Schlagwort: Starkregen

Neue Pläne für den Hochwasserschutz am Urselbach

Urselbach

Das Amt für Stadtentwässerung (SEF) hat neue Pläne, wie gefährliche Hochwasser-Gefahren am Urselbach in den Griff zu kriegen sind. Stefanie Toth, Sachgebietsleiterin beim Amt für Stadtentwässerung hat die Tage den Niederurselern ihre Pläne vorgestellt.

Das Risiko von Starkregen hat zugenommen, da …

  • es an Rückhaltebecken in Oberursel fehlt,
  • da landwirtschaftliche Flächen zunehmend überbaut, versiegelt und verdichtet werden,
  • höhere Temperaturen auch mehr Wasserdampf aufnehmen und bei Abkühlung in Form von Regen abgeben,
  • auch in Niederursel einstige potenzielle Überschwemmungsflächen zugebaut worden sind,

Die aktuelle Planung sieht nun vor, …

  • Zwischen dem Sportplatz Niederursel und der Schilasmühle das Gelände abzuflachen.
  • Das Gleiche soll am Ufer parallel zur Spielsgasse geschehen.
  • Dort sollen auch zwei kleine Brücken abgerissen werden, da an den Stegen immer wieder Treibgut festhängt, das den Durchfluss behindert.
  • Als Ersatz soll eine neue Brücke vom Oberurseler Weg auf Höhe des Restaurants Lahmer Esel zu den Kleingärten gebaut werden.
  • Im Ortsbezirk Heddernheim soll der Urselbach um den Campingplatz Sandelmühle einen Altarm bekommen und bis zur Einmündung in die Nidda vertieft und verbreitert werden.
  • Es sollen zwei zusätzliche Brücken gebaut werden, um den Campingplatz und den Nidda-Uferweg zum Eschersheimer Freibad anzubinden.

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Urselbach

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Urselbach 50.167900, 8.620300

„Die Stadtentwässerung macht die Planung in diesem Bereich, aber das Vorhaben muss die Bahn als Ausgleich zum S6-Ausbau ausführen“, berichtete Frau Toth.

Diskussion gab es bei dem Thema „Aufgabe des Mühlgrabens“: Beim Mühlgraben handelt es sich um kein natürlich fließendes Gewässer. Er wurde 1720 künstlich angelegt, 1952 wurde die Mühle aufgegeben und das Mühlenrecht an das Land zurückgegeben.

Die Unterhaltungslast des Gewässers liegt laut dem Hessischen Wassergesetz allerdings beim Eigentümer. Und dieser ist vom Abzweig des Urselbaches bis zur Obermühlgasse privat. Lediglich ab der Obermühlgasse bis zur Spielsgasse ist der Mühlgraben in städtischem Eigentum.

Hohe Unterhaltungskosten für den Mühlgraben belasten die städtischen Budgets. Bei einem Hochwasser am Urselbach könnte der Mühlgraben sowieso nur rund 2 % des Gesamtabflusses des Urselbachs aufnehmen.

Auf der anderen Seite ist der Mühlgraben nie ganz trocken, sodass er sich zu einem Kleinod für Flora und Fauna entwickelt hat. Allerdings auch mit dem Nachteil, dass der feuchte Schlamm ein idealer Brutplatz für Mücken ist.

Die Anregungen wurden von den Vertretern der Stadtentwässerung mitgenommen und sollen bei der weiteren Planung berücksichtigt werden. Es wird noch eine Reihe weiterer Gespräche geben müssen, bis ein gangbarer Weg gefunden wird.

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Vorsorge für Hauseigentümer: Starkregengefahrenkarten für Frankfurt sind online

Gefahrenkarten können dazu beitragen, Leben zu retten und Schäden zu reduzieren

Die Flutkatastrophe im Juli hat uns vor Augen geführt, welche verheerenden Folgen Starkregen haben kann. Frankfurt war zwar kaum betroffen, allerdings kam es auch hier zu kleineren Überflutungen.

Am 27. Oktober wurde nun auf einer gemeinsamen Pressekonferenz des Frankfurter Umweltamtes mit dem Dezernat für Mobilität und Gesundheit die neuen Starkregengefahrenkarten für Frankfurt vorgestellt. Sie sind das Ergebnis der Arbeit einer innerstädtischen Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung unter der Federführung des Umweltamts und jetzt online einsehbar.

In diesem Jahr haben wir auch in Frankfurt wieder mehrere heftige Starkregenereignisse erlebt, die Bereiche unterschiedlicher Stadtteile unter Wasser gesetzt haben. In Zukunft werden wir uns aufgrund des Klimawandels darauf einstellen müssen, dass solche extremen Regenereignisse häufiger werden“, sagte Klima- und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. „Die Starkregengefahrenkarten sind für Frankfurt ein wichtiger Teil des Maßnahmenpakets zur Klimaanpassung. Zu den Folgen des Klimawandels zählen große Hitze und Trockenheit, aber auch andere extreme Wetterereignisse wie Starkregen. Darauf müssen wir uns als Stadt, aber auch als Gebäude- und Grundstückseigentümerin im Rahmen der Klimaanpassung sehr gut vorbereiten.“

Wichtigste Schutzmaßnahme ist die Eigenvorsorge

Mobilitätsdezernent Stefan Majer ergänzte: „Die planenden und bauenden Ämter und Betriebe der Stadt berücksichtigen bei Vorhaben bereits seit geraumer Zeit die Thematik der Regenwasserbewirtschaftung und damit auch die Überflutungsvorsorge. Mit den Starkregengefahrenkarten identifizieren wir zusätzliche Bereiche, wo die Stadt aufgrund ihrer Aufgabe im Rahmen der Daseinsvorsorge Maßnahmen ergreifen muss. Die wichtigste Schutzmaßnahme wird allerdings die Eigenvorsorge der Bürger*innen bleiben. Hier appellieren wir an die Bürgerinnen und Bürger, sich zu informieren.“

Mit den Starkregengefahrenkarten können Bürgerinnen und Bürger die Überflutungsgefährdung bei Starkregen in ihrer direkten Umgebung abschätzen und Eigenvorsorge betreiben, etwa durch den Einbau von wasserdichten Kellertüren und -fenstern. Folglich können die Gefahrenkarten dazu beitragen, Leben zu retten und Schäden zu reduzieren.

Situation am Riedberg

Sieht man sich die Karte an, so ist erkennbar, dass die Überflutungsgefahr am Riedberg dank der modernen Planung des Stadtteils zwar relativ gering ist. Allerdings sind auch hier vereinzelt dunkelblaue oder lila Einfärbungen erkennbar, etwa rings um den Skylineblick oder den Häusern am Bonifatiusbrunnen. Eine vorsorgliche Überprüfung könnte also nicht schaden.

geoportal.frankfurt.de/starkregen

Quelle: Stadt Frankfurt am Main

Bild: Umweltamt Stadt Frankfurt am Main

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