Die Bastionen und Stützwände in der Römerstadt, ein markantes Beispiel für das „Neue Frankfurt“, werden derzeit denkmalgerecht saniert.
Diese Maßnahme kommt nach über 25 Jahren des Wartens und ist Teil der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des »Neuen Frankfurt«, das in der gesamten Stadt mit Ausstellungen und Veranstaltungen gewürdigt wird.
Historische Bedeutung der Römerstadt
Die fast zwei Kilometer lange Mauer mit ihren halbrunden Bastionen wurde in den 1920er-Jahren unter der Leitung des Städteplaners Ernst May errichtet. Diese Bauwerke sind nicht nur architektonisch bedeutsam. Die Bastionen sind strategisch entlang der Uferlinien platziert und bestehen aus robusten Materialien.
Ihre Form und Struktur sind darauf ausgelegt, den Druck des Wassers abzufangen. Sie wurden im Rahmen der städtischen Hochwasserschutzmaßnahmen entwickelt. Früher sorgten immer wieder Hochwasser der Nidda für Überschwemmungen der umliegenden Landschaften.
Neben ihrer Schutzfunktion bieten die Bastionen auch Freiflächen und Grünanlagen, die den Bewohnern und Besuchern der Stadt zur Erholung dienen.
Sie bilden den südlichen Abschluss der Römerstadt zum Landschaftsraum der Nidda und stehen seit 1971 unter Denkmalschutz. Sie gelten als bedeutendes Beispiel für Bauten aus Eisenbeton und waren ein wichtiger Bestandteil des städtebaulichen Gesamtkonzepts. Die Sanierung ist daher ein wichtiger Beitrag zum Erhalt des baukulturellen Erbes von Frankfurt.
Ein Besuch dieser Bastionen bietet nicht nur einen Einblick in die Ingenieurskunst, sondern auch in die Geschichte des Hochwasserschutzes in Frankfurt.
Sanierungsdetails und Vorgehensweise
Bei der Sanierung kooperieren die Stadt Frankfurt und die ABG Frankfurt Holding. Während die eigentlichen Bastionen im Eigentum der Stadt stehen, gehören die Stützwände der ABG. Die Maßnahme wurde bereits 2020 in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ aufgenommen, zur Sicherstellung einer hohen baulichen Qualität.
Um eine denkmalgerechte Umsetzung zu gewährleisten, werden vorab Musterflächen angelegt. Der neue Deckputz wird dem historischen Putz nachempfunden, um die Originalsubstanz bestmöglich zu erhalten. Ziel der Sanierung ist eine substanzschonende Grunderneuerung, die die historische Integrität der Mauern wahrt.
Verkehrsmaßnahmen während der Sanierung
Im Zuge der Sanierungsarbeiten muss der Weg vor den Stützwänden und Bastionen gesperrt werden. Der Fuß- und Radverkehr wird auf einen südlicheren Weg umgeleitet, der entlang der Gärten verläuft. Zudem wird ein Teil des Parkplatzes in der Hadrianstraße für die Baustelleneinrichtung und Anlieferung gesperrt. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Sicherheit der Passanten während der Bauarbeiten zu gewährleisten.
Kooperation von Stadt Frankfurt und ABG Holding
Die Sanierung der Bastionen und Stützwände in der Römerstadt ist ein bedeutendes Projekt, das nicht nur die bauliche Substanz erhält, sondern auch das kulturelle Erbe Frankfurts würdigt. Nach Jahrzehnten des Wartens wird mit dieser Maßnahme ein wichtiger Schritt zur Aufwertung des Stadtteils unternommen.
Die Römerstadt, als Teil des historischen Erbes, wird damit für zukünftige Generationen erhalten und bleibt ein zentraler Bestandteil des Frankfurter Stadtbildes. Die Fertigstellung der Arbeiten ist für Februar 2026 geplant, und die Stadtverwaltung sowie die ABG Frankfurt Holding setzen alles daran, die Sanierung so schnell und sorgfältig wie möglich durchzuführen.