Wenn Kindern die Möglichkeit gegeben wird, ihren Spielplatz umzugestalten, dann erfolgt das in Frankfurt im Rahmen des SPATZ-Programms, das vom Frankfurter Kinderbüro in Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt und dem Verein Discorso e. V. bereits in vielen Stadtteilen mit großem Erfolg durchgeführt worden ist.
Bisher wurden in Frankfurt mehr als 70 Spielplätze mit SPATZ umgestaltet. Kinder haben ihre eigene Planung durchgesetzt. Sie wollten nicht warten bis Experten große Lösungen erarbeiten, die erst dann realisiert sind, wenn sie selbst bereits Jugendliche sind. Ein Spielplatz wird nur dann in das Spatz-Programm aufgenommen, wenn die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sichergestellt ist.
In Kürze bekommen die Kinder nun im Kalbacher Stadtpfad einen nagelneuen Spielplatz. Die dortige Anlage soll nach den Osterferien umgestaltet werden. Anfang März beginnt das Grünflächenamt mit den Vorarbeiten zur Neugestaltung des Spielplatzes. Dann werden erst mal die alten Spielgeräte und Einbauten entfernt. Danach erfolgt eine Kampfmittel-Sondierung.
Die Stadtentwässerung Frankfurt wird anschließend den Kalbach, der entlang des Spielplatzes fließt, sanieren und es werden Landschaftsbauarbeiten zur Vorbereitung der Fläche für die Kinderbeteiligung ausgeführt. In der Zeit von Anfang März bis Anfang Mai ist der Spielplatz daher gesperrt und nicht benutzbar. In der anliegenden Straße „Kalbacher Stadtpfad“ und dem teilweise gesperrten Kerbe-Platz ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Ein Spielplatz mit einem eigenen Bachlauf am Rande. Animation: Stadt FFM
Danach, etwa Anfang Mai erfolgt der Prozess der Kinderbeteiligung im Rahmen des SPATZ-Programms.
Auf dem Gelände direkt am Kalbach sollen 5 verschiedene Abschnitte entstehen.
- Der 1. Bereich ganz im Westen – im Entwurf „Kalbach-Piraten“ genannt – ist aufgebaut wie ein Dreimaster-Wrack und soll Kindern Möglichkeiten zum Klettern, Rutschen und Hüpfen bieten.
- Im 2. Abschnitt werden die Spielgeräte Schiffs-Wrackteilen nachempfunden.
- Ein Sandbereich bildet den 3. Bereich des Spielplatzes.
- Am östlichen Ende entsteht als 4. Abschnitt des Areals eine Hügellandschaft.
- Im 5. Bereich soll eine Rückzugsecke mit Hütten, Tunneln und Tastelementen entstehen.
In der Planung sollen auch soziale Aspekte berücksichtigt werden: Es wird einige Geräte geben, auf denen man zusammen besser klarkommt als allein.
Bei allen neu zu errichtenden oder gestaltenden Spielplätzen im Ortsbezirk Kalbach-Riedberg soll nach Wunsch des Ortsbeirates immer ein inklusives Spielgerät eingeplant und der Zugang barrierefrei gestaltet werden.
Um dies zu erleichtern, sollte der Magistrat zusammen mit den Stadtteilpolitikern ein entsprechendes Konzept erarbeiten. Ein Wunsch, den der Magistrat so jedoch nicht erfüllen kann. Die Erstellung von Konzepten für einzelne Ortsbezirke sei nicht möglich, teilt er jüngst in einer Stellungnahme mit. Begründet wird dies mit personellen und finanziellen Ressourcen.
Die Stadt verwalte rund 440 Spielplätze. Die vorhandenen Personalkapazitäten und das zur Verfügung stehende Budget pro Jahr erlauben keine sofortige, flächendeckende Umsetzung von inklusiven Spielgeräten. Sie werde deswegen schrittweise durchgeführt.
In der Praxis heißt das: Seit 2009 werde beim Neubau oder der Umgestaltung von Spielplätzen geprüft, in wie weit der Aspekt der Inklusion verwirklich werden kann. Abhängig ist dies stets von Größe und Lage. Im Grundsatz wird aber stets versucht, zumindest einige Elemente anzubieten, die der Inklusion Rechnung tragen, so der Magistrat.
Wir sind gespannt, wie das finale Bestückungskonzept mit Spielgeräten dann aussehen soll…
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