Schlagwort: Thomas Drach

Thomas Drach wandert für den Rest seines Lebens hinter Gitter

Polizeikelle

Eine lange Geschichte kommt nun zu einem unrühmlichen Ende.

Im November 2019 wurde auf einen Geldboten vor der IKEA-Filiale in Nieder-Eschbach ein Überfall verübt. Als Fluchtauto diente ein Audi A8, der auf einem Feldweg am Riedberg gefunden wurde. Wagen und Kennzeichen waren zuvor gestohlen worden. Der oder die Täter hatten ihn in Brand gesteckt, um Spuren zu vernichten. Der damals 56 Jahre alte Geldbote wurde noch am gleichen Tag am Oberschenkel operiert und überlebte den Anschlag.

Der Überfall war von langer Hand vorbereitet worden. Ein ähnlicher Überfall war in Köln schon ein Jahr vorher verübt worden. Jetzt wurde der 63-jährige Thomas Drach vor dem Landgericht Köln zu 15 Jahre Freiheitsstrafe und anschließende Sicherungsverwahrung verurteilt. Das Gericht entsprach dabei in vollem Umfang dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Verurteilt wurde Herr Drach nach etwa 100 Verhandlungstagen wegen schweren Raubes und versuchten Mordes. Seine kriminelle Karriere war schon legendär. Drach hatte zahlreiche Vorstrafen – insgesamt hatte er bislang 25 Jahre im Gefängnis verbracht. Sozialverträglicher ist er dadurch nicht geworden.

Allein für die Entführung von Jan Philipp Reemtsma im Jahr 1996 war der aus Erftstadt bei Köln stammende Drach zu fast 15 Jahren Haft verurteilt worden. Erst nach 33 Tagen hatte er seine Geisel wieder freigelassen – gegen ein Lösegeld von 15 Millionen Deutsche Mark und 12 Millionen Schweizer Franken.

Drachs oberstes Ziel ist, „ein Leben in Luxus“ zu führen – allerdings ohne sich dafür anstrengen zu müssen. Dafür ist ihm jedes Mittel recht.

Nach Überzeugung des Gerichts hatte Drach 2018 und 2019 drei Werttransporter in Köln und Frankfurt überfallen und dabei insgesamt rund 142.000 Euro erbeutet. Bei zwei der Taten schoss er auf die Geldboten – in einem Fall mit einer Kalaschnikow – und verletzte die beiden Männer schwer. Mitgefühl mit seinen Opfern kannte er nicht.

Noch am Vormittag hat der Reemtsma-Entführer in seinem „letzten Wort“ einen „glasklaren Freispruch“ für sich reklamiert. Nach der Urteilsverkündung wollte er gleich Revision einlegen. Auch wenn die Verbrecherkarriere hier zu Ende ist, den Opfern bleiben die Verletzungen und Traumatisierungen. Wir können ihnen in Gedanken nur unser Mitgefühl aussprechen.


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Überfall auf Geldboten landet vor Gericht

Justitia

Wie die Deutsche Presse Agentur berichtet, ist im Prozess vor dem Landgericht Köln der Sicherheitsmann, der 2019 vor der IKEA-Filiale in unserem Ortsteil überfallen und angeschossen worden ist, als Zeuge vernommen worden. Der Geldbote war am Oberschenkel schwer verletzt worden.

Angeklagt ist der Reemtsma-Entführer Thomas Drach wegen vier Raubüberfällen und zwei Mordversuchen. Bei dem Überfall in Frankfurt hatte er 58.600 Euro erbeutet.

Der Zeuge berichtet, er habe den im Möbelhaus abgeholten Geldkoffer in den Transporter laden wollen, als der Täter von hinten an ihn herangetreten sei. Der Mann habe eine Pistole gehabt und gesagt: „Geld, Geld, Geld!“ – „Ja, dann nimm es“, habe er geantwortet. Als der Täter sich entfernt habe, seien die Schüsse gefallen. Er konnte jedoch nicht genau sagen, ob der Angeklagte zuerst geschossen hat oder ob er zuerst geschossen hatte. Über den von ihm abgegebenen Schuss sagte der Zeuge: „Ich habe ihn nicht erwischt.“

Der gewalttätige Überfall führte dazu, dass der Geldbote arbeitsunfähig wurde. Von nächtlichen Albträumen geplagt, ist kein erholsamer Schlaf mehr möglich, trotz psychologischer Betreuung.


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