zum Sondermann und anderen Kunstwerken der Komischen Kunst im GrünGürtel gibt es unter Komische Kunst im GrünGürtel | Stadt Frankfurt am Main

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Friedfelder im Norden Frankfurts

Trauer J. Mühlbauer

Seit einigen Jahren besteht in Frankfurt alternativ zur klassischen Erdbestattung im Einzel- oder Familiengrab (Urne oder Sarg) die Möglichkeit zur Beisetzung in einem Friedfeld. Bei einem Friedfeld handelt es sich um eine Gemeinschaftsanlage (in der Hauptsache Urne), von denen im Norden Frankfurts auf den Friedhöfen Bonames, Niedererlenbach und Berkersheim entsprechende Flächen angelegt sind. (Für Heddernheim befindet sich ein Friedfeld z.Z. in Planung und könnte im besten Fall bis Ende 2024 eröffnet werden.)
MainRiedberg hat sich die Friedfelder in Niedererlenbach und Berkersheim angeschaut und sich mit dem Friedhofsgärtner Gert Schirmer auf der Anlage Bonames getroffen.

Friedfelder gelten als modernes Bestattungsmodell, das als Alternative zu den traditionellen Grabstätten angeboten wird. „Ein Friedfeld ist ein nach gärtnerischen Gesichtspunkten gestaltetes, bepflanztes und künstlich angelegtes Gemeinschaftsgrabfeld, das je nach Ausgestaltung Platz für Ruhestellen aller Grabarten und Formen bietet – vom Einzelurnengrab bis zum Erdbestattungsfamiliengrab inklusive beschriftetem Grabstein“, heißt es in einer Information der Friedhofsgärtnerei. Die genannten Friedfelder im Norden Frankfurts sind als Urnengemeinschaftsanlagen konzipiert worden. Die Grabstelle jedes Verstorbenen wird mit Namen und Lebensdaten gekennzeichnet, anonyme Bestattungen sind nicht erlaubt.

Das Friedfeld auf dem Friedhof Bonames; Foto: D.Walz

Der Begriff Friedfeld leitet sich ab von einer ebenfalls relativ neuen Bestattungsform, dem Friedwald, ab. „Friedfeld“ ist eine vornehmlich in Frankfurt verwendete Bezeichnung; außerhalb ist der Begriff „Memoriam-Garten“ üblich, im Amtsdeutsch der Frankfurter Friedhofsverwaltung nennt sich das „gärtnerbetreute Urnenwahlgräber“.

Friedfeld wie Friedwald sind Ausdruck einer sich wandelnden Friedhofs- und Bestattungskultur:

  • die Einbindung der Menschen in der Kirchen-, Dorf- oder Stadtteilgemeinde ist nicht mehr so eng, weshalb die Grabstelle (insbesondere in urbanen Regionen) als Erinnerungsort für die Hinterbliebenen an Bedeutung verloren hat;
  • das Grab ist kein Statussymbol mehr, um Rang und Stellung des Verstorbenen und seiner Familie zu repräsentieren;
  • die Bindung zur katholischen und evangelischen Kirche hat deutlich nachgelassen, so dass christliche Rituale bei der Bestattung keine dominierende Rolle mehr einnehmen – die Kirchenaustritte der letzten Jahre sind dafür deutliches Indiz;
  • in einer zunehmend diversen Gesellschaft mit unterschiedlichen religiösen und kulturellen oder gänzlich religionslosen Hintergründen, nimmt der Tod eine andere Rolle ein und die Menschen suchen nach anderen Formen der Bestattung und Erinnerung.

 

Das Friedfeld auf dem Friedhof Berkersheim; Foto: D.Walz

Friedfeld wie Friedwald (und Rasengrab) kennzeichnen ebenfalls den Trend, den Aufwand für die Grabpflege möglichst gering zu halten, wenn es keine Hinterbliebenen gibt oder diese weit entfernt wohnen. Stattdessen kann die Grabstelle auch in einem gärtnerbetreuten Urnenwahlgrab für die Dauer von 25 Jahren durch eine Friedhofsgärtnerei betreut werden. Für die Dauergrabpflege wird ein einmaliger Betrag von etwa 2500 bis 3800 € (Einzel- bis Familien-Urnenwahlgrab) fällig, womit für die gesamte Zeitdauer die professionelle, gärtnerische Pflege der Grabstelle gewährleistet ist.  Überwacht werden die gärtnerischen Leistungen auf einer Gemeinschaftsanlage durch die Genossenschaft der Friedhofsgärtner. Damit kann schon zu Lebzeiten die Versorgung des eigenen Grabes auf dem Friedfeld geregelt werden. Die Kosten für Einäscherung, Begräbnis und übrige städtische Gebühren (wie die Grabpacht) sind – weil nicht Teil der Grabpflege – nicht mit eingerechnet.

Das Friedfeld auf dem Friedhof Niedererlenbach; Foto: D.Walz

Nicht auf allen Friedhöfen der Stadt finden sich Friedfelder. In aller Regel geht die Einrichtung eines solchen Gemeinschaftsgrabfeldes auf private Initiative zurück. Es sind oft Einzelpersonen, Vereine oder Kirchengemeinden, die, meist mit aktiver Unterstützung der Ortsbeiräte, beim Magistrat der Stadt Frankfurt die Ausweisung einer zusätzlichen Fläche für ein Friedfeld beantragen.
Dieser Prozess von der Ausweisung, über die Planung durch einen Architekten, die Vertragsunterzeichnung mit der Genossenschaft der Friedhofsgärtner bis zum Kartografieren durch das Vermessungsamt kann erfahrungsgemäß bis zu zwei Jahren dauern.

Links:
sehr lesens- bzw. hörenswert:
Sendung des Deutschlandfunks

Frankfurter Neue Presse

Genossenschaft der Friedhofsgärtner

Friedhofsgärtnerei Gert Schirmer

bisherige Beiträge unseres Magazins:
16.November 2022 und 02.November 2022

 

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Alteingesessene Pizzeria in Niederursel bekommt langfristige Standort-Perspektive

Die Stadt Frankfurt informiert:

Der Betrieb der Pizzeria Pisa im Praunheimer Weg stand aufgrund eines endenden Mietervertrages lange vor einer ungewissen Zukunft. Auf Initiative von Stadträtin Stephanie Wüst und der Wirtschaftsförderung Frankfurt konnte nun eine neue Fläche gefunden werden: Seit vielen Jahren ist die Pizzeria Pisa ein fester Bestandteil des Stadtteils Niederursel. Doch Ende des vergangenen Jahres wandte sich die Betreiberfamilie Faouzi mit einem dringenden Anliegen an den dortigen Ortsbeirat: Ihre Zukunft sei mehr als ungewiss, denn der Betrieb sollte nach Auslaufen des Mietvertrags aus der Liegenschaft im Praunheimer Weg 1 ausziehen. Eine neue Immobilie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden, die Existenz des Betriebes war somit nicht gesichert.

Über Wirtschaftsdezernentin Wüst wurde daraufhin kurzfristig ein Gesprächstermin zwischen Vermieter, Mieter und der Gewerbeberatung der Wirtschaftsförderung arrangiert, mit einem positiven Ausgang: Familie Faouzi konnte zunächst eine Verlängerung des Mietverhältnisses bis Ende Oktober 2025 gewährt und somit auch Zeit für die Suche nach einer neuen Immobilien verschafft werden.

Parallel zu der ersten Verhandlungsrunde suchte die Gewerbeberatung im Stadtteil weiter nach freistehenden und potenziell geeigneten Flächen. Das Engagement zahlte sich sehr schnell aus, denn im Praunheimer Weg 2, direkt gegenüber der alten Liegenschaft, wurde eine Räumlichkeit frei. Der zuständige Gewerbeberater stellte kurzerhand den Kontakt zwischen dem dortigen Vermieter und der Familie Faouzi her. Die beiden Parteien konnten sich nun auf einen Zehn-Jahresvertrag, beginnend ab Oktober 2025, einigen. Die beliebte Familienpizzeria bleibt den Menschen in Niederursel also auch die kommenden Jahre erhalten.

Stadträtin Wüst sagt: „Gastronomiebetriebe wie die Pizzeria Pisa gehören zum Teil über Jahrzehnte zum jeweiligen Stadtteil, bieten einen Treffpunkt für die Anwohner und beleben die Nachbarschaft. Wir wollen wirtschaftlich gut aufgestellten Betrieben den nötigen Rahmen geben, auch in Zukunft in ihrer Nachbarschaft tätig zu sein. So konnten wir frühzeitig sowohl für den Vermieter als auch die Familie Faouzi im persönlichen Gespräch eine Perspektive schaffen. Durch den Einsatz unserer Wirtschaftsförderung und insbesondere der Gewerbeberatung ist es uns gelungen, eine echte Zukunftsperspektive zu schaffen.“

Ansgar Roese, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, unterstreicht: „Die Unterstützung der Pizzeria Pisa ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir den Unternehmern und Gewerbetreibenden in den Stadtteilen als Wirtschaftsförderung helfen können. Durch mehrere Gespräche, die von unserer Gewerbeberatung angestoßen wurden, konnten wir für die Inhaber eine Frist aushandeln, die es ermöglichte, in der Zeit eine geeignete Alternative für das Restaurant zu finden und es somit für den Stadtteil zu erhalten.“

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Eschersheim: Unerlaubter Umgang mit Abfällen- Verschmutzung der Nidda durch Altöl

Die Frankfurter Polizei teilt mit:

Am Montag (23. September 2024) meldete ein aufmerksamer Bürger der Feuerwehr, dass auf der Nidda ein Ölfilm sichtbar sei.
Gegen 11:00 Uhr erfolgte die Meldung über einen Ölfilm auf der Nidda bei der Leitstelle der Feuerwehr, welche die Polizei ebenfalls alarmierte.

Gemeinsam suchten die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr den Bereich nach dem Verursacher ab. In einem Hinterhof und einer dort befindlichen Werkstatt im Bereich Alt-Eschersheim stellten Beamte schließlich den Ursprung der Verschmutzung in einem Regenwasserkanal fest. Unter Einbindung des Fachkommissariats sowie der Gewerbe- und Gesundheitsaufsicht wurde ein Verantwortlicher festgestellt.

Gegen den 41- jährigen Tatverdächtigen wird seitens der Kriminalpolizei und des Gewerbeamtes nun ermittelt, insbesondere, da es in der Vergangenheit bereits zu ähnlich gelagerten Beschwerden der Anwohner gekommen sei. Aktuell muss sich der 41- Jährige zumindest wegen des Verdachts der unsachgemäßen Entsorgung von Altöl in einen Regenwasserkanal verantworten.

Die Feuerwehr und die Stadtentwässerung trafen indessen Maßnahmen zur Eindämmung der Verschmutzung.

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Geothermiebohrungen auf dem Hilgenfeld abgeschlossen

Für den heutigen Donnerstag luden Mainova und ABG zu einem Pressetermin auf dem Hilgenfeld ein. Aktueller Anlass war der Abschluss der Geothermiebohrungen auf dem Baugebiet für eine neue Wohnsiedlung in der Nähe des Bahnhofes Frankfurter Berg.  In Anwesenheit von Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef stellten Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG FRANKFURT HOLDING, und Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, den aktuellen Stand der Maßnahmen vor Ort vor.


von li: Mainova-Vorständin Diana Rauhut, ABG Geschäftsführer Frank Junker, Oberbürgermeister Mike Josef und der der Mainova-Chef Michael Maxelon; Foto: D.Walz

Die Geothermie wird in dem Gesamtkonzept als wesentlicher Baustein der autonomen Wärmegewinnung für das Wohngebiet gesehen. Zu den technischen Voraussetzungen heißt es in der Pressemitteilung:
„Seit April 2024 hat Mainova 161 Erdwärmesonden in 120 Metern Tiefe sowie rund 10.000 Meter Leitungen verlegt. Die einzelnen Sonden sind durch das Leitungsnetz verbunden. Durch sie zirkuliert später ein Wasser-Glykol-Gemisch als Wärmeträgerflüssigkeit, das die Erdwärme in die drei vorgesehenen Heizzentralen vor Ort transportiert. Dort wird sie mittels Großwärmepumpen auf die notwendige Vorlauftemperatur gebracht und über ein Nahwärmenetz in die Gebäude geleitet.“
In der Kombination von Erdwärme, Photovoltaik-Solarthermie-Anlagen (PVT), Wärmepumpen und hocheffizienten Blockheizkraftwerken (BHKW) wird derzeit ein klimaschonendes Energiekonzept realisiert. „Im Sommerhalbjahr wird nicht genutzte Wärme von den auf den Gebäudedächern installierten 1.160 PVT-Sonnenkollektoren in die Erdsonden im Boden geleitet und so gespeichert. Darüber hinaus gewährleisten über 5.000 Photovoltaikmodule eine umweltschonende Versorgung des Klimaschutzquartiers mit lokal erzeugtem Ökostrom aus Sonnenenergie.“
In den letzten Monaten konzentrierten sich die Baumaßnahmen auf die Errichtung der notwendigen unterirdischen Infrastruktur: Kanäle wurden gegraben, Rohre und Leitungen verlegt, die 161 Bohrungen durchgeführt und das Netz aus Wärmesonden, Wickelrohrschächten und Wärmespeicher verlegt.
Mit den oberirdischen Bauarbeiten soll es in der zweiten Jahreshälfte 2025 losgehen.


eindrucksvolle Kulisse: drei der Bohrer; davor die Austrittstelle der Wärmesonden; Foto: D.Walz

Von allen Seiten wurde der Pilotcharakter dieses Bauprojektes betont:

  • die enge Zusammenarbeit städtischer Behörden, der ABG und der Mainova von Anfang an
  • das übergreifende Konzept der Energie- und Wärmegewinnung mit möglichst zukunftsweisenden technischen Lösungen
  • die Errichtung dringend benötigten Wohnraumes, der für die Frankfurter Bürger bezahlbaren Wohnraum mit den Anfordernissen des Klima– und Umweltschutzes verbindet.


die unterirdische Infrastruktur; im Hintergrund: der bestehende Siedlungsbereich des Hilgenfeldes; Foto: D.Walz

Links:

Alles bereit für eine umweltfreundliche Wärmeversorgung

Bebauungsplan “Hilgenfeld” in Kraft getreten

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