Schlagwort: Ukraine

Mahnwache für den Frieden

Ukraine Krieg

Ende Februar 2014 begann der russisch-ukrainische Konflikt mit der Besetzung der ukrainischen Halbinsel Krim. Seitdem kämpft Russland gegen die Ukrainer. Nach einem relativen Abflauen baute Russland ab Sommer 2021 massiv Truppen an der ukrainischen Grenze auf, bestritt aber Angriffspläne. Ab dem 24.02.2022 folgte ein groß angelegter Angriff durch die russische Armee aus mehreren Richtungen mit dem Ziel, die ukrainische Regierung zu stürzen und durch ein prorussisches Regime zu ersetzen.

Millionen Ukrainer flohen daraufhin nach Europa, viele davon nach Deutschland. Seitdem kämpfen beide Seiten mit tausenden von Toten jeden Monat. Schwere Kriegsverbrechen wurden und werden begangen. Das Morden und Schlachten hat kein Ende. Weitere Konfliktherde sind in der Zwischenzeit dazugekommen: Der Israelisch-Palästinensische Krieg im Gaza-Streifen und der Terror der Huthi-Rebellen.

Rückblick

Anfang März 2022 wurde eine der ersten Mahnwachen auf dem Riedbergplatz vom Ortsbeirat (12) organisiert.

Im März 2022 machte sich Herr Metzler mit einem Hilfsgüter Konvoy auf in die Ukraine.

Im April 2022 sammelten die Schüler der Judith-Kerr-Schule durch einen Sponsoren-Lauf über 10.000 Euro für die Unterstützung der Menschen in der Ukraine. Die Organisatoren des „Grüne Soße Festivals“ stellten ihren neuen Foodtruck vor die Flüchtlingsunterkunft in Kalbach und versorgte die Menschen mit Essen.

Im Mai 2022 bedankten sich die ukrainischen Mitbürger am Riedberg durch eine gemeinsame Müllsammelaktion.

Im Juni 2022 konnten die Teilnehmer an der Mahnwache, die der Ortsbeirat (12) organisiert hatte, Augenzeugenberichte aus dem Kriegsgebiet hören.

Im Oktober 2022 liefen die Mahnwachen am Riedbergplatz aus. Der Krieg war zum neuen Alltag geworden.

Jetzt soll am 24. Februar (von 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr) eine neue Mahnwache auf dem Riedbergplatz stattfinden, für die Ukraine und gegen die Kriege in der Welt. Der Ortsbeirat (12) wird sie organisieren und zahlreiche Vereine und Institutionen werden sie unterstützen, damit die Kriege und ihre Opfer nicht vergessen werden.


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Ein Augenzeugenbericht aus der Ukraine

Ukraine Krieg

Der Mensch gewöhnt sich an Schrecken und Krieg, vor allem wenn er nicht vor der eigenen Haustür stattfindet. Da Wahrheit und Dichtung in Kriegszeiten schnell ineinander übergehen können, ist es gut, wenn man einen unverfälschten Live-Bericht von Augenzeugen bekommt.

Der nachfolgende Bericht, der auf einer der letzten Mittwochs-Mahnwachen veröffentlicht wurde, hat nun die Redaktion erreicht. Die Original-Version in Englisch ist unten angefügt…


Wir sind eine Familie aus Charkiw, einer Stadt in der Ostukraine, 35 km von der russischen Grenze entfernt. Eine Stadt, die als eine der ersten von der sogenannten „Russischen Befreiung“ betroffen war. Am 24. Februar um 4:45 Uhr morgens weckten uns Explosionen und ein schreckliches Geräusch, das wie eine anrollende Tsunami-Welle klang – das war der Beschuss durch „Grad“-Systeme (Raketenwerfer). Unser Stadtteil ist eine sogenannte Schlafstadt – hier gibt es nur Wohngebäude, Parks, Gärten, Schulen, Kindergärten und Einkaufszentren, keine Fabrikbetriebe, keine Militär- oder Industrieanlagen. Das Entsetzliche an diesem Tag war, dass der russische Beschuss in diesen Wohnvierteln anfing.

Die Granaten fielen 0,5 bis 1 Kilometer von unseren Häusern entfernt. Die ersten Opfer starben – Menschen, die versuchten, in ihren Autos wegzufahren, Menschen, die versuchten, Schutzräume zu erreichen. Auch unsere Familie musste sich in den Kellern von Häusern und Kindergärten verstecken. Niemand hatte mit dem Ausbruch des Krieges gerechnet – weder Erwachsene noch Kinder oder ältere Menschen.

Wir blieben wochenlang in den Kellern, schliefen in unseren Kleidern und versuchten, die Kinder zu beruhigen. Gelegentlich verließen die Männer die Unterkünfte und versuchten, irgendwo Lebensmittel aufzutreiben. Dafür mussten sie oft Schlange stehen, wo sie unter Beschuss kamen. Immer mehr Häuser wurden zerstört, es gab immer mehr Opfer und es wurde immer unheimlicher, in unseren Kellern zu bleiben. Auf den Straßen, ein paar Kilometer von unserem Haus entfernt, standen bereits ausgebrannte russische Panzer.

Zu Tausenden begannen die Bewohner von Charkiw, die Stadt zu verlassen. Wir wussten, dass es sehr gefährlich war, in der Stadt zu bleiben. Unter Tränen und mit wehem Herzen diskutierten wir zwei Tage lang darüber, ob auch wir unser Zuhause verlassen und zu Freunden im Westen der Ukraine fliehen sollten.

Der 2. März 2022 ist ein Tag, den unsere Familie lange nicht vergessen wird. Es ist der Tag, an dem wir Charkiw verließen. Am Abend zuvor wurden wir von den „Uragan“-Systemen und von den Flugzeugen der Invasoren beschossen, was die Wände unserer Häuser erzittern ließ. Als wir am Morgen zum Bahnhof kamen, sahen wir Tausende von Menschen, die versuchten, sich in einen Zug zu quetschen. Überall herrschte Panik, Gedränge und Angst. Kinder, ältere Menschen und Haustiere, die die Menschen ebenfalls zu retten versuchten. Alle versuchten verzweifelt, in die überfüllten Züge zu kommen. Solche Szenen hatten wir in Dokumentarfilmen über den Zweiten Weltkrieg gesehen. Am 2. März 2022 sahen wir das alles wieder. Niemand hatte mit dem Ausbruch des Krieges gerechnet.

Wir konnten weder in den ersten, noch in den zweiten oder dritten Zug einsteigen. Die ganze Zeit waren wir, Frauen und Kinder, auf dem Bahnhof, im Regen, der in Schnee überging, dann wieder zu Regen wurde. Manchmal wurden wir beschossen und rannten, um Schutz zu suchen, dann wieder zurück in Regen und Schnee, um auf den nächsten Zug zu warten. Wir versuchten, die Kinder mit den nassen Decken warm zu halten. Das klingt wie ein surrealistisches Bild. Ein furchtbarer Traum, aus dem man so schnell wie möglich aufwachen möchte.

Wir beteten zu Gott und er erhörte uns. Wir stiegen in den letzten Zug an diesem Tag. Um 3:00 Uhr nachts, durchgefroren und todmüde, fuhren wir mit Hunderten von Menschen in einem überfüllten Zug los, verließen unsere Stadt, unsere Häuser, unsere Ehemänner und Brüder, die in Charkiw geblieben waren. Wir hatten Glück. Unsere Freunde halfen uns zu fliehen, zuerst in den Westen der Ukraine, dann hierher, nach Deutschland. Auf unserem Weg trafen wir viele Freiwillige und nette, fürsorgliche Menschen, die uns halfen und auch jetzt noch helfen. Wir sind ihnen allen sehr dankbar. Aber jeden Tag, jede Minute denken wir an die Ukraine. An unsere Stadt Charkiw, an unseren knappen Sieg über den russischen Faschismus.

 

Originaltext

We are a family from Kharkiv, a city in the east of Ukraine, 35 km from the border with Russia. A city that was one of the first to suffer from the so-called „Russian liberation“. On February 24, at 4:45 in the morning we all woke up from the explosions and from a terrible noise that was like an impending tsunami wave – this was shelling by „Grad“ systems. The district where we lived is called „sleeping“ – it has only residential buildings, parks, garden squares, schools, kindergartens, shopping centers. No factories, military or industrial facilities. A horror of that day was that the Russian shelling started from these residential districts.

The shells were falling 0.5 – 1 kilometer from our houses. First victims died – people who tried to leave in their cars, people who were trying to reach shelters. Our family also had to hide in the basements of houses, kindergartens. No one was expecting the war to start – adults, children, and elderly.

For weeks we stayed in the basements, slept in our outdoor clothes, were trying to calm the children. Men occasionally went out of the shelters, trying to acquire foodstuff anywhere. For that, they had to stand in the long queues under shellings. More and more houses were destroyed, there were more and more victims, and it became scarier and scarier to stay in our basements. On the streets, a couple of kilometers from our home, there already were burned Russian tanks.

Thousands of Kharkiv inhabitants started to leave their city. We understood that staying in the city is very dangerous. For two days we, with a pain in our hearts, filled with tears, were discussing the decision to leave our homes and escape to the west of Ukraine to our friends.

2 March 2022 is a day our family will not be able to forget for a long time. It is the day of our evacuation from Kharkiv. The evening before it, we were shelled by the „Uragan“ systems and by the aviation of the invaders, which made the walls of our houses tremble. In the morning when we came to the train station, we saw thousands of people attempting to board the train. Panic, crowding, and fear were everywhere around. Children, elderly, and pets who people also were trying to save. People tried to fit in the overcrowded trains. We have seen all this before in the documentaries about the Second World War. Then on 2 March 2022, we saw it all again. No one was expecting the war to start.

We could not get into the first, then second and third train. All this time we: women and children, were on the station, under the rain that changed to snow, then back to rain. Sometimes the shelling would start and we ran under a cover, then again back under rain and snow to wait for the next train, trying to wrap the children into already wet blankets to warm them up. This seems a surrealistic picture. Some kind of a scary dream you want to wake up from as soon as possible.

We prayed to God and he heard us. We got into the last train that day. At 3.00 in the night, frozen tired, with hundreds of people like us, we left in an overcrowded train, leaving our city, our homes, our husbands and brothers who stayed in Kharkiv. We got lucky. Our friends helped us to leave – first to the west of Ukraine, then here, to Germany. We met on our way many volunteers and just kind, caring people who were helping us, and continue to help now. We are grateful to all of them. But every day, every minute we are thinking of Ukraine. Of our city Kharkiv, of our close victory over the Russian fascism.


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Gymnasium Riedberg: Ein Zeichen für Frieden und Solidarität mit der Ukraine!

Ein Zeichen für Frieden und Solidarität

Am 11.03.2022 wurde am Gymnasium Riedberg in einer gemeinsamen Aktion ein öffentliches Zeichen für Solidarität mit der Ukraine und für Frieden gesetzt. Alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums kamen im Kätcheslachpark zu einem Menschenbild in Form eines Herzens in den Landesfarben der Ukraine, Blau und Gelb, zusammen. Anschließend wurde davon eine Drohnenaufnahme gemacht. Das Menschenbild wurde etwa 10 Minuten lang aufrechterhalten.

Ziel der Aktion war es, die Solidarität der Schulgemeinde mit der Ukraine zu zeigen. So hatte am Dienstag auch eine Spendenaktion stattgefunden, wo alleine die Schüler und Schülerinnen am Gymnasium mehr als 3.700 Euro gespendet hatten. Darüber hinaus hatten Eltern direkt Beträge auf ein Spendenkonto des Fördervereins der Schule überwiesen. Am Ende wurde das ganze Geld, insgesamt über 8.400 € an „UNICEF“ gespendet um Betroffenen des Krieges in der Ukraine zu helfen.

Mit dem Menschenbild sollte zusätzlich ein Zeichen gesetzt werden, dass an alle Leidenden gedacht wird. Die Schüler hoffen, dass der Krieg möglichst schnell beendet und eine friedliche Lösung gefunden wird!

Ein Zeichen für Frieden und Solidarität

Ein Zeichen für Frieden und Solidarität, Foto: Gymnasium Riedberg

Im Durchschnitt ist in jeder Klasse bzw. in jedem Kurs des Gymnasiums mindestens eine betroffene Familie, die Verwandte oder Bekannte in der Ukraine oder in Russland haben. Unangenehmer Nebeneffekt der Solidarität für die Ukraine, ist die Tendenz, das Schüler mit Russland-Bezug (Familie, Verwandte oder Bekannte mit russischen Wurzeln) ausgegrenzt werden. Von daher ist es besonders wichtig, klarzumachen, dass man die aktuelle politische Linie der herrschenden Elite ablehnt und nicht die Menschen, deren Wurzeln nun mal in diesem Land liegen. Von daher: Die Schüler sind für Frieden in der Ukraine. Sie haben etwas gegen die derzeitige Militärpolitik Putins, verurteilen aber nicht die aktuellen oder ehemaligen Bewohner Russlands.

Gastbeitrag C. Herzog

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Mahnwache gegen den Krieg am Riedbergplatz geplant

Mahnwache für den Frieden

Morgen, am Dienstag, den 01.03.2022 findet am Riedbergplatz ab 19:00 Uhr eine stille Mahnwache unter dem Motto „Kalbach-Riedberg steht für Frieden und Freiheit“ statt.

Kalbach-Riedberg steht für Frieden und Freiheit – Kalbach-Riedberg steht an der Seite der Ukraine

Es handelt sich dabei um eine Initiative des Ortsbeirates (12) für Kalbach-Riedberg unter Mitwirkung der Fraktionen CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Volt, Die Linke & BFF in nachbarschaftlicher Kooperation mit …

  • dem TSV Bonames,
  • dem FC Kalbach,
  • dem Riedberger SV,
  • dem SC Riedberg,
  • dem TV Kalbach,
  • dem Kerbeverein und den Kerbeburschen Kalbach,
  • dem Billabong-Familienzentrum,
  • der Klimaschutz-Initiative Riedberg
  • der IG Riedberg
  • sowie dem Riedberger Net(t)zwerk

Wir wollen gemeinsam unseren Nachbarn und Freunden aus der Ukraine unsere Solidarität beweisen und der bisherigen Opfer zu gedenken. Lasst uns unseren Ukrainischen Nachbarn und Freunden zeigen, dass sie nicht alleine sind 💙💛🙏.

Einen Eindruck über die breite Resonanz bekommt man bereits jetzt unter dem Hashtag: #WESTANDFORUKRAINE auf Twitter.

Die FNP berichtet heute über Putins Plan für die Ukraine.

Am Sonntag haben in Berlin auf der „Straße des 17. Juni“ deutlich mehr Menschen als erwartet gegen den Krieg in der Ukraine demonstriert. Auch dort folgten Zehntausende von Menschen dem Aufruf eines breiten Bündnisses aus zahlreichen zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Veranstalter schätzten, dass etwa eine halbe Million Bürger sich versammelt hatten. Protestaktionen gegen den Krieg gab es nicht nur in vielen deutschen und europäischen Städten, sondern etwa auch in New York und Tel Aviv.

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