Festakt zur Umbenennung: Bonameser Grundschule nach Fußballerin Steffi Jones benannt
Die Grundschule am Harheimer Weg in Bonames trägt seit Herbst 2023 den Namen einer prominenten Tochter des Stadtteils: Steffi-Jones-Schule. Um die Umbenennung zu feiern, lud die Schulgemeinde am Samstag, 22. Juni, zu einem Festakt ein. Neben Namenspatin Steffi Jones und Schulleiterin Katja Mausbach nahmen auch Oberbürgermeister Mike Josef, sowie Vertreterinnen und Vertreter des Ortsbeirats 10 und des Stadtschulamts teil.
Fast 70 Jahre lang trug die Schule den Namen von August Jaspert: ein Frankfurter Lehrer und Schulleiter und der Gründer des Schullandheims Wegscheide im Spessart. Doch nachdem von ihm verfasste Schriften mit völkisch-rassistischen Inhalten auftauchten, forderte die Schulgemeinde um Rektorin Mausbach eine Umbenennung der Schule. Der neue Name war schnell gefunden: Die Bonameserin Steffi Jones war als Kind selbst Schülerin der August-Jaspert-Schule. Auf Initiativbeschluss des zuständigen Ortsbeirats 10 im September vergangenen Jahres heißt die vierzügige Grundschule seit Oktober 2023 offiziell Steffi-Jones-Schule.
Oberbürgermeister Josef betonte in seiner Rede, wie gut der neue Name zu der 1955 gegründeten Schule passe: „Im Namen Steffi Jones steckt Aufbruchsstimmung, Optimismus und Durchsetzungsvermögen. Ihr Beispiel zeigt, dass man es schaffen kann, egal wo ich wohne und welchen Beruf die Eltern haben. In unseren Kindern sollten wir alle das Potenzial sehen, das sie mitbringen und ihren Wunsch, etwas zu lernen und zu können. Dieser Wunsch ist allen Kindern gemein. Diese Offenheit und Anerkennung wird hier, an der Steffi-Jones-Schule gelebt.“
Die Steffi-Jones-Schule ist seit dem Schuljahr 2007/2008 eine FLEX-Grundschule, in der die Jahrgangsstufen 1 und 2 gemeinsam unterrichtet werden. Alle Kinder, die zum 30. Juni eines Jahres sechs Jahre alt sind, können hier eingeschult werden – die Schulfähigkeit muss nicht festgestellt werden. Die Gruppe der Schulanfängerinnen und Schulanfänger ist so heterogener als in anderen Schulen. Josef lobte die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen, die mit ihrer Haltung und ihrem pädagogischen Handeln – im Wissen um die Schwierigkeiten, die manche Kinder mitbringen – ihren Schützlingen dabei helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten. Jones’ Werdegang stehe symbolisch für das, „was möglich ist, wenn man neben den Fähigkeiten und Kompetenzen, die man selbst mitbringt, auf die Menschen und Institutionen trifft, die einem helfen, sich zu entwickeln und seine Stärken auszuspielen“, unterstrich Josef das perfekte Match zwischen der Schule und ihrer Namensgeberin.
Steffi Jones wurde 1972 in Frankfurt geboren. Mit vier Jahren begann sie, Fußball zu spielen – in der männlichen Jugendmannschaft des SV Bonames. Bis zu ihrem Karriereende 2007 spielte sie bei wechselnden Fußballvereinen, darunter sieben Jahre beim 1. FFC Frankfurt. Sie wurde sechs Mal Deutsche Meisterin und drei Mal DFB-Pokalsiegerin. Mit der deutschen Nationalmannschaft gewann sie die Weltmeisterschaft und drei Mal die Europameisterschaft sowie zwei Mal die olympische Bronzemedaille. Zum 1. Januar 2008 wurde Jones zur Präsidentin des Organisationskomitees der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 berufen. Von September 2016 bis März 2018 war sie Bundestrainerin der DFB-Frauen.