Alle Artikel von Andreas Woitun

Kurzinfos aus dem Stadtteil

Kurzmeldungen

Neuer Paketshop öffnet in Niederursel

Die Deutsche Post eröffnet einen neuen Paketshop. In Niederursel macht heute, vor dem Rewe-Markt im Weißkirchener Weg 4, eine Vertretung auf. Kunden können dort Pakete und Päckchen abgeben und abholen. (Quelle: Frankfurter Neue Presse)

icon-car.png
Niederursel: Weißkirchener Weg 4

Karte wird geladen - bitte warten...

Niederursel: Weißkirchener Weg 4 50.166247, 8.621156

Neue Ampel auf der Marie-Curie-Straße

Im kommenden Monat soll auf der Marie-Curie-Straße, auf Höhe des 14. Polizeireviers eine neue Verkehrsampel installiert werden. Der Umsetzungsprozess litt unter Verzögerungen, weil noch Kampfmittelsondierungen ein Bodengutachten erforderlich waren. Mitte Februar sollen die restlichen signaltechnischen Tiefbauarbeiten ausgeführt werden, dann folgen die Straßenbaumaßnahmen. In Betrieb gehen soll die Ampel nach aktuellen Planungen Ende März.

Immer wieder Müll neben der Autobahn

An der Anschlussstelle A 661 Heddernheim sammelt sich immer wieder Müll zwischen den U-Bahn-Gleisen und der Straße.

Mehrmals im Jahr werde die Stelle im Rahmen von Mäh- und Pflegearbeiten durch die Autobahn GmbH gereinigt, teilte der Magistrat dem Ortsbeirat 12 mit.

Müllansammlungen, die auf die Fahrbahn gelangten und die Verkehrssicherheit beeinträchtigen könnten, würden umgehend entfernt.

Meldungen über Ablagerungen seien im Internet über www.autobahn.de/buergerservice möglich.

Brückenköpfe: Ortsbeirat springt ein

Die beschmierten Brückenköpfe nahe des Kätcheslachweihers wurden Anfang Januar aufgefrischt. Einen Dank an die Schüler der Josephine-Baker-Schule für ihren Einsatz.

Die Materialkosten in Höhe von 160 Euro zahlte der Ortsbeirat 12 nach einstimmigem Votum aus seinem Budget.

Leitung Freitagskrabbler im Familienzentrum Billabong

© Billabong

Familienzentrum Billabong: Freitagskrabbler suchen eine neue Leitung

Die »Freitagskrabbler« (Treffen von 15:30 Uhr – 17 Uhr) sind ein Ort der Begegnung, des Spiels und der Kreativität.

Gesucht wird eine engagierte und kreative Person (w/m/d), die Freude an der Kommunikation mit Eltern und Kindern hat und die Leidenschaft mitbringt, die wöchentlichen Treffen zu leiten.

In diesem Treff stehen Spielen, Singen und kreative Aktivitäten im Vordergrund. Sie haben die Chance, eine warme und einladende Atmosphäre zu schaffen, in der Familien sich wohlfühlen und neue Freundschaften knüpfen können.

Bei Interesse Kontaktaufnahme unter info@billabong-family.de oder kindertreff@billabong-family.de.

Teile diesen Beitrag mit Freunden

Preis für Hochleistungs-Rechnen an Dr. Luciano Rezzolla

Luciano Rezzolla, FIAS Senior Fellow, erhält den mit 20.000 Euro dotierten PRACE HPC Excellence Award 2024 für seinen Beitrag zu Bildern supermassereicher Schwarzer Löcher

FIAS Senior Fellow für Bilder vom Schwarzen Loch ausgezeichnet

Am 05.02.2025 erhält Herr Dr. Luciano Rezzolla, Senior Fellow am Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) und Professor für »Theoretische Astrophysik« an der Goethe-Universität Frankfurt, den PRACE HPC Excellence Award 2024. Der Preis würdigt bahnbrechende Forschungen und wissenschaftliche Fortschritte durch den Einsatz von Hochleistungsrechnern (high-performance computing, HPC).

Herr Dr. Rezzolla und sein Team waren an den ersten Bildern supermassereicher »Schwarzer Löcher« beteiligt und ermöglichten deren Interpretation mit Hilfe numerischer Simulationen und dem Aufbau eines theoretischen Rahmens, der Interpretationen und tiefergehende Informationen erlaubt. Die faszinierenden Aufnahmen entstanden im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit am Event Horizon Telescope (EHT).

Die EHT-Bilder zeigen die Schwarzen Löcher M87* in der Galaxie M87 und Sagittarius A* (Sgr A*) im Zentrum unserer Milchstraße als einen hellen Ring, der den „Schatten des Schwarzen Lochs“ umgibt. Das Team um den theoretischen Physiker von FIAS und Goethe-Universität trug wesentlich zur theoretischen Modellierung der durch die Teleskope aufgenommenen Daten bei.

»Schwarze Löcher« abzubilden ist nicht einfach, da nur sehr wenig bekannt ist über die physikalischen Bedingungen in der Nähe des »Schwarzen Lochs« und die Dynamik des Plasmas, das Licht aussendet, bevor es vom »Schwarzen Loch« verschluckt wird. Daher sind ausgeklügelte Methoden und Hochleistungsrechner für die astronomische Forschung von großer Bedeutung.

Herr Dr. Rezzolla betont, hinter dem gewaltigen Aufwand für diese Bilder eines supermassereichen »Schwarzen Lochs« stecke die gewaltige gemeinsame Anstrengung vieler Forschender weltweit. Die Interpretation der physikalischen Bedeutung eines solchen Bildes und die Bestimmung seiner Auswirkungen auf unser Verständnis von »Schwarzen Löchern« sei nur möglich durch fortschrittliche theoretische Modellierung und Hochleistungsrechner. „Ich fühle mich privilegiert, weil ich Zugang zu diesen Forschungseinrichtungen am FIAS und der Goethe-Universität habe“, so Dr. Rezzolla.

Den Preis in Höhe von 20.000 Euro samt Urkunde und einem gravierten Pokal erhält der FIAS Fellow am 05.02.2025 im Rahmen des PRACE Intersection Seminars in der Fondation Universitaire in Brüssel (Belgien). PRACE steht für Partnership for Advanced Computing in Europe und ist eine europäische Initiative zur Bündelung der Rechenleistung von Hochleistungsrechnern in 25 europäischen Ländern.

Herr Dr. Rezzolla wird seine Arbeiten in einem Plenarvortrag vorstellen – der Preis sei ihm eine Ehre: „Er ist ein bescheidenes Beispiel für die zahlreichen Bemühungen in Frankfurt und anderswo, Supercomputer zu nutzen, um unser Verständnis des Universums zu vertiefen“.


Kontakt:
Prof. Dr. Luciano Rezzolla
Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)
Tel.: +49 (0)69-798-47871
eMail: rezzolla@itp.uni-frankfurt.de


Das FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies)
ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung in Frankfurt am Main. Hier entwickeln international ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Theorien zu komplexen naturwissenschaftlichen Zukunftsthemen in den Bereichen theoretische Naturwissenschaften, Computerwissenschaften und KI-Systeme sowie Lebensund Neurowissenschaften. Über die Grenzen der Disziplinen hinweg erforschen sie mit Hilfe mathematischer Algorithmen und Simulationen die komplexen selbstorganisierenden Systeme der Natur. Das FIAS ist eine gemeinnützige Stiftung zwischen der Goethe-Universität und privaten Stiftern und Sponsoren.

Aktuelle Informationen zu Forschung, Projekten und Veranstaltungen unter https://fias.institute/

Teile diesen Beitrag mit Freunden

Die Weiterentwicklung des »Alten Flugplatzes Frankfurt« in Kalbach-Bonames

Aufbruch der Asphaltoberfläche

Im November 2023 hatte das Umweltamt Frankfurt auf dem Gelände des »Alten Flugplatzes« ein Konzept vorgestellt, wie es mit diesem Gelände in den nächsten Jahren weitergehen soll. Jetzt, 14 Monate später berichteten Vertreter des Umweltamts den betroffenen Ortsbeiräten (Ortsbeirat 10 und Ortsbeirat 12), was sie von den Plänen in der Zwischenzeit schon umsetzen konnten, inwieweit die Pläne weiterentwickelt wurden und was für die nächste Zeit geplant ist.

Auf dem Gelände des Alten Flugplatzes sollen Maßnahmen zu 3 Schwerpunktthemen umgesetzt werden:

  • Umweltbildung / Bildung für nachhaltige Entwicklung
  • Naherholung
  • Natur und Landschaft

An der Umsetzung sind vorrangig drei Akteure beteiligt: das Umweltamt, das Amt für Bau und Immobilien und der Regionalpark Rhein-Main. Über 100 Vorschläge wurden erarbeitet, um den »Alten Flugplatz« für die kommenden Jahre zu ertüchtigen und zu einem Juwel im Frankfurter GrünGürtel auszubauen.

Erste Umsetzungen

Im ersten Schritt wurde ein Gestaltungsleitfaden erstellt, um dem Flugplatz ein optisches Leitmotiv zu geben und ihn dadurch zu einer Marke weiterzuentwickeln. Ein weiterer Punkt ist die Sanierung des Gabionenbandes. Hier wird ein stabileres und engmaschigeres Metallgitter zum Einsatz gebracht.

Steg über geflutete Liegewiese

Steg über geflutete Liegewiese, © Umweltamt Frankfurt, Nina Kuschik

Nicht zuletzt das Starkregenereignis im letzten Jahr hat gezeigt, dass die Erstellung eines naturnahen Regenwasserbewirtschaftungskonzeptes notwendig ist. Bei der Erarbeitung des Konzeptes müssen viele Punkte berücksichtigt werden. Die Einbindung des Kalbachs, die chemische Belastung der Böden, die Struktur des Geländes, der Schutz der Gebäude und anderes mehr.

Ein anderer spannender Punkt ist die Trennung des Fahrradverkehrs und des Fußgängerverkehrs. Beide treffen auf der Brücke über die Nidda und von dort bis zu den Gebäuden intensivst aufeinander.

Um die damit verbundene Unfallgefahr zu reduzieren, sollen diese Verkehrsströme beruhigt und entflochten werden. Erste Bodenprints mit der Aufschrift „Rücksicht macht Wege breit – Danke!“ wurden bereits in Nähe der Gebäude und auf dem Niddauferweg angebracht, um die Situation zu entschärfen bis die weiteren geplanten Maßnahmen umgesetzt werden.

Auch auf dem Schollenfeld werden die Besucherströme nun durch neue „Leitplanken“ so gelenkt, dass die Naturflächen nicht gestört oder zerstört werden.

Absperrung und Hinweisschild Betreten nur für Frösche

Absperrung und Hinweisschild Betreten nur für Frösche, © Umweltamt Frankfurt, Nina Kuschik

Baumstandortsanierung

Um den Bäumen vor den Gebäuden das Wachstum zu erleichtern und sie klimaresistenter zu machen, soll die versiegelte Fläche über dem Wurzelwerk entfernt werden. Dabei besteht jedoch grundsätzlich die Gefahr, dass die Bäume geschädigt werden. Daher musste einer der Bäume als Versuchsobjekt dienen.

Wurzelwerk des Test-Baums

Wurzelwerk des Test-Baums, © Umweltamt Frankfurt, Nina Kuschik

Und tatsächlich, es war durchaus möglich, den Beton zu entfernen, ohne das Wurzelwerk dabei zu beschädigen. Beim Eingriff in den Boden wird man nun jedoch auch mit den Spuren der Nutzung der Fläche als Hubschrauber-Landeplatz konfrontiert.

Nicht nur, dass die Asphaltdecke und der Schotter mit PAKs [polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen] und Schwermetallen belastet ist (was die fachmännische Entsorgung entsprechend teuer macht), sondern die Erde, auf der die Bäume gewachsen sind, ist stark verdichtet, sodass es dem Wurzelwerk nicht gelungen ist, in die Tiefe vorzudringen und dem Baum unter anderem Halt und die benötigten Nährstoffe zu geben.

Bodenbelüftung auf der Baumscheibe

Bodenbelüftung auf der Baumscheibe, © Umweltamt Frankfurt, Nina Kuschik

Erst eine Kombination von Bodenaustausch, Lufteinpressungen sowie die Untermengung von gedüngtem Granulat mit einem Mykorrhiza Vitalpilzimpfstoff bietet jetzt dem Test-Baum die Chance, auch in die Tiefe vorzudringen und gesund weiter zu wachsen. Die Kosten für diese Operation liegen für einen so großen Baum wie dem Test-Baum bei etwa 10.000 €. Im Mittel und bei mehrfachem Einsatz werden sich die Kosten pro behandelten Baum jedoch senken. Zusätzlich fallen noch die Entsorgungskosten für das aufgebrochene und abgesaugte Oberflächenmaterial an, das zum Teil stark kontaminiert ist.

Schulungsthemen Umweltbildung / Bildung für nachhaltige Entwicklung

Der Standort bietet gute Voraussetzungen um über Themen wie

  • Klimaschutz und Anpassungen an die Klimaveränderungen
  • Biodiversität
  • Geschichtliche Themen
    • Die Entwicklung des Flugplatzes nach dem 2. Weltkrieg
    • Die Friedensphase nach der Regierungszeit Gorbatschows
    • Das Flüchtlingsmanagement der Bundesrepublik im 21. Jahrhundert

zu berichten und zu diskutieren.

Gebäudesanierung

Bei den verschiedenen Gebäuden auf dem Flugplatzgelände muss durch verschiedene Fach-Gutachter der jeweilige Sanierungsbedarf ermittelt werden, aus dem sich dann eine fundierte Kostenschätzung ableiten lässt. Allein für die verschiedenen Gutachten werden Kosten von etwa 200.000 Euro veranschlagt.

Das Ergebnis der Gutachten wird dann in eine Bau- und Sanierungsvorlage einfließen die der Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung vorgelegt werden kann. Zum Jahresende soll diese Phase abgearbeitet sein. Mit Kosten von 5 bis 10 Millionen Euro muss gerechnet werden. Erst nach der Entscheidung des Stadtparlaments können die einzelnen Gewerke zur Vergabe ausgeschrieben werden.

Wie geht es weiter mit der Gastronomie

In den letzten Monaten konnten unter anderem die Elektroinstallationen sowie die Wasserversorgung so weit ertüchtigt werden, dass jetzt die Räumlichkeiten im Tower-Café bei schlechtem Wetter von einem Gastronomen als Ausweichort wieder genutzt werden können.

Die Erstellung eines Betreiberkonzeptes zum jetzigen Zeitpunkt macht noch keinen Sinn, da noch zu viele Rahmenparameter ungeklärt sind. Wenn in der Zukunft die Renovierungsarbeiten auf der Zielgeraden liegen (so etwa ein halbes Jahr vor Sanierungsende), kann die konkrete Suche nach Gastronomen beginnen, für die ein Engagement in dieser Location vergaberechtskonform infrage kommen könnte.

Kurzfristiger Ausblick

Für die Bewirtschaftung der Außenfläche auf niedrigem Level wird sicher auch für die diesjährige Saison (März bis Oktober) ein Interims-Betreiber gefunden, damit die Kinder und ihre Begleiter nicht mit knurrendem Magen über die Rollbahn flitzen müssen.

Teile diesen Beitrag mit Freunden

Gesichter des Widerstandes

Fritz-Bauer-Straße Straßenschild und Beschreibung

Seit 2016 erinnert das Centre for Dialogue am Holocaust Gedenktag an die Gräuel, die Menschen mit nationalsozialistischer Gesinnung von 1933 – 1945 an ihren Mitbürgern begangen hatten.

Die Menschen, die dem arischen Weltbild nicht entsprachen, waren vielfältig: Kommunisten, Sozialisten, Menschen mit anderer sexueller Orientierung, Menschen mit anderer Hautfarbe, Juden, Sinti, Roma, Kranke, Kriminelle, …

Nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung wagte es, der großen Mehrheit Widerstand zu leisten, als offenbar wurde, wie menschenverachtend und zerstörerisch die Handlungen der Politik und der sie unterstützenden Mehrheit geworden waren.

Erst in den letzten Jahren, als das Ende des Krieges bereits über 70 Jahre zurücklag, war unsere Gesellschaft so weit, dass Straßen nach den Menschen benannt wurden, die so viel Mut bewiesen hatten, sich für verfolgte Mitbürger einzusetzen und Widerstand gegen das Regime zu leisten.

Josephine Baker, die Namensgeberin für die Integrierte Gesamtschule am Riedberg, war selbst Mitglied der französischen Résistance und wurde für ihre Verdienste mehrfach ausgezeichnet. Ein guter Anknüpfungspunkt für eine Projektgruppe von 16 Schülern, um sich auf die Suche nach den Spuren der Kämpfer gegen die Naziherrschaft auf dem Riedberg zu machen. Eine andere Gruppe von 14 Schülern suchte in der Zwischenzeit nach Informationen über Josephine Baker.

Die erste Aufgabe war, Straßennamen zu identifizieren, die zu dem gewählten Thema passen. Mit fachkundiger Unterstützung eines Fotografen wurden die Straßenschilder kunstvoll fotografiert und im Anschluss danach, begann die Suche nach Informationen über die Menschen, denen man am Riedberg ein kleines Denkmal gesetzt hatte.

  • Fritz-Bauer-Straße
  • Hans-Bethe-Straße
  • Otto-Stern-Zentrum
  • Nelly-Sachs-Platz
  • Richard-Breitenfeld-Straße
  • Magda-Spiegel-Weg
  • Johann-Georg-Elser-Straße
  • Erna-Pinner-Straße
  • Ludwig-Fulda-Weg
  • Katharina-Staritz-Straße
  • Martin-Niemöller-Straße
  • Frieda-Amram-Weg
  • Cäsar-von-Hofacker-Straße
  • Fabian-von-Schlabrendorff-Straße
  • Graf-von-Stauffenberg-Allee
  • Ricky-Adler-Straße
  • Paul-Apel-Straße

Insgesamt gibt es etwa 30 Straßen auf dem Riedberg, die nach Menschen benannt sind, die sich im 2. Weltkrieg im Widerstand engagiert haben. Die Geschichte von 16 Menschen wurde von den Schülern zusammengetragen. Darunter sind Widerstandskämpfer, Theologen, Dichter, Sänger, Physiker, Juristen, Politiker, …

Zum krönenden Abschluss wurde am 27. Januar eine Vernissage der Bilder und Texte im Gebäude der Schule am Riedberg eröffnet. Dazu gab es ausdrucksstarke Musik von der Gruppe »Bosephine Jakers«.

Musikgruppe Bosephine Jakers

Herr Rosenfeld, Betreiber des Kuli Alma, ein Spezialist für vegane mediterrane Küche, war von dem Projekt begeistert und stiftete die kulinarischen Genüsse an diesem Abend.

Frau Neißner, vom Ortsbeirat 12 stellte in ihrer Rede den Bezug zu aktuellen Gefährdungen für die Demokratie her. Sie forderte die Zuhörer auf, aufmerksam und kritisch an der Gestaltung einer Gesellschaft mitzuarbeiten, in der Hass und Ausgrenzung keinen Platz hat.

Auch Frau Gölitzer, die Schulleiterin und Frau Marianov, die Projektleiterin bekamen für ihre Vorträge reichlich Applaus. Ein gegenseitiges Interview von Herrn Dr. Lootens (Centre for Dialogue), Herrn Noss (Zentrum Ökumene) und Herrn Erlbruch (Fotograf) schlug die Zuhörer in den Bann. Nur das Zusammenspiel von vielen Kräften und Sponsoren hatte diesen wunderschönen Abend und den erfolgreichen Abschluss des Projektes ermöglicht.

Teile diesen Beitrag mit Freunden

Die vielen Gesichter des Widerstands sichtbar machen

Team der Ausstellung Namen_Erinnern_Uns

Schülerinnen und Schülern der Josephine-Baker-Gesamtschule ziehen mit Handykameras los und fotografieren Schilder von Straßen, die nach Ermordeten und Betroffenen des Holocaust benannt sind. Über diese Arbeit nähern sie sich den Schicksalen der Menschen an. In einer Ausstellung zeigen sie nun die Ergebnisse. Dr. Dominiek Lootens, Leiter des katholischen Centre for Dialogue am Campus Riedberg, berichtet im Interview von der Bedeutung des Projekts.

Jedes Jahr erinnert das Centre for Dialogue am Holocaust Gedenktag an die Gräuel der Shoa. In diesem Jahr tun Sie das gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Josephine-Baker-Gesamtschule am Riedberg. Können Sie uns das Projekt beschreiben?

Als Centre for Dialogue ist Teil unseres Konzeptes, unser Publikum zu Mitveranstaltern zu machen. Unsere Idee bei diesem Projekt war es, die 16 Schüler:innen auf eine Lernreise zu schicken, indem wir Street-Photography mit Recherche verbinden. Auf dem Riedberg gibt es keine Stolpersteine, Clara Marianov, Lehrerin an der Josephine-Baker-Gesamtschule, Peter Noss vom Zentrum Ökumene und ich haben uns also gefragt, was gute Fotomotive für die Schülerinnen und Schüler wären. Es gibt ungefähr 30 Straßen auf dem Riedberg, die nach Menschen benannt sind, die sich im Zweiten Weltkrieg im Widerstand engagiert haben.

Wie sind Sie vorgegangen?

Das Projekt startete im November. Zunächst haben sich die Schülerinnen und Schüler aus einer Liste, die wir von der Stadt Frankfurt bekommen haben, anhand der biografischen Daten die Personen herausgesucht, die ihnen besonders interessant erschienen. Gemeinsam mit dem vom Centre for Dialogue finanzierten Fotografen Steffen Erlbruch waren sie dann zu vier Terminen draußen unterwegs, haben von ihm Wissenswertes über Fotografie gelernt und mit ihren eigenen Handys eindrucksvolle Bilder gemacht. Die Ergebnisse sind am kommenden Montag in einer Ausstellung in der Josephine-Baker-Gesamtschule zu sehen. An der Ausstellung ist übrigens auch noch eine zweite Gruppe mit 14 Schüler:innen beteiligt, die über Schule und Demokratie nachgedacht und ein 3D-Modell von einem Klassenzimmer entworfen sowie zu Josephine Baker recherchiert haben, die ja auch in der Resistance aktiv war.

Es ist nicht Ihre erste Kooperation mit der Josephine-Baker-Gesamtschule. Wie kam die Zusammenarbeit zustande?

Die Schule und das Centre for Dialogue (CfD) sind Nachbarn, wir liegen beide am Nelly-Sachs-Platz. Nachdem wir festgestellt haben, dass es ein gegenseitiges Interesse zu einer Zusammenarbeit gibt, haben wir im vergangenen Jahr erstmals den Holocaust-Gedenktag, der seit 2016 im CfD stattfindet, gemeinsam ausgerichtet. 2024 haben Schüler:innen Gedichte von Nelly Sachs vorgelesen, es nahmen etwa 100 Jugendliche teil. Das war damals einige Monate nach dem Terror vom 7. Oktober in Israel und wir haben auch darüber gesprochen, wie sich die damalige Zeit des Holocaust zu unserer Zeit verhält. Generell gibt es immer wieder Schnittstellen zur Josephine-Baker-Schule. So hat zum Beispiel CfD-Mitarbeiter Jan Quirmbach dort vor kurzem ein Projekt zum Thema Menschenwürde realisiert.

„Namen.Erinnern.Uns.“ – warum ist es für Jugendliche so wichtig, sich dem Holocaust über persönliche Geschichten zu nähern?

Ein persönlicher Bezug ist wichtig, damit das Thema nicht abstrakt bleibt. Mit einer persönlichen Geschichte kann man sich einfach besser auseinandersetzen, man kann sich mit den Menschen, um die es geht, identifizieren und sich selbst dazu in Relation setzen. Übrigens war es auch interessant, zu beobachten, nach welchen Präferenzen sich die Schüler:innen die Straßen ausgesucht haben – die eine interessiert sich mehr für Kunst, der andere mehr für Geschichte und zum Beispiel das Attentat auf Hitler. Die Schülerinnen und Schüler nehmen aus diesem Projekt Wissen darüber mit, wie man Widerstand leistet – und dass es ganz unterschiedliche Arten von Widerstand gibt. Auch Poesie schreiben kann eine Art von Widerstand sein, Journalismus, Theologie wie Edith Stein. Jeder Mensch versteht etwas anderes darunter und kann sein Talent nutzen, sich zur Wehr zu setzen.

Wer sind die Menschen, die in der Ausstellung vorgestellt werden?

Insgesamt bilden wir die Geschichte von 16 Menschen ab. Darunter sind Widerstandskämpfer, Theologen, Dichter, Sänger, Physiker, Juristen, Politiker, männlich und weiblich.

Die Ausstellung stößt auf großes Interesse, selbst RTL hat schon berichtet. Was bedeutet diese Art von Reichweite für das Projekt?

Es unterstreicht seine Bedeutung. Der Kontakt zu RTL kam über den Vater einer Teilnehmerin zustande, darüber haben wir uns sehr gefreut. Die Jugendlichen nehmen ihr Projekt ernst, zum Beispiel werden sie die Vernissage auch selbst moderieren. Dafür üben wir gerade mit ihnen.

Kann man sich die Ausstellung auch über den Tag der Vernissage hinaus ansehen?

Im Haus der Volksarbeit gibt es Interesse, sie bald dort noch einmal einem breiteren Publikum zu zeigen, ein Termin steht aber noch nicht fest. Auch im Zelt der Religionen im Juni wird sie vermutlich noch einmal zu sehen sein.


Info-Kasten: Am Montag, 27. Januar, 17 Uhr, wird die Ausstellung „Namen.Erinnern.Uns.“ in der Josephine-Baker-Gesamtschule (Gräfin-Dönhoff-Straße 11, Riedberg) eröffnet. Bei der Vernissage gibt es Musik von den Bosephine Jakers sowie Essen vom israelischen Restaurant Kuli Alma. Bitte anmelden: Poststelle.Josephine-Baker-Gesamtschule@stadt-frankfurt.de

Anne Zegelman
Haus am Dom und Katholische Stadtkirche

Teile diesen Beitrag mit Freunden

Hilton-Basar 2025 am 22. März!

Basar des Kinderschutzbundes

Kleiderspenden gesucht: Der Kinderschutzbund sammelt wieder gut erhaltene Kleidung für den Hilton-Basar

Wer für Neues Platz schaffen und seinen Kleiderschrank sortieren möchte, hat jetzt wieder einen guten Anlass dazu: In Vorbereitung auf den sogenannten „Hilton-Basar“, der in diesem Jahr am 22. März stattfindet, sammelt der Frankfurter Kinderschutzbund ab sofort wieder gut erhaltene oder auch neue Kleidung für Damen, Herren und Kinder.

Ebenso gern genommen werden Schuhe, Taschen und auch Accessoires wie Schals, Hüte oder Modeschmuck. Die Spenden werden zu den 6 nachfolgend aufgeführten Terminen von ehrenamtlichen Helfern des Kinderschutzbundes entgegengenommen und für den Basar sortiert.

Die Sammelstelle befindet sich in diesem Jahr gut erreichbar in der Frankfurter Innenstadt im Hinterhof der Eschersheimer Landstraße 28 (ehemalige Räume des »Massiv Central«). Für eine entsprechende Ausschilderung und Platz zum Ausladen ist gesorgt.

Der Basar wird organisiert durch Mela Krauß aus dem Vorstandsteam des Frankfurter Kinderschutzbundes. Unterstützt wird sie von weiteren Vorstandsmitgliedern sowie vielen ehrenamtlichen Helfern aus Frankfurter Unternehmen und der Bürgerschaft.

Der gesamte Erlös des Hilton-Basars fließt in die Angebote des Frankfurter Kinderschutzbundes und ermöglicht z.B. die traumapädagogische Begleitung von Kindern, die Gewalt erlebt haben.

Nicola Küpelikilinc, die Geschäftsführerin des Frankfurter Kinderschutzbundes, zeigt sich sehr dankbar für die breite Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung des inzwischen traditionellen Hilton-Basars: „Wir freuen uns riesig, dass das »Frankfurt Hilton City Centre« auch in diesem Jahr erneut keine Sekunde gezögert hat, uns die Räumlichkeiten für unseren Basar zur Verfügung zu stellen. Ohne dieses Engagement könnte der Basar nicht durchgeführt werden“, so Frau Küpelikilinc.

Sammeltermine:

Dienstag 28.01.2025 15:30 bis 18:00 Uhr
Samstag 01.02.2025 10:30 bis 13:00 Uhr
Montag 10.02.2025 15:30 bis 18:00 Uhr
Samstag 15.02.2025 10:30 bis 13:00 Uhr
Donnerstag 20.02.2025 15:30 bis 18:00 Uhr
Montag 24.02.2025 15:30 bis 18:00 Uhr

Weitere Infos sind unter www.kinderschutzbund-frankfurt.de und auf Instagram: kinderschutzbund_frankfurt zu finden.

Teile diesen Beitrag mit Freunden

Neue Schule im Mertonviertel

Gebäude Cube im Mertonviertel

In dem 1996 errichteten Gebäude mit den Anschriften Olof-Palme-Straße 19 und Lurgiallee 14-16 mit dem Namen »Cube« saß lange Jahre die Industriegewerkschaft Bau. Im November 2023 schloss die IG Bau einen neuen, langfristigen Mietvertrag über 4.000 Quadratmeter Bürofläche in der Olof-Palme-Straße 35 ab und zog um.

Die Firma Investa Real Estate hatte Mitte 2022 das Bürogebäude »Cube« erworben, um es weiterzuvermieten. Die Firma Investa Holding mit Sitz in Eschborn entwickelt seit 50 Jahre Immobilien in Deutschland. Eigentümer der Firma ist die Familie Rittweger.

Das Gebäude bietet rund 20.000 qm auf 6 Stockwerke verteilt. Die private Erasmus-Grundschule wird demnächst einen Teil des Cube-Hauses belegen. Investa Real Estate hat rund 4.000 qm an die Bildungseinrichtung vermietet.

Die Flächen wurden in diesem Fall nicht vom Amt für Bau und Immobilien der Stadt Frankfurt angemietet, sondern von der Erasmus Frankfurter Stadtschule, einer trilingualen, reformpädagogischen und ganztägigen Grundschule in Frankfurt.

Die Erasmus Stadtschule gibt es bereits seit 2006. Ihre Wurzeln reichen aber bis ins Jahr 1536 zurück. Sie ist geprägt durch Erasmus von Rotterdam – ihrem Namensgeber, dem weltbekannten Humanisten, der fest daran glaubte, dass Bildung die Welt auf friedliche Weise besser machen kann.

Die Grundschule wurde 2006 als Elterninitiative gegründet. Die Eltern wollten für die Schüler genügend Freiraum für außerschulisches Engagement und Aktivitäten schaffen – für den berühmten „Blick über den Tellerrand“ – der in ihren Augen unerlässlich für die Persönlichkeitsbildung ist.

Als private Ganztagsschule sind die Öffnungszeiten der Erasmus Grundschule sehr familiengerecht. Dadurch hat sie auch die Möglichkeit, in ihrem Unterricht neuste neurobiologische und physiologische Erkenntnisse über das Lernen umzusetzen.

Dank dieser sogenannten „Rhythmisierung“ kann die Schule ihren Unterricht ausgewogen auf den Vor- und Nachmittag verteilen. Dadurch bleibt den Schülern ausreichend Zeit, um Erlerntes individuell oder in Gruppen zu vertiefen, eigenständig und selbstbestimmt weiter zu forschen, bzw. nach Phasen der konzentrierten Anspannung auch wieder zu entspannen.

Der Träger der Erasmus Stadtschule ist der »Arbeiter-Samariter‐Bund, Landesverband Hessen e. V.«. Die Schule war bislang in der Sonnemannstraße 9-11 im Frankfurter Ostend angesiedelt. Der Erasmus-Gymnasialzweig, mit eigener Trägergesellschaft, war 2024 nach Heusenstamm gezogen. Er belegt dort ebenfalls rund 4.000 qm im Campus Heusenstamm.

Das Mertonviertel

Das Mertonviertel als Teil Niederursels (ein anderer Teil gehört zu Heddernheim) besteht sowohl aus einem Bürostandort, als auch aus einem Wohngebiet am Urselbach. Allerdings ist der einstmals dominierende Bürokomplex »Lurgihaus« inzwischen abgerissen. An seiner Stelle soll ein Quartier mit rund 1.000 Wohneinheiten entstehen. Die Aufstellung des Bebauungsplans wird sich aber noch bis ins nächste Jahr hinziehen. Die Chance diese Fläche für den Neubau der »Europäischen Schule« zu nutzen, wurde nicht ergriffen.

Die Erasmus-Grundschule soll laut Plan mit dem Schuljahr 2026/2027 den Unterricht im »Cube« beginnen. Die Schule bekommt einen eigenständigen Gebäudebereich mit separaten Zugängen. Neben Klassenräumen soll ein Freizeitbereich für Nachmittags- und Ferienprogramme zur Verfügung stehen. Ein Außenbereich wird zum Schulhof umgestaltet.


Investa Real Estate
Die Investa Real Estate entwickelt seit 50 Jahren Immobilien in Deutschland.
Überdurchschnittlich erfolgreiche Projekte und umfangreiche Erfahrung bei der Konzeption, Vermarktung und Realisierung von qualitativ hochwertigen Bürogebäuden, Hotels sowie Eigentumswohnanlagen haben die Investa Real Estate als eine der ersten Adressen für Projektentwicklungen in Deutschland etabliert. Seit ihrer Gründung im Jahr 1972 realisierte die Investa Real Estate Neubau- und Bestandsimmobilien mit einem Investitionsvolumen von weit über fünf Milliarden Euro. Investa Real Estate bietet neben aktivem Asset Management von Immobilien, fokussiert auf Objekte mit hohem Wertschöpfungspotenzial oder Restrukturierungsbedarf auch die Entwicklung und Umsetzung von Investitionsprodukten für institutionelle Investoren an. Investa Real Estate erbringt die komplette Wertschöpfung der Projektentwicklung – von der Baurechtschaffung über Bebauungsplanverfahren bis zum Bau und Vertrieb. Die adressierten Kundengruppen reichen daher von institutionellen Investoren und Großkonzernen bis zu Kleinunternehmern, Ärzten und Privatpersonen. Für das Baumanagement beschäftigt Investa Real Estate eigene, erfahrene Ingenieure und technische Experten, die den gesamten Prozess der Planung und Realisierung jeweils vor Ort steuern. Das Team verfügt über Erfahrung in einer Vielzahl von Nutzungsarten.

Quelle: https://www.munich-mipim.de/partner/investa/


Weiterführende Links

Teile diesen Beitrag mit Freunden

Streuobstwiesen wichtig für Nachhaltigkeitsziel

Ehrenamtliche Baumpflege

Zu den Baumkulturen gehören Anpflanzungen landwirtschaftlich genutzter Bäume, zum Beispiel Obstbaumplantagen, Kaffeeplantagen. Tannenbaum-Felder oder Ölbaumplantagen. Sie bedecken weltweit mehr als 183 Millionen Hektar, werden aber in der öffentlichen Wahrnehmung (z. Bsp. in der Agrarpolitik) weitgehend übersehen.

Doch für die Erreichung der die UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) spielen sie eine wichtige Rolle. Diese Kulturen sind für die Weltwirtschaft unverzichtbar und bieten ein immenses Potenzial für den Schutz der Biodiversität und des Klimas. Sie sind dadurch die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen, weltweit.

Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Göttingen hat sich dieses Themas angenommen und seine Erkenntnisse in einem Artikel in der Fachzeitschrift Nature Sustainability veröffentlicht.

Der Kern seiner Empfehlung an die Politik: Gezielte Förderung nachhaltiger Landwirtschaft mit Baumkulturen zu entwickeln.

Der Fokus der Agrarpolitik lag bisher auf einjährige Kulturen wie Weizen, Sonnenblumen oder Reis. Ihr ökologischer Nutzen ist wegen der einfachen Vegetation und der kurzen Erntezyklen oft begrenzt.

Baumkulturen dagegen

  • stabilisieren mit ihren Wurzeln den Boden
  • verringern Treibhausgase
  • bieten stabile Lebensräume
  • fördern die Artenvielfalt bei nachhaltiger Bewirtschaftung

Außerdem erfordern sie in der Regel mehr Handarbeit, was besonders in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen wichtige Arbeitsplätze bietet. Richtig bewirtschaftet können diese Systeme die Biodiversität schützen, den Klimawandel bremsen, Armut lindern und jährlich etwa 1.000 Millionen Tonnen Lebensmittel liefern.

Die Stadt Frankfurt hat dieses Thema schon seit Jahren im Fokus und fördert beispielsweise das Main-Äppel-Haus. Dieses hat sich inzwischen zur Institution entwickelt. Als gemeinnütziges Streuobstzentrum hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vielfalt der Streuobstwiesen im Stadtgebiet zu erhalten und sich der Kultur des Apfels als Teil der Frankfurter Identität zu widmen.

170 Sorten wachsen auf den Streuobstwissen der Mainmetropole fast so viele, wie Nationen in Frankfurt vertreten sind. Auch auf der Stromwiese am Riedberg hat die Stadt erst wieder eine ganze Reihe von Obstbäumen gepflanzt und so in die Zukunft investiert.

Letztes Jahr wurde in Seckbach eine Fläche gerodet, auf der die neue Äppel-Akademie entstehen soll. „Die Akademie ist der nächste Schritt in einer großartigen Geschichte“, lobte Mike Josef, Frankfurts Oberbürgermeister, dessen beide Kinder auch schon bei Kursen im Main-Äppel-Haus waren. So wie fast 3.000 andere im vergangenen Jahr. Alles in allem ist das Projekt mit 400.000 Euro veranschlagt. Gut investiertes Geld für Landschafts- und Naturschutz.


Weiterführende Links

Teile diesen Beitrag mit Freunden

Pflege der Tierwelt im Ortsteil Kalbach-Riedberg

Rotfuchs Portrait

Der Vorteil eines Ortsteils in Stadtrandlage ist die Nähe zu angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen (in Richtung Bad Homburg) und Waldflächen (Nordpark).

So erklärt es sich, dass wir auf den zahlreichen unbebauten Flächen, die wir glücklicherweise in und an unserem Ortsteil noch haben, auch eine ganze Reihe von Wildtieren vorfinden, die sich mit dem städtischen Lebensraum arrangiert haben

Dazu gehören zum Beispiel Rehe, Feldhasen, Fasane oder Rebhühner. Wildschweine schauen auch gelegentlich einmal vorbei. Auch Wildkaninchen und Krähen zeugen hier reichlich Nachwuchs. Und Waschbären oder Nilgänse breiten sich als invasive Arten immer mehr aus, Tendenz steigend.

Hege und Pflege

Entsprechend hat der Gesetzgeber dafür gesorgt, dass die Lebensräume der Tiere von ausgebildeten Jägern gehegt und gepflegt werden. Vor allem in städtischen Ballungsgebieten ist jedoch die Bevölkerung mit dem Handwerk des Jägers und Försters nicht mehr vertraut.

Der Anblick eines bewaffneten Menschen wirkt erst mal verstörend auf Passanten und beim lauten Knall eines Schusses denken viele entweder an die Fehlzündung eines Autos oder an den Mord eines Mitbürgers. (Letzteres vor allem auch durch die regelmäßige Beglückung mit Kriminalfällen in Film, Funk, Fernsehen und anderen Medien.)

Faktencheck: In Hessen besitzen derzeit etwa 26.000 Menschen einen Jagdschein, mit stark steigender Frauenquote.

Im Jahr 2022 gab es in Hessen 318 Straftaten gegen das Leben, wobei die Aufklärungsquote bei 89 % lag (Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2022). Nur ein kleiner Teil davon wurde mit Schusswaffen begangen, wobei der Anteil Straftaten von Legalwaffenbesitzern noch geringer ist. In der gesamten Kriminalstatistik liegen Tötungsdelikte damit bei etwa 0,1 % der Straftaten.

Hinweis: Wenn Ihnen ein Förster oder Jäger begegnet, sprechen Sie ihn ruhig einmal an, er kann Interessantes aus seinem Berufsleben erzählen.

Nicht angeleinte Hunde

Manchmal müssen Jäger und Förster aber auch die Spaziergänger ansprechen, wenn deren Hunde während der Brut- und Setzzeit (Mitte März bis Mitte Juli) nicht angeleint sind. Leider gibt es auch Unbelehrbare, die nicht einsehen wollen, warum ihre vermeintlich erzogenen Hunde an die Leine gehören. Selbst wenn das Tier noch so gut trainiert ist, kann es beim Anblick eines Rehs oder Hasen zum Raubtier werden. Denn das ist seine Natur, auch wenn sie durch intensive Züchtung und Konditionierung in den Hintergrund gedrängt ist. Immerhin stammen Hunde von Grauwölfen (canis lupus) ab. Daher sollte die Tierliebe und der Tierschutz nicht am Ende der Hundeleine aufhören.

Regulieren von Tierbeständen

Invasive Tierarten (Definition: eingewanderte Tierart, die einheimische Tierarten verdrängt) und Tierarten, denen natürliche Feinde fehlen, müssen von Jägern per Gesetz im Bestand innerhalb gesetzlich vorgeschriebener Jagdzeiten reguliert werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Waschbären
  • Krähen
  • Wildkaninchen
  • Nilgänse (invasiv)
  • Nutrias (invasiv)
  • Tauben
  • Füchse

Aber nicht nur die Regulierung der Bestände (auch wegen Seuchenschutz) gehört zum Aufgabengebiet. Auch die Unterstützung bedrohter Tierarten gehört dazu. Deshalb werden beispielsweise Nisthilfen oder Bruthäuser für Enten aufgestellt. Diese Aufgabe wird Hege genannt und ist ebenfalls gesetzlich verankert.

Die heutigen Jäger sind im Gegensatz zu den in den vergangenen Jahrhunderten tätigen Amtskollegen eher Naturschützer, auch wenn die Bezeichnung „Jäger“ anderes suggeriert. Erst mit dem Bundesjagdgesetz nach dem 2. Weltkrieg und noch spezifischer mit dem »Hessischen Jagdgesetz« wurden der Wildhege, dem Naturschutz und der Nachhaltigkeit weit mehr Bedeutung zugewiesen.

Vorabinformation – Keine gesetzliche Pflicht

Verständlicherweise legen Anwohner Wert darauf, vor einer sogenannten Gesellschaftsjagd informiert zu werden. Entsprechend informieren die Jäger – freiwillig – im Vorfeld die Polizei über diese Aktionen, die drei- oder viermal im Jahr stattfinden und stellen an den relevanten Stellen Hinweisschilder auf. Eine direkte Info über zum Beispiel soziale Medien hat sich aber als Einladung an Saboteure und selbernannte Tierschützer erwiesen, das Jagdgeschehen zu stören.
Info: Eine Jagdstörung ist kein Kavaliersdelikt, sie wird als Straftat gemäß Strafgesetzbuch geahndet.

Jagdreviere

Der zum gesamten Jagdgebiet Kalbach-Riedberg gehörende 12 Hektar große Kätcheslachpark ist nicht nur Naherholungsgebiet mit Basketball- und Spielplätzen, sondern auch ein Jagdrevier. Ebenso gilt das für die anderen Parkanlagen im Ortsteil. Laut der »Oberen Jagdbehörde« im Regierungspräsidium Kassel schließt das eine das andere nicht aus. „Parks und Grünflächen, auch zum Beispiel an der Nidda, sind nicht grundsätzlich ausgenommen von der Jagdausübung.“

Zwar kann die »Untere Jagdbehörde« auf städtischer Ebene einzelne Flächen zu befriedeten Bezirken erklären. Doch auch in dichter besiedelten Gebieten gibt es ausgewiesene Jagdbezirke, in denen die zuständigen Jäger das Recht und die Pflicht haben, „ihre Abschüsse zu erfüllen“.

Die letzte Gesellschaftsjagd fand beispielsweise am 27.12.2024 im Kätcheslachpark statt. Ab Mitte Januar beginnt dort auch für Stockenten wieder Schonzeit, in der sie nicht gejagt werden dürfen.

Große Vorsicht ist angesagt – von den Jägern aber auch von Anwohnern

»Bei der Jagd ist einem Schützen die Verpflichtung auferlegt, ständig sein mögliches Schussfeld daraufhin zu überprüfen, ob sich Personen nähern«.

Die Sicherheit steht immer an erster Stelle. Eine Verpflichtung, Warnschilder aufzustellen, besteht dagegen nicht. Bei einer sogenannten Gesellschaftsjagd wird Signalkleidung getragen, um darauf hinzuweisen, dass man sich nicht nähern soll!

Keine Verschwendung von Lebensmitteln

Mit der Jagd werden nicht nur die Bestände reguliert, es werden auch hochwertige Lebensmittel gewonnen. Wild ist eine Delikatesse zu jeder Jahreszeit und wird in der modernen, gesundheitsbewussten Küche, sowie zur Grillsaison immer beliebter. Durch die vielen Mineralstoffe, den geringen Fettgehalt und dank der speziellen Eiweißzusammensetzung ist unser regionales Wild sehr nahrhaft, besonders aromatisch und leicht verdaulich.

Die erlegten Tiere werden fachmännisch zerlegt und dann zum Kauf angeboten. Herr Göbel, einer der Pächter des Jagdgebiets Kalbach-Riedberg vertreibt sogar die gewonnenen Lebensmittel.

Wer Interesse daran hat, kann sich über Angebot und Preise im Internet informieren: https://wildvongoebel.de/

Der für das Kalbach-Riedberger Revier zuständige Jäger ist auch erster Ansprechpartner und berät zu möglichen Maßnahmen, wenn Anwohner Probleme auf Ihrem Grundstück mit Waschbären, Füchsen oder Mardern haben.

Teile diesen Beitrag mit Freunden

Neubaugebiet Bonames-Ost in der Warteschleife

Bonames-Ost Nördlich der U-Bahn

Die älteste Datei in meinem Bestand zum Thema Neubaugebiet Bonames-Ost ist von 2008. Sie ist Teil des »Bebauungsplans Nr. 516 Am Eschbachtal-Harheimer Weg«. Ob das Wohngebiet auf dem jetzigen Feld am Ende der Galgenstraße jemals kommt, ist derzeit immer noch ungewiss.


Das Plangebiet verteilt sich auf die drei Stadtteile Bonames, Harheim und Nieder-Eschbach und liegt im Bereich der Ortsbezirke 10, 14 und 15. Schon im letzten Jahrhundert war das Baugebiet Bonames-Ost (das erst später in “Am Eschbachtal” umbenannt wurde, um den Hinweis auf “Bonames” zu tilgen) heftig umkämpft und diskutiert.

Die Größe des Plangebietes ist 44 Hektar. Die erste Bürgeranhörung gab es im Juni 1996 einen Aufstellungsbeschluss 1999. Bis zur zweiten öffentlichen Auslegung 2001 hatten Bürger die Planer von ursprünglich rund 2.000 Wohneinheiten auf 1.360 Wohneinheiten heruntergehandelt und diesen Kompromiss festgehalten.

Dass dann der Bebauungsplan zunächst weiter in der Schublade schlummerte, hing mit der Riedbergbebauung zusammen. Dort wollte man die Vermarktungschancen nicht stören und in Konkurrenz zum Riedberg weitere Fläche auf den Markt bringen.

Nach der Abwahl des Planungsdezernenten Olaf Cunitz ist diese dennoch fast fertige Planung nicht weiterverfolgt worden. Der neue Planungsdezernent Mike Josef (SPD) hat den Bebauungsplan in zwei Teile geteilt und will den westlichen Teil (B-Plan 923) vorziehen, um dort vordringlich eine Grundschule und ein Gymnasium zu bauen.

Quelle: https://frankfurtharheim.wordpress.com/themen/thema-baugebiete/


icon-car.png
Neubaugebiet Bonames-Ost

Karte wird geladen - bitte warten...

Neubaugebiet Bonames-Ost 50.188187, 8.668942

Bereits 1999 stand das Baugebiet kurz vor der Genehmigungsreife, bevor die Planungen infolge von Protesten für rund 15 Jahre zum Stillstand kamen. Lediglich ein Aufstellungsbeschluss für ein kleines Gebiet nördlich der U-Bahntrasse wurde verabschiedet. Dieser sieht eine Schulbebauung (Gymnasium Nord und eine Grundschule) und ein wenig Wohnbebauung vor.

Umlegungsverfahren zur Neuordnung der Grundstücke

Der Satzungsbeschluss, nach dessen Ausfertigung der Bebauungsplan gilt, folgt im Frühjahr 2018. Anschließend werden die Grundstücke in einem Umlegungsverfahren neu geordnet. Es beginnt der Bau der Ortsrandstraße und der inneren Erschließungsstraßen, bevor die Häuser entstehen. Darauf, wie lang das Umlegungsverfahren dauern wird und wann die ersten Straßen gebaut sind, so dass auch erste Häuser entstehen können, legt sich die Stadt auf der Internetseite nicht fest. … so die Frankfurter Neue Presse im November 2015.

Im Frühjahr 2019 hat die Frankfurter Rundschau berichtet, die Stadt wisse nicht wohin mit dem Gymnasium. Die Schule arbeitet zwar schon in einem Provisorium in Westhausen. Das Baugebiet Bonames-Ost steckt aber in der Planung fest. Die Kommune hält nach anderen Standorten Ausschau.

Der BUND forderte bereits 2015:

  • Erhaltung schützenswerter großer Bäume.
  • Durchlässigkeit des Gebietes für Frischluft und Kühlung durch entsprechende Grünzüge.
  • Schaffung von Trittsteinbiotopen, um zu verhindern, dass Fauna und Flora auf den verbliebenen Grüninseln isoliert werden und deswegen aussterben.

Inzwischen dürften Themen wie Trinkwasserschutz, Bodenversiegelung (Schwarmstadt), CO2-Emissionen und Ähnliches hinzugekommen sein. Auch das Thema Fußwege und Fahrradwege hatte damals noch nicht den Stellenwert wie heute.

Jedenfalls hatte man sich damals schon darauf verständigt, die Neuversiegelung innerhalb der Bundesrepublik bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren. Neuversiegelungen sollten durch entsprechende Ausgleichsflächen kompensiert werden.

In der Zusammenfassung einer Untersuchung des Senckenberg-Institutes, aus dem Jahre 2013 war zu lesen: „Die geplante Bebauung des Plangebietes …, wird die örtlichen Verhältnisse für die Tierwelt insgesamt radikal verändern … Es ist auch zu erwarten, dass die wertgebenden Vogelarten weitgehend verschwinden werden.“

Bonames-Ost Südlich der U-Bahn

Bonames-Ost: Südlich der U-Bahn


Die jüngsten Aussagen des Magistrats lassen jedenfalls kaum Hoffnung auf eine zügige Realisierung der übrigen Teilbereiche. Den einstigen Bebauungsplan „Bonames-Ost / Am Eschbachtal“ hatte die Stadt ja damals geteilt, um den nördlichen – und weniger umstrittenen – Teil schneller zu realisieren. Zu diesem Areal-Teil mit Namen „Nordwestlich auf der Steinern Straße“ solle innerhalb der nächsten Jahre der Bebauungsplan fertig gestellt und dadurch Baurecht geschaffen werden.

Zu dem anderen Teil – der heftige Proteste ausgelöst hatte – schreibt nun der Magistrat: „Für das Bebauungsplanverfahren Nr. 516 ’Am Eschbachtal-Harheimer Weg’ südlich der Bahngleise hingegen werden Studien weiterverfolgt, um zu prüfen, in welcher Form die Planung weitergeführt werden kann.“

Dass im Jahr 2025 immer noch Studien durchgeführt werden, die lediglich die Fortführung der Planungen prüfen sollen, ist unverständlich, so der Präsident der IHK Frankfurt.


Weiterführende Links

 

Teile diesen Beitrag mit Freunden