Schlagwort: Riedbergplatz

Mehr Schatten für den Riedbergplatz: Ein Kompromiss für mehr Komfort

Lamellenkonstruktion auf dem Piratenspielplatz

In der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats 12 wurde ein bedeutender Schritt zur Umgestaltung des Riedbergplatzes beschlossen. Die geplanten Schattendächer, die über einer Kinderspielfläche, Fahrradständern und Sitzgelegenheiten errichtet werden sollen, stehen im Mittelpunkt der Diskussion.
Der Ortsbeirat hat der Bau- und Finanzierungsvorlage des Magistrats nur unter der Bedingung zugestimmt, dass alternative Materialien zu den ursprünglich vorgesehenen Betondächern gefunden werden.

Der interfraktionelle Antrag

Ronald Bieber von den Grünen hat einen interfraktionellen Antrag formuliert, der Holz- oder Stahlpfosten für die Schattendächer vorschlägt. Diese Konstruktion soll die Schattenwirkung durch schräg stehende Holzlamellen erreichen, ähnlich wie auf dem Piratenspielplatz im Kätcheslachpark West. Zudem sollen zwei der Dächer mit Kletter- oder Rankpflanzen begrünt werden, um eine zusätzliche Kühlungswirkung zu erzielen.

„Es ist erfreulich, dass wir nach intensiven Diskussionen zu einem Kompromiss gefunden haben“, erklärte Herr Bieber. Der Vorschlag wurde an alle Fraktionen sowie die Klimaschutz-Initiative Riedberg und die Kinderbeauftragte weitergeleitet.

Bedenken gegenüber Betondächern

Die ursprünglichen Pläne sahen Betondächer vor, was auf Widerstand im Ortsbeirat stieß. Der Ortsbeirat kritisierte, dass der versiegelte Riedbergplatz zwar teilweise von Betonpflastersteinen befreit werden soll, gleichzeitig jedoch neue Betondächer errichtet werden. Diese Widersprüchlichkeit wurde als nicht nachvollziehbar empfunden, da unter einem Betondach kein schattiger Wohlfühlort entstehen könne. Zudem verursacht die Herstellung von Beton einen hohen CO₂-Ausstoß, was in Zeiten des Klimawandels als nicht zeitgemäß gilt.

Beispiel für Verschattung auf dem Piratenspielplatz

Beispiel für Verschattung auf dem Piratenspielplatz

Zielgerichtete Gestaltung

Im Antrag wird gefordert, dass die tragenden Pfosten der Schattendächer aus Holz oder Stahl bestehen und die Schattenwirkung durch schräg stehende Holzlamellen erzielt wird. Dies soll sicherstellen, dass der Kleinkinderspielbereich nicht durch Pfosten eingeschränkt wird. Die Lamellen sollen so ausgerichtet werden, dass sie zu verschiedenen Tageszeiten maximale Schattenwirkung bieten.

Die geplanten Schattendächer sollen architektonisch ansprechend gestaltet werden und die Bedeutung des Platzes unterstreichen.

Umweltschutz und Bürgerbeteiligung

Die Umgestaltung des Riedbergplatzes verfolgt das Ziel, den Platz grüner, natürlicher und schattiger zu gestalten. Der Ortsbeirat setzt sich seit vielen Jahren für die Entsiegelung des Riedbergplatzes ein und wird dabei von lokalen Initiativen unterstützt. Die aktuelle Planung sieht vor, dass der Platz seine bisherigen Funktionen behält und sogar erweitert.

Die Entscheidung für eine Holz- oder Stahlkonstruktion wird als umweltfreundlich angesehen, da Holz eine bessere CO₂-Bilanz aufweist und vergleichsweise kostengünstig ist. Der Ortsbeirat möchte sicherstellen, dass die Gestaltung der Schattendächer sowohl den Bedürfnissen der Bürger als auch den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht wird. Betondächer wären darüber hinaus die weitaus kostspieligste Variante.

Ausblick

Die geplante Umgestaltung des Riedbergplatzes mit den neuen Schattendächern könnte eine signifikante Verbesserung für die Lebensqualität der Anwohner darstellen. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit und Bürgerbeteiligung zeigt der Ortsbeirat, dass er die Anliegen der Bevölkerung ernst nimmt und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Nachdem endlich eine Detailplanung und eine Kostenberechnung vorliegt und die Frage der Beschattung noch geklärt werden konnte sollte jetzt einer zeitnahen Umsetzung nichts mehr im Wege stehen.


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Riedbergplatz: Eine Planung läuft aus dem Ruder

Sonne Wärme Energie

Etwa 2009 wurde der Riedbergplatz fertiggestellt. Damals gab es bereits ein Gestaltungshandbuch, das sich mit der Ausstattung von Plätzen in Frankfurt beschäftigte. Ziel war eine Vereinheitlichung, die man »Frankfurter Stil« nannte.

Das Bauergebnis hat noch nicht überzeugt

Doch schon kurz nach Fertigstellung des Platzes begannen sich in der Bevölkerung und damit auch im Ortsbeirat erste Überlegungen zu formieren, um den Platz für die menschlichen Sinne etwas geschmeidiger zu machen.

Mehr Farbe, weniger Versiegelung, mehr Pflanzen und Ähnliches wurden ins Spiel gebracht. Im Juli 2018 wurde erstmals ein »Mobiles Grünes Zimmer« vom Umweltdezernat auf dem Platz aufgestellt, das auch gut von der Bevölkerung angenommen wurde. Es war allerdings keine Dauerleihgabe, sondern eher ein Wanderzimmer, das von einem Platz zum anderen geschafft wurde.

Klimaschutz-Initiative Riedberg bringt Bewegung ins Spiel

Durch die Anfang 2020 gegründete Klimaschutz-Initiative Riedberg (KIR) kam ein neuer Turbo ins Spiel. Es gab wieder Gespräche mit dem Grünflächenamt. Auch eine Bürgerbeteiligung sollte geplant werden. Ein erster Etat-Antrag über 95.000 € wurde im Haushalt der Stadt Frankfurt eingeplant.

Neuentwurf zur Umgestaltung

2021 fand ein erstes Vorgespräch zur Erarbeitung des Entwurfs zur Umgestaltung des Platzes vor Ort statt. Bei dem Treffen stellte ein Architekt erste Vorschläge vor, welche Möglichkeiten zur weiteren Begrünung aus seiner Sicht und aus der Sicht des Grünflächenamtes denkbar wären.

Die Mitglieder des KIR-Vereins stellten bei dieser Gelegenheit ihre gesammelten Vorschläge vor. Sie erhielten dabei volle Unterstützung vom Ortsbeirat 12. Die Hitzebelastung des Platzes im Sommer ist so hoch, dass die Dringlichkeit einer Umgestaltung dem Riedbergplatz in die Spitzenkategorie der zu sanierenden Plätze katapultierte.

Frau Heilig und das Programm zur Umgestaltung von Plätzen

Im Oktober 2021 teilte die damalige Umweltdezernentin Frau Rosemarie Heilig mit, dass die Stadt inzwischen ein Programm zur Umgestaltung von Plätzen erstellt hatte und dass 500.000 € für die Umgestaltung des Riedbergplatzes vorgesehen seien.

Vorstellung der neuen Pläne im Ortsbeirat

Im November 2021 stellten Mitarbeiter des Grünflächenamtes die neuen Pläne für die Umgestaltung des Platzes dem Ortsbeirat vor. Die Pläne stießen auf einhellige Zustimmung.
24 neue Bäume sollten gepflanzt werden, 3 Schattendächer (Stahlkonstruktionen), ebenso Sitzbänke, Spielelemente und insektenfreundliche Blumen und Stauden sollten errichtet bzw. gepflanzt werden. Insgesamt wollte man fast 1.000 Quadratmeter Fläche entsiegeln.

Die Pläne basieren auf Ergebnissen eines Workshops, an dem auch Mitglieder des Ortsbeirats sowie der KIR teilgenommen hatten. Allerdings war schnell klar, dass die 500.000 €, die dafür vorgesehen waren nicht reichen würden.

Referenzprojekt Paul-Arnsberg-Platzes

Ein vergleichbares Projekt im Ostend war die Umgestaltung des Paul-Arnsberg-Platzes, für die 1,3 Millionen Euro veranschlagt wurden. 2023 wurde die Umgestaltung dieses Platzes fertiggestellt. Die Kosten lagen letztendlich bei 1,5 Millionen Euro.

Endlich Baubeginn in 2023?

Baubeginn auf dem Riedbergplatz sollte 2023, spätestens aber 2024 sein. In der Zwischenzeit sollten noch Abstimmung mit anderen Ämtern und Institutionen erfolgen, damit ein zügiger Baubeginn erfolgen kann. Im Juni 2022 lagen die Kostenschätzung noch bei etwa 1,5 Millionen Euro für den Riedbergplatz (etwa so viel wie die ursprüngliche Anlage des Platzes einmal gekostet hatte). Allerdings sollten bei diesem Projekt auch Fördergelder in Anspruch genommen werden.

Erstellung »Leitfaden für Klimaangepasste Stadtplatzgestaltung«

Die inzwischen verstrichene Zeit hatte die Stadt dazu genutzt, einen verwaltungsinternen Leitfaden für Klimaangepasste Stadtplatzgestaltung zu erstellen. Dieser wurde von den Stadtverordneten auch abgesegnet. Bei der Planung neuer Plätze sollten nun alle Kompetenzen des Magistrats dezernatsübergreifend gebündelt werden. Auch die Expertise externer Fachleute sollte mit eingebunden werden.

Gelder bewilligt

Dazu kam noch die gute Nachricht, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags bereit war, die Umgestaltung des Riedbergplatzes mit 1,1 Million Euro zu fördern. Die dazu benötigten Mittel sollten aus dem Bundesprogramm: „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ genommen werden.

Die Zeit eilt unerbittlich weiter

Im Juni 2024 – eigentlich hätte mit dem Umbau schon längst begonnen werden sollen – erklärte auf Nachfrage das Amt, dass der Baubeginn im Frühjahr 2025 nun erfolgen sollte, da der Beschluss der Bau- und Finanzierungsvorlage noch nicht vorläge. Auch müssten die Ergebnisse der Prüfstatik noch abgewartet werden.

Und dann noch ein Überraschungsei zu Ostern …

Jetzt, im April 2025 wurde die vom Magistrat beschlossene Bau- und Finanzierungsvorlage für die Umgestaltung des Platzes veröffentlicht. Zur großen Überraschung des Ortsbeirats 12 waren in der Vorlage plötzlich Schattendächer aus Beton enthalten. Diese hatte man dem Ortsbeirat im Vorfeld jedoch nicht vorgestellt.

Was ist hier los?

So wurde kurzfristig ein Treffen mit Vertretern des Grünflächenamtes anberaumt, um sich auf den aktuellen Stand bringen zu lassen. 2021 bei der Vorstellung der Planung waren noch drei Holzkonstruktionen mit einer Gesamtfläche von fast 200 Quadratmetern Teil der Planung.

Die Versiegelung des Bodens zu beenden und dafür einige Meter höher eine neue Betondecke zu errichten, führte im Ortsbeirat zu lebhaften Diskussionen. Ob die vorgesehene Begrünung der Betondächer die Sonnenbelastung und die Temperaturen vor Ort überlebt hätte, wäre auch unsicher gewesen.

Und die Kosten explodieren

Auch eine neue Kostenschätzung wurde vorgestellt. Die geplante Bausumme liegt inzwischen bei 3,2 Millionen Euro. Begründet wurde dies vom Grünflächenamt mit allgegenwärtigen Kostensteigerungen. (Die Inflation liegt derzeit bei 2 % – 3 %)

Zwei von drei Projektzielen gerissen

Auch die neu in die Planung aufgenommene Zisterne und die teuren Betondächer hätten ihren Teil zur Kostensteigerung beigetragen. Dafür wurde der Baubeginn auf dem Riedbergplatz auf Ende 2026 wahrscheinlich, aber erst Anfang 2027 vertagt. Der Ortsbeirat hat die Betondächervariante einstimmig abgelehnt und sich erst mal für eine Arbeitsgruppe entschieden, um neue Lösungsvorschläge zu finden.

Die Projektziele Zeit und Kosten wurden also von den Verantwortlichen wieder mal mit Vehemenz gerissen. Erinnerungen an die Elbphilharmonie (Baukostenplanung 2007: 80 Mio. € -> 2016 Endkosten 800 Mio. €) und den Flughafen Berlin (Baukostenplanung 2005: 2 Mrd. € -> Endkosten 6 Mrd. €) werden wach.

Das Publikum darf gespannt sein, ob später wenigstens das Projektziel Qualität eingehalten wird.


30.04.2025 Korrektur: Im November 2021 wurde dem Ortsbeirat die Planung inclusive Schattendächern vorgestellt. Dort war von Stahlkonstruktionen die Rede. Dass die Dächer aus Beton sein sollten, war für den Ortsbeirat nicht ersichtlich. Eine reine Holzkonstruktion wurde vom Grünflächenamt abgelehnt. 


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Riedbergplatz: Brunnenwasser hat keine Trinkwasserqualität

Brunnen auf dem Riedbergplatz

Ein Brunnen ist in der Regel eine teure Angelegenheit. Wer eine natürliche Quelle sucht, die Wasser liefert, das man gleich vor Ort trinken kann, wird vielleicht in Harheim fündig. Ansonsten sind Frankfurts Brunnen zwar an die städtischen Wasserleitungen angebunden, aber sie erfüllen in der Regel nicht die Anforderungen, die ein »Trinkwasserbrunnen« erfüllen muss.

Damit auch aus den Trinkwasserbrunnen konstant frisches Wasser sprudelt, sorgt eine zeitgesteuerte automatische Spülung dafür, dass die Leitungen alle halbe Stunde durchspült werden. Eine regelmäßige hygienische Beprobung durch ein zertifiziertes Labor garantiert zudem die Reinheit des Trinkwassers. Der Einsatz von Materialien, die durch den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. zertifiziert sind, gewährleistet zusätzlich die hohe Trinkwasserqualität. Ein Brunnen mit solchen Qualitätsmerkmalen kostet etwa 3.000 Euro Unterhalt pro Jahr.

Doch solche „Spezialbrunnen“ sind damit erheblich teurer als ein Standard-Brunnen. Diese laufenden Kosten sind daher nur dann angebracht, wenn zum Beispiel im Schnitt rund 400 bis 600 Passanten täglich so einen Trinkwasserbrunnen nutzen. Daher gibt es in Frankfurt derzeit nur 1 bis 2 Dutzend Brunnen dieses Typs. Der erste wurde 2016 installiert.

In der Altstadt gibt es noch eine ganze Menge unscheinbare und versteckt gelegene, historische Laufbrunnen, die mit Trinkwasser gespeist werden. Auch im Stadtteil Sachsenhausen gibt es sie gehäuft. Insgesamt spenden 44 aktive Brunnen frisches Wasser, meist unerkannt.

Unter https://geoportal.frankfurt.de/erfrischungsbrunnen sind sowohl die neu errichteten Trinkbrunnen zu finden, als auch die historischen Trinkbrunnen. Auf das Schild „Trinkwasser“ am Brunnen ist zu achten, denn nur die Brunnen mit einem entsprechenden Hinweis werden regelmäßig beprobt, gereinigt und gewartet.

Der Brunnen auf dem Riedbergplatz

Wie der Magistrat dem Ortsbeirat (12) bestätigte, hat dieser Brunnen keine Trinkwasserqualität. Immerhin kann jeder durch den Brunnen laufen, alle möglichen Dinge im Wasser waschen, mit dem Fahrrad durchfahren, Hunde können drin rumtollen und so weiter. Von daher ist es ein Vergnügungsbrunnen und kein Trinkbrunnen.

Das Wasser, das dort fließt, wird immer wieder aufgefangen und erneut durch die Düsen gepresst (Umwälzverfahren). Daher erübrigt sich auch die Anbringung eines Schildes, dass es sich nicht um Trinkwasser handelt, da es hier besonders offensichtlich ist. Nur größere Springbrunnen würden gechlort und seien dann mit der Wasserqualität in Schwimmbädern vergleichbar.


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Leitfaden „Klimaangepasste Stadtplatzgestaltung“ jetzt verfügbar

Riedbergplatz Juni 2018

Die verschiedenen Ämter der Stadtverwaltung vollen – wenn es um die Umgestaltung öffentlicher Plätze in Frankfurt geht – in Zukunft gemeinsam an einem Strang ziehen.

Daher hat eine ämterübergreifende Arbeitsgruppe bestehend aus dem Grünflächenamt, dem Stadtplanungsamt, der Stadtentwässerung, dem Amt für Straßenbau und Erschließung und dem Umweltamt einen gemeinsamen „Leitfaden für klimaangepasste Stadtplatzgestaltung“ erstellt.

Dem Leitfaden basiert auf drei Leitzielen:

  • Der Mensch als Bewohner Frankfurts
  • Das besondere Klima in Frankfurt
  • Die ökologischen Gegebenheiten in einer Metropole wie Frankfurt

Bei den weiteren Planungen soll die Stadtverwaltung sich an den erarbeiteten Grundlagen dieses Leitfadens orientieren. Dies gilt sowohl für die gegenwärtigen Planungen bei den bestehenden Plätzen als auch für die Errichtung zukünftiger Plätze.

Als Erstes wird der Magistrat beauftragt, eine Liste von 10 bis 20 Plätzen zu erarbeiten, bei denen hoher Handlungsbedarf besteht. Danach ist eine Planung mit Realisierungsterminen und Meilensteinen zu erstellen, sowie eine daraus folgende Kosten- und Ressourcenplanung.

Bereits bestehende Projekte wie zum Beispiel der Umbau des Atzelbergplatzes oder des Riedbergplatzes sind in diese Projektplanung mit aufzunehmen. In zwei Jahren ist eine überarbeitete Fassung des Leitfadens, in dem die Planungs- und Umsetzungsprozesse dann mit eingeschlossen sein sollen, dem Magistrat vorzulegen.


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Die geplante Begrünung des Riedbergplatzes

Brunnen auf dem Riedbergplatz

Im November 2021 hatte das Grünflächenamt die Pläne für die Umgestaltung des Platzes vorgestellt. Dieser Planung hatte der Ortsbeirat 12 einstimmig zugestimmt.

Im März 2022 intervenierten zwei Gastronomen des Riedbergplatzes, weil die Befürchtung bestand, dass die vor ihren gastronomischen Flächen geplanten Neupflanzungen von Bäumen, ihren Gästen zwar Schatten spenden, aber auch ihre Gastroflächen einschränken würde und so Umsatzverluste bedeuten könnten.

Führende Mitglieder des Ortsbeirats (12) wiesen zwar darauf hin, dass nachträgliche Plananpassungen zu deutlichen Verzögerungen führen könnten, aber der Ortsbeirat hat sich der Thematik angenommen. In einem Antrag an den Magistrat bat der Ortsbeirat drum, …

  • die geplante Baumreihe eher südlich zu pflanzen,
  • die Anforderungen des Brandschutzes so einzuplanen, dass die Flächen der Gastronomie möglichst wenig eingeschränkt werden,
  • bei der Auswahl der Baumarten Fragen wie Insektenattraktivität, Pollenflug und sonstige Absonderungen zu berücksichtigen.

Nun liegt die Antwort des Magistrats vor….

  • Die Ausführungsplanung ist noch nicht fertiggestellt worden. Bei der Platzierung der Bäume ist jedoch ein möglichst großer und gleichmäßiger Abstand zu den umlaufenden Betonfundamenten erforderlich und zu der vorhandenen Wasserleitung ist ein Mindestabstand von 2,5 Metern einzuhalten.
  • Auch die Brandschutzplanung ist noch in der Bearbeitung. Eventuell sind noch Verschiebungen der Baumstandorte in West-Ost-Richtung möglich.
  • Das Grünflächenamt wird bei der Auswahl der Baumarten die Belange der Gastronomen berücksichtigen.

Darüber hinaus zeigte sich der Magistrat erfreut, dass der Ortsbeirat 12 die ihm vorgestellte Planung mit der Aufwertung des Riedbergplatzes weiterhin unterstützt.

Die aktuellen Temperaturentwicklungen zeigen uns wieder sehr deutlich, wie wichtig Abkühlung auch für die Riedberger sein kann. Bevor jedoch der Riedbergplatz an die Reihe kommt, wird zuerst mal der Paul-Arnsberg-Platz begrünt. Auch dort ist die Unterstützung durch eine Bürgerinitiative entsprechend hoch.

Auf dem Paul-Arnsberg-Platz kommen bis zum Jahresende 30 zusätzliche Bäume, das sind doppelt so viele wie zuvor. 500 Quadratmeter Stauden-Gräser-Beete, fast genauso viel Fläche für eine Insekten-Blumenwiese, dazu eine Pergola und Sitzgelegenheiten.

Auf dem Riedbergplatz sind 1.000 Quadratmeter neuer Vegetationsflächen und 400 Quadratmeter wassergebundene Platzdecke geplant. Es kommen 24 zusätzliche Bäume, dazu Schattendächer, neue Sitzmöglichkeiten, Kletterpflanzen und schönere Spielmöglichkeiten.

Böden, die Wasser aufnehmen und (über die Bäume) wieder abgeben können, bewirken durch die Verdunstung einen Kühlungseffekt. Das können im Extremfall schon mal 8 Grad Unterschied bedeuten.

Wollen wir hoffen, dass die benötigten Finanzmittel bewilligt werden und die erforderlichen Arbeitskräfte und Baumaterialien – wenn es dann soweit ist – auch vorhanden sind.


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Riedbergplatz – Kühlender Schatten im Sommer

Jetzt, bei den herbstlichen bis winterlichen Temperaturen kann man es sich nur schwer vorstellen, aber im Sommer wird der Riedbergplatz zum optimalen Kochplatz für Eier. Wie Physiker errechnet haben, liegt die ideale Temperatur dafür bei 65 Grad Celsius und auf dem Riedbergplatz wurden von Geographie-Studierenden der Goethe-Universität Höchsttemperaturen von 69,7 Grad Celsius gemessen.

Kein Wunder, dass die Riedberger erfolgreich vor der Stadt Frankfurt für mehr Schatten und Grün auf dem Riedbergplatzes gekämpft haben. Nun, am Freitag den 26. November, haben Herr Holger Alt und Herr Jürgen Burkert vom Grünflächenamt Frankfurt die ersten Entwürfe zur Umgestaltung veröffentlicht.

Nach diesen Plänen wird folgendes umgestaltet:

  1. Es sollen drei Schattendächer errichtet werden, mit darunterliegenden Sitzmöglichkeiten. Die Dächer werden nicht komplett geschlossen, sondern mit Mustern durchzogen sein. Das erzeugt einen sogenannten „Transluzenz-Effekt“.
  2. Auch die Spielgeräte am westlichen Ende des Platzes erhalten ein Schattendach.
  3. Es sollen zwei überdachte Fahrradabstellplätze geben.
  4. Die bestehenden Mauern um den Platz herum sollen durch Fenster oder Zaunelemente aufgelockert werden, sodass immer noch genügend Licht auf den Spielbereich fällt.
  5. Es sollen 24 weitere Bäume gepflanzt werden, sowohl im südwestlichen Teil, als auch im Norden am Rande der Gastronomien.
  6. Damit die Sonne im Frühjahr noch ordentlich Wärme spenden kann, werden – sofern möglich – spät austreibende Bäume zum Einsatz kommen.
  7. Insektenfreundliche Blumen, Stauden und Hecken ergänzen das Biotop.
  8. Insgesamt sollen fast 1.000 Quadratmeter des Riedbergplatzes entsiegelt werden. 400 Quadratmeter erhalten eine neue wassergebundene Decke.

Für den Umbau sollen immer nur einzelne Teile des Platzes abgesperrt werden, sodass der Wochenmarkt weiter stattfinden kann, daher wird der Umbau insgesamt etwa 9 Monate dauern. Die Stadt Frankfurt hat für Begrünungsprojekte von Plätzen in Frankfurt 500.000 € zur Verfügung gestellt. Die Aufteilung dieser Finanzierung muss noch im Detail geklärt werden. Der Umbau auf dem Riedbergplatz soll gegen Ende 2022/ Anfang 2023 beginnen.

In die Pläne des Architekten Michael Palm sind auch eine ganze Reihe Anregungen von Mitgliedern der Klimaschutzinitiative Riedberg (KIR) eingearbeitet worden.

Bild: Grünflächenamt Frankfurt und Planungsbüro Michael Palm Dipl. Ing.

Detailplan:  0610_211125_Änd._EP-211122_M100
(Größere Datei, Downloadzeit daher ggf. etwas länger)
Die Unterlage wurden uns dankenswerter Weise vom Grünflächenamt Frankfurt zur Verfügung gestellt.

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