Schlagwort: Shuttle on Demand

Der „Bus (Knut) bei Bedarf“ hat eine Zukunftsperspektive

1 Jahr Knut

2021 begann das Projekt „Bus bei Bedarf (Shuttle on Demand)“ mit seinen Jungfernfahrten in den Stadtteilen Bonames, Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach. Das Zusatzangebot wurde schnell von der Bevölkerung angenommen und weitere Stadtteile wollten auch in den Genuss kommen.

Schon im Februar 2022 stellte der Ortsbeirat (12) einen entsprechenden Antrag und im Oktober 2022 wurde das Angebot auf Kalbach-Riedberg, Frankfurter Berg und Berkersheim ausgedehnt. Jeden Monat beförderte »Knut«, so der Name des Projektes in Frankfurt, jeden Monat über 2.000 Passagiere.

Doch im Mai des Folgejahres kam die böse Überraschung. Einer der wichtigsten Beteiligten an diesem innovativen Projekt, die Deutsche Bahn zog bei ihrer Tochter GHT Mobility GmbH (CleverShuttle) den Stecker und schickte sie in die Insolvenz. Kurioserweise hatte die Bahn seit 2017 sich an dem Unternehmen beteiligt und dem größten Teil der bisherigen Investoren ihre Anteile abgekauft. Inzwischen besaß sie 86 % der Anteile.

Wie diese Strategie zu den bundespolitischen Themen wie „Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs“, CO2-Abbau, Erreichung von Klimazielen,  … passt, ist der Redaktion derzeit noch unbekannt. Dass sich diese Insolvenz negativ auf die andere 100-prozentige Tochter der Bahn, die Firma »ioki«, dem Betreiber der dazugehörigen IT-Plattform auswirkt, kann angenommen werden. Mit der Bestellung des Ersatz-Betreibers »VIA« flog nämlich auch »ioki« aus dem Projekt, da VIA eine eigene IT-Plattform betreibt.

Nach der Insolvenz, die im Mai verkündet worden war, musste jedenfalls dringend ein neuer Betreiber gefunden werden. Die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit im Rhein-Main-Gebiet und daher auch der Politik war groß. Im RMV-Gebiet gibt es immerhin 9 dieser Shuttle on Demand Services. Nur LahnStar (Limburg), Colibri (Hofheim), Emil (Idstein), und SiGGi (Groß-Gerau), waren von CleverShuttle unabhängig, da die Busse von lokalen Unternehmen betrieben wurden.

Aber der „Hopper“ im Kreis Offenbach, der „Heiner-Liner“ in Darmstadt, der „Mainer“ in Hanau, „Knut“ im Frankfurter Norden, „Emil“ in Taunusstein und der „Dadi-Liner“ im Kreis Darmstadt-Dieburg hingen an CleverShuttle und benötigten daher Ersatz.

Glücklicherweise fand sich mit »VIA« ein amerikanisches Unternehmen, das 2012 von zwei Israelis gegründet worden war und inzwischen über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Während der Hauptsitz in New York angesiedelt ist, werden weitere 10 zentrale Büros verteilt über die ganze Welt betrieben. Über 90 Millionen Fahrten konnte das Unternehmen zuletzt verzeichnen.

Und was bedeutet das für die Frankfurter Kunden?

Nach einer kurzen Einführungsphase, in der kostenlose Fahrten angeboten wurden, hat das Unternehmen erst mal das bestehende Preissystem übernommen. Wer eine gültige RMV-Fahrkarte hat, ist vom Grundpreis von 2 Euro pro Fahrt befreit. Er zahlt nur noch einen Komfortaufschlag von 1 Euro und einen Kilometerpreis von 30 Cent.

Und wie bucht man Knut?

Traditionelle Methode

Wer mit Handys auf Kriegsfuß steht, geht zum TraffiQ-Schalter an der Hauptwache, um sich dort registrieren zu lassen. Er bekommt eine persönliche Identifikationsnummer. Über die Rufnummer 069 – 24 24 80 24 kann er dann Fahrten buchen. Bezahlt wird im Fahrzeug mit Kreditkarte oder Giro-Karte (frühere EC-Karte).

Technik-affine Methode für Neukunden

Man lädt sich die neue „RMV On-Demand 2.0“ App auf sein Handy, registriert sich über die App und kann jetzt zusätzlich mit Paypal zahlen.

Technik-affine Methode für Bestandskunden

Man deinstalliert die alte „RMV On-Demand App“ auf seinem Handy. Dann lädt man sich die neue „RMV On-Demand 2.0 App auf sein Handy, registriert sich über die App und kann jetzt wieder zusätzlich mit Paypal zahlen.


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KNUT feiert seinen ersten Geburtstag

1 Jahr Knut

KNUT ist Teil des RMV-Projekts, das Mobilität auf Nachfrage bereitstellt. Im Mertonviertel wurde nun am letzten Samstag der erste Geburtstag des neuen Angebots in Frankfurts Norden gefeiert. Geladen waren KNUTs Förderer, die lokale politische Prominenz und die aktuellen und zukünftigen Nutzer aus den Stadtteilen.

Über eine App oder telefonisch können Menschen in den nördlichen Stadtteilen KNUT zu einer von etwa 1.500 bestehenden oder virtuellen Haltestellen rufen und sich dann von ihm fahren lassen. Mit einbezogen ist auch der Nordbahnhof in Bad Vilbel. Die Kosten für die Fahrt sind nur etwas höher als die für die RMV-Fahrkarte für Bus und Bahn. Die Bezahlung erfolgt stets bargeldlos.

Die Fahrgastzahlen von Knut entwickeln sich positiv: Waren es im Oktober 2021 noch 350 Fahrgäste, die die Shuttle-Busse nutzen, wurde im Juli 2022 erstmals die Zahl von 1.000 „knutenden“ Personen erreicht. Mit der Ausweitung des Bediengebiets und der Bedienzeiten ab 11.10.2022 stieg die Zahlen der Mitfahrenden direkt auf fast 1.200 im Monat an.

Besonders häufig wird das Shuttle genutzt, um von oder zu den S- und U-Bahnstationen im Frankfurter Norden zu kommen. Aber auch für die Fahrt zum Einkauf, zum Sportverein oder sogar zur Schule wird Knut gerne in Anspruch genommen.

CleverShuttle als Betreiber des On-Demand-Verkehrs kümmert sich um die Steuerung und Koordination aller operativen Abläufe und sorgt dafür, dass Fahrgäste pünktlich und sicher unterwegs sind.

Und wer mit Knut fährt, ist auch zufrieden: Ob für die Fahrt selber, das Fahrpersonal oder das Fahrzeug werden durchschnittlich 4,9 von 5,0 Punkten vergeben. Für die Sauberkeit erhält Knut sogar glatte 5 Punkte. Die RMV On-Demand App, entwickelt von dem DB-Unternehmen ioki, erhält ebenfalls Bestnoten: Nutzerinnen und Nutzer bewerten sie mit 4,8 von 5,0 Punkten.

Historische Entwicklung

04.10.2021: Mit 3 Elektrokleinbussen startet der On-Demand-Verkehr KNUT in den nördlichen Frankfurter Stadtteilen Bonames, Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach. „Dienstzeit“ ist täglich von 5:00 Uhr bis 1.00 Uhr. Rund 600 echte und virtuelle Haltestellen werden bedient.

09.07.2022: Wegen der sommerlichen Sperrung der S-Bahnstrecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel bedient KNUT nun auch den (Nord-)Bahnhof Bad Vilbel. Aufgrund der guten Resonanz wird das Angebot auch nach Ende der S-Bahnsperrung aufrechterhalten.

11.10.2022: KNUT macht sich breit: Neu einbezogen werden die Stadtteile Kalbach-Riedberg, Frankfurter Berg und Berkersheim. KNUT bedient rund 1.500 echte und „virtuelle“ Haltestellen. Am Wochenende, also in den Nächten auf Samstag und Sonntag, kann das Shuttle rund um die Uhr bestellt werden.

Kosten

Die Kosten für die Fahrt setzen sich zusammen aus einem Grundpreis von 2 € (der entfällt, wenn man ein gültiges RMV-Ticket hat), einem Komfortaufschlag von 1 € und einem Fahrpreis von 0,30 € pro gefahrenen Kilometer. Wer also beispielsweise mit der U-Bahn an der Station Uni-Campus Riedberg ankommt und KNUT für die Heimfahrt etwa bis kurz vor dem Sportplatz nutzt, würde rund 1,50 € zusätzlich zahlen. Bezahlen kann man über die App per Kreditkarte oder Paypal oder bargeldlos im Fahrzeug. Wer eine im Bediengebiet gültige RMV-Fahrkarte hat, kann dies bei der Buchung mit angeben. Die Vergünstigung wird dann automatisch berücksichtigt.

Virtuelle Haltestellen

Virtuelle Haltestellen sind die Orte, an denen der Kunde in KNUT ein- oder aussteigen kann. Diese sind meist noch näher als die jeweils nächste Bushaltestelle. Die On-Demand-App führt einen nach der Buchung zu seiner virtuellen Haltestelle. Alternativ sagt einem der Kundenservice, wo genau man abgeholt wird.

KNUT Ausdehnungsgebiet

KNUT Ausdehnungsgebiet, Copyright: traffiQ FFM

Gepäck

Ein Handgepäckstück kann mitgenommen werden, z. B. eine Tasche oder ein Rucksack. Größere Gepäckstücke wie Koffer oder Kinderwagen bitte bei der Buchung angeben. Fahrräder oder Sperrgut können nicht befördert werden.


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