Schlagwort: Leben

Brand in der Reinigung

Noch Stunden später dauerten die Aufräumarbeiten an, aber die nette Mitarbeiterin bei der Wäscheabgabe konnte schon wieder lächeln. „Ja, heute morgen hatte eine unserer großen Waschmaschinen plötzlich gebrannt, aber es ist zum Glück alles gut ausgegangen“, berichtete sie, während sie Hemd für Hemd für die Reinigung registriert und ein anderer Kunde seine – vom Vorfall völlig unbeschadete – Wäsche abholt.

Um exakt 9.10 Uhr am Samstag Morgen war die Feuerwehr zur Textilreinigung KAY in die Otto-Schott-Straße (Riedberg-Zentrum) gerufen worden. 34 Einsatzkräfte inklusive Freiwilliger Feuerwehr Kalbach und Rettungsdienst rückten an. Der Schmorbrand an der Waschmaschine war schnell gelöscht. Im Bericht der Berufsfeuerwehr heißt es: „An der Einsatzstelle ging ein Trupp unter Atemschutz mit einem Strahlrohr vor. Die Waschmaschine wurde stromlos geschaltet und der Rauch mit Lüftern nach draußen gedrückt.“

Der Sachschaden wird auf 2500 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand. Bereits Samstag Mittag konnte die Reinigung wieder öffnen und nur noch der nasse Fußboden und Reste von Löschschaum zeugten davon, dass es hier kurz vorher eine gefährliche Situation schnell bereinigt werden konnte. Auch dank der Aufmerksamkeit und Umsicht der Angestellten.

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Absolut ausgezeichnet…

…ist nicht nur der „gute Stoff“, der in dieser Flasche steckt. Auch wenn der Riedberger Bar-Experte Boris Markic natürlich weiterhin mit dem Slogan „The good Stuff“ für seinen Brand aus handverlesenen Pflaumen wirbt. Seit wenigen Tagen dürfen sich Boris und drei seiner Freunde und Kollegen über den wichtigsten Design-Preis der Republik freuen. Der Tesla Sljivo zählt zu den Gewinnern des RED DOT Award 2015. Die Jury überzeugte Verpackung und Design der Flasche, die schon in der Farbe an Pflaumen erinnert. Auf dem stylischen Etikett prangt denn auch kein geringerer als Elektrotechniker und Visionär Nikola Tesla, der mit seinem Perfektionismus, Forscher- und Erfindergeist Pate stand. Tesla ist in Kroatien Nationalheld. Markic‘ Familie stammt von dort. Die Edel-Spirituose ist folgerichtig made in Croatia, als Idee aber geboren in 60438 Frankfurt.

Fast 7500 Kreative, Agenturen und Unternehmen hatten sich um einen der begehrten Preise beworben. Die Gewinner der 17 Kategorien werden ein Jahr im Red Dot Design Museum in Essen ausgestellt und gewürdigt. Wie aber schmeckt ein Wässerchen, das aus besten Zwetschgensorten und aufwändig destilliert, nach hauseigenem Rezept hergestellt ist – und dessen Umhüllung bereits Kritiker verblüfft? In Internetforen schwärmt man von seinem „milden Charakter“ und „einem Aromenprofil, das an Zimt und Pflaume erinnert“. Es wird auch von einem angenehmen Brennen auf der Zunge berichtet und davon, dass der Slivovits mit nichts zu vergleichen ist, was üblicherweise Kennern, Laien, aber auch Balkan-Urlaubern in puncto Pflaumenschnaps begegnet.

Auf der Website des Frankfurter Barnetzwerks um Boris Markic steht folgender Satz: „Mit den richtigen Menschen und Punk im Herzen schmeckt auch das Bier aus Pappbechern.“ Pappbecher sind nach dieser Auszeichnung wohl nicht mehr nötig, zumal es um den feinen Slivovits jammerschade wär‘. Man darf gespannt sein, was der Pionier vom Riedberg mit Punk im Herzen noch alles erreichen kann…

C. Detsch

 

Der feine TESLA SLJIVO ist bisher nur in ausgesuchten Frankfurter Bar- und Händlerregalen zu finden. Bestellen kann man den „guten Stoff“ über die Design-Plattform www.selekkt.com 

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Erste Mieter im Zukunfts-Haus

Mein Haus, das hat fünf Ecken…Plus Dach und Südfassade aus Solarmodulen, in der Tiefgarage Elektrofahrzeuge, E-Fahrräder. Und einen unterirdischen Eisspeicher, der der Wärmeversorgung dient. Unterm Strich produziert das „EnergiehausPLUS“ in der Graf-von-Stauffenberg-Allee rund 40 Prozent mehr Strom, als es verbraucht.

Was nach Zukunftsmusik klingt, ist am Riedberg endgültig Realität. „Wohnpioniere gesucht!“ – mit diesem Slogan hatte die Nassauische Heimstätte um interessierte Mieter geworben. Die ersten drei Mietparteien sind bereits eingezogen. „Morgen werden die nächsten drei Wohnungen übergeben und weitere Mietverträge sind zum 1. September abgeschlossen“, informiert die Frankfurter Unternehmensgruppe auf Nachfrage von MainRiedberg. Die Wohnungen werden für durchschnittlich 13 Euro pro Quadratmeter vermietet. Die Mieter erhalten die ersten 1000 Kilowattstunden Strom kostenlos.

5,1 Millionen Euro, rund 30 Prozent mehr als herkömmliche Niedrigenergie-Bauten, hat das Pilotprojekt gekostet. Die Nassauische Heimstätte, die rund 60.000 Wohnungen in 140 Städten und Gemeinden besitzt, konnte auch auf Fördermittel zurückgreifen. Unter der Bedingung, dass das Projekt zwei Jahre lang wissenschaftlich begleitet werden kann. Entworfen hat das Mehrfamilienhaus mit 17 Zwei- bis Fünfzimmer-Wohnungen Professor Manfred Hegger mit dem Büro HHS Planer + Architekten aus Kassel.

Doch wie fühlt man sich in einem Zuhause, das als „Leuchtturm der Energieeffizienz“ gilt? Wie ist es, dort wirklich zu wohnen, zu leben, morgens aufzuwachen, abends ins Bett zu gehen? Wie viel Technik spürt man, wovon profitiert man, was ist eventuell noch ein wenig gewöhnungsbedürftig, was fasziniert? Fest steht: Die nächsten Wochen und Monate werden nicht nur für die neuen Mieter ereignisreich. Auch die Riedberger können sich – zumindest im Vorbeifahren – ein Bild von dem Gebäude in der Graf-von-Stauffenberg-Allee machen. Beispielsweise, wenn sie den Nachwuchs demnächst wieder von der Grundschule 2 abholen, die nur wenige Schritte neben dem EnergieHausPlus liegt.

Architektur, Form, Fassade, Dachneigung, plus die Ausstattung mit 60-kWh-Batterien für den Solarstrom sind perfekt auf Energieeffizienz abgestimmt. Der gesamte Baukörper ist so ausgerichtet, dass Tageslicht, natürliche Lüftung und Sonne optimal genutzt werden können. Hinzu kommt der Eisspeicher, der nur rund einen Meter unter der Erde liegt – und Technik-Fans begeistern dürfte. Der Speicher nutzt die hohen Energieerträge beim Übergang von Wasser zu Eis. Wasser wird also somit zur Wärmequelle für die Wärmepumpe, die das ganze Haus versorgt.

In einer Information der Heimstätte heißt es: „Um Wasser von einer Temperatur von 0 Grad zu gefrieren, muss dem Wasser noch eine Wärmemenge entzogen werden, die in etwa der Wärmemenge entspricht, um Wasser von 80 Grad auf 0 Grad herunterzukühlen.“ Exakt diese Wärme wird ab sofort genutzt. Im Jahresverlauf soll rund ein Viertel der Wärme für das gesamte Haus aus dem Eisspeicher kommen. Den Rest übernehmen Solar-Luft-Kollektoren.

Der Solar-/Eisspeicher im Keller soll auch im Winter für optimale Wärme sorgen

Die Solarkollektoren plus der Eisspeicher im Keller sorgen auch im Winter für optimale Wärme

Der überschüssige Strom lädt unter anderem Elektroautos und E-Bikes. Eines der Fahrzeuge wird im Car-Sharing-Modell betrieben. Vielleicht möchten die neuen Mieter manchmal aber auch nur zu Fuß den Riedberg erkunden. Spätestens, wenn der nahe Kätcheslachpark komplett fertiggestellt ist und zum Spazieren und Entspannen einlädt…

C. Detsch

 

Weitere Informationen unter www.naheimst.de

Bildquelle & Informationen: Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH

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Riedberg wird reif fürs Museum!

Hätten Sie gedacht, dass der Riedberg schon reif fürs Museum ist? Diese Frage ist kein Werbe-Gag, sondern hat einen höchst seriösen Hintergrund: Das Historische Museum Frankfurt (HMF) setzt für das neue Ausstellungskonzept verstärkt auf Partizipation und befragt derzeit Bürger aller Stadtteile, sammelt typische Geräusche, Fotos und Videos inklusive. 600 Frankfurter haben schon mitgemacht. In der aktuellen Top-Ten-Liste der Stadtteile rangiert Riedberg/Kalbach sogar auf einem tollen fünften Rang. MainRiedberg erklärt im Anschluss an diesen Artikel, wie auch Sie mitmachen können!

Welche Farbe hat Eschersheim? Was ist typisch für Seckbach? Was ist das größte Problem in der Innenstadt?  Susanne Gesser und das „Frankfurt Jetzt!“-Team des Historischen Museums Frankfurt (HMF) wollen es wissen. Den ganzen Sommer über touren sie mit einem speziell für diesen Zweck angefertigten Lastenfahrrad durch die Stadtteile und stellen Fragen wie diese. Beantworten kann man sie bei Straßen- und Stadtteilfesten oder im Internet.

Über 600 Fragebögen aus allen Ecken Frankfurts hat das Team bislang gesammelt. Die Antworten dienen als Bauplan für das 70 Quadratmeter große Frankfurt-Modell, das der niederländische Künstler Hermann Helle in den kommenden Monaten für die Dauerausstellung „Frankfurt Jetzt!“ anfertigen wird. Ab 2017 kann man es im Neubau des Historischen Museums sehen. Das Modell wird nicht bloß Modell sein, sondern auch eine digitale Ebene bekommen. Heißt: Es wird eine Art großes Tablet geben, auf dem sich die Besucher Fotos anschauen können, eine Hörmuschel mit typischen Geräuschen aus den Stadtteilen, eine Video- und eine Fotobox. Im kommenden Jahr sammelt das HMF die Beiträge dafür ein, bei, klar, den Menschen aus den Quartieren.

Orte, die den Alltag prägen

„Mit ‚Mein Frankfurt-Modell‘ wollen wir verdeutlichen, dass Frankfurt nicht nur aus dem gebauten, sondern auch aus dem erlebten Raum besteht. Römer, Dom und Fernsehturm kennt jeder“, sagt Susanne Gesser. „Aber sie reichen uns nicht.“ Neben den bekannten Wahrzeichen wird es in Mini-Frankfurt vieles zu entdecken geben – vielleicht den Abenteuerspielplatz im Riederwald, vielleicht das Müllheizkraftwerk in Heddernheim. Was genau, entscheiden die Antworten der Teilnehmer und Hermann Helle, der Künstler. Doch bereits jetzt lässt sich sagen: Es sind nicht nur die Vorzeigeplätze, die eine Stadt charakterisieren. Es sind vor allem auch die Orte, die den Alltag prägen.

Mit „Frankfurt Jetzt“ kreiert das HMF eine Ausstellung von Frankfurtern für Frankfurter. „Als entschieden wurde, dass das alte Museum abgerissen wird, wir alles ausräumen und anschließend wieder neu aufbauen werden, war klar: Der Neubau gibt uns die Gelegenheit, unsere gesamte Ausrichtung zu überdenken“, erzählt Susanne Gesser. Für sie als Kuratorin sei es eine Chance, die man nur einmal im Leben bekommt.

Ein Stadtmuseum für alle

„Wir wollen ein Haus für alle Frankfurter sein, egal wie alt, egal aus welchem Umfeld. Genauso aber auch ein Museum für Städtereisende und für Überseetouristen, die in kürzester Zeit etwas über Frankfurt erfahren wollen. Deswegen entwickeln wir unterschiedliche Formate für unterschiedliche Interessen und Besuchszeiten.“

Susanne Gesser, die in Hanau-Steinheim wohnt, hat durch diese Arbeit in den Quartieren ein viel detaillierteres Bild von Frankfurt bekommen. Es formt sich mehr und mehr. „Ich kenne Struktur und Örtlichkeiten der Stadt viel besser als früher. Frankfurt scheint aus vielen kleinen Dörfern zu bestehen, ist gleichzeitig eine kleine Metropole und lebt von den Gegensätzen. Es ist eine so lebendige Stadt. Dürfte ich nicht hier arbeiten, ich müsste herziehen.“

Anja Prechel

Quelle: Presse- & Informationsamt Stadt Frankfurt

 

Auch SIE können MITMACHEN!!!

Daten der Sommertour und den Online-Fragebogen von „Mein Frankfurt-Modell“ findet man unter https://mein-frankfurt-modell.de/

 

Die TOP TEN der Frankfurter Stadtteile lauten derzeit (Stand: 12.08.2015)

  1. Sachsenhausen (78 Checks)
  2. Oberrad (48 Checks)
  3. Eschersheim (47 Checks)
  4. Niederursel (34 Checks)
  5. Kalbach-Riedberg (32 Checks)
  6. Nied (32 Checks)
  7. Höchst (28 Checks)
  8. Harheim (28 Checks)
  9. Nordend (26 Checks)
  10. Bornheim (25 Checks)

 

(Bildquelle/ Informationen: Presse und Informationsamt der Stadt Frankfurt/ pia)

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STAUstelle Altenhöferallee

Aufatmen nach einem Wochenende mit Stau am Riedberg und plötzlichen Brems- und Umkehrmanövern: Bis 4. September wird auf einer der wichtigsten Verkehrsachsen des Stadtteils die vorhandene Asphaltdecke abgefräst und eine neue Deckschicht aufgebracht. Von Freitag an bis zum heutigen Montagmorgen war die Altenhöferallee zwischen Graf-von-Stauffenberg-Allee und Friedrich-Karl-Klausing-Straße komplett gesperrt. Auch der Kreisel vor dem Gymnasium war nur phasenweise und dann auch nur jeweils in einer Richtung befahrbar. Die offizielle Umleitung führte in einem weitem Bogen über die Carl-Hermann-Rudloff-Allee und den neuen Westflügel. Am (Einkaufs-)Samstag war die Verwirrung groß. Die Umleitungsstrecke stieß teils an Kapazitätsgrenzen. Das Ausweichen auf Spielstraßen oder auch gesperrte Wege war leider an der Tagesordnung.

Die Straßenarbeiten werden nun durchgeführt, nachdem die Bauarbeiten in den Quartieren entlang der Altenhöferallee weitgehend abgeschlossen sind. Die Fräsarbeiten und auch die Markierungsarbeiten erfolgen unter laufendem Verkehr. Für die Asphaltarbeiten müssen jedoch einzelne Abschnitte gesperrt werden – darauf hatte die Hessenagentur vorab ausdrücklich hingewiesen. Bis auf die Sanierung des Kreisels Max-von-Laue-Straße / Konrad-Zuse-Straße sollten diese Sperrungen ursprünglich nur an den Wochenenden stattfinden.

Veränderte Fußgängerwege und Radfahrspuren werden entsprechend ausgeschildert. Busse wurden umgeleitet. Seit Montag, 10. August, fahren die Busse aber wieder alle Haltestellen an. Zum Schluss der Info der Hessenagentur heißt es: „Für Beeinträchtigungen während der Bauarbeiten bitten wir um Verständnis.“

MainRiedberg hat am Rande der Baustelle beobachtet, dass übrigens nicht alle Bewohner unseres Stadtteils mit der Sperrung haderten. Ein Junge blieb – mit seinem Papa – so lange gebannt am Rondell vor dem Gymnasium stehen, bis ein älterer Bauarbeiter zu ihm kam. Er lehnte sich über die Absperrung und beantwortete geduldig die Fragen des Kleinen. Der war begeistert.

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Seit heute fahren auch die Busse wieder!

 

(Quelle: HA Stadtentwicklungsgesellschaft mbH)

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Musik ist mein Leben

Der Boden vor dem Haus ist mit Kinderzeichnungen in Kreide verziert. Die Skyline Frankfurts ist in Sichtweite. Durchs offene Fenster dringt Musik. Natalya Karmazin öffnet wenig später die Tür und erzählt, am Küchentisch unter einem Kinderbild mit Hund und Katze sitzend, von ihrem Ausbildungsweg und ihrer Karriere als Pianistin. Derzeit ist die gebürtige Ukrainerin vor allem mit ihrer Familie, Musikunterricht und zwei Bands beschäftigt. 2006 gründete Natalya ihr eigenes Jazz-Quintett, die Karma Jazz Group, in der sie Bandleaderin ist und große Erfolge feiert. 2009 gewann die Gruppe den Frankfurter Jazzpreis, eröffneten das Deutsche Jazzfestival im HR-Sendesaal, spielte und spielt ein Konzert nach dem anderen. Mit ihrer Klezmer-Band kann man Natalya bei „Kultur in der Aula“ in der Grundschule Riedberg am 11. September um 20 Uhr sehen und hören (Veranstaltung siehe riedbergTermine).

Als Klezmer- und Jazz-Band, die improvisatorisch arbeitet, treffen sich die Musiker immer nur vor Auftritten ein bis zwei Mal zum Üben. Der Rest entsteht spontan auf der Bühne vor dem Publikum. Das verlangt von allen Mitgliedern höchste Fertigkeiten an ihren Instrumenten. Natalya kann diese dank ihres großen Talents und nach vielen Jahren des Studiums zweifelsohne vorweisen.

Zuletzt hat sie in Leipzig bei dem berühmten Jazzpianisten Richie Beirach gelernt, was sie nicht ohne Stolz berichtet. Damals, als sie bereits in Frankfurt lebte und arbeitete, pendelte sie ein Mal wöchentlich in den deutschen Osten. Dem voraus ging das Studium an der Musikhochschule Frankfurt, wo sie nach drei Jahren klassischen Musikstudiums beschloss, zur Jazzpianistin ausgebildet werden zu wollen. Nach Deutschland kam Natalya 1999. Ursprünglich stammt sie aus der Ukraine, wo sie bis dahin in Lemberg – im Westen der Ukraine – an der Musikhochschule studiert hatte. Bereits mit 15 Jahren verließ sie das Haus ihrer Eltern und zog alleine nach Winnyzia, um dort an der Musikfachschule Klavier zu studieren. Der frühe Auszug und das selbstständige Leben in einem Studentenwohnheim haben sie stark gemacht, sagt sie. Sehr schwer fiel ihr die Entscheidung, ihre Familie zu verlassen, nicht, so froh war sie, die Aufnahmeprüfung bestanden zu haben. Würde man durch diese nämlich auch nur ein Mal durchfallen, gebe es kaum eine Chance, sie noch einmal abzulegen und zu bestehen.

Deswegen war sie auch als Achtjährige besonders glücklich, in die Musikschule ihres Heimatorts Chmelnik aufgenommen zu werden. Natalya erklärt, dass die Musikschulen in der damaligen Sowjetunion nicht zu vergleichen seien mit dem, was man in Deutschland heute kennt. Als ganz junges Mädchen musste sie eine umfangreiche Aufnahmeprüfung bestehen und in dieser ihr musikalisches Talent beweisen, ohne bis dahin jemals am Klavier gesessen zu haben. Dass sie genau dieses Instrument unbedingt lernen wollte, stand für sie felsenfest. Sie kann sich schlichtweg nicht daran erinnern, jemals etwas anderes gewollt zu haben. Um dieses Ziel zu erreichen, musste sie allerdings lange Überzeugungsarbeit leisten. Natalya stammt aus einer relativ armen Arbeiterfamilie. Ihre Mutter versuchte ihr lange zu erklären, dass der Versuch, an der Musikschule angenommen zu werden, unsinnig sei. Sie war der festen Überzeugung, dass nur Kinder einflussreicher Eltern angenommen würden. Das sei damals in der sowjetischen Union nicht unüblich gewesen. Natalya akzeptierte das Nein der Mama nicht und als sie die Aufnahmeprüfung schließlich als eine von 10 Kindern aus 50 Bewerbern schaffte, war sie umso glücklicher. Sieben Jahre lang konnte sie nun drei Mal in der Woche – neben der regulären Schule! – die Musikschule besuchen, lernte eifrig und sehr selbstständig mit Hilfe von Musikjournalen, die umfangreiche Notenblätter enthielten.

Über die Unselbstständigkeit vieler heutiger Jugendlicher wundert sich Natalya. Ihre eigene Mutter hatte wenig Zeit, vier weitere Geschwister mussten versorgt und ernährt werden. Von denen weist übrigens niemand das musikalische Talent der Schwester auf. Der Vater hat zwar gut gesungen und der Großvater Blasinstrumente nach dem Gehört gespielt. Der Wunsch einer professionellen musikalischen Ausbildung muss aber eine echte Ausnahme für die Familie dargestellt haben.

Doch Natalya Karmazin übte, spielte und kämpfte sich nach oben. Nachdem sie fünf Abschlüsse erlangt hat, war sie bereit, eine Familie zu gründen. Mit dieser lebt sie seit 2012 auf dem Riedberg. Sie hat sich richtig gut eingelebt und kann sich kaum noch vorstellen, wie sie ein Leben in der Ukraine führen sollte. Der ältere Sohn hat früh das Klavierspiel gelernt, interessiert sich aber vor allem fürs Malen und besucht eine Kinderkunstschule. Im oberen Stockwerk des Hauses befindet sich ein offener, heller Raum, in dem ein großer pinkfarbener Teppich auf dem Boden liegt. Darauf steht ein schwarzer Flügel. Wenn man sich daran niederlässt, blickt man durch das Balkonfenster auf die Frankfurter Skyline. Hier erteilt Natalya Unterricht an Kinder und Erwachsene.

Für die Zukunft hat sie große Pläne: Als nächstes nimmt sie ihr Projekt zur musikalischen Früherziehung in Angriff. Dabei stehen ihr ausgebildete Musikpädagogen zur Seite. In Gruppen soll Kindern von drei bis sechs Jahren ein Gefühl für Klang, Rhythmus und Freude an der Musik vermittelt werden. Ein Schwerpunkt liegt bei Klavier- und Instrumentalunterricht. Zudem schwebt Natalya die Gründung einer eigenen Musikschule und eines Kulturvereins für Auftritte, musikalische Experimente und Auftritte vor. Bei allem, was sie bis heute erreicht hat, wird sie auch das sicher erfolgreich in der Zukunft umsetzen.

                                                 Autorin: Sina Brückner

 

 

Weitere Informationen über Natalya Karmazin unter www.natalyakarmazin.com

Kontakt bezüglich musikalischer Früherziehung: musikunterrichtriedberg@gmail.com

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Neue U-Bahn-Pläne

In der Vorfreude auf die großen Ferien ging diese gute Nachricht für alle Stadtpendler beinahe unter: Der Frankfurter Magistrat hat zwei Strecken-Varianten ausgewählt, die eine neue Nord-Süd-Verbindung in die City ermöglichen sollen. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Konkret bedeutet das: Damit rückt eine schnelle und direkte Verbindung vom Riedberg, über das Nordwestzentrum, Ginnheim, die Deutsche Bundesbank und Bockenheim bis zum Hauptbahnhof in greifbare Nähe. Auch die beiden Standorte der Uni, Campus Westend und Campus Riedberg, könnten dann nur noch wenige U-Bahn-Stationen voneinander entfernt sein.

Die neue U-Bahn-Linie soll weitgehend oberirdisch verlaufen. Zur Diskussion stehen ab sofort folgende Strecken: Variante 1 könnte über Ginnheim, die Platensiedlung, die Deutsche Bundesbank sowie den Campus Westend führen und von dort unterirdisch zur Bockenheimer Warte geleitet werden. Diese Variante wird als „Ginnheimer Kurve“ bezeichnet. Das Vorhaben, den Grüneburgpark zu untertunneln, dürfte aber nicht unumstritten sein.

Variante 2 führt wiederum über die  Platensiedlung, dann aber zwischen Europaturm und Bundesbank hindurch und weiter über die Rosa-Luxemburg-Straße bis zur Bockenheimer Warte. Hier müsste nur ein kurzer Tunnel für das letzte neue Teilstück gegraben werden, der Rest der neuen Trasse ist oberirdisch realisierbar.

Ziel von Verkehrsdezernent Stefan Maier (Die Grünen) ist es, die Linien U1, U2, U3 und U8 zu entlasten und neue Wohnquartiere besser anzuschließen. Experten sagen für die nächsten Jahre eine deutliche Zunahme der Fahrgäste voraus. Die Stadtbahnen, die die bisherige Strecke an der Eschersheimer Landstraße nutzen, stoßen aber bereits jetzt an Kapazitätsgrenzen. Die Stadt hat beschlossen, beide neuen Strecken-Varianten zu prüfen und weiterzuverfolgen.

(Foto: RMV)

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Wichtige Schul-NEWS

Für die neue Grundschule II in der Graf-von-Stauffenberg-Allee ist es ein besonderer Tag – allerdings mitten in den Ferien: „Vor kurzem kam die Mitteilung, dass wir ab 1. August 2015 Marie-Curie-Schule heißen werden“, gab Rektorin Inken Matzen im letzten Rundbrief des Schuljahres bekannt. Bis dahin wünschen Rektorin und Kollegium allen Schülern und Eltern erholsame Ferien. Der Brief endet mit den Worten: „Wir freuen uns, Sie im neuen Schuljahr gut erholt an unserer Marie-Curie-Schule begrüßen zu dürfen.“

Wie bereits berichtet, nimmt die Grundschule im kommenden Jahr am „Pakt für den Nachmittag“ teil und wird „Offene Frankfurter Ganztagsschule“. Das bedingt aber auch, dass für alle Schüler der 3. und 4. Klassen ein neuer Betreuungsvertrag abgeschlossen werden muss, wenn die Kids weiter das Nachmittagsangebot von Träger Kaleidoskop nutzen wollen. Die bisherigen Verträge enden mit dem Monat August. Auch aus diesem Grund wandte sich der Elternbeirat der Grundschule sogar jetzt während der Ferien per Dringlichkeits-Mail an alle betroffenen Eltern, verbunden mit der Aufforderung: „Bitte setzen Sie sich zeitnah mit den Verantwortlichen von Kaleidoskop in Verbindung!“

Dank Pakt für den Nachmittag steht der Hortplatz für Dritt- und Viertklässler kostenfrei zur Verfügung, muss aber natürlich beantragt werden. Zudem fallen Kosten für Mittagessen (rund 60 Euro pro Monat), alternativ für den Mittags-Snack (20 Euro) sowie für die Teilnahme an der Ferienbetreuung (75 Euro pro Woche) an.

Diese Gelder plus die Unterstützung der Stadt Frankfurt reichen nach Auskunft des Trägers allerdings nicht aus, um das gewünschte Personal für die Betreuung zu finanzieren. Wörtlich heißt es in der Mail: „Ohne eine freiwillige monatliche Spende wird die Qualität der Betreuung stark leiden.“ Die Rechnung von Kaleidoskop: Zweitklässler-Eltern mussten bisher 118 Euro zahlen, als Drittklässler sind’s nur noch rund 70 Euro. Wenn Eltern diesen Differenzbetrag spenden würden, wäre das „immens hilfreich“. Deshalb wird es als Anhang zum Vertrag die Möglichkeit einer freiwilligen Spende geben. Trägerverein und Elternbeirat hoffen, dass möglichst viele Eltern davon Gebrauch machen.

(Bildquelle: Hessenagentur)

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Bessere Betreuung für Grundschüler

Gute Nachrichten für alle Eltern mit (Grund-)Schulkindern: An nur zehn Schulen in Frankfurt startet nach den Sommerferien der „Pakt für den Nachmittag“ – darunter sind beide Grundschulen am Riedberg. Der Pakt soll ein verlässliches Bildungs- und Betreuungsangebot von 7.30 Uhr bis 17 Uhr garantieren. Die Grundschule I an der Kalbacher Höhe kann sich damit weiter auf den Weg zur Ganztagsschule machen und hat bereits Elterninformationen herausgegeben. An der Grundschule II in der Graf- von-Stauffenberg-Allee fand dazu am Donnerstag ein Info-Elternabend inklusive Unterzeichnung der neuen Betreuungsverträge für die 3. und 4. Klassen statt.

Kultusminister Alexander Lorz (CDU), Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Bildungsdezernentin Sarah Sorge (Grüne) unterzeichneten vergangene Woche den Kooperationsvertrag zwischen dem Land und der Stadt für das Programm zum Ausbau der Ganztagsangebote. Der „Pakt für den Nachmittag“ startet zunächst in sechs Pilotregionen, darunter Frankfurt.

„Mit der Stadt Frankfurt gehört nun auch Hessens größte Stadt zu den Vorreitern für ein verlässliches Bildungs- und Betreuungsangebot von 7.30 bis 17 Uhr. Damit entsprechen wir dem Wunsch vieler Eltern in der Großstadt, die sich eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie eine bessere individuelle Förderung für die einzelnen Schüler wünschen“, sagte Kultusminister Lorz.

„Der Pakt für den Nachmittag ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, löst aber die Probleme in Frankfurt nicht“, sagte Oberbürgermeister Feldmann bei der Unterzeichnung. Der Bedarf nach Betreuungsplätzen für Grundschüler sei in Frankfurt sehr hoch. Bisher habe die Stadt die Verantwortung dafür finanziell und inhaltlich allein getragen. „Es ist gut, dass das Land nun mit einsteigt und Verantwortung übernimmt.“

Für den Riedberg bedeutet der PAKT konkret: Die Grundschule I kann konsequenter den Weg Richtung Ganztagsschule gehen. Dabei werden Hort- & ESB-Kinder wie bisher bis 17 Uhr betreut. Kinder mit Mittagsbetreuung können in der Schule essen und täglich bis 15 Uhr bleiben. Perspektivisch soll das aber bis 17 Uhr möglich sein. Neu ist, dass generell alle Schüler an ein bis maximal drei Tagen der Woche bis 14.30 Uhr bleiben, Essen und „Ausruhzeit“ inklusive. Für alle Klassenstufen gibt es ab sofort auch eine Schulstunde mehr pro Woche. Diese Extra-Stunde ist für Gemeinschaftsprojekte, den Klassenrat, Spiele und Aktionen reserviert. Zudem nutzt die Schule die Gelegenheit, den dichtgedrängten Vormittag durch längere Pausen und eine neue Zeitstruktur zu entzerren.

Die Grundschule II im Neubaugebiet nahe der weißen Stadt ist ohnehin als Ganztagsschule gebaut und konzipiert. Träger der Betreuung ist Kaleidoskop e. V. Auch die Betreuungsmöglichkeiten bis wahlweise 15 oder 17 Uhr bleiben unverändert bestehen. Die Änderungen durch den neuen Pakt mit dem Land Hessen haben hier mehr formale Konsequenzen. Sprich: Die Eltern von Schülern der dritten und vierten Klassen müssen neue Betreuungsverträge unterzeichnen. Deshalb lud Kaleidoskop noch einen Tag vor Ferienbeginn zu einem Elternabend plus anschließender Vertragsunterzeichnung.

Im Schreiben an die Eltern heißt es: „Da der Kooperationsvertrag zu PAKT für den Nachmittag mit der Stadt erst vergangenen Mittwoch unterzeichnet wurde, können wir erst jetzt die Betreuungsverträge schließen.“ Bei Kaleidoskop hoffte man, dass möglichst viele Eltern die Gelegenheit wahrnehmen und zum Elternabend kommen.

(Quelle: Presse- & Informationsamt Stadt Frankfurt/ Kaleidoskop e. V.)

 

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