Mehr Schulstraßen durch Schrankenbau
Ein bekanntes Problem an vielen Grundschulen ist die hohe Unfallgefahr auf den schmalen Straßen zur Grundschule. Elterntaxis müssen sich in den schmalen Straßen hin- und herbewegen, während Schüler zu Fuß die Straße zur Schule überqueren. Gerade im Winter, wenn es zu Schulbeginn noch dunkel ist, kann dies sehr gefährlich werden.
An der Theobald-Ziegler-Grundschule in Eckenheim sowie an der Riedhofschule in Sachsenhausen wurde dieses Problem angegangen: Um mehr Verkehrssicherheit an Frankfurter Grundschulen zu gewährleisten, werden die – zu Stoßzeiten – dicht befahrenen Straßen durch Schranken zu Schulstraßen umfunktioniert. Elterntaxis sollen ihre Kinder stattdessen an Bring- und Abholzonen rauslassen. Die neuen Regelungen sorgen nicht nur für mehr Verkehrssicherheit, sondern fördern Nachhaltigkeit und die Selbstständigkeit von Grundschülern.
Schranke bewährt sich als effizientestes Mittel
Die Theobald-Ziegler-Schule leitete als erste Grundschule im März 2022 das Pilotprojekt ein. Diese wird täglich eine Stunde vor Schulbeginn heruntergelassen. Die Schule hatte zuvor mit verschiedenen Ideen mühevoll versucht, das Problem an der dichtbefahrenen, schmalen Straße zur Schule zu lösen, habe aber erst mit der Errichtung einer Schranke, das Risiko für Verkehrsunfälle senken können, erklärt die ehemalige Schulleiterin Annita Weber. Zuvor hätten Lehrer während der Pausen auf der Straße eingreifen müssen, auch habe man den direkten Kontakt zu Eltern gesucht. Doch ohne dauerhaften Erfolg.
Planung eines weiteren „Schrankenprojekts“
Nun möchte auch eine weitere Grundschule, dieses Mal in Bonames diese Idee umsetzen. Vertreter des Straßenverkehrsamtes sowie Vertreter des Büros bueffee eGbR („Büro für Fortschritt, Entwicklung und Evaluation“), das für die Planung neuer Mobilitätskonzepte für Schulen verantwortlich ist, werden in der nächsten Sitzung des Ortsbeirats 10 (Dienstag, dem 2. September, 19:30Uhr, im Saalbau Nidda, Harheimer Weg 18) das Projekt „Schulstraße an der Steffi-Jones-Schule“ besprechen.
Hierbei betonte der Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) bereits, dass weitere Maßnahmen ergriffen werden müssten, um eine langfristige Verkehrssicherheit an Schule zu gewährleisten. So sei es wichtig, Eltern, Lehrer und Schüler frühzeitig auszubilden oder auch genug Abstellplatz für Fahrräder zu schaffen. Außerdem erklärt er, dass diese neue Regelung Teil der Verkehrserziehung der Schüler sei, weil sie ihr Verkehrs- und Nachhaltigkeitsbewusstsein fördere, indem sie dazu angeregt werden, selbstständig zu Fuß zu Schule zu laufen.
Weitere Vorteile
Die Reduktion von Elterntaxis ist auch Teil des Projekts „Schulweg-Safari“ des Frankfurter Straßenverkehrsamtes, das darauf abzielt, die Selbstständigkeit von Grundschülern zu fördern und sie für ihre Umwelt zu sensibilisieren, indem sie den Schulweg gemeinsam zu Fuß zurücklegen.
Schrankenausbau im größeren Rahmen umsetzen
Die Stadt Frankfurt plant, den Ausbau von Schranken weiter zu fördern. So führte sie eine Onlinebefragung durch, in der Grund- und weiterführende Schulen ihre Lage und ihre Erfahrungen schildern konnten. Außerdem wurden 170 Schulen in Frankfurt angeschrieben, von denen sich 10 für den Bau einer Schranke beworben haben.
Weiterführende Links:
- https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/die-eltern-sind-oft-rotzfrech-neue-verkehrsregeln-und-strafen-zum-schulstart/ar-AA1LmJGW?ocid=sapphireappshare
- https://www.fnp.de/frankfurt/elterntaxis-kein-durchkommen-mehr-fuer-92816328.html
- https://www.fr.de/frankfurt/schranken-elterntaxis-frankfurt-naechsten-schritt-pilotprojekt-92815663.html