Alle Artikel von Dieter Walz

Karte des Monats Juli 2024: Frankfurter Gewässer

Die Karte des Monats Juli zeigt eindrucksvoll alle Gewässer im Frankfurter Stadtgebiet. Dominiert wird die Karte natürlich vom Main, der die Stadt mit mehreren Windungen von Ost nach West durchfließt. Gut zu erkennen ist hier auch ein Altarm des Mains südlich von Bergen und Seckbach, der sich im Verlauf von Riedteich, Riedgraben und Ostparkweiher zeigt.

Beeindruckend erscheint auch die Nidda mit ihren zahlreichen Altarmen und den Zuflüssen aus dem Taunus wie dem Eschbach oder dem Urselbach. Im Stadtwald prägt der Königs- oder Luderbach, der bei Dreieich entspringt und sich im Jacobiweiher als Frankfurts beliebtester Ausflugssee präsentiert.

Im Stadtgebiet selbst fallen viele Weiher ins Auge wie der Holzhausen Weiher, der Rechneigraben Weiher oder die allseits bekannten Weiher in Zoo und Palmengarten.

Weitere Informationen zu den Stadtgewässern finden sich auf frankfurt.de.

Hier geht es zur Karte des Monats: geoportal.frankfurt.de/kartedesmonats.

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Stroke Unit des Krankenhauses Nordwest erhält erneut TÜV-Zertifizierung

Frankfurt, den 26.06.2024 – Die Stroke Unit der Klinik für Neurologie am Krankenhaus Nordwest hat erneut das begehrte Zertifikat als überregionale Stroke Unit vom TÜV Rheinland erhalten. In ihrem Prüfbericht heben die Auditoren die herausragende Qualifikation des medizinischen und pflegerischen Personals, die hochmoderne technische Ausstattung und die enge Zusammenarbeit mit der Neuroradiologie hervor. Auch die wissenschaftlichen Aktivitäten und Schulungs- sowie Fortbildungsprogramme für Mitarbeitende und Angehörige werden besonders betont.

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Dieterich Faber im Interview

Letzten Samstag präsentierte Dietrich Faber im Rahmen der “Kultur in der Aula” seine Bühnenshow “positiv”. Vor dem Auftritt gewährte er dem Stadtteilmagazin MainRiedberg ein Interview.

 

MainRiedberg:
Erstmal vielen Dank, dass Sie sich Zeit nehmen konnten.

Dietrich Faber:
Gerne

MainRiedberg:
Was mich zuerst interessiert. Wie kriegt man das alles in einen Hut, sowohl organisatorisch als auch zeitlich: Kabarettist, Musiker, Schriftsteller und Schauspieler?

D. Faber:
Die Dinge sind ja miteinander ein bisschen verwandt und haben sich so auch fließend entwickelt.
Ich habe angefangen im Kabarettduo, so wurde es eigentlich mein Beruf. Mit einem  Schulfreund zusammen haben wir einfach aus Lust Programme gemacht. Zuerst traten wir in der Region auf und hatten gar nicht groß den Plan gehabt, das zum Beruf zu machen. Es wurde dann aber erfreulicherweise zum Beruf und wir haben das dann sehr lange gemacht.

Und anschließend kam die Idee, ein Buch zu schreiben und dann hat das eben auch funktioniert. Dadurch hat sich mein Beruf neu formiert. Wir haben im Duo vorerst eine Pause eingelegt und später die Zusammenarbeit beendet. Auf jeden Fall sind die Dinge so ineinander übergegangen.
Weiter ging es mit den Buch- und Lese-Shows. Die habe ich als eine Art von Lesung präsentiert, bei der kabarettistische, komödiantische und auch musikalische Elemente enthalten waren.
Aus dieser Musik ist dann der Manni Kreutzer, das ist eine Kunstfigur, entstanden. Der singt in seinem Dialekt Folk- und Country-Songs. Und das wurde dann zu einem eigenen musikalischen Projekt, was auch nebenher noch so läuft.
Und diese Schauspielgeschichte hat sich tatsächlich erst in den letzten zwei Jahren ergeben. Das ist letztendlich wegen Corona entstanden: plötzlich war Zeit da und waren Projekte möglich, die aus zeitlichen Gründen vorher nicht möglich waren.

Das klingt das jetzt zwar alles wie ein logischer Plan, der es aber nicht war. Es hat sich eben auf die Art entwickelt und mir machen eben viele Dinge Spaß.
Das Schreiben steht im Moment ein bisschen hintenan.

MainRiedberg:
Und das kriegt man alles gut geregelt?

D.Faber:
Ja, schon. Im Moment manage ich mich sogar selbst. Das war natürlich auch super hilfreich, denn über die Jahre habe ich ein ganz gutes Gefühl dafür entwickelt, wie viel ich mir zumuten will. Ich höre da auch in mich rein: auf was habe ich wirklich Lust.

Und ich bewege mich seit der Bröhmann Buchreihe, also seit zehn Jahren, ausschließlich in Hessen. Also meine Tourneen gehen nur noch selten und in Ausnahmefällen darüber hinaus. Manchmal fehlt es mir sogar wieder ein bisschen, aus der, wie sagt man so schön sagt „Komfortzone“ rauszukommen. Aber dadurch, dass die Bücher als Hessenkrimis verkauft wurden und diese Musik-Figur auch eine hessische Figur ist, bin ich eben in der Regel mit meinen Auftritten in Hessen und habe dadurch nicht mehr so viel Reiserei.
Also so gesehen ist das alles eigentlich gut für mich händelbar und ich habe ein ganz gutes Gefühl dabei. Insgesamt glaube ich, dass ich mich als selbstständigen Künstler gut organisieren kann.

MainRiedberg:
Was inspiriert Sie denn am meisten? Wann und wo kommen Ihnen die besten Ideen?

D. Faber:
Da gibt es tatsächlich keine eindeutige Antwort.

Einerseits gucke ich aufs Außen, was um mich herum passiert, nehme auch gesellschaftlichen Dinge wahr. Obwohl ich in dem Sinne ja kein klassischer politischer Kabarettist bin, beeinflussen mich auch gesellschaftliche, kommunikative Dinge und natürlich die aktuelle Situation.

Aber ich gucke eben auch, und das ist die Form des Kabaretts, die ich auch mag:
wer bin ich? Und mit ‚ich‘ meine ich auch meine Freunde, meine Familie, ohne zu privat zu sein: also die eigenen Schwächen, die eigene Schrulligkeit, Merkwürdigkeiten und Kommunikationsschwierigkeiten genauso zu beleuchten und hochzunehmen. Also Menschen beobachten, Menschen mit ihren Schwächen – und dazu gehören die eigenen – und daraus einen Humor zu transportieren, der hoffentlich eben nicht zynisch ist, sondern derart, dass man auch über sich selber und nicht nur über die anderen lachen darf.

MainRiedberg:
Also mein Eindruck war aber schon, dass Ihre Lebenswirklichkeit, also das Tagtägliche, die Alltäglichkeit die wichtigste Inspirationsquelle ist.

D. Faber:
Ja, ich beobachte im Alltag, aber ohne dass ich ständig mit dem inneren Notizbuch durchs Leben renne. Ich scanne nicht alles ab auf Verwertbarkeit.

Dieterich Faber live; Foto: D.Walz

MainRiedberg:
Ihre Ortsverbundenheit zu Oberhessen kommt schon deutlich raus, die spielt überall eine Rolle.

D. Faber:
Ja klar. Aber ich bin kein ausgesprochener Lokalpatriot. Das hat sich auch ein bisschen so ergeben: ich lebe gerne in Mittelhessen und in Gießen, bin da in der Nähe aufgewachsen und ich war fast mein ganzes Leben dort. Das hat auch praktische Gründe. Beim Touren ist man schnell im Süden, im Norden, mal schnell auf der Autobahn. Ich könnte auch woanders glücklich sein.
Also es ist so, ich kenne die Region und habe die zum Gegenstand in meinen Romanen gemacht und meine Figuren sprechen eben teilweise diesen Dialekt. Aber ich merke schon, dass das gar nicht so eine wahnsinnig große Bedeutung hat, als dass ich mich für immer mit Mittelhessen beschäftigen müsste.

MainRiedberg:
Das Publikum spielt für Sie dann doch schon eine große Rolle wie Sie sich als Künstler ausleben?

D. Faber:
Ja, ich sage es auch selber in meiner Show. Es ist immer schön, wenn die Leute kommen, weil alleine weniger Spaß macht und ich das Programm schon kenne. Das ist natürlich das Schöne an meinem Beruf. Und damit meine ich auch gar nicht nur einen Riesenapplaus und Ovationen zu bekommen, sondern die Art, miteinander den Abend zu verbringen.
Und da habe ich erstmal so einen Grundrespekt. Die Menschen haben sich entschieden, kommen zu mir, haben Eintritt gezahlt und wollen unterhalten werden. Und das ist einfach schon mal eine schöne Vereinbarung. Also die Leute kommen ja freiwillig und im besten Fall entsteht eine schöne gemeinsame Stimmung.
Bei Büchern ist es natürlich ein bisschen anonymer. Deswegen sind ja dann auch die Lesungen Buch-Shows, da ich da eben in Kontakt komme und Rückmeldungen kriege.

Bühne macht ohne Publikum nicht viel Sinn. Das ist schon ein schönes Miteinander und inspiriert ja auch, was man so von den Menschen etwas mitbekommt.

MainRiedberg:
Ich denke, jeder Künstler braucht ein Stück Anerkennung für das, was er tut. Gefällt das überhaupt oder ist das nur in meinem Kopf gewachsen und gediehen und kümmert aber sonst niemanden? Das wäre ja wahrscheinlich das Ende der ganzen Kunst.

D. Faber:
Es mag ja Künstler geben, die sagen „Mir ist das Publikum egal. Mir geht es darum, dass ich mich in meiner Kunst ausdrücke“. Mir würde es gar keinen Spaß machen und ich hätte ich auch schon längst aufgehört, wenn ich gemerkt hätte, das funktioniert mit Publikum nicht. Man muss es auch mögen oder können, vor Menschen immer wieder aufzutreten und sich zu produzieren oder zu zeigen.

MainRiedberg:
Mich würde interessieren, wie entsteht denn so eine Bühnenshow? In meiner naiven Vorstellung ist da ein ‚roter Faden‘ oder eine Grundidee und da werden dann einzelne Szenen, Sketche und Musikeinlagen wie Wäschestücke auf einer Wäscheleine aneinandergehängt und irgendwann mal sagt man sich ‚Jetzt steht das Ganze‘.

D. Faber:
Ja ein bisschen ist es tatsächlich so.
Ich fange erstmal ganz grob an, mit mir selber zu brainstormen: was kann ein Oberthema sein. So habe ich mich ja für diesen Titel ‚positiv‘ entschieden.
Also das war schon bewusst als kleiner provokativer Titel gedacht, wo doch die gesamtgesellschaftliche Stimmung eher nicht als unbedingt positiv zu beschreiben ist.

Ich hatte relativ früh die Idee, ein Programm zu machen mit dem Anspruch, mit meinen Inhalten und meinen Figuren positiv zu unterhalten und eine Grundstimmung zu bringen, die Freude macht. Und obwohl uns genug Elemente im Leben begleiten, zu denen man sich kritisch und negativ äußert.

Aber ich habe gemerkt, dass das aber ein hoher Anspruch ist und habe versucht, diesen nicht zu eng zu fassen.  Ich fragte mich, worauf ich Lust habe und was will ich erzählen? Was brennt gerade in mir? Was sind die Themen, die ich gerne sehen würde? Was kann ich gut? Was ist die Basis und der Kern?
Und wenn ich das mal habe, dann läuft es, weil dann ist das Verkopfte ein bisschen raus ist. Am Ende ist das nochmal harte Arbeit, um das Programm in eine Form zu bringen, damit es auch wirklich funktioniert und für die Bühne passt.

MainRiedberg:
Ich dachte mir auch zuerst, der Titel ‚positiv‘ kann für ein Kabarett nicht ernst gemeint sein, aber habe das dann für mich so gedeutet, dass man es nicht nur als ‚positiv‘, sondern eher als ‚trotzdem positiv‘ verstehen muss, gerade angesichts der Katastrophen, die man so weltweit erlebt: trotzdem mal was Positives zu berichten und darzustellen.

D. Faber:
Ja, oder einfach auch eine positive Grundhaltung. Da klinge ich fast wie so wie so ein in die Jahre gekommener Schlagersänger. Das ist mein Anspruch bei der Show, dass sich die Menschen wirklich gut unterhalten fühlen, dass sie rausgehen und sagen „ich habe wirklich einen richtig schönen Abend gehabt und ich habe aber auch was zum Nachdenken bekommen oder wurde auch mal angerührt und habe viel zu lachen gehabt“.

Manni Kreutzer zum Beispiel, der nimmt ja auch eine sehr positive, eigentlich eher eine naive Rolle in dem Programm ein. Trotzdem hat er Herz und Haltung und geht wie ein großes Kind auf die Leute zu.

D.F. alias Manni Kreutzer; Foto: D.Walz

MainRiedberg:
Schon eine neue Show in Arbeit?

D. Faber:
Nee, nee, tatsächlich noch nicht. Ich bin eher gerade im Moment am überlegen, wann genau ein neues Programm kommt. Das könnte im Herbst nächsten Jahres sein. Aber ich habe noch gar nicht angefangen daran zu arbeiten.
Dann ist auch noch unklar, wie lange ich das aktuelle Programm noch spielen oder was ich an sonstigen Projekten machen will. Und die Zeit geht immer so schnell rum. Tatsächlich gibt es noch nichts Neues.

MainRiedberg:
Ich möchte Ihnen noch ein Zitat aus Ihrem letzten Buch vorlesen, das mich beschäftigt hat. Bröhmanns Mutter hat das gesagt, und zwar auf einer der letzten Seiten:
Mittelmäßigkeit wird unterschätzt. Zufrieden sein könne man nur dann, wenn man mit der schnöden Normalität klarkäme.
Fand ich wirklich gut. Ist das so eine Art Lebensmotto? Denn, ich will es jetzt nicht so hoch hängen, ich fand aber den Ausspruch deswegen ganz gut, weil man oftmals dem Besten, dem Größten, dem Schnellsten hinterherhetzt, anstatt einfach mal zufrieden zu sein mit dem, was man erreichen kann und was in den eigenen Möglichkeiten liegt.

D. Faber:
Ich kann es gar nicht besser sagen, als Sie es gerade gesagt haben.
Aber Lebensmotto? Weiß ich jetzt nicht.
Ich habe es Bröhmanns Mutter sagen lassen und hatte es sogar auch im Programm mal drin. Deswegen finde ich es wirklich interessant, dass sie es rausgefunden haben: da hatte ich auch ein bisschen was mit Mitteldeutschland, Mittelhessen und Mittelmäßigkeit. Natürlich will ich als Künstler darüber einen Gag machen.
Ich will natürlich nicht, dass das Publikum rausgeht und sagt, dass der Abend mittelmäßig war, da habe ich einen eigenen Anspruch. Aber ich weiß, was Sie meinen und würde jetzt nur noch mal mit eigenen Worten das Gleiche sagen, was Sie gesagt haben. Das ist tatsächlich eine Kunst, mit der Mitte klarzukommen. Und da eine Zufriedenheit zu entwickeln, klingt wahnsinnig einfach und banal. Ist es aber nicht.

MainRiedberg:
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass diese Normalität ein zentrales Thema in Ihrem Werk ist.

D. Faber:
Ich glaube, dass man, wenn man auf die gesellschaftliche Situation sieht, kann man zufrieden und dankbar sein mit dem was man hat. Gerade hier bei uns in Deutschland und aller Unzufriedenheit, die man so hört. Bei aller berechtigten Kritik, die es gibt, fehlt mir persönlich ganz oft die Einsicht, sich wirklich mal klar zu machen, in was für einem Land wir leben und was das uns für eine Selbstverständlichkeit ist, dass sich um jeden gekümmert wird. Selbst denjenigen, der schon einige mal Mist gebaut hat, fängt das Sozialsystem immer wieder auf.

Ich war gerade in Amerika im Urlaub und da ist mir das auch noch mal so klar geworden. Wenn man durch San Francisco oder andere Städte läuft, liegt an jeder Straßenecke ein Obdachloser rum oder es reden irgendwelche verwirrten Menschen vor sich hin – in so einem reichen Land! Und wir haben hier ein System, wo wir uns um diese Dinge kümmern und viele Dinge funktionieren. Und man macht sich auch oft lustig über die spießigen Deutschen und ihre Organisiertheit. Aber bei uns wird der Müll abgeholt!

MainRiedberg:
Und der letzte Bröhmann war wirklich das große Finale?

D. Faber:
Großes Finale. Genau. Der Rücktritt vom Rücktritt ist noch nicht geplant.

MainRiedberg:
Ich habe noch mal eine ganz andere Frage, weil das auch uns in der Redaktion beschäftigt. Haben Sie sich schon mal mit künstlicher Intelligenz beschäftigt?

D. Faber:
Noch nicht so richtig intensiv. Aber ein paar Sachen habe ich schon ausprobiert. Und auch Freunde von mir benutzen das auch für den Coachingbereich.
Ein spannendes Thema mit Gefahren und Chancen zugleich!

Aber selbst wenn die KI objektiv einen genauso guten Text schreiben könnte, bald mit Sicherheit auch besser kann, kann mir ja keiner die Freude, den Text selbst geschrieben zu haben und das Gefühl, das man zu dem Text hat, wirklich nehmen. Aber trotzdem wird sich das Schreiben, glaube ich, sehr stark verändern.

MainRiedberg:
Herr Faber, ich bin am Ende meines Interviews. Vielen Dank dafür.

D. Faber:
Das war ein schönes Interview. Danke.

D.F. alias Orgel-Willi; Foto: D.Walz

 

 

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Festakt zur Umbenennung der Bonameser Grundschule

Festakt zur Umbenennung: Bonameser Grundschule nach Fußballerin Steffi Jones benannt

Die Grundschule am Harheimer Weg in Bonames trägt seit Herbst 2023 den Namen einer prominenten Tochter des Stadtteils: Steffi-Jones-Schule. Um die Umbenennung zu feiern, lud die Schulgemeinde am Samstag, 22. Juni, zu einem Festakt ein. Neben Namenspatin Steffi Jones und Schulleiterin Katja Mausbach nahmen auch Oberbürgermeister Mike Josef, sowie Vertreterinnen und Vertreter des Ortsbeirats 10 und des Stadtschulamts teil.

Fast 70 Jahre lang trug die Schule den Namen von August Jaspert: ein Frankfurter Lehrer und Schulleiter und der Gründer des Schullandheims Wegscheide im Spessart. Doch nachdem von ihm verfasste Schriften mit völkisch-rassistischen Inhalten auftauchten, forderte die Schulgemeinde um Rektorin Mausbach eine Umbenennung der Schule. Der neue Name war schnell gefunden: Die Bonameserin Steffi Jones war als Kind selbst Schülerin der August-Jaspert-Schule. Auf Initiativbeschluss des zuständigen Ortsbeirats 10 im September vergangenen Jahres heißt die vierzügige Grundschule seit Oktober 2023 offiziell Steffi-Jones-Schule.

Oberbürgermeister Josef betonte in seiner Rede, wie gut der neue Name zu der 1955 gegründeten Schule passe: „Im Namen Steffi Jones steckt Aufbruchsstimmung, Optimismus und Durchsetzungsvermögen. Ihr Beispiel zeigt, dass man es schaffen kann, egal wo ich wohne und welchen Beruf die Eltern haben. In unseren Kindern sollten wir alle das Potenzial sehen, das sie mitbringen und ihren Wunsch, etwas zu lernen und zu können. Dieser Wunsch ist allen Kindern gemein. Diese Offenheit und Anerkennung wird hier, an der Steffi-Jones-Schule gelebt.“

Die Steffi-Jones-Schule ist seit dem Schuljahr 2007/2008 eine FLEX-Grundschule, in der die Jahrgangsstufen 1 und 2 gemeinsam unterrichtet werden. Alle Kinder, die zum 30. Juni eines Jahres sechs Jahre alt sind, können hier eingeschult werden – die Schulfähigkeit muss nicht festgestellt werden. Die Gruppe der Schulanfängerinnen und Schulanfänger ist so heterogener als in anderen Schulen. Josef lobte die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen, die mit ihrer Haltung und ihrem pädagogischen Handeln – im Wissen um die Schwierigkeiten, die manche Kinder mitbringen – ihren Schützlingen dabei helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Jones’ Werdegang stehe symbolisch für das, „was möglich ist, wenn man neben den Fähigkeiten und Kompetenzen, die man selbst mitbringt, auf die Menschen und Institutionen trifft, die einem helfen, sich zu entwickeln und seine Stärken auszuspielen“, unterstrich Josef das perfekte Match zwischen der Schule und ihrer Namensgeberin.

Steffi Jones wurde 1972 in Frankfurt geboren. Mit vier Jahren begann sie, Fußball zu spielen – in der männlichen Jugendmannschaft des SV Bonames. Bis zu ihrem Karriereende 2007 spielte sie bei wechselnden Fußballvereinen, darunter sieben Jahre beim 1. FFC Frankfurt. Sie wurde sechs Mal Deutsche Meisterin und drei Mal DFB-Pokalsiegerin. Mit der deutschen Nationalmannschaft gewann sie die Weltmeisterschaft und drei Mal die Europameisterschaft sowie zwei Mal die olympische Bronzemedaille. Zum 1. Januar 2008 wurde Jones zur Präsidentin des Organisationskomitees der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 berufen. Von September 2016 bis März 2018 war sie Bundestrainerin der DFB-Frauen.

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Zu Besuch bei den Rugby-Herren des SC Riedberg

Man kennt die Bilder aus dem Fernsehen oder aus eigener Anschauung:
zwei Teams versuchen den Ball (in Form eines Eies) hinter der Abschlusslinie des gegnerischen Feldes abzulegen. Die verteidigende Mannschaft will das natürlich verhindern und darf das durch Umklammern und Tiefhalten (engl. tackle) des ballführenden Spielers. Hier treffen Urgewalten auf sich: Kerle jenseits der 100kg-Gewichtklasse, Muskelpakete mit Stiernacken verhaken sich und kämpfen verbissen um das Oval. Oder: zwei Gruppen aus acht Spielern bauen sich gegenseitig in einem Gedränge (engl. scrum oder scrummange) auf, verkeilen sich und versuchen den mittig eingeworfenen Ball für sich zu gewinnen. Die Rede ist von Rugby.

Rugby ist mittlerweile ein Mannschaftssport mit langer Tradition und hat seinen Ursprung in England. Bereits in den siebziger Jahren des 19.Jahrhunderts haben sich in England, Schottland und Irland die ersten Rugby-Unions gebildet, alsdann die erforderlichen Regeln definiert und Spiele unter den Teams organisiert. Bereits in den 1880-er Jahren wurden die ersten Meisterschaften ausgetragen.

Gegenüber dem klassischen Rugby hat sich eine Variante herausgebildet, die, basierend auf den gleichen Grundregeln, ohne den harten Körperkontakt auskommt und damit deutlich weniger verletzungsträchtig ist.
Man nennt es Touch-Rugby: hier muss ein Spieler ohne die Berührung (engl. touch) eines Gegenspielers den Ball über die gegnerische Punktlinie bringen und dort ablegen (‘Versuch’/engl. try). Das ist die Variante des Rugbys, die man in der Herrenmannschaft des SC Riedbergs spielt.

Es fällt dem Zuschauer sofort auf: keinerlei Attacken gegen den Oberkörper der Gegenspielers, eben nur Berührungen. Das Spiel wird dadurch flüssiger und schneller und bietet den Teams mehr Möglichkeiten, durch taktische Raffinesse und kluges Zusammenspiel den Ball hinter der Punktlinie des gegnerischen Teams abzulegen. Für die Spieler bedeutet das ein hohes Laufpensum, da sich sowohl die gesamte angreifende als auch verteidigende Mannschaft annähernd auf Ballhöhe befinden muss; das Oval muss eben über die Punktlinie getragen werden, Weitschüsse sind nicht erlaubt.

Die Rugby-Herren beim Training; Foto: D.Walz

Das Herren-Team des SC Riedbergs hatte sich nach einer nicht allzu erfolgreichen Saison in der Hessischen Regionalliga 2022/2023 dazu entschlossen, eher in der Form einer Spielgemeinschaft ohne Liga-Verpflichtungen weiterzumachen. Der Mannschaft hat das sehr gutgetan, denn es haben sich viele neue Spieler gewinnen lassen. Zum Teil haben sich Väter der in den Jugendabteilungen aktiven Söhne und Töchter angemeldet, andere Mitglieder sind von einer anderen (Mannschafts-)Sportart zum Rugby gewechselt. So hat sich im Lauf der Zeit ein buntgemischtes Team zusammengefunden: es sind hier Männer aus den verschiedensten Herkunftsländern dabei, es gehören  junge Mittzwanziger und ältere Spieler (der Älteste ist 61 Jahre alt) dazu. Manche Spieler haben schon jahrzehntelange Rugby-Erfahrung, andere sind doch erst seit Kurzem dabei. Beim letzten Training haben immerhin dreiundzwanzig Sportler teilgenommen, was für eine Amateurmannschaft immer ein Beleg für die Begeisterung ist.

Das ist eben etwas, was man auch als Nichtkenner wahrnimmt: das lebhafte Spiel als auch der freundschaftliche Umgang untereinander steht hier für den Spaß am Rugby und den ausgeprägten Teamgeist. Dennis Cünzer, mit dem wir sprechen konnten, nennt das „social rugby“.

                                                                        Foto: D.Walz

Nicht ausgeschlossen ist, dass das Thema Ligateilnahme zukünftig neu überdacht wird. Der SC Riedberg betreibt nämlich im Bereich Rugby eine umfassende Jugendarbeit (Minis, U10, U12, U14), was, wenn die Jugendlichen herangewachsen sind, eine erneute Teilnahme ermöglichen und für die jungen Leute eine interessante Herausforderung darstellen könnte.

Bis dahin messen sich die Herren zwei- bis dreimal im Jahr mit anderen Teams aus dem Frankfurter Raum in Freundschaftsspielen.

Links:
Allgemeine Informationen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Rugby
https://de.wikipedia.org/wiki/Touch_(Sport)
https://www.planetrugby.de/rugby-regeln

SC Riedberg:
https://www.scriedberg.de/rugby/
https://www.facebook.com/RiedbergRugby/?locale=de_DE

 

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Sommersonnenwende

Sternwarte des Physikalischen Vereins

Der Physikalische Verein informiert heute am 20.Juni:

Heute ist der Tag der Sommersonnenwende, auch Sommer Solstitium genannt. Das ist der Tag im Jahr an dem die Sonne auf der Nordhalbkugel ihren höchsten Stand erreicht. Solstitien sind die beiden Punkte auf der Erdumlaufbahn, die auf der Solstitiallinie liegen, an denen die Erdachse maximal in Richtung Sonne geneigt ist. Die Sommersonnenwende markiert damit den Beginn des astronomischen Sommers. Der genaue Zeitpunkt des Solstitiums ist übrigens heute Abend um 22:50 Uhr.

Link:
https://www.physikalischer-verein.de/

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Neuer Geh- und Radweg zwischen Bonames und Kalbach

Hessen Mobil informiert:

Geänderte Verkehrsführungen ab 24. Juni

Hessen Mobil baut ab Montag, 24. Juni, einen neuen Geh- und Radweg zwischen Bonames und Kalbach. Der Bau erfolgt entlang der Kalbacher Hauptstraße (L 3019) von der Kreuzung zur Straße Am Martinszehnten bis zur U-Bahnstation Kalbach. In mehreren Bauabschnitten kommt es zu sich ändernden Verkehrsführung und einer zeitweisen Vollsperrung. Der neue Geh- und Radweg wird 900 Meter lang und wird im Bereich der früheren Auf- und Abfahrtsrampen der Autobahn 661 gebaut.
 
Erster Abschnitt – Fahrbahn-Einengung Kalbacher Hauptstraße

Ab Montag, 24. Juni, beginnen die Arbeiten mit der Anpassung von Gehwegen bei der A 661. Bis voraussichtlich Freitag, 2. August, wird die Fahrbahn in beide Richtungen eingeengt.
 
Zweiter Abschnitt – Kalbacher Hauptstraße wird Einbahnstraße

Ab voraussichtlich Montag, 12. August, wird auf der Kalbacher Hauptstraße zwischen der Brücke der A661 und Bonifatiusstraße gebaut. Die Kalbacher Hauptstraße wird in Richtung Kalbach zur Einbahnstraße bis voraussichtlich Freitag, 4. Oktober. Die Verbindung von Kalbach nach Bonames erfolgt über die Bonifatiusstraße, Talstraße und die Mühlackerstraße.
 
Dritter Abschnitt – Sperrung Rechtsabbieger Am Martinszehnten

Im dritten Abschnitt baut Hessen Mobil Stützwände an der Straße Am Martinszehnten. Ab voraussichtlich Montag, 5. August, wird dafür der Linksabbieger von der Kalbacher Hauptstraße zur Straße Am Martinszehnten gesperrt. Die Umleitung erfolgt über die Kalbacher Hauptstraße, Josef-Bautz-Straße und die Heinrich-Lanz-Allee.
 
Vierter Abschnitt – Vollsperrung Kalbacher Hauptstraße

Im vierten Abschnitt werden von voraussichtlich Montag, 7. August, bis voraussichtlich Freitag, 8. November, Verkehrsinseln auf der Kalbacher Landstraße gebaut. Hierfür wird die Straße voll gesperrt zwischen der Kreuzung zur Bonifatiusstraße und der U-Bahn-Station Kalbach voll gesperrt.
 
Von Bonames nach Kalbach wird über die Fleckenbühlstraße, Unterer Kalbacher Weg, Talstraße und die Bonifatiusstraße umgeleitet. Von Kalbach nach Bonames wird über die Bonifatiusstraße, Talstraße, Kalbacher Weg und die Mühlackerstraße umgeleitet.

Mehr zu Hessen Mobil und zum Verkehr auf Landesebene findet sich online unter mobil.hessen.de

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Niederursel: Versuchter Handtaschenraub – Zeugen gesucht

Teil eines Polizeiwagens

Die Frankfurter Polizei bittet um Ihre Mithilfe:

Am Montagabend (10. Juni 2024) überfiel ein bislang unbekannter junger Mann eine Frau im Alter von 17 Jahren und versuchte ihre Handtasche zu stehlen. Die Polizei sucht Zeugen.

Die junge Frau sei nach derzeitigen Erkenntnissen gegen 21:55 Uhr fußläufig in der Römerstadt unterwegs gewesen. In Höhe einer Apotheke habe der junge Mann die 17-jährige Frau von hinten angerempelt, welche dann mit ihrer Handtasche zu Boden gefallen sei. Im Anschluss habe die Geschädigte nach ihrer Handtasche greifen wollen. Hierbei habe der junge Mann der 17-Jährigen Pfefferspray ins Gesicht gesprüht, woraufhin sie wieder zu Boden gefallen sei. Währenddessen habe der Tatverdächtige nach der Handtasche gegriffen.

Eine Bekannte der Geschädigten habe sodann die Handtasche an sich genommen und der Aggressor sei ohne Diebesgut in Richtung Konstantinstraße geflüchtet.

Die verständigten Polizeibeamten und Rettungskräfte erstversorgten die 17-Jährige und übergaben sie dann in die Obhut ihrer Eltern.

Der Tatverdächtigte kann wie folgt beschrieben werden:

Männlich, ca. 170 cm groß, ca. 16 – 17 Jahre alt, kurze schwarze Haare “Boxerschnitt”; er trug eine schwarze Trainingshose der Marke “Nike” und ein schwarzes T-Shirt ebenfalls von der Marke “Nike”.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 069 / 755 11200 zu melden oder sich mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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Machbarkeitsstudie zum Ausbau der A5 veröffentlicht

Autobahn A5

Die Autobahn GmbH veröffentlichte am 05.06.2024 die lange erwartete Machbarkeitsstudie zum Ausbau der A5

Seit geraumer Zeit wird ein geplanter Ausbau der Autobahnstrecke zwischen dem Frankfurter Kreuz und dem Anschluss Friedberg auf 10 Spuren intensiv diskutiert. Was der politischen Auseinandersetzung bislang an Grundlage fehlte, war eine lange zurückgehaltene Machbarkeitsstudie der Autobahn Gmbh, der Infrastrukturbetreiberin des bundesdeutschen Autobahnnetzes. In dieser Studie sollte verifiziert werden, dass die Erweiterung der A5 möglich und verkehrspolitisch sinnvoll sei.
An Brisanz hatte der öffentliche Streit dadurch gewonnen, dass sich die neue, aus CDU und SPD gebildete hessische Landesregierung dem Vorhaben als aufgeschlossen zeigte, wogegen sich die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung eindeutig dagegen ausgesprochen hatte. Der zivile Protest gegen das Vorhaben, insbesondere des Bündnisses Verkehrswende Frankfurt und darin organisierter Gruppen und Initiativen, besteht natürlich fort.

Einige Details aus der 521 Seiten umfassenden Machbarkeitsstudie

Kern der Studie ist die Darstellung von vier “Planfällen“, also vier alternativen Ausbauvarianten:

Planfall 1 sieht

  • einen 10-streifigen Querschnitt (=Spuren) vom Autobahnkreuz (AK) Frankfurt bis zum Nordwestkreuz vor. Der 10-streifige Querschnitt ist eine Erweiterung des 8-streifigen Querschnitts mit einem weiteren Fahrstreifen je Fahrtrichtung.
  • Zwischen dem Nordwestkreuz und der Anschlussstelle (AS) Friedberg ist ein 8-streifiger Querschnitt vorgesehen.

Planfall 2 sieht

  • wie im Planfall 1 einen 10-streifigen Querschnitt vom AK Frankfurt bis zum Nordwestkreuz vor.
  • Zwischen dem Nordwestkreuz und der AS Friedberg ist ein 8-streifiger Querschnitt mit temporärer Seitenstreifenfreigabe (TSF) vorgesehen. Dabei wird die Richtungsfahrbahn im Zuge des Ausbaus so verbreitert, dass die für die Freigabe des Seitenstreifens notwendige Zusatzbreite ohne Verringerung der anderen Fahrstreifenbreiten realisiert werden kann.

Planfall 3 sieht

  • einen durchgehenden 10-streifigen Querschnitt vom AK Frankfurt bis zur AS Friedberg vor.

Planfall 4

  • Zur Abwicklung des Fernverkehrs sind 2 Fahrstreifen pro Richtung vorgesehen, zur Abwicklung des Regionalverkehrs 4 Fahrstreifen pro Richtung. Die Gesamtanzahl der Fahrstreifen im Querschnitt beträgt also 12. Wegen der baulichen Trennung der einzelnen Fahrbahnen erhalten die Querschnitte für Regional und Fernverkehr eigene Seitenstreifen.

In der Bewertung der einzelne Planfälle gelangen die Autoren der Studie zu dem Ergebnis, den Planfällen 1 und 2 “keine ausreichende Leistungsfähigkeit” beizumessen.
Auch Planfall 4 entspreche nicht den Erfordernissen, da die vorgesehenen drei Spuren dem Volumen des Regionalverkehrs nicht genügten.
Bei einer Gestaltung der A5 gemäß Planfall 3 sind dagegen ausreichende Kapazitäten zu erwarten. Dieser Planfall mit dem 10-streifigen Regelquerschnitt” solltedaher objektplanerisch weiter verfolgt“ werden.

Die Machbarkeitsstudie zieht zu guter Letzt dieses Gesamtfazit:

Die hohe prognostizierte Verkehrsnachfrage erfordert den Ausbau der Verkehrsanlage. Der Ausbauzustand im Planfall 3 mit einem 10-streifigen Querschnitt der A 5 zwischen dem Frankfurter Kreuz und der Anschlussstelle Friedberg erreicht als einzige der untersuchten Varianten eine ausreichende Leistungsfähigkeit für die Bewältigung des für das Jahr 2030
prognostizierten Verkehrsaufkommens.
Trotz der in Deutschland bislang beispiellosen Dimensionen der in diesem Planfall vorgesehenen 10-streifigen Streckenquerschnitte und der Aus- und Einfahrten an den Autobahnkreuzen erreichen mehrere Netzelemente eine Auslastung knapp unter der oberen Grenze … so dass die erarbeitete Entwurfslösung als verkehrstechnisch hoch effizient angesehen werden kann.
Für die Streckenabschnitte und die Knotenpunkte wurden verkehrssichere und leistungsfähige Lösungen entwickelt …
Der Ausbau der A5 führt zum gegenwärtigen Planungszeitpunkt nicht zu unüberwindbaren umweltrechtlichen Hindernissen. Bei den weiterführenden Planungen kommt dem Aspekt des Verkehrslärmschutzes besondere Bedeutung zu …
” (S. 203)

Man kann sich sicher sein, dass mit diesem Fazit die Diskussion um den Ausbau der A5 längst nicht abgeschlossen ist und dem Optimismus dieser Machbarkeitsstudie noch heftig widersprochen werden wird.
Merkwürdig erscheint die bisherige Geheimniskrämerei um diese Studie. Lange Zeit haben selbst öffentliche Stellen aus Land und Stadt vergeblich Einsicht gefordert. Transparenz in (verkehrs-)politischen Fragen sieht wirklich anders aus.

weitere Links:
https://www.autobahn.de/machbarkeitsstudie-zum-ausbau-vom-frankfurter-kreuz-bis-anschlussstelle-friedberg
https://main-riedberg.de/10-spuriger-ausbau-der-bundesautobahn-a5-ein-fragwuerdiges-projekt/
https://main-riedberg.de/das-fettauge-autobahnausbau-ist-wieder-aufgetaucht/

 

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Ausstellung “Queer Refugees 2022” in der VHS-Nord

Zur Zeit findet im VHS-Zentrum Nord (Nordwest-Zentrum, Tituscorso 7) eine Foto-Ausstellung mit dem Titel “Queer Refugees 2022” statt.  Gezeigt werden Lebensgeschichten geflüchteter LSBTIQ-Personen, die in ihren Herkunftsländern Verfolgung und Gewalt seitens des Staates, der Familie oder der Gesellschaft erfahren haben. Geöffnet ist die Ausstellung bis zum 21.Juni, dienstags bis freitags von 08:00 bis 18:00 Uhr, samstags von 09:00 bis 14:00 Uhr.
Im ersten Stock der VHS-Filiale sind die Schautafeln mit (englischsprachigen)  Texten und Bildern montiert,  der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung findet im Rahmen des Projektes „Pride Month“ statt.
Nach der Premiere im letzten Jahr wird in diesem Jahr zum zweiten Mal ein „Pride Month“ in Frankfurt vom Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) organisiert. „Ziel des vierwöchigen Programms ist, intersektionales queeres Leben und die Belange von LSBTIQ*-Personen sichtbarer zu machen“, heißt es in der Ankündigung des Amtes. Das AmkA stellte insgesamt 25.000 € zur Verfügung. Aufgerufen waren Vereine und Initiativen, sich an dem Projekt zu beteiligen und Fördermittel für deren Aktionen zu beantragen.

Beim ersten „Pride Month” 2023 lag der Schwerpunkt auf dem Thema „Schutz und Sicherheit vor Hass und Gewalt“; die Veranstaltungen fanden im Wesentlichen im Regenbogenviertel (im Bereich der Großen Friedberger Straße) statt. „In diesem Jahr wagen wir uns aus dem Regenbogenviertel in die Stadtteile hinaus, um dort das vielfältige queere Leben zu feiern und die Belange von LSBTIQ*-Personen sichtbarer zu machen“, erläuterte die Frankfurter Bürgermeistern Eskandari-Grünberg zur Einführung. „Queere Menschen sollen sich nicht nur im Regenbogenviertel, sondern vor allem in den Stadtteilen, in denen sie wohnen und leben, wohl und sicher fühlen. Sie sollen Ihre Wünsche und Bedürfnisse angstfrei äußern und auf Solidarität und Unterstützung der Stadtgesellschaft setzen können.“.

Einen Überblick der einzelnen Veranstaltungen zum „Pride Month“ kann man sich hier verschaffen.

Im Frankfurter Norden findet die Foto-Ausstellung im Nordwest-Zentrum in Kooperation der Koordinierungsstelle für LSBTIQ* (https://amka.de/lsbtiq) im Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) und dem VHS-Zentrum Nord (https://www.nwz-frankfurt.de/shop/volkshochschule/) statt.

Die gezeigten Schautafeln basieren auf einer Ausstellung, die durch das „Rainbow Cities Network“ (RCN) zusammengestellt wurde. RCN hat sich aus einem Netzwerk von 42 Städten in Nord- und Südamerika, Asien und Europa und Asien gebildet und versteht sich als Plattform, auf lokaler Ebene für die Gleichheit queerer Menschen zu kämpfen, von den Partnerstädten zu lernen und gemeinsame Strategien gegen die Diskriminierung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, Transgender, intersexuellen und queeren Menschen (LSBTIQ) zu entwickeln. Ziel ist, die gleichberechtigte Teilhabe von LSBTIQ-Menschen am gesellschaftlichen Leben zu fördern.

Die einzelne Flüchtlinge werden eher in Kurzinformationen denn in wirklichen “Lebensgeschichten” dargestellt:

– Ibrahim, schwuler Aktivist aus dem Libanon
– Licka Lolly, Drag Queen und Sprecherin der LSBTIQ -Community in Rotterdam
– Bulenei, stolz darauf, schwarz, schwul und Afrikaner zu sein
– Mayumi, geboren auf den Philippinen und Transgender
– Erykah, queer-feministische Aktivistin aus Ruanda
– Rzouga, queerer Aktivistin und Künstlerin aus Tunesien
– Rey und Anton, der/die eine Journalist/in und Menschenrechtsaktivist/in aus den Philippinen, der/die andere ein Transgender-Künstler/in aus Russland, leben in der Schweiz.

Ibrahim; Foto: © Rainbow Cities Network

Licka; Foto: © Rainbow Cities Network

Die übrigen Schautafeln widmen sich – ebenfalls in Kürze – verschiedener LSBTIQ-Gruppen und Initiativen in Frankfurt, Hannover, Mannheim, Paris, Zürich, Taiwan und Genf.

Frankfurts “Rainbow Refugees Support”; Foto: © Rainbow Cities Network

Man kann sich jedoch fragen, warum diese Ausstellung derart versteckt wurde:
– einerseits hinter der englischen Sprache der Begleittexte; natürlich beherrschen immer mehr Menschen diese Sprache, der Zugang des Publikums wäre aber leichter bei einer deutschen Übersetzung
– andererseits im ersten Stock einer VHS-Filiale in der Nordweststadt; die Fotos hängen an zwei Seitenwänden des Empfangssaales, hinter ein paar Arbeitstischen. Echte Barrieren sind das zwar nicht, aber während unserer Besichtigung hat kein einziger Besucher der VHS die Foto-Ausstellung überhaupt zur Kenntnis genommen.

Eine deutlich prominentere Präsentation queerer Flüchtlinge und deren Lebensgeschichten hätte man sich wirklich wünschen können.

Die Ausstellung; Foto: D.Walz

Ein gutes Beispiel, wie man sich des Themas hätte annehmen können, lieferte das Journal Frankfurt: im Oktober 2023 wurden in einer Artikelserie die Biographien einzelner queerer Menschen dargestellt. Dort wird von Kojin aus dem Irak, Wassim aus Marokko, Atish aus dem Iran und Olga aus der Ukraine berichtet. Die Artikel empfehlen sich zum Nachlesen, denn hier wird detailliert und mit Empathie das Schicksal von Menschen beschrieben, die wegen ihrer anderen sexuellen Ausrichtung vor den Anfeindungen in ihrer heimatlichen Umgebung geflüchtet sind.

weitere Links:
https://frankfurt.de/de-de/aktuelle-meldung/meldungen/queeres-leben-in-der-ganzen-stadt/
https://www.vielfalt-bewegt-frankfurt.de/de/pride-month
https://www.rainbowcities.com/cities/frankfurt/

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