Schlagwort: Flüchtlingsunterkunft

Riedberg: Wohnungen für Menschen, die fliehen mussten

Platz für Flüchtlingsunterkunft März 2023

Die Errichtung der Übergangswohnungen am Riedberg, da wo eigentlich Schrebergärten entstehen sollten, schreitet voran. Mit einer Eröffnung im kommenden Mai ist zu rechnen.

Die Unterbringung von Geflüchteten in Frankfurt ist kein Hobby der Stadtverwaltung, sondern ein Auftrag des Gesetzgebers. Von daher kann die Stadtverwaltung nur schauen, dass die lokale „Belastung“ im Rahmen bleibt. Die permanente Alternativnutzung von Sporthallen im Ortsteil Kalbach-Riedberg war auch keine Dauerlösung, sondern der zeitlichen Dringlichkeit geschuldet.

Betroffenheit

Wie weit eine erfolgreiche Integration in den Stadtteil gelingt, ist von vielen Faktoren abhängig. Dass es funktionieren kann, zeigt ein anderes „Haus für Geflüchtete“, das vor Ort betrieben wird. Angst vor Neuem entsteht vor allem dort, wo Informationen und Konzepte fehlen, um mit der neuen Situation positiv umzugehen.

Öffentlichkeitsarbeit

Es gibt Anwohner, die das gefühlte Informationsdefizit über die sozialen Medien auszugleichen versucht. Doch dabei kann man schnell in „Fettnäpfchen“ treten. Aber immerhin, es ist ein gut gemeinter Versuch, mehr Transparenz zu ermöglichen.

Dieses Bemühen und der Einsatz des Ortsbeirats haben nun Erfolg gezeigt. Die Stadtverwaltung will am 18. April im Familienzentrum Billabong um 18:30 Uhr eine Informationsveranstaltung durchführen.

Eine Vertreterin der Stabsstelle Unterbringungsmanagement der Stadt, der Ortsbeirat und Mitarbeiter der Diakonie als Träger des Hauses werden dann den Anwohnern Fragen beantworten. Dabei sollen das Konzept und das Team (sofern schon komplett) vorgestellt werden. Bei dieser Gelegenheit werden auch die Unterstützungsmöglichkeiten erörtert.

Voraussichtlich Ende Mai soll dann das neue Gebäude an einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit gezeigt werden.

Eine unter vielen

Die neue Unterkunft wird eine von mehr als 100 Unterkünften in der Stadt sein, in denen Flüchtlinge untergebracht werden. Auch für den Betreiber, die Diakonie, ist es nicht das erste Projekt dieser Art. In der Regel klappt die Integration ganz gut. So werden aus Flüchtlingen vielleicht neue Mitbürger, die die Vielfalt des Stadtteils bereichern. Und wer weiß, vielleicht haben wir demnächst fleißige Helfer bei der Obstbaumpflege auf den angrenzenden Wiesen?


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Flüchtlingsunterkunft am Ende der „Römischen Straße“

Standplatz Judith-Kerr-Grundschule

Da, wo einst die Judith-Kerr-Grundschule in weißen und grünen Metallcontainern untergebracht war, will die Stadt eine neue Flüchtlingsunterkunft bauen. Die Grundschule ist mit ihrem Inventar inzwischen in das Holzprovisorium an der Carl-Hermann-Rudloff-Allee umgezogen. Die damals dort beheimatete IGS Kalbach-Riedberg hat dagegen ihren Neubau an der Gräfin-Dönhoff-Straße bezogen.

Auf dem Riedberg sollten ursprünglich – so die Verlautbarung vom 12.11.2016 – am nördlichen und südlichen Ende der „Römischen Straße“ über 70 Kleingartenparzellen realisiert werden. Insgesamt 1,6 Millionen Euro sollten in dieses Projekt gesteckt werden. 38 Parzellen waren im Süden geplant und 36 im Norden.

Das Interesse bei den Bürgern war groß und so wurde 2019 ein Kleingartenverein gegründet. Die Interessenten an einer Parzelle konnten sich damals in eine Warteliste eintragen, die im Herbst 2019 geschlossen wurde, weil es bereits mehr als 400 Eintragungen gab.

Allerdings war der Bau der nördlichen Anlage eng verknüpft mit dem Umzug der Judith-Kerr-Grundschule in das Gebäude in der Carl-Hermann-Rudloff-Allee, der im Sommer 2022 vollzogen wurde. Gebaut werden sollte in der nördlichen Anlage etappenweise – zunächst 19 Parzellen und nach dem Umzug der Schule sowie dem Rückbau der Pavillons weitere 17 Parzellen.

Doch wenn die Menschen auf Erden Pläne machen, fangen die Engel im Himmel an zu kichern. Bei der südlichen Kleingartenanlage die 2022 vom Bewuchs befreit wurde und wo die Gräben für die Verlegung von Rohrleitungen ausgehoben wurden, ist der Baufortschritt zum Erliegen gekommen. Für die Stadt überraschenderweise ist die ausführende Firma pleite gegangen.

Zurückgeblieben sind Kies- und Schutthaufen, sowie rot-weiße Absperrbarken. Die Natur nutzt die Gelegenheit und erobert sich Stück für Stück die Fläche wieder zurück. Das soll so auch noch eine ganze Zeit lang bleiben, denn die beauftragte Firma befindet sich in einem Insolvenzverfahren. Eine Verzögerung bis (weit) ins Jahr 2023 wird erwartet.

Die ursprünglich geplanten 1,6 Millionen Euro reichen inzwischen nur noch für die südlichen Parzellen und einen kleinen Teil der nördlichen Parzellen. Der Teil des Geländes, der im Norden von der ehemaligen Judith-Kerr-Grundschule belegt wurde, kann mit den vorhandenen Mitteln nicht mehr realisiert werden. Dafür müssten im Haushalt 2024 weitere Haushaltsmittel angemeldet werden.

Inzwischen hat sich – wie allgemein bekannt – die politische Situation ebenfalls geändert. Durch den Krieg, den Russland in der Ukraine führt, mussten viele Menschen ihre Heimat verlassen und sind jetzt beispielsweise auf Unterkünfte in Frankfurt angewiesen. Eine Zeit lang wurde die Sporthalle in Kalbach als Notunterkunft hergenommen. Diese Halle wurde inzwischen geräumt und kann von den ortsansässigen Sportvereinen wieder genutzt werden.

Dafür wurde entschieden, dass auf dem ehemaligen Gelände der Judith-Kerr-Grundschule Flüchtlingsunterkünfte für 120 Menschen, vor allem Familien, errichtet werden sollen. Allerdings gibt es noch keinen konkreten Zeitpunkt für den Beginn der Bauaktivitäten. Für Herrn Christoph Baumann, dem Vorsitzenden des Kleingartenvereins Riedberg, eine denkbar schlechte Nachricht. Die Fertigstellung der Kleingartenanlagen im Norden wie im Süden rückt somit in (weite) Ferne.

Das Projekt „Flüchtlingsunterkünfte“ ist auf fünf Jahre angelegt. Mal sehen, wie es dann weitergeht.


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