Auch wenn der Zugang zu Spielplätzen oft barrierefrei gestaltet ist, heißt das noch lange nicht, dass Kinder, die im Rollstuhl sitzen, die dort aufgestellten Spielgeräte auch nutzen können. Spielgeräte für Kinder müssen mit viel Erfahrung gestaltet sein, damit sie die Anforderungen für möglichst alle Kinder erfüllen, besonders auch für Kinder mit Beeinträchtigungen.
Hintergrund
Etwa 10 % der Bevölkerung in Deutschland (ca. 80 Mio. Einwohner) sind Menschen mit Behinderung. In den letzten 30 Jahren ist die Zahl der Menschen mit Behinderung um etwa 20 % gestiegen. Etwa ein Drittel unserer Bevölkerung ist indirekt von Behinderungen betroffen: als Angehörige bzw. pflegende Angehörige.
Kosten
Spielgeräte auf öffentlichen Spielplätzen sind besonders teuer, da sie mehr und intensiver genutzt werden als in privaten Gärten. Auch die gesetzlichen Auflagen an die Betriebssicherheit sind höher. 55.000 Euro kostet so ein spezielles Karussell, dass auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Rund 10 % mehr als ein nicht-inklusives Gerät. Da die Stadt Frankfurt dafür keine Budgets eingeplant hat, müssen die Kosten von Sponsoren wie den KIAN Verein und anderen Institutionen aufgebracht werden. Auch der Ortsbeirat kann finanziell mit unterstützen.
Zwei Spielplätze sollen ausgerüstet werden
Nach Auskunft des Magistrats prüft derzeit das Grünflächenamt den Einbau eines auch für Rollstuhlfahrer geeigneten Karussells auf dem Piratenspielplatz im Kätcheslachpark. Allerdings bedarf es noch der Zustimmung des Landschaftsarchitekten, der den Spielplatz und die angrenzende Grünfläche geplant hatte. Wenn die Zustimmung vorliegt, könnte das Spielgerät noch in diesem Jahr installiert werden.
Die Mitglieder des Ortsbeirats (12) sprachen sich einstimmig dafür aus, dieses Vorhaben aus dem Budget des Ortsbeirates zu unterstützen. Einhellig zugestimmt wurde auch einem Antrag, in dem um die Erarbeitung eines Konzepts gebeten wird, bei neuen Spielplätzen grundsätzlich mindestens ein integratives Spielgerät vorzusehen.
Frau C. Friedrich und die Kinderbeauftragte Frau Lang verwiesen auf den geplanten neuen „Spatz-Spielplatz“ in Kalbach, auf dem es ebenfalls ein inklusives Gerät geben soll.