Alle Artikel von Dieter Walz

Die Nase des Sondermanns wiederhergestellt

Die Stadt Frankfurt informiert:

„Nicht zu heiß, nicht zu kalt, nicht zu trocken, aber auch nicht zu feucht.“ Das waren die vier herausfordernden Kriterien an die allgemeine Wetterlage, um im Nordpark Bonames an der nasenlos herumstehenden Sandstein-Skulptur des „Sondermann“, einer Cartoon-Figur von Bernd Pfarr, einen heiklen gesichtschirurgischen Eingriff vorzunehmen.

Nötig geworden war die Maßnahme, da die Nase des „Sondermann“ im vergangenen Jahr einem Vandalismus-Vorfall zum Opfer fiel.

Nun ist das Werk vollbracht und die Cartoon-Figur „Sondermann“, eines von 15 Objekten der Komischen Kunst entlang des GrünGürtel-Rundwanderwegs, blickt wieder mit charakteristischer Knubbelnase freundlich, aber – wie es sich für ihn gehört – auch skeptisch auf das ihn umgebende Grün. „Mischwesen aus Schwein, Molch und Vogel; ein Baum, der Leute mit Wasser bespritzt oder ein riesiger Specht an einem Baum im Stadtwald: Die 15 merk- und denkwürdigen Werke der Komischen Kunst sind unverzichtbar für den Frankfurter GrünGürtel. Der freundliche Sondermann mit seiner lustigen Knubbelnase gehört dazu!“, sagt Klima-und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez. „Wir haben Sondermann noch einmal rundherum und gründlich reinigen lassen und hoffen, dass er nun mit seiner neuen Nase von allem Unbill in den nächsten Jahren verschont bleibt“.

Die Kosten für die Instandsetzung beliefen sich auf über 3500 Euro.

Finanzielle Unterstützung gab es von der Bonameser Band „Funplugged“. Die Band steuerte nach einem Benefizkonzert im Mai zu Gunsten des Sondermanns knapp 800 Euro zur Reparatur der Skulptur bei. Wer nicht nur im GrünGürtel Werke von Bernd Pfarr sehen möchte, dem sei die gerade eröffnete Ausstellung „Knochenzart. Bilder von Tieren und Engeln“ im Caricatura empfohlen. Sie läuft noch bis 19. Januar 2025.

Weitere Informationen finden sich unter Caricatura Museum Frankfurt. Mehr Informationen zum Sondermann und anderen Kunstwerken der Komischen Kunst im GrünGürtel gibt es unter Komische Kunst im GrünGürtel | Stadt Frankfurt am Main

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Friedfelder im Norden Frankfurts

Trauer J. Mühlbauer

Seit einigen Jahren besteht in Frankfurt alternativ zur klassischen Erdbestattung im Einzel- oder Familiengrab (Urne oder Sarg) die Möglichkeit zur Beisetzung in einem Friedfeld. Bei einem Friedfeld handelt es sich um eine Gemeinschaftsanlage (in der Hauptsache Urne), von denen im Norden Frankfurts auf den Friedhöfen Bonames, Niedererlenbach und Berkersheim entsprechende Flächen angelegt sind. (Für Heddernheim befindet sich ein Friedfeld z.Z. in Planung und könnte im besten Fall bis Ende 2024 eröffnet werden.)
MainRiedberg hat sich die Friedfelder in Niedererlenbach und Berkersheim angeschaut und sich mit dem Friedhofsgärtner Gert Schirmer auf der Anlage Bonames getroffen.

Friedfelder gelten als modernes Bestattungsmodell, das als Alternative zu den traditionellen Grabstätten angeboten wird. „Ein Friedfeld ist ein nach gärtnerischen Gesichtspunkten gestaltetes, bepflanztes und künstlich angelegtes Gemeinschaftsgrabfeld, das je nach Ausgestaltung Platz für Ruhestellen aller Grabarten und Formen bietet – vom Einzelurnengrab bis zum Erdbestattungsfamiliengrab inklusive beschriftetem Grabstein“, heißt es in einer Information der Friedhofsgärtnerei. Die genannten Friedfelder im Norden Frankfurts sind als Urnengemeinschaftsanlagen konzipiert worden. Die Grabstelle jedes Verstorbenen wird mit Namen und Lebensdaten gekennzeichnet, anonyme Bestattungen sind nicht erlaubt.

Das Friedfeld auf dem Friedhof Bonames; Foto: D.Walz

Der Begriff Friedfeld leitet sich ab von einer ebenfalls relativ neuen Bestattungsform, dem Friedwald, ab. „Friedfeld“ ist eine vornehmlich in Frankfurt verwendete Bezeichnung; außerhalb ist der Begriff „Memoriam-Garten“ üblich, im Amtsdeutsch der Frankfurter Friedhofsverwaltung nennt sich das „gärtnerbetreute Urnenwahlgräber“.

Friedfeld wie Friedwald sind Ausdruck einer sich wandelnden Friedhofs- und Bestattungskultur:

  • die Einbindung der Menschen in der Kirchen-, Dorf- oder Stadtteilgemeinde ist nicht mehr so eng, weshalb die Grabstelle (insbesondere in urbanen Regionen) als Erinnerungsort für die Hinterbliebenen an Bedeutung verloren hat;
  • das Grab ist kein Statussymbol mehr, um Rang und Stellung des Verstorbenen und seiner Familie zu repräsentieren;
  • die Bindung zur katholischen und evangelischen Kirche hat deutlich nachgelassen, so dass christliche Rituale bei der Bestattung keine dominierende Rolle mehr einnehmen – die Kirchenaustritte der letzten Jahre sind dafür deutliches Indiz;
  • in einer zunehmend diversen Gesellschaft mit unterschiedlichen religiösen und kulturellen oder gänzlich religionslosen Hintergründen, nimmt der Tod eine andere Rolle ein und die Menschen suchen nach anderen Formen der Bestattung und Erinnerung.

 

Das Friedfeld auf dem Friedhof Berkersheim; Foto: D.Walz

Friedfeld wie Friedwald (und Rasengrab) kennzeichnen ebenfalls den Trend, den Aufwand für die Grabpflege möglichst gering zu halten, wenn es keine Hinterbliebenen gibt oder diese weit entfernt wohnen. Stattdessen kann die Grabstelle auch in einem gärtnerbetreuten Urnenwahlgrab für die Dauer von 25 Jahren durch eine Friedhofsgärtnerei betreut werden. Für die Dauergrabpflege wird ein einmaliger Betrag von etwa 2500 bis 3800 € (Einzel- bis Familien-Urnenwahlgrab) fällig, womit für die gesamte Zeitdauer die professionelle, gärtnerische Pflege der Grabstelle gewährleistet ist.  Überwacht werden die gärtnerischen Leistungen auf einer Gemeinschaftsanlage durch die Genossenschaft der Friedhofsgärtner. Damit kann schon zu Lebzeiten die Versorgung des eigenen Grabes auf dem Friedfeld geregelt werden. Die Kosten für Einäscherung, Begräbnis und übrige städtische Gebühren (wie die Grabpacht) sind – weil nicht Teil der Grabpflege – nicht mit eingerechnet.

Das Friedfeld auf dem Friedhof Niedererlenbach; Foto: D.Walz

Nicht auf allen Friedhöfen der Stadt finden sich Friedfelder. In aller Regel geht die Einrichtung eines solchen Gemeinschaftsgrabfeldes auf private Initiative zurück. Es sind oft Einzelpersonen, Vereine oder Kirchengemeinden, die, meist mit aktiver Unterstützung der Ortsbeiräte, beim Magistrat der Stadt Frankfurt die Ausweisung einer zusätzlichen Fläche für ein Friedfeld beantragen.
Dieser Prozess von der Ausweisung, über die Planung durch einen Architekten, die Vertragsunterzeichnung mit der Genossenschaft der Friedhofsgärtner bis zum Kartografieren durch das Vermessungsamt kann erfahrungsgemäß bis zu zwei Jahren dauern.

Links:
sehr lesens- bzw. hörenswert:
Sendung des Deutschlandfunks

Frankfurter Neue Presse

Genossenschaft der Friedhofsgärtner

Friedhofsgärtnerei Gert Schirmer

bisherige Beiträge unseres Magazins:
16.November 2022 und 02.November 2022

 

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Alteingesessene Pizzeria in Niederursel bekommt langfristige Standort-Perspektive

Die Stadt Frankfurt informiert:

Der Betrieb der Pizzeria Pisa im Praunheimer Weg stand aufgrund eines endenden Mietervertrages lange vor einer ungewissen Zukunft. Auf Initiative von Stadträtin Stephanie Wüst und der Wirtschaftsförderung Frankfurt konnte nun eine neue Fläche gefunden werden: Seit vielen Jahren ist die Pizzeria Pisa ein fester Bestandteil des Stadtteils Niederursel. Doch Ende des vergangenen Jahres wandte sich die Betreiberfamilie Faouzi mit einem dringenden Anliegen an den dortigen Ortsbeirat: Ihre Zukunft sei mehr als ungewiss, denn der Betrieb sollte nach Auslaufen des Mietvertrags aus der Liegenschaft im Praunheimer Weg 1 ausziehen. Eine neue Immobilie war zu diesem Zeitpunkt noch nicht gefunden, die Existenz des Betriebes war somit nicht gesichert.

Über Wirtschaftsdezernentin Wüst wurde daraufhin kurzfristig ein Gesprächstermin zwischen Vermieter, Mieter und der Gewerbeberatung der Wirtschaftsförderung arrangiert, mit einem positiven Ausgang: Familie Faouzi konnte zunächst eine Verlängerung des Mietverhältnisses bis Ende Oktober 2025 gewährt und somit auch Zeit für die Suche nach einer neuen Immobilien verschafft werden.

Parallel zu der ersten Verhandlungsrunde suchte die Gewerbeberatung im Stadtteil weiter nach freistehenden und potenziell geeigneten Flächen. Das Engagement zahlte sich sehr schnell aus, denn im Praunheimer Weg 2, direkt gegenüber der alten Liegenschaft, wurde eine Räumlichkeit frei. Der zuständige Gewerbeberater stellte kurzerhand den Kontakt zwischen dem dortigen Vermieter und der Familie Faouzi her. Die beiden Parteien konnten sich nun auf einen Zehn-Jahresvertrag, beginnend ab Oktober 2025, einigen. Die beliebte Familienpizzeria bleibt den Menschen in Niederursel also auch die kommenden Jahre erhalten.

Stadträtin Wüst sagt: „Gastronomiebetriebe wie die Pizzeria Pisa gehören zum Teil über Jahrzehnte zum jeweiligen Stadtteil, bieten einen Treffpunkt für die Anwohner und beleben die Nachbarschaft. Wir wollen wirtschaftlich gut aufgestellten Betrieben den nötigen Rahmen geben, auch in Zukunft in ihrer Nachbarschaft tätig zu sein. So konnten wir frühzeitig sowohl für den Vermieter als auch die Familie Faouzi im persönlichen Gespräch eine Perspektive schaffen. Durch den Einsatz unserer Wirtschaftsförderung und insbesondere der Gewerbeberatung ist es uns gelungen, eine echte Zukunftsperspektive zu schaffen.“

Ansgar Roese, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, unterstreicht: „Die Unterstützung der Pizzeria Pisa ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir den Unternehmern und Gewerbetreibenden in den Stadtteilen als Wirtschaftsförderung helfen können. Durch mehrere Gespräche, die von unserer Gewerbeberatung angestoßen wurden, konnten wir für die Inhaber eine Frist aushandeln, die es ermöglichte, in der Zeit eine geeignete Alternative für das Restaurant zu finden und es somit für den Stadtteil zu erhalten.“

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Eschersheim: Unerlaubter Umgang mit Abfällen- Verschmutzung der Nidda durch Altöl

Die Frankfurter Polizei teilt mit:

Am Montag (23. September 2024) meldete ein aufmerksamer Bürger der Feuerwehr, dass auf der Nidda ein Ölfilm sichtbar sei.
Gegen 11:00 Uhr erfolgte die Meldung über einen Ölfilm auf der Nidda bei der Leitstelle der Feuerwehr, welche die Polizei ebenfalls alarmierte.

Gemeinsam suchten die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr den Bereich nach dem Verursacher ab. In einem Hinterhof und einer dort befindlichen Werkstatt im Bereich Alt-Eschersheim stellten Beamte schließlich den Ursprung der Verschmutzung in einem Regenwasserkanal fest. Unter Einbindung des Fachkommissariats sowie der Gewerbe- und Gesundheitsaufsicht wurde ein Verantwortlicher festgestellt.

Gegen den 41- jährigen Tatverdächtigen wird seitens der Kriminalpolizei und des Gewerbeamtes nun ermittelt, insbesondere, da es in der Vergangenheit bereits zu ähnlich gelagerten Beschwerden der Anwohner gekommen sei. Aktuell muss sich der 41- Jährige zumindest wegen des Verdachts der unsachgemäßen Entsorgung von Altöl in einen Regenwasserkanal verantworten.

Die Feuerwehr und die Stadtentwässerung trafen indessen Maßnahmen zur Eindämmung der Verschmutzung.

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Geothermiebohrungen auf dem Hilgenfeld abgeschlossen

Für den heutigen Donnerstag luden Mainova und ABG zu einem Pressetermin auf dem Hilgenfeld ein. Aktueller Anlass war der Abschluss der Geothermiebohrungen auf dem Baugebiet für eine neue Wohnsiedlung in der Nähe des Bahnhofes Frankfurter Berg.  In Anwesenheit von Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef stellten Frank Junker, Vorsitzender der Geschäftsführung der ABG FRANKFURT HOLDING, und Dr. Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG, den aktuellen Stand der Maßnahmen vor Ort vor.


von li: Mainova-Vorständin Diana Rauhut, ABG Geschäftsführer Frank Junker, Oberbürgermeister Mike Josef und der der Mainova-Chef Michael Maxelon; Foto: D.Walz

Die Geothermie wird in dem Gesamtkonzept als wesentlicher Baustein der autonomen Wärmegewinnung für das Wohngebiet gesehen. Zu den technischen Voraussetzungen heißt es in der Pressemitteilung:
„Seit April 2024 hat Mainova 161 Erdwärmesonden in 120 Metern Tiefe sowie rund 10.000 Meter Leitungen verlegt. Die einzelnen Sonden sind durch das Leitungsnetz verbunden. Durch sie zirkuliert später ein Wasser-Glykol-Gemisch als Wärmeträgerflüssigkeit, das die Erdwärme in die drei vorgesehenen Heizzentralen vor Ort transportiert. Dort wird sie mittels Großwärmepumpen auf die notwendige Vorlauftemperatur gebracht und über ein Nahwärmenetz in die Gebäude geleitet.“
In der Kombination von Erdwärme, Photovoltaik-Solarthermie-Anlagen (PVT), Wärmepumpen und hocheffizienten Blockheizkraftwerken (BHKW) wird derzeit ein klimaschonendes Energiekonzept realisiert. „Im Sommerhalbjahr wird nicht genutzte Wärme von den auf den Gebäudedächern installierten 1.160 PVT-Sonnenkollektoren in die Erdsonden im Boden geleitet und so gespeichert. Darüber hinaus gewährleisten über 5.000 Photovoltaikmodule eine umweltschonende Versorgung des Klimaschutzquartiers mit lokal erzeugtem Ökostrom aus Sonnenenergie.“
In den letzten Monaten konzentrierten sich die Baumaßnahmen auf die Errichtung der notwendigen unterirdischen Infrastruktur: Kanäle wurden gegraben, Rohre und Leitungen verlegt, die 161 Bohrungen durchgeführt und das Netz aus Wärmesonden, Wickelrohrschächten und Wärmespeicher verlegt.
Mit den oberirdischen Bauarbeiten soll es in der zweiten Jahreshälfte 2025 losgehen.


eindrucksvolle Kulisse: drei der Bohrer; davor die Austrittstelle der Wärmesonden; Foto: D.Walz

Von allen Seiten wurde der Pilotcharakter dieses Bauprojektes betont:

  • die enge Zusammenarbeit städtischer Behörden, der ABG und der Mainova von Anfang an
  • das übergreifende Konzept der Energie- und Wärmegewinnung mit möglichst zukunftsweisenden technischen Lösungen
  • die Errichtung dringend benötigten Wohnraumes, der für die Frankfurter Bürger bezahlbaren Wohnraum mit den Anfordernissen des Klima– und Umweltschutzes verbindet.


die unterirdische Infrastruktur; im Hintergrund: der bestehende Siedlungsbereich des Hilgenfeldes; Foto: D.Walz

Links:

Alles bereit für eine umweltfreundliche Wärmeversorgung

Bebauungsplan “Hilgenfeld” in Kraft getreten

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Bundesweiter Warntag am 12. September – auch in Frankfurt

Die Frankfurter Feuerwehr informiert:

Am Donnerstag, 12. September findet der jährliche Bundesweite Warntag statt. Dabei wird die technische Infrastruktur der Bevölkerungswarnung in ganz Deutschland mit einer Probewarnung getestet. Zentral vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wird um 11 Uhr eine entsprechende Warnmeldung an alle sogenannten Warnmultiplikatoren geschickt, die an das nationale Warnsystem (MoWaS) angebunden sind. Diese versenden die Probewarnung an verschiedene Warnmittel, wie Fernsehen und Radios. Außerdem werden WarnApps sowie Cell Broadcast ausgelöst und die in der Stadt angeschlossenen Ströer-Displays sollten die Testwarnung spiegeln. Vom Land Hessen und der Zentralen Leitstelle der Feuerwehr Frankfurt aus werden auch die Sirenen der Industrieparks Fechenheim und Höchst ausgelöst. Dieses Jahr gib es eine Besonderheit: Um die modernisierten Sirenen im Industriepark Höchst ausgiebig zu testen erfolgt in der Umgebung des Industrieparks Höchst im Zeitraum von 11 Uhr bis 11.15 Uhr drei Mal das Signal „Warnung der Bevölkerung“.

Gegen 11.45 Uhr endet dann der Warntag und die Sirenen geben das Signal „Entwarnung“. Auch WarnApps zeigen die Entwarnung an – über Cell Broadcast erfolgt keine Signalisierung.

Wie ist der aktuelle Stand beim Sirenennetz in Frankfurt?

Abgesehen von den Industrieparks Höchst und Fechenheim gibt es aktuell keine Sirenen im Frankfurter Stadtgebiet. Der Magistrat beabsichtigt jedoch die Installation eines flächendeckenden Sirenennetzes. Die für den Aufbau notwendigen Planungen sollen über einen Dienstleister ausgeführt werden. Die EU-weite Ausschreibung dafür erfolgte im Februar 2024. Unter Einhaltung der vergaberechtlichen Vorschriften wird aus heutiger Sicht die Auswertung der eingegangenen Angebote im September 2024 erfolgen. Die Zuschlagserteilung ist nach derzeitiger Planung etwa im November 2024 vorgesehen. Die fertige Planung soll Mitte 2025 vorliegen. Sobald die Planungen für den Aufbau abgeschlossen sind, werden diese dem Magistrat von der Branddirektion vorgelegt. Nach derzeitigem Stand sind für ein flächendeckendes Sirenennetz in Frankfurt etwa 150 Sirenen erforderlich. Für die Bedarfsplanung wurden Kosten in Höhe von rund 18.000 EUR pro Sirene veranschlagt. Hierzu kommen noch Wartungs- und Unterhaltungskosten sowie Kosten für mehrmals angelegte Aufklärungskampagnen der Bevölkerung zum Verhalten bei Auslösung der Sirenen. Je nach Marktlage und Verfügbarkeit der entsprechenden Fachfirmen ist für die Installation des Sirenennetzes von einem Realisierungszeitraum von ca. 5 Jahren auszugehen.

Was Frankfurterinnen und Frankfurter wissen sollten

Der Warntag dient dazu einerseits dazu die Warninfrastruktur zu testen, aber auch als Anstoß für Bürgerinnen und Bürger sich darüber zu informieren, wie man im Ernstfall gewarnt wird und was sie selbst tun sollten, damit sie die Warnung erhalten.

Die Frankfurter Feuerwehr, ebenso wie das BBK, empfehlen ausdrücklich die WarnApp NINA. Die App unterscheidet zwischen Wetterwarnungen, Hochwasserinformationen und Bevölkerungsschutz-Warnungen wie etwa Großbrand oder Gefahrstoffausbreitung. Allerdings ist es wichtig, die App nicht nur herunterzuladen, sondern sie mit geringem Zeitaufwand so einzustellen, dass es zu Wohnort und Lebenssituation passt. Wer kann, sollte älteren Angehörigen oder Nachbarn dabei helfen.

Zusätzlich gibt es Cell Broadcast, wodurch Smartphones im Warnbereich über das Mobilfunknetz ohne spezielle Apps angesteuert werden können. Dafür muss das Handy ein aktuelles Betriebssystem verwenden. Eine Warnung im Test- oder Ernstfall kommt außerdem nur an, wenn das Telefon eingeschaltet und nicht im Flugmodus ist. Bei den Geräten muss zudem über die Systemeinstellungen ausgewählt werden welche CB-Warnungen empfangen werden. Am Warntag werden in der Regel die Warnmeldungen in der höchsten Prioritätsstufe versendet, die nicht deaktiviert werden kann. Bei anderen Ereignissen können Gefahreninformationen auch mit niedrigerer Priorität versendet werden. Die Feuerwehr legt den Frankfurterinnen und Frankfurtern ans Herz alle Warnmeldungen zu erlauben: Wer gut mit Mobiltelefonen umgehen kann, sollte bei der Einstellung denen helfen, die Unterstützung brauchen, damit bei Gefahr alle gewarnt werden können.

Eine Warnung enthält in der Regel die Aufforderung, sich im Anschluss aktiv zu informieren: im Lokalradio oder auf den Kanälen der warnenden Behörde. Auch wenn es im Krisenfall gegebenenfalls einen Moment dauert, dort werden alle wichtigen Informationen und Handlungshinweise verfügbar sein, aus zuständiger und vertrauenswürdiger Quelle. Wichtig ist aber auch, dass wir vor einer Warnung auf Krisenfälle schon so gut es geht vorbereitet sind. Und zwar auch, wenn sie nicht sehr wahrscheinlich sind. Neben einer begrenzten Vorratshaltung und Zugang zu Information gehört zum Vorbereitet sein für Frankfurterinnen und Frankfurter dabei auch: Sicherstellen, dass Warnungen ankommen.

Mehr Informationen zum Warntag finden sich auf der Webseite des BBK unter www.bbk.bund.de und von der Feuerwehr Frankfurt auf www.feuerwehr-frankfurt.de/ihre-sicherheit/warnung-und-information.

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Römisches Kulturerbe in Heddernheim gesichert

Der Magistrat hat am Freitag, 30. August, einen Vortrag an die Stadtverordnetenversammlung zum Römischen Kulturerbe in Heddernheim beschlossen. Demnach sollen auf dem Baufeld „In der Römerstadt 126-134“ im Norden Frankfurts mehrere auf die antike Stadt Nida zurückgehende archäologische Befunde erhalten und in die geplante Wohnbebauung integriert sowie eine kleine Ausstellungsfläche für das Archäologische Museum geschaffen werden.

Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig sagt: „Wir sind sehr froh, dass wir im Austausch mit den beteiligten Fachämtern, den Stadtverordneten der Koalition und dem in der Sache höchst engagierten Ortsbeirat eine überzeugende Planung erarbeiten konnten. Sie wird sowohl dem Bedarf nach neuem Wohnraum als auch der kulturhistorischen Bedeutung der teils erst jüngst entdeckten archäologischen Befunde vor Ort gerecht. Das römische Nida ist als Frankfurts antike Vorgängerstadt von zentraler stadthistorischer Bedeutung und wird künftig an authentischer Stelle erlebbar sein.“

Planungsdezernent Prof. Marcus Gwechenberger: „Wir haben eine gute Planung entwickelt, die sowohl dem dringend benötigten Wohnraum in Frankfurt, als auch der Verantwortung für das kulturelle Erbe unserer Stadt gerecht wird. Es entstehen neue Wohnungen im Kontext römischer Siedlungsreste, die wir öffentlich zugänglich machen. Von Beginn an wird der Neubau ein echter Gewinn für den Frankfurter Nordwesten sein.“

Ortsvorsteherin Katja Klenner sagt: „Der heutige Beschluss weist den Weg zu einer ansprechenden Integration archäologischer Befunde der Römerstadt Nida in das zukünftige Wohnquartier. Wir freuen uns, dass damit nach über 30 Jahren Grabung, Sicherung, Erforschung und Diskussion vom Magistrat eine konkrete Planung für eine Dependance des Archäologischen Museums auf der Fläche In der Römerstadt 126-134 vorgeschlagen wird. So kann das römische Erbe unserer Stadt an Ort und Stelle in Heddernheim sichtbar und markant bewahrt werden. Der Ortsbeirat und der ‚Runde Tisch NIDA‘ haben lange auf eine solche Lösung hingearbeitet. Trotzdem ist bedauerlich, dass nicht alle der vor Ort konservierten Befunde bewahrt werden können, etwa die Fundamente einer römischen Villa, die mit einer Fußbodenheizung ausgestattet war.“

Die Planung sieht vor, drei im vergangenen Jahr bei archäologischen Grabungen neu entdeckte Töpferöfen sowie einen bereits bei früheren Grabungen entdeckten Steinkeller und einen bislang unter einem Schutzbau gesicherten einzelnen Töpferofen zu sichern und öffentlich zugänglich zu machen. Es ist vorgesehen, im Keller und Erdgeschoss eines der künftigen Wohnbauten eine Ausstellungsfläche für das Archäologische Museum zu integrieren, die den Großteil der archäologischen Befunde umschließt und während Führungen zugänglich macht. Hier wird auch der kürzlich geborgene antike Holzkeller gezeigt werden, der sich derzeit im Depot des Archäologischen Museums befindet und damit an seinen Fundort zurückkehrt.

Der Vortrag des Magistrats wird nun der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung vorgelegt. Die Planungen werden nach Beschluss im Detail öffentlich vorgestellt.

Link:
https://frankfurt.de/de-de/aktuelle-meldung/meldungen/roemisches-kulturerbe-in-heddernheim-gesichert/

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Haus in Niederursel mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis 2024 ausgezeichnet

Alt Niederursel 44

In einer Pressemitteilung des „Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur“ vom 28.08.2024 wurde es offiziell: die diesjährige Auszeichnung ging u.a. nach Niederursel.

Das historische Gebäude Alt-Niederursel 44 in Frankfurt am Main haben Nora und Leon Ries mit viel Hingabe saniert. Nachdem sie unsachgemäße An- und Umbauten entfernt hatten, traten die historischen Elemente des Hauses aus dem Jahr 1615 wieder zutage. Unter anderem wurden bauzeittypische Fenster rekonstruiert und das Sichtfachwerk freigelegt, um das historische Erscheinungsbild des Hauses wiederherzustellen. Die Familie trug damit zur Belebung des historischen Ortskerns von Alt-Niederursel bei und wurde mit dem zweiten Preis in der Kategorie „Wohnen im Denkmal“ ausgezeichnet.

Der Hessische Denkmalschutzpreis wird jährlich durch das Land Hessen vergeben und ist mit insgesamt 27.000 Euro dotiert, die die LOTTO Hessen GmbH stiftet.

Mit dem Hessische Denkmalschutzpreis 2024 wurden von einer 12-köpfigen Jury  Gebäude in den drei Hauptkategorien ausgezeichnet:
„Wohnen im Denkmal“
„Transformieren und Vitalisieren“
„Burg und Schloss“.

MainRiedberg hatte über die Nominierung des Hauses für den hessischen Denkmalschutzpreis bereits im Mai berichtet.

Link:
https://wissenschaft.hessen.de/presse/hessischer-denkmalschutzpreis-2024-engagement-fuer-den-erhalt-des-kulturellen-erbes-ausgezeichnet

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Krankenhaus Nordwest – Erfolgreiche Erstzertifizierung zum Uroonkologischen Zentrum

Die Urologie am Krankenhaus Nordwest ist erstmalig als Uroonkologisches Zentrum zertifiziert worden. Damit wird der hochspezialisierten Abteilung nach aufwendiger Prüfung durch medizinische Experten der Deutschen Krebsgesellschaft bescheinigt, dass das Zentrum die Kriterien der höchsten Behandlungsstandards erfüllt. Das betrifft einerseits die medizinische Qualität der Behandlung, andererseits aber auch die Strukturen und Prozesse, die notwendig sind, um die Patienten zu behandeln.

In Südhessen verfügen nur wenige Krankenhäuser über diese Zertifizierung. Die DKG Zertifizierung erfordert die Erfüllung strenger Vorgaben, die umfassende Bereiche der Patientenversorgung umfassen. Ein zentrales Kriterium ist die hohe Fallzahl, die das Uroonkologische Zentrum vor allem auf dem Gebiet von Prostatakrebserkrankungen und Nierenkrebserkrankungen erfüllen muss. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Regelmäßige Tumorboards und Qualitätszirkel sind unerlässlich, um eine umfassende und koordinierte Versorgung der Patienten sicherzustellen und für jeden Einzelnen die optimale Therapie zu wählen.

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Wo kommen in Deutschland Tigermücken vor?

Derzeit häufen sich in Deutschland die Fälle von Denguefieber. Zwar wird diese Tropenkrankheit noch fast ausschließlich von Reisen aus Asien oder Süd- und Mittelamerika mitgebracht, aber das könnte sich bald ändern.

Verantwortlich hierfür ist die durch den Klimawandel begünstigte Ausbreitung von hier bislang nicht vorkommenden Stechmückenarten. So können Viruserkrankungen wie Dengue oder das West-Nil-Virus beispielsweise von der Asiatischen Tigermücke Aedes albopictus übertragen werden. Dazu schreibt die Nationale Expertenkommission Stechmücken: „Die Mücke kommt ursprünglich aus dem asiatisch-pazifischen Raum, hat sich seit den 1990er Jahren massiv in Südeuropa und Teilen Mitteleuropas ausgebreitet und ist mittlerweile auch mit einigen fest etablierten Populationen in Deutschland zu finden.

Wo die Tigermücke bislang hierzulande Fuß gefasst hat zeigt die Statista-Karte, die auf vom Friedrich-Loeffler-Institut veröffentlichten Daten basiert. Sie zeigt, dass sich die etablierten Populationen vor allem in Baden-Württemberg befinden. Aber auch in Bayer, Hessen und Thüringen hat ist Aedes albopictus mittlerweile zuhause.

Informationen zu Denguefieber finden Sie unter anderem hier: Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Robert Koch-Institut, Auswärtiges Amt.

 

Quelle:
https://statista.us9.list-manage.com/track/click?u=0b007f243e5d4490e103cd667&id=7986d9d5bd&e=6566a283eb

Links:
https://main-riedberg.de/was-gegen-laestige-tiger-muecken-hilft/
https://www.fli.de/de/kommissionen/nationale-expertenkommission-stechmuecken-als-uebertraeger-von-krankheitserregern/

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