Schlagwort: Kleingärten

Aktuelle Entwicklungen auf dem Gebiet der Kleingärten

Schild: Bin im Garten

Kleingärten gehören zu einer lebenswerten Großstadt und sind fester Bestandteil der Frankfurter Stadtlandschaft. Frankfurt selbst hat eine Fläche von 24.831 Hektar. (Das entspricht fast einem Drittel der Fläche von Berlin)

Etwa 560 Hektar (2,3 %) dieser Fläche sind Gartenland, Bahnlandwirtschaft und Gemeinschaftsflächen der Kleingartenvereine. Derzeit sind 107 Kleingartenvereine bekannt, die Kleingartenanlagen mit ca. 14.500 Kleingärten im Sinne des Bundeskleingartengesetzes (BKleingG) verwalten.

Welchen Nutzen stiften die Kleingärten?

  • Mit der Pflege und Unterhaltung dieser Flächen leisten die Vereinsmitglieder ihren Beitrag zum Erhalt der Biodiversität in der Stadt.
  • Die Kleingärten sind klimatisch wirksame Bestandteile des städtischen Freiflächensystems.
  • In den Kleingartenvereinen begegnen sich Generationen und Nationen bei der Gartenarbeit und der gemeinsamen Gestaltung der Kleingartenanlagen. Sie übernehmen daher auch wichtige soziale Funktionen.

Eingriffe in den Bestand der Kleingartenanlagen

Durch zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen wird in Bestandsflächen von Kleingartenanlagen eingegriffen:

  • Ausbau der S-Bahn nach Bad Vilbel
  • U-Bahn von Preungesheim zum Frankfurter Berg
  • Nordmainische S-Bahn
  • S-Bahnstation Fechenheim
  • Verbreiterung der A5 zwischen Nordwestkreuz und AS Friedberg
  • Bau der Europaschule am Festplatz Ratsweg
  • Günthersburghöfe

Aktuell bearbeitet der Arbeitskreis Kleingartenwesen beim Deutschen Städtetag Themen wie Kleingartenentwicklungskonzepte, Altlastensanierungen, Umstrukturierungen und Verlagerungen von Kleingartenanlagen, Verkehrssicherungspflichten, Kennzahlen zur Struktur und Organisation des Kleingartenwesens sowie aktuelle Rechtsprechungen über kleingärtnerische Belange und die Rolle alternativer Gartenformen.

Die starken Flächenkonkurrenzen in einer wachsenden Stadt machen es erforderlich, dass sich das Kleingartenwesen auf eine aktuelle Bestandserhebung stützt. Die Bedarfsentwicklung und die Veränderungen in den Rahmenbedingungen müssen analysiert werden und die bestehenden Anlagen daraufhin bewertet werden, welche Anpassungsmaßnahmen nötig sind. Daher wurde in Frankfurt ein Kleingarten- und Freizeitgärtenstrategie-Konzept (KEK) entwickelt.

Betroffenheit des Riedbergs

Das städtebauliche Entwicklungskonzept Riedberg beinhaltet im Bebauungsplan die Ausweisung von zwei Flächen für Dauerkleingärten. Zum Jahreswechsel 2018/2019 wurde ein Planungsauftrag für die Entwurfsplanung der beiden Anlagen am Riedberg „Hans-Leistikow-Str.“ und „Kreuzerhohl“ vergeben und im Januar 2019 hat sich der KGV Riedberg e. V. gegründet.

Die Planung wurde mit dem Kleingartenverein Riedberg erarbeitet und abgestimmt und den zuständigen Ortsbeiräten vorgestellt. Am Standort Hans-Leistikow-Straße wurde ein Teil der Kleingartenfläche für einen Interimsschulstandort genutzt. Durch den hohen Bedarf an Unterkünften für geflüchtete Menschen ist eine weitere Zwischennutzung als Flüchtlingsunterkunft beabsichtigt.

Der Bauauftrag für die beiden geplanten Kleingartenanlagen am Riedberg wurde bereits vergeben. Durch eine Insolvenz der beauftragten Firma wurde die Baumaßnahme bis auf Weiteres unterbrochen. Auf welche Weise die Fortführung der Bauarbeiten erfolgen wird, ist derzeit in der Abstimmung.

Lärmbelastungen an Kleingartenanlagen

Viele Kleingartenanlagen sind durch Verkehrslärm belastet. Der Magistrat fordert in der aktuellen Lärmminderungsplanung die Einführung eines Tempolimits auf der A 5 (Abschnitt Frankfurter Kreuz – Westkreuz Frankfurt) und auf der A 66 (Abschnitt Anschlussstelle Zeilsheim bis Eschborner Dreieck) auf 100 km/h von 22:00 bis 06:00 Uhr sowie auf den innerstädtischen, stadtautobahnähnlichen Abschnitten der A 66, A 661 und A 648 tagsüber auf 100 km/h und von 22:00 bis 06:00 Uhr auf 80 km/h. Diese Maßnahme würde insbesondere in den direkt an den Autobahnen angrenzenden Kleingartenanlagen zu Entlastungen führen und den Erholungswert entsprechend steigern.

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Flüchtlingsunterkunft am Ende der „Römischen Straße“

Standplatz Judith-Kerr-Grundschule

Da, wo einst die Judith-Kerr-Grundschule in weißen und grünen Metallcontainern untergebracht war, will die Stadt eine neue Flüchtlingsunterkunft bauen. Die Grundschule ist mit ihrem Inventar inzwischen in das Holzprovisorium an der Carl-Hermann-Rudloff-Allee umgezogen. Die damals dort beheimatete IGS Kalbach-Riedberg hat dagegen ihren Neubau an der Gräfin-Dönhoff-Straße bezogen.

Auf dem Riedberg sollten ursprünglich – so die Verlautbarung vom 12.11.2016 – am nördlichen und südlichen Ende der „Römischen Straße“ über 70 Kleingartenparzellen realisiert werden. Insgesamt 1,6 Millionen Euro sollten in dieses Projekt gesteckt werden. 38 Parzellen waren im Süden geplant und 36 im Norden.

Das Interesse bei den Bürgern war groß und so wurde 2019 ein Kleingartenverein gegründet. Die Interessenten an einer Parzelle konnten sich damals in eine Warteliste eintragen, die im Herbst 2019 geschlossen wurde, weil es bereits mehr als 400 Eintragungen gab.

Allerdings war der Bau der nördlichen Anlage eng verknüpft mit dem Umzug der Judith-Kerr-Grundschule in das Gebäude in der Carl-Hermann-Rudloff-Allee, der im Sommer 2022 vollzogen wurde. Gebaut werden sollte in der nördlichen Anlage etappenweise – zunächst 19 Parzellen und nach dem Umzug der Schule sowie dem Rückbau der Pavillons weitere 17 Parzellen.

Doch wenn die Menschen auf Erden Pläne machen, fangen die Engel im Himmel an zu kichern. Bei der südlichen Kleingartenanlage die 2022 vom Bewuchs befreit wurde und wo die Gräben für die Verlegung von Rohrleitungen ausgehoben wurden, ist der Baufortschritt zum Erliegen gekommen. Für die Stadt überraschenderweise ist die ausführende Firma pleite gegangen.

Zurückgeblieben sind Kies- und Schutthaufen, sowie rot-weiße Absperrbarken. Die Natur nutzt die Gelegenheit und erobert sich Stück für Stück die Fläche wieder zurück. Das soll so auch noch eine ganze Zeit lang bleiben, denn die beauftragte Firma befindet sich in einem Insolvenzverfahren. Eine Verzögerung bis (weit) ins Jahr 2023 wird erwartet.

Die ursprünglich geplanten 1,6 Millionen Euro reichen inzwischen nur noch für die südlichen Parzellen und einen kleinen Teil der nördlichen Parzellen. Der Teil des Geländes, der im Norden von der ehemaligen Judith-Kerr-Grundschule belegt wurde, kann mit den vorhandenen Mitteln nicht mehr realisiert werden. Dafür müssten im Haushalt 2024 weitere Haushaltsmittel angemeldet werden.

Inzwischen hat sich – wie allgemein bekannt – die politische Situation ebenfalls geändert. Durch den Krieg, den Russland in der Ukraine führt, mussten viele Menschen ihre Heimat verlassen und sind jetzt beispielsweise auf Unterkünfte in Frankfurt angewiesen. Eine Zeit lang wurde die Sporthalle in Kalbach als Notunterkunft hergenommen. Diese Halle wurde inzwischen geräumt und kann von den ortsansässigen Sportvereinen wieder genutzt werden.

Dafür wurde entschieden, dass auf dem ehemaligen Gelände der Judith-Kerr-Grundschule Flüchtlingsunterkünfte für 120 Menschen, vor allem Familien, errichtet werden sollen. Allerdings gibt es noch keinen konkreten Zeitpunkt für den Beginn der Bauaktivitäten. Für Herrn Christoph Baumann, dem Vorsitzenden des Kleingartenvereins Riedberg, eine denkbar schlechte Nachricht. Die Fertigstellung der Kleingartenanlagen im Norden wie im Süden rückt somit in (weite) Ferne.

Das Projekt „Flüchtlingsunterkünfte“ ist auf fünf Jahre angelegt. Mal sehen, wie es dann weitergeht.


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Viele Interessenten für die neuen Kleingärten

Kleingartenanlage

Am oberen und am unteren Ende der „Römischen Straße“ entstehen die seit langen geplanten Kleingärten. Etwa 1,6 Millionen Euro sind im Haushalt der Stadt Frankfurt für die Errichtung vorgesehen. Derzeit läuft die Umsetzungsphase, wie Herr Christoph Baumann, Vorsitzender des 2019 gegründeten Kleingartenvereins Riedberg, bei der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats 12 berichtete.

Die Vereinsmitglieder warten mit Spannung darauf, dass sie das Gelände noch in diesem Jahr übernehmen und mit der Parzellenvergabe starten können. Am Südende der „Römischen Straße“ entstehen 38 Parzellen. Am Nordende werden insgesamt weitere 36 Parzellen entstehen. Im ersten Bauabschnitt werden nur 18 Gärten realisiert werden können, da die Container der Judith-Kerr-Schule noch im Wege sind. Aber in nächster Zukunft wird auch dieses Gelände frei und kann dann umgestaltet werden.

Die Warteliste für die Vergabe der Parzellen wurde schon vor einiger Zeit geschlossen, da das Interesse groß war. Wer aber Interesse hat, sich um den Erhalt unserer Landschaft zu kümmern und zum Beispiel Obstbäume zu pflegen, kann sich gerne an die IG Riedberg wenden, (kontakt@ig-riedberg.de) dort werden sie mit offenen Armen in das Baumpflege-Team integriert.


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