Für den hessischen Denkmalschutzpreis stehen derzeit auch zwei Immobilien aus Frankfurt in der Endauswahl. Ein Objekt ist das »Haus zum Goldenen Rad« auf dem Römerberg. Das andere Objekt ist ein altes Fachwerkhaus in Niederursel.
Der hessische Denkmalschutzpreis wird vom Landesamt für Denkmalpflege und von »Lotto Hessen« jährlich vergeben. Er ist mit 25.000 Euro dotiert. Dieses Jahr sind für den Preis insgesamt 17 Bewerbungen eingegangen. Daraus hat die Jury 9 ausgewählt und bestimmt im Mai die Gewinner.
Ausgezeichnet werden können denkmalpflegerische Maßnahmen von privaten Eigentümern, bürgerschaftlichen Initiativen oder Körperschaften aus allen Bereichen der Denkmalpflege, ebenso der archäologischen, der Bau- und Kunst- oder der Gartendenkmalpflege, die im Rahmen der gegebenen Voraussetzungen (etwa die räumliche Lage oder die historische Bausubstanz) durch individuelle Lösungen, handwerklich-technische Qualität und besonderes Engagement eine Vorbildwirkung erzielen und zum Nachahmen anregen. Die Fertigstellung darf nicht länger als 3 Jahre zurückliegen. Die Gewinner erhalten eine Urkunde. Geldpreise werden in der Regel nur an private Eigentümer oder bürgerschaftliche Initiativen vergeben.
Der zweite Favorit ist das Fachwerkhaus in der Straße „Alt-Niederursel 44“. In dem Fachwerkhaus gibt es einen schönen, großen, offener Wohnbereich, der durch freigelegte Balken von der Küche getrennt ist. Im Obergeschoss gibt es drei Kinderzimmer, einen großen Flur und ein Bad. Im Dachgeschoss befindet sich das Schlafzimmer der Eltern.
Als die Familie das Haus erwarb, konnte der Verkäufer keine genauen Angaben über das Alter der Immobilie machen. Zu oft war es renoviert worden. Entsprechende Dokumente lagen nicht vor. Mithilfe einer Untersuchung der Holzbalken konnte der Kern des Gebäudes auf das Jahr 1615 und das Alter des Neubaus auf 1716 datiert werden.
Die aktuellste Renovierung erstreckte sich über ein Jahr hinweg bis zur Fertigstellung. Neben der Reparatur der Fachwerkstrukturen wurde das Fundament aus Naturstein freigelegt und das Dach mit Biberschwanzziegeln neu eingedeckt. Die Fenster im Obergeschoss wurden in den historischen Originalzustand versetzt. Auch bleiverglaste Fenster kamen dabei wieder zum Einsatz.
Mit viel Liebe zum Detail wurde die Sanierung fotografisch dokumentiert. So können Interessierte in Ruhe den letzten Zustand vor der Sanierung mit dem Sanierungsergebnis vergleichen.
Ein kribbelndes Gefühl, sich vorzustellen in einem Haus zu leben, das schon Generationen von Menschen eine Heimat geboten hat. Menschen, die ihre Geschichte geschrieben haben, bevor sie sich von dieser Welt verabschiedet haben.
Wer zu den Preisträgern gehört, wird erst bei der Preisverleihung am 28.08.2024 in der Rotunde des Biebricher Schlosses bekannt gegeben.
Über den Preis
Der Hessische Denkmalschutzpreis wurde 1986 vom Landesamt für Denkmalpflege in Hessen und der Lotto Hessen GmbH ins Leben gerufen. In diesem Jahr wird er zum 39. Mal vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Das Geld stiftet die LOTTO Hessen GmbH. Das Preisgeld für die Kategorie „Ehrenamtspreis“ in Höhe von 7.500 Euro stellt die Hessische Staatskanzlei.
Das Landesamt für Denkmalpflege feiert dieses Jahr auch sein 50-jähriges Jubiläum.