Kategorie: AktuelleNEWS

Wenn der Tag zum Erlebnis wird

Der Doppelleckerbus

Ein umgebauter Doppeldecker Bus wird zum Café auf Rädern
und macht Station am Riedberg.

Wer glaubte, die Buchmesse seit weit weg, in der Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofs, hat sich getäuscht. Die Auswirkungen sind bis an den Riedberg zu spüren. So mancher Spaziergänger rieb sich verwundert die Augen beim Anblick dieses Busses, der auf dem Nelly-Sachs-Platz neben der katholischen St. Edith Stein Kirche parkt. Blaue Stromkabel führen in das Kirchengebäude und versorgen den Bus mit Licht und Strom.

Der Doppelleckerbus

Vor dem Bus stehen Tische und Stühle und laden die Besucher ein, sich einen freien Platz zu schnappen und bei der freundlichen Bedienung leckere Getränke und guten Kuchen zu bestellen. Die Handys werden nicht nur zum Fotografieren des seltenen Gastes gezückt, sondern um auch noch Freunde, Verwandte und die beste aller Ehefrauen herbei zu rufen, um gemeinsam – bei herrlichem Sonnenschein – eine Tasse Kaffee oder eine der anderen Köstlichkeiten zu genießen.

So kommen auch schnell Gespräche auf, denn sowohl das Äußere als auch das Innenleben des Busses bieten zahlreiche Reize für Augen und die anderen Sinne. Michel Malcin und Helene Volkensfeld bewirten mit Feuereifer die Gäste, und wer wollte, konnte auch gleich ihr neu erschienenes Buch „Abgefahren – Vom Mut, aufzubrechen und anzufangen“ erwerben.

Michel Malcin, ehemaliger evangelischer Pfarrer wurde von einem Burn-out geplagt und entschied sich, mal etwas ganz anderes auszuprobieren. Er erwarb einen alten Berliner Doppeldeckerbus und tourt seit 2023 mit ihm durch die Welt. Mit gesundem Gottvertrauen und Mut zum Chaos. Unterwegs stieg Helene Volkensfeld mit ein, die eigentlich nur einen Cappuccino im Bus trinken wollte. Sie blieb und beide bilden inzwischen ein harmonisches Team, das sich dem Besucheransturm tapfer entgegenstemmt und die Gäste liebevoll verpflegt. Schönster Spruch des Tages: „Ich hoffe, Sie haben auch eine Macke, denn die Tasse hat eine und ich auch!“

Wer die Gelegenheit, sich dieses spannende Buch zu kaufen, nicht ergriffen hat, der kann es noch über den Buchhandel bestellen oder über die Website: https://doppellecker.de/buch.html

Wer durch Spenden dieses einmalige Kommunikationsprojekt unterstützen möchte, kann dies auf der folgenden Seite machen: https://doppellecker.de/support.html#info3-4f


Leseprobe aus Abgefahren – Vom Mut, aufzubrechen und anzufangen

Voller Bus und leere Kasse
Es ist für mich jedes Mal ein ganz besonderer Augenblick. Am Ende eines langen Tages, wenn der Trubel leise geworden, wenn der letzte Gast gegangen ist, die Musik verstummt, das Türschild auf »closed« gedreht wurde. Ich nehme mir eine letzte Tasse Tee, setze mich an einen der leeren Tische und beginne zu zählen. Vor mir liegt das Geld, das ich heute verdient habe. Als freikirchlicher Pastor war mein Einkommen immer ein Stück weit unkalkulierbar. Es war abhängig von den Spenden und dem Wohlwollen der Gemeindemitglieder. Jetzt ist es anders. Das Geld, das ich jetzt verdiene, ist frei davon. Es steht für meine Arbeit, nicht für meine Rolle. Es ist nicht gebunden an das, was ich wie sage oder glaube. Und genau das macht es so befreiend. Das, was ich verdient habe, kann ich annehmen, ganz und gar ohne schlechtes Gewissen. Diese Scheine und Münzen, die vor mir auf dem Tisch liegen, sind das Ergebnis eines langen Tages …

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Infos aus dem Ortsbeirat: Das soll sich am Riedbergplatz ändern …

Riedbergplatz Juni 2018

Heute ab 10:00 Uhr informierten Frau Susanne Kassold und Herr Matthias Jakob, beide Mitglieder der SPD, über die aktuellen Pläne der Stadt Frankfurt zur Begrünung des Riedbergplatzes.

Viele interessierte Passanten nutzten die Gelegenheit, um zahlreiche Fragen mit den beiden Ortsbeiräten zu klären und ihren Ausführungen zur Geschichte und zu den geplanten Änderungen des Riedbergplatzes zu lauschen. Hier einige Highlights …

Ziele und Aktionen

  1. Reduzierung der Hitze während der heißen Sommermonate auf dem Platz.
  2. Neupflanzung von 29 wärmeresistenten Bäumen.
  3. Errichtung von 3 Lamellendächern aus Holz als Schattenspender über den Spielplatzbereichen, über den Sitzgelegenheiten und Fahrradständern.
  4. Errichtung eines Trinkwasserbrunnens in der Nähe der Kinder-Sprudel-Anlage (Wasserfontänenspiel).
  5. Entsiegelung von Flächen (ca. 25 % des Platzes) und Schaffung neuer Baumbeete.
  6. Begrünung durch Kletter- und Rankpflanzen.
  7. Insektenfreundlichen Pflanzen.
  8. Auffangbecken für nicht für die Pflanzenbewässerung benötigtes Regenwasser (Zisterne), das dann für spätere Bewässerungen genutzt werden kann.

Und das soll erhalten bleiben

  1. Die Plätze für die Marktstände.
  2. Der Bodenspringbrunnen (Kinder-Sprudel-Anlage).
  3. Die derzeitigen Nutzungsmöglichkeiten (z. Beispiel der jährliche Weihnachtsmarkt, ehrenamtlich organisiert von der IG Riedberg e. V.).
  4. Die 10 Bestandsbäume.
  5. Der Bücherschrank.
  6. Sitzgelegenheiten.
  7. Mülleimer, 3 Bodentanks für Strom (ein zusätzlich soll installiert werden), Hülse für die Aufstellung des Weihnachtsbaums.

Planung

Baubeginn: Mitte/Ende 2026
Fertigstellung bis Ende 2027
Kosten: 3,1 Mio. €
Kommunaler Zuschuss: 1,1 Mio. €

Ausgangssituation und zu erreichende Ziele

Die zunehmenden Extremwetterereignisse – insbesondere die vermehrt auftretenden Hitzesommer in Frankfurt am Main – haben gezeigt, dass die Anforderungen an den Platz aus dem Jahr 2006 (Planungswettbewerb, Errichtung 2 Jahre später) nun 19 Jahre später überholt sind.

Ausgehend von Wünschen des Ortsbeirats und der Bürgerinitiative „Klimaschutz-Initiative Riedberg e. V.“ wurde seitens der Stadt Frankfurt ein Konzept zur klimatischen Aufwertung des Riedbergplatzes erarbeitet.

Ziel der Maßnahme ist es, den stark versiegelten Platz wegen der hohen Wärmespeicherfähigkeit der Plattenbeläge, um ca. 20 % zu entsiegeln und mehr Schatten zu schaffen. Der Platz soll sich im Sommer deutlich weniger aufheizen und einen attraktiven Aufenthaltsort im Quartier bilden.


Weiterführende Links

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Einstieg in Studium und Gesellschaft für Geflüchtete

Zehn Jahre Academic Welcome Programm an der Goethe-Universität: Jubiläumsfeier am 22. Oktober 2025

Das Academic Welcome Program (AWP) der Goethe-Universität Frankfurt feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 2015 unterstützt das Programm geflüchtete Studieninteressierte durch kostenlose Deutschkurse und begleitende Angebote beim Einstieg in Studium und Gesellschaft und bei der Weiterführung ihrer akademischen Karriere.

Besonders seit 2022 haben zahlreiche junge Menschen aus der Ukraine von diesen Angeboten profitiert. Aus Anlass des Jubiläums und des anhaltenden Erfolges des Programms lädt die Goethe-Universität am 22. Oktober 2025 um 18 Uhr zur Feier in den Casino Festsaal am Campus Westend ein.

Über die 10 Jahre hinweg haben insgesamt über 800 Menschen am AWP teilgenommen. 80% von ihnen konnten innerhalb von ein bis zwei Jahren ihre Deutschkenntnisse bis zum Eintritt in das Niveau C1 verbessern. Das ist das Niveau, um einen deutschsprachigen Studiengang studieren zu können. Viele Alumni haben inzwischen ihre universitäre Heimat an der Goethe-Universität gefunden oder ihr Studium auch bereits abgeschlossen, einzelne promovieren und viele weitere sind an anderen Hochschulen in ganz Deutschland erfolgreich ins Studium gestartet. Damit zeigt das Programm in besonderer Weise seine nachhaltige Wirkung.

Weitere Erfolgsgeschichten ehemaliger Teilnehmender werden am Abend der Jubiläumsfeier zu hören sein. Das Programm des Abends umfasst einen Rückblick auf die Entwicklung des AWP, Grußworte von Vertretern des Landes Hessen und des Präsidiums der Goethe-Universität sowie Erfahrungsberichte und Ehrungen von Alumni. Im Anschluss besteht die Gelegenheit, mit Alumni und Mitarbeitenden des Programms bei festlichem Buffet und Musik ins Gespräch zu kommen.

Die Jubiläumsfeier würdigt nicht nur die 10-jährige Erfolgsgeschichte des Programms, sondern hebt auch die gesellschaftliche Verantwortung der Goethe-Universität als Stiftungsuniversität hervor, der sie unter anderem mit dem Academic Welcome Program nachkommt. Diese Verantwortung wird künftig im Nachfolgeprojekt „Academic Bridge Program“, das aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert wird, fortgeführt und weiter ausgebaut.

Weitere Informationen und Anmeldung

Johannes Nebe, Projektmitarbeiter, Academic Bridge Program, Goethe-Universität Frankfurt am Main. E-Mail: j.nebe@uni-frankfurt.de; Tel. (069) 798-17298

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Pilotprojekt: Begrünte Trafostationen verbessern Frankfurts Stadtklima

Dach-Begrünung Trafostation

Sieben Frankfurter Trafostationen erhalten im Rahmen eines Pilotprojekts grüne Dächer. Diese innovative Kooperation zwischen der NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, dem Frankfurter Stadtplanungsamt und dem Technikspezialisten GRITEC soll technische Infrastruktur ökologisch aufwerten und gleichzeitig das Stadtbild verschönern.

Technik im Grünenkleid

Über 3.500 Umspannanlagen verteilen im Frankfurter Stadtgebiet elektrische Energie. Mit steigendem Strombedarf wächst ihre Zahl – eine Chance, ungenutzte Flächen für den Klimaschutz zu aktivieren. Das neu entwickelte Dachbegrünungssystem löst bisherige Probleme bei kleinen Stationen (ca. 3×2 m Dachfläche):

  • Leichter Aluminiumrahmen
  • Vorkultivierte Pflanzkassetten aus Recyclingkunststoff
  • Robuste Pflanzenmischung mit hoher Regenerationsfähigkeit
  • Reduzierter Pflegeaufwand durch spezielle Artenauswahl

„Jede begrünte Station wird zum Mini-Biotop“, erklärt ein NRM-Sprecher. „Die Pflanzen speichern Regenwasser, bieten Insektenlebensraum und wirken wie natürliche Klimaanlagen für die Technik.“

Sieben Standorte im Test

Aktuell läuft der Praxistest an folgenden Orten:

  • In der Wittelsbacher Allee
  • Am Riedberg
  • In der Rebstöcker Straße
  • An 4 weiteren internen Teststandorte

Bei Erfolg soll das System auf weitere Stationen ausgeweitet werden – sowohl bei Neubauten als auch im Bestand. Für die NRM als Tochter der Mainova AG steht dabei die Kombination aus Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit im Fokus.

Dreifacher Nutzen

Das Projekt vereint mehrere Vorteile:

Bereich Wirkung
Klima  Speicherung von Regenwasser, Kühlungseffekt
Ökologie  Förderung der urbanen Biodiversität
Technik  Isolierung und Hitzeschutz für Anlagen


Hintergrund
Die Mainova AG mit ihrem 14.500 km langen Versorgungsnetz und 4,5 Mrd. Euro Jahresumsatz (2024) positioniert sich mit diesem Projekt als Vorreiter für smarte Stadtentwicklung. Mit über 75% kommunaler Beteiligung zeigt das Unternehmen, wie Infrastruktur ökologische und technische Anforderungen verbinden kann.

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Grüne Soße Festival 2026: Neue Ära mit Programmhighlights und Pokalduellen

Grüne Soße Festival Ankündigung

Frankfurt bereitet sich vom 2. Mai bis zum 9. Mai 2026 auf das »Grüne Soße Festival« am Roßmarkt vor, das mit kulinarischen Höhepunkten und einem vielfältigen Kulturprogramm in seine neue Ära startet. Der Vorverkauf beginnt am 27. Oktober 2025, Gruppenanfragen werden bereits jetzt entgegengenommen.

Programmhighlights der Abendshows

Das Festival präsentiert täglich wechselnde Acts:

  • 2. Mai: Zucchini Sistaz
  • 3. Mai: Martin O.
  • 4. Mai: Bodo Bach
  • 5. Mai: Miss Allie
  • 6. Mai: Lisa Feller
  • 7. Mai: Reis Against The Spülmachine
  • 8. Mai: Tridiculous
  • 9. Mai: Finale mit Mirja Regensburg & Friedemann Weise

Moderator Andy Ost übernimmt künftig die Bühnenleitung, unterstützt von der beliebten Hilde aus Bornheim. Ein emotionaler Abschied steht mit Maja Wolff bevor, die nach 18 Jahren als Festival-Ikone »Anton Le Goff« die Bühne verlässt, aber weiterhin hinter den Kulissen aktiv bleibt.

Kulinarischer Wettstreit

49 Gastronomiebetriebe kämpfen 2026 um den Soßenpokal, darunter viele auswärtige Herausforderer. Der Darmstädter Ratskeller tritt als Titelverteidiger an, doch Frankfurt will die Krone zurückerobern.

Ticketinformationen

  • Vorverkaufsstart: 27. Oktober 2025
  • Gruppenbuchungen: Jetzt möglich unter https://www.gruene-sosse-festival.de
  • Programmübersicht und Tickets: Verfügbar auf der Festival-Website
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Pläne zur Entsiegelung des Riedbergplatzes liegen endlich vor

Brunnen auf dem Riedbergplatz

Seit 15 Jahren wird diskutiert und geplant. Nun wird mit der Entsiegelung des Riedbergplatzes bald begonnen. Die SPD Kalbach-Riedberg stellt am 18. Oktober von 10 Uhr bis 14 Uhr die Pläne zur Entsiegelung des Riedbergplatzes vor Ort vor.

Hohe Temperaturen mit schwülen Hitzetagen im Sommer werden in Frankfurt immer häufiger. Somit haben die Bürger beim Überqueren des Riedbergplatzes auch in diesem Sommer wieder ordentlich schwitzen müssen. Das Pflaster hatte sich öfters auf über 50° Celsius aufgeheizt. Dagegen kamen die dort vereinzelt stehenden Bäume und das „grüne Wohnzimmer“ einfach nicht an.

„Seit 2009 kämpfen wir für die Entsiegelung des Riedbergplatzes – jetzt ist der Umbau für 2026 in greifbarer Nähe. Wir freuen uns, die Pläne öffentlich zeigen zu können“, so die Fraktionsvorsitzende Susanne Kassold.

Die SPD im Ortsbeirat hat sich in der Sitzung am 25.04.2025 deutlich dafür ausgesprochen, dass die Spielflächen nicht mit Betondächern, sondern mit Holzlamellen beschattet werden.

Die Besucher erwartet eine offene Infoveranstaltung mit Planmaterial, Gesprächen und Austausch über die Zukunft des zentralen Quartiersplatzes.

Veranstaltungsdetails

📍 Ort: Auf dem Riedbergplatz, im Ortsbezirk Kalbach-Riedberg
📅 Datum: Am Samstag, den 18. Oktober 2025,
🕙 Zeit: 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr
🎯 Anmeldung: Offene Bürgerveranstaltung, daher keine Anmeldung erforderlich

Hintergrundinfo: https://showyourstripes.info/c/europe/germany/frankfurtammain

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Energiesparwunder Gehirn: KI lernt von der Natur

Bild vom Gehirn

Unser Gehirn ist ein Meister der Energieeffizienz: Mit nur 20 Watt Leistung – vergleichbar mit einem modernen Kühlschrank – bewältigt es Billionen Rechenoperationen pro Sekunde. Können diese Tricks der Evolution helfen, künstliche Intelligenz (KI) stromsparender zu machen? Ein internationales Forschungsteam des Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) präsentiert in Nature Communications einen revolutionären Ansatz.

Das menschliche Gehirn ist ein Meister im Energiesparen: Nur etwa 20 Watt – etwa so viel wie ein moderner Gefrierschrank – benötigt es, um Trillionen von Rechenoperationen pro Sekunde auszuführen. Können solche Erkenntnisse zu einer neuen Generation energieeffizienterer KI beitragen?

Gehirn versus KI: Zwei Welten treffen aufeinander

Während KI-Systeme mit kontinuierlichen Aktivitätsmustern arbeiten, nutzt das Gehirn präzise elektrische Impulse (Aktionspotentiale). Zudem filtert es vorhersagbare Informationen heraus – ein Prinzip namens prädiktives Kodieren. Diese Doppelstrategie spart Energie, war aber bisher technisch nicht nachbildbar.

FIAS-Gehirnenergie

Abb.: Das Gehirn benötigt nur einen Bruchteil der Energie moderner KI-Systeme
Bild: Kohji Asakawa / Pixabay 

Predictive Coding Light: Die energiesparende Alternative

Das Team um FIAS-Forscher Jochen Triesch entwickelte »Predictive Coding Light« – ein Modell, das hemmende Synapsen gezielt zur Unterdrückung vorhersagbarer Signale einsetzt. Diese „intelligenten Bremsen“ reduzieren den Datenstrom, ohne wichtige Informationen zu verlieren.

Schlüsselmechanismen:

  • Selektive Filterung: Hemmende Synapsen blockieren redundante Signale
  • Komprimierte Daten: Statt Fehlermeldungen werden essentielle Informationen weitergeleitet
  • Lernfähigkeit: Das System optimiert sich selbstständig durch Erfahrung

Praxistest: Vom Labor zur Anwendung

In Simulationen zeigte das Modell verblüffende Parallelen zum visuellen Kortex von Säugetieren. Gleichzeitig bewährte es sich bei praktischen Aufgaben wie Handschrifterkennung und Gestenanalyse.

„Unsere Ergebnisse zeigen: Hemmende Synapsen sind keine einfachen Bremsen, sondern aktive Informationsmanager“, erklärt Triesch. „Sie könnten der Schlüssel zu echtem neuroinspiriertem Computing sein.“

Die Forscher vermuten, dass hemmende Synapsen eine zentrale Rolle dabei spielen, wie das Gehirn lernt, sensorische Informationen energiesparend zu kodieren und zu verarbeiten.

Der Weg in die Technik

Trotz der Erfolge warnen die Forscher vor zu frühem Optimismus: Aktuelle KI-Chips arbeiten fundamental anders als biologische Nervennetze. Erste neuromorphe Chips zeigen jedoch Potenzial. „Es ist ein Marathon, kein Sprint“, so Triesch. „Aber jedes Prozent Energieersparnis zählt.“ Bis diese Erkenntnisse ihren Weg in unsere Smartphones finden, könnte aber noch etwas Zeit vergehen.

Bisher ist es nur eine kleine, aber schnell wachsende Gruppe von Forschenden, die die Entwicklung von neuromorphen, also dem Gehirn nachempfundenen Chips vorantreibt, um KI energieeffizienter zu machen.


Publikation:
Antony W. N’dri, Thomas Barbier, Celine Teuliere, Jochen Triesch: Predictive Coding Light, Nature Communications (online 06.10.2025), https://doi.org/10.1038/s41467-025-64234-z

Kontakt
Prof. Dr. Jochen Triesch
Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS)
Tel.: +49 69-798-47531
eMail: triesch@fias.uni-frankfurt.de
Web: https://www.fias.science/de/lebens-und-neurowissenschaften/gruppen/jochen-triesch/


Das FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies) ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung in Frankfurt am Main. Hier entwickeln international ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Theorien zu komplexen naturwissenschaftlichen Zukunftsthemen in den Bereichen theoretische Naturwissenschaften, Computerwissenschaften und KI-Systeme sowie Lebens- und Neurowissenschaften. Über die Grenzen der Disziplinen hinweg erforschen sie mit Hilfe mathematischer Algorithmen und Simulationen die komplexen selbstorganisierenden Systeme der Natur. Das FIAS ist eine gemeinnützige Stiftung zwischen der Goethe-Universität und privaten Stiftern und Sponsoren. https://fias.institute/

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Tiny Forests: Goethe-Universität startet Klima-Projekt mit Bürgerbeteiligung

Miyawaki-Forest Pflanzung

Revolution im Kleinformat: Die Miyawaki-Methode 🌳

Die Goethe-Universität Frankfurt setzt ab November 2025 ein innovatives Klimaprojekt um: Nach dem Konzept des japanischen Botanikers Akira Miyawaki entstehen auf drei Campusgeländen naturnahe Miniaturwälder. Diese „Tiny Forests“ sollen nicht nur das Mikroklima verbessern, sondern auch als Forschungsprojekt und Bildungsstätte dienen.

Schlüsselfakten auf einen Blick:

  • Starttermine: Campus Riedberg & Ginnheim: November 2025, Campus Westend: 2026
  • Größe: Mindestens Tennisplatz-Format (ca. 260 m²)
  • Wissenschaftliche Begleitung: Vergleichsflächen mit unterschiedlichen Parametern

Vom Brachland zum Biotop: So entstehen die Mini-Wälder

Technischer Leiter Robert Anton erklärt die notwendigen Vorarbeiten:

  1. Bodenaufbereitung: 70 cm tiefe Auflockerung mit Nährstoffanreicherung
  2. Pflanzstrategie: Kombination aus Stauden, Sträuchern und Bäumen
  3. Schutzmaßnahmen: Bewässerungssysteme und Schutzzaun in der Anwachsphase

„Viele unterschätzen, dass selbst bei Wildwuchsprofis wie der Natur fachkundige Unterstützung nötig ist“, betont Anton, der technische Leiter des Wissenschaftsgartens. Ein häufiger Fehler sei etwa das zu tiefe Einsetzen der Pflanzen.

Klimaforschung zum Mitmachen 🔬

Das Projekt verbindet praktischen Umweltschutz mit wissenschaftlicher Arbeit:

  • Klimaresilienz-Tests: Anpflanzung wärmerobuster Eichenarten
  • Biodiversitäts-Monitoring: Dokumentation von Insekten- und Vogelpopulationen
  • Langzeitstudie: Vergleich mit natürlich gewachsener Wildnisfläche im Wissenschaftsgarten

Jetzt mitpflanzen! Termine & Mitmach-Optionen

Erste Pflanzaktion

Weitere Beteiligungsmöglichkeiten

Warum dieses Projekt Frankfurt verändert

  1. Klimaanpassung: Reduktion der Hitzeinselwirkung in dicht bebauten Arealen
  2. Artenschutz: Schaffung von Rückzugsräumen für bedrohte Arten
  3. Bildungseffekt: Praktische Umweltbildung für alle Altersgruppen

„Diese Miniaturwälder sind lebendige Labore – hier erforschen wir Lösungen für die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit“, so Robert Anton abschließend.

 

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Kulinarischer Herbstgenuss: Vegan kochen und gemeinsam schlemmen

Symbolbild Veganes Kochen

Die Klimaschutz-Initiative Riedberg lädt am 18. Oktober zur mittlerweile 9. Auflage ihrer beliebten Vegan-Kochreihe ein! Ob passionierte Köche oder Genießer– dieses Event verspricht kulinarische Höhepunkte mit herbstlichen Aromen.

🕒 Wann & Wo?

  • Termin: Oktober 2025
  • Ort: Gemeinschaftsräume von St. Edith Stein, Zur Kalbacher Höhe 56, 60438 FFM
  • Ablauf:
    • 16:00 Uhr: Start mit gemeinsamer Vorbereitung (aktuell ausgebucht, Warteliste möglich)
    • 18:00 Uhr: Gemütliches Dinner mit freien Plätzen

🎃 Was erwartet Sie?

Wir verwandeln saisonale Schätze in köstliche Kreationen für die Seele:

  • Orange Power: Hokkaido-Kürbisse
  • Erdige Raffinesse: Rote-Bete
  • Pilzige Umami-Explosion
  • Auch Zwiebeln, Grünkohl und viele andere Lebensmittel kommen zum Einsatz
  • Süßer Abschluss mit Äpfeln

👥 Warum mitmachen?

  • 🌱 Nachhaltigkeit live erleben: Lernen Sie zero-waste Techniken
  • 🧑🤝🧑 Gemeinschaft spüren: Tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten aus
  • 🍴 Küchenmagie entdecken: Profitieren Sie von Profi-Tipps unserer Organisatoren

💡 Wussten Sie schon?

„Bei unserer letzten Veranstaltung kreierten wir bereits Gerichte aus geretteten Lebensmitteln – ein Fest für Sinne und Umwelt!“

📩 Jetzt Platz sichern!

 🌟 „Gemeinsam schmeckt’s einfach besser –
lassen Sie sich diesen kulinarischen Herbsttag nicht entgehen!“
🌟

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Wie Schwarze Löcher mächtige relativistische Jets erzeugen

Auf der Äquatorialebene entlang der Stromschicht, wo die Teilchendichte (linker Teil) höher ist, entsteht eine Kette von Plasmoiden. Hier findet eine magnetische Rekonnexion statt, die Teilchen auf sehr hohe Energien beschleunigt (rechts). Die Teilchen erreichen auch relativistische Geschwindigkeiten entlang der Drehachse und bilden schließlich den Jet, der durch den Blandford-Znajek-Mechanismus angetrieben wird. Grau: Magnetfeldlinien.

Theoretische Physiker der Goethe-Universität beschreiben mit komplexen Simulationen die Entstehung mächtiger Jets

Schon 100 Jahre bevor die »Event Horizon Telescope Collaboration« 2019 das erste Bild eines Schwarzen Lochs – im Herzen der Galaxie M87 – veröffentlichte, hatte der Astronom Heber Curtis einen seltsamen Strahl entdeckt, der aus dem Zentrum der Galaxie herauszeigt. Heute ist bekannt, dass es sich um den Jet des »Schwarzen Lochs« M87* handelt. Solche Jets werden auch von anderen »Schwarzen Löchern« ausgeschickt. Theoretische Astrophysiker der Goethe-Universität haben jetzt einen numerischen Code entwickelt, mit dem sie mathematisch hoch präzise beschreiben können, wie »Schwarze Löcher« die Energie aus ihrer Rotation in einen solchen ultraschnellen Jet umsetzen.

Ein Nebel ohne Sterne

Knapp zwei Jahrhunderte lang war nicht klar, dass es sich bei dem hellen Fleck im Sternbild der Jungfrau, den Charles Messier 1781 als „87: Nebel ohne Sterne“ beschrieb, um eine sehr große Galaxie handelt. Daher fand sich zunächst auch keine Erklärung für den 1918 entdeckten seltsamen Strahl, der aus dem Zentrum des „Nebels“ entspringt.

6,5 Milliarden Sonnenmassen

Dort, im Herzen der Riesengalaxie M87, befindet sich das »Schwarze Loch« M87*, das stolze sechseinhalb Milliarden Sonnenmassen vereint und sich mit großer Geschwindigkeit um sich selbst dreht. Mit der Energie aus dieser Rotation treibt M87* einen Teilchenstrahl an, einen Jet, der mit nahezu Lichtgeschwindigkeit ausgestoßen wird und sich über gewaltige 5.000 Lichtjahre erstreckt. Solche Jets entstehen auch durch andere rotierende »Schwarze Löcher«. Sie tragen dazu bei, Energie und Materie im Universum zu verteilen, und sie können die Entwicklung ganzer Galaxien beeinflussen.

Die Mathematik erklärt die Prozesse

Das Team von Astrophysikern an der Goethe-Universität Frankfurt unter der Leitung von Prof. Luciano Rezzolla hat einen numerischen Code entwickelt, den „Frankfurt particle-in-cell code for black hole spacetimes (FPIC)“, der mit hoher Genauigkeit die Prozesse beschreibt, die zur Umwandlung von Rotationsenergie in einen Teilchenstrahl führen.

Das Ergebnis: Die Wissenschaftler fanden heraus, dass neben dem sogenannten Blandford-Znaiek-Mechanismus, demzufolge starke Magnetfelder für die Umwandlung der Rotationsenergie verantwortlich sind, ist ein weiterer Prozess an der Energieentnahme beteiligt ist: die magnetische Rekonnexion. Hierbei brechen Magnetfeldlinien auf und verbinden sich neu, wodurch magnetische Energie in Wärme, Strahlung und Plasmaeruptionen umgewandelt wird.

Relativistische Plasmen in gekrümmten Raumzeiten

Der FPIC-Code simulierte die Entwicklung einer riesigen Anzahl geladener Teilchen und extremer elektromagnetischer Felder unter dem Einfluss der starken Gravitation des Schwarzen Lochs. Dr. Claudio Meringolo, Hauptentwickler des Codes, erklärt: Die Simulation solcher Prozesse ist entscheidend für das Verständnis der komplexen Dynamik relativistischer Plasmen in gekrümmten Raumzeiten in der Nähe kompakter Objekte, die durch das Zusammenspiel extremer Gravitations- und Magnetfelder bestimmt werden.

Supercomputer-Simulationen waren erforderlich

Für die Untersuchungen waren höchst aufwendige Supercomputer-Simulationen erforderlich, die Millionen von CPU-Stunden auf dem Frankfurter Supercomputer „Goethe“ sowie auf dem Stuttgarter Supercomputer „Hawk“ beanspruchten. Die enorme Rechenleistung war notwendig, um Maxwells Gleichungen und die Gleichungen für die Bewegung von Elektronen und Positronen gemäß Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie zu lösen.

Eine Kette von Plasmoiden

In der Äquatorebene des Schwarzen Lochs zeigten die Berechnungen der Wissenschaftler intensive Rekonnexionsaktivität, die zur Bildung einer Kette von Plasmoiden führt – kondensiertem Plasma in Energie-„Blasen“ – die sich mit Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit bewegen. Den Wissenschaftlern zufolge geht dieser Prozess geht mit der Erzeugung von Teilchen mit negativer Energie einher, die extreme astrophysikalische Erscheinungen wie Jets und Plasmaeruptionen antreibt.

Neue Kräfte entdeckt

„Unsere Ergebnisse eröffnen die faszinierende Möglichkeit, dass der Blandford-Znajek-Mechanismus nicht der einzige astrophysikalische Prozess ist, der Rotationsenergie aus einem Schwarzen Loch extrahieren kann“, sagt Dr. Filippo Camilloni, ebenfalls am FPIC arbeitete, „sondern dass auch die magnetische Rekonnexion dazu beiträgt.“

Extreme Leuchtkräfte aktiver Galaxienkerne

„Wir können mit unserer Arbeit zeigen, wie Energie effizient aus rotierenden »Schwarzen Löchern« extrahiert und in Jets kanalisiert wird“, sagt Rezzolla. „So können wir dazu beitragen, die extremen Leuchtkräfte aktiver Galaxienkerne sowie die Beschleunigung von Teilchen bis fast auf Lichtgeschwindigkeit erklären“. Es sei unglaublich spannend und faszinierend, über ausgefeilte numerische Codes besser verstehen zu können, was in der Nähe eines Schwarzen Lochs geschehe. „Gleichzeitig ist es noch lohnender, die Ergebnisse dieser komplexen Simulationen mit einer strengen mathematischen Behandlung erklären zu können – so wie wir es in unserer Arbeit getan haben.“


Weitere Informationen
Prof. Dr.  Luciano Rezzolla
Institut für Theoretische Physik
Goethe Universität Frankfurt
Tel: +49 (69) 798-47871
rezzolla@itp.uni-frankfurt.de
https://astro.uni-frankfurt.de/rezzolla/

Publikation: Claudio Meringolo, Filippo Camilloni, Luciano Rezzolla: Electromagnetic Energy Extraction from Kerr Black Holes: Ab-Initio Calculations. The Astrophysical Journal Letters (2025) https://doi.org/10.3847/2041-8213/ae06a6

Bild: Auf der Äquatorialebene entlang der Stromschicht, wo die Teilchendichte (linker Teil) höher ist, entsteht eine Kette von Plasmoiden. Hier findet eine magnetische Rekonnexion statt, die Teilchen auf sehr hohe Energien beschleunigt (rechts). Die Teilchen erreichen auch relativistische Geschwindigkeiten entlang der Drehachse und bilden schließlich den Jet, der durch den Blandford-Znajek-Mechanismus angetrieben wird. Grau: Magnetfeldlinien.

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