Schlagwort: Neugestaltung

Mehr Schatten für den Riedbergplatz: Ein Kompromiss für mehr Komfort

Lamellenkonstruktion auf dem Piratenspielplatz

In der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats 12 wurde ein bedeutender Schritt zur Umgestaltung des Riedbergplatzes beschlossen. Die geplanten Schattendächer, die über einer Kinderspielfläche, Fahrradständern und Sitzgelegenheiten errichtet werden sollen, stehen im Mittelpunkt der Diskussion.
Der Ortsbeirat hat der Bau- und Finanzierungsvorlage des Magistrats nur unter der Bedingung zugestimmt, dass alternative Materialien zu den ursprünglich vorgesehenen Betondächern gefunden werden.

Der interfraktionelle Antrag

Ronald Bieber von den Grünen hat einen interfraktionellen Antrag formuliert, der Holz- oder Stahlpfosten für die Schattendächer vorschlägt. Diese Konstruktion soll die Schattenwirkung durch schräg stehende Holzlamellen erreichen, ähnlich wie auf dem Piratenspielplatz im Kätcheslachpark West. Zudem sollen zwei der Dächer mit Kletter- oder Rankpflanzen begrünt werden, um eine zusätzliche Kühlungswirkung zu erzielen.

„Es ist erfreulich, dass wir nach intensiven Diskussionen zu einem Kompromiss gefunden haben“, erklärte Herr Bieber. Der Vorschlag wurde an alle Fraktionen sowie die Klimaschutz-Initiative Riedberg und die Kinderbeauftragte weitergeleitet.

Bedenken gegenüber Betondächern

Die ursprünglichen Pläne sahen Betondächer vor, was auf Widerstand im Ortsbeirat stieß. Der Ortsbeirat kritisierte, dass der versiegelte Riedbergplatz zwar teilweise von Betonpflastersteinen befreit werden soll, gleichzeitig jedoch neue Betondächer errichtet werden. Diese Widersprüchlichkeit wurde als nicht nachvollziehbar empfunden, da unter einem Betondach kein schattiger Wohlfühlort entstehen könne. Zudem verursacht die Herstellung von Beton einen hohen CO₂-Ausstoß, was in Zeiten des Klimawandels als nicht zeitgemäß gilt.

Beispiel für Verschattung auf dem Piratenspielplatz

Beispiel für Verschattung auf dem Piratenspielplatz

Zielgerichtete Gestaltung

Im Antrag wird gefordert, dass die tragenden Pfosten der Schattendächer aus Holz oder Stahl bestehen und die Schattenwirkung durch schräg stehende Holzlamellen erzielt wird. Dies soll sicherstellen, dass der Kleinkinderspielbereich nicht durch Pfosten eingeschränkt wird. Die Lamellen sollen so ausgerichtet werden, dass sie zu verschiedenen Tageszeiten maximale Schattenwirkung bieten.

Die geplanten Schattendächer sollen architektonisch ansprechend gestaltet werden und die Bedeutung des Platzes unterstreichen.

Umweltschutz und Bürgerbeteiligung

Die Umgestaltung des Riedbergplatzes verfolgt das Ziel, den Platz grüner, natürlicher und schattiger zu gestalten. Der Ortsbeirat setzt sich seit vielen Jahren für die Entsiegelung des Riedbergplatzes ein und wird dabei von lokalen Initiativen unterstützt. Die aktuelle Planung sieht vor, dass der Platz seine bisherigen Funktionen behält und sogar erweitert.

Die Entscheidung für eine Holz- oder Stahlkonstruktion wird als umweltfreundlich angesehen, da Holz eine bessere CO₂-Bilanz aufweist und vergleichsweise kostengünstig ist. Der Ortsbeirat möchte sicherstellen, dass die Gestaltung der Schattendächer sowohl den Bedürfnissen der Bürger als auch den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht wird. Betondächer wären darüber hinaus die weitaus kostspieligste Variante.

Ausblick

Die geplante Umgestaltung des Riedbergplatzes mit den neuen Schattendächern könnte eine signifikante Verbesserung für die Lebensqualität der Anwohner darstellen. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung zeigt der Ortsbeirat, dass er die Anliegen der Bevölkerung ernst nimmt und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Nachdem endlich eine Detailplanung und eine Kostenberechnung vorliegt und die Frage der Beschattung noch geklärt werden konnte sollte jetzt einer zeitnahen Umsetzung nichts mehr im Wege stehen.


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Kinderwanderweg vor Neugestaltung

Kinderwanderweg

Es war einmal vor vielen Jahren, da erkannte man, dass Kinder immer weniger zu Fuß unterwegs sind und ihren Stadtteil daher auch nur wenig erkunden. Elterntaxis haben eben auch ihre Nebenwirkungen. Auch auf dem Riedberg kannten Kinder die schönen Grünalgen und landwirtschaftlichen Nutzflächen nicht.

So entwickelten Pädagogen der Grundschule Riedberg mit der damaligen Klasse 4b einen Kinderwanderweg, der 2012 fertiggestellt wurde. Der Rundwanderweg umfasste 15 Stationen und zog sich über 4,5 km hin. Start und Ziel sind am Bonifatiusbrunnen. Sie hatten sich mit dieser Idee am Bildungswettbewerb „Stadt der Zukunft“ beteiligt, um Menschen für das Wandern zu begeistern. Dabei tüftelten sie nicht nur die Route aus, sondern entwickelten auch Fragen und Aktionen für die Wegstationen.

Die Kosten von rund 11.000 Euro übernahmen das Grünflächenamt sowie etliche Sponsoren. Inzwischen ist ein Teil der Holzstelen verschmutzt, verwittert, oder beschädigt. Und die Texte lassen sich oft nicht mehr entziffern. 2020 wollten die Parteien im Ortsbeirat (12) dies ändern. Entsprechende Anträge wurden verabschiedet.

Und so sieht die Planung derzeit aus:

  • Die Zahl der Stelen soll um 2 auf 17 erhöht werden.
  • Die Stelen sollen die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN aufgreifen.
  • Eine Arbeitsgruppe aus Kinderbeauftragten, Grund- und Gymnasiallehrer*innen sowie der Ortsvorsteherin hat sich des Themas angenommen. Die Lehrkräfte erarbeiten zusammen mit Kindern Fragen und Antworten für die neue Beschriftung. Beteiligt sind sowohl das Gymnasium Riedberg als auch eine dritte Klasse der Marie-Curie-Grundschule.
  • Es sollen nicht nur die jüngeren Kinder, sondern auch die Heranwachsenden altersgerechte Fragestellungen bekommen.
  • Für jüngere Kinder soll es die Fragen weiterhin analog auf den Stelen geben, für die Älteren soll statt eines Textes auf der Oberfläche ein QR-Code aufgedruckt werden, der mit dem Handy gescannt werden kann und dann über einen Internet-Link zu der Seite führt auf der die Fragen und Antworten stehen. So können die Fragen bei Bedarf auch wieder aktualisiert oder ausgetauscht werden.

Die Kosten könnten über einen Zuschuss der Stadt oder aus dem Budget des Ortsbeirates (12) getragen werden.


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Neugestaltung des SPATZ-Spielplatzes am Kalbacher Stadtpfad

SPATZ-Programm

Wenn Kindern die Möglichkeit gegeben wird, ihren Spielplatz umzugestalten, dann erfolgt das in Frankfurt im Rahmen des SPATZ-Programms, das vom Frankfurter Kinderbüro in Zusammenarbeit mit dem Grünflächenamt und dem Verein Discorso e. V. bereits in vielen Stadtteilen mit großem Erfolg durchgeführt worden ist.

Bisher wurden in Frankfurt mehr als 70 Spielplätze mit SPATZ umgestaltet. Kinder haben ihre eigene Planung durchgesetzt. Sie wollten nicht warten bis Experten große Lösungen erarbeiten, die erst dann realisiert sind, wenn sie selbst bereits Jugendliche sind. Ein Spielplatz wird nur dann in das Spatz-Programm aufgenommen, wenn die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen sichergestellt ist.

In Kürze bekommen die Kinder nun im Kalbacher Stadtpfad einen nagelneuen Spielplatz. Die dortige Anlage soll nach den Osterferien umgestaltet werden. Anfang März beginnt das Grünflächenamt mit den Vorarbeiten zur Neugestaltung des Spielplatzes. Dann werden erst mal die alten Spielgeräte und Einbauten entfernt. Danach erfolgt eine Kampfmittel-Sondierung.

Die Stadtentwässerung Frankfurt wird anschließend den Kalbach, der entlang des Spielplatzes fließt, sanieren und es werden Landschaftsbauarbeiten zur Vorbereitung der Fläche für die Kinderbeteiligung ausgeführt. In der Zeit von Anfang März bis Anfang Mai ist der Spielplatz daher gesperrt und nicht benutzbar. In der anliegenden Straße „Kalbacher Stadtpfad“ und dem teilweise gesperrten Kerbe-Platz ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.

Spielplatzentwurf SPATZ-SpielplatzEin Spielplatz mit einem eigenen Bachlauf am Rande. Animation: Stadt FFM

Danach, etwa Anfang Mai erfolgt der Prozess der Kinderbeteiligung im Rahmen des SPATZ-Programms.

Auf dem Gelände direkt am Kalbach sollen 5 verschiedene Abschnitte entstehen.

  • Der 1. Bereich ganz im Westen – im Entwurf „Kalbach-Piraten“ genannt – ist aufgebaut wie ein Dreimaster-Wrack und soll Kindern Möglichkeiten zum Klettern, Rutschen und Hüpfen bieten.
  • Im 2. Abschnitt werden die Spielgeräte Schiffs-Wrackteilen nachempfunden.
  • Ein Sandbereich bildet den 3. Bereich des Spielplatzes.
  • Am östlichen Ende entsteht als 4. Abschnitt des Areals eine Hügellandschaft.
  • Im 5. Bereich soll eine Rückzugsecke mit Hütten, Tunneln und Tastelementen entstehen.

In der Planung sollen auch soziale Aspekte berücksichtigt werden: Es wird einige Geräte geben, auf denen man zusammen besser klarkommt als allein.

Bei allen neu zu errichtenden oder gestaltenden Spielplätzen im Ortsbezirk Kalbach-Riedberg soll nach Wunsch des Ortsbeirates immer ein inklusives Spielgerät eingeplant und der Zugang barrierefrei gestaltet werden.

Um dies zu erleichtern, sollte der Magistrat zusammen mit den Stadtteilpolitikern ein entsprechendes Konzept erarbeiten. Ein Wunsch, den der Magistrat so jedoch nicht erfüllen kann. Die Erstellung von Konzepten für einzelne Ortsbezirke sei nicht möglich, teilt er jüngst in einer Stellungnahme mit. Begründet wird dies mit personellen und finanziellen Ressourcen.

Die Stadt verwalte rund 440 Spielplätze. Die vorhandenen Personalkapazitäten und das zur Verfügung stehende Budget pro Jahr erlauben keine sofortige, flächendeckende Umsetzung von inklusiven Spielgeräten. Sie werde deswegen schrittweise durchgeführt.

In der Praxis heißt das: Seit 2009 werde beim Neubau oder der Umgestaltung von Spielplätzen geprüft, in wie weit der Aspekt der Inklusion verwirklich werden kann. Abhängig ist dies stets von Größe und Lage. Im Grundsatz wird aber stets versucht, zumindest einige Elemente anzubieten, die der Inklusion Rechnung tragen, so der Magistrat.

Wir sind gespannt, wie das finale Bestückungskonzept mit Spielgeräten dann aussehen soll…


Discorso – Alltag Stadt Kultur – e. V. Kultur in Frankfurt
Appelsgasse 12
60487 Frankfurt
Tel.: 069-7075647
Fax: 069-7071735

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