Der „Bus (Knut) bei Bedarf“ hat eine Zukunftsperspektive

1 Jahr Knut

traffiQ „1 Jahr Knut“, Copyright by Stefan Krutsch

2021 begann das Projekt „Bus bei Bedarf (Shuttle on Demand)“ mit seinen Jungfernfahrten in den Stadtteilen Bonames, Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach. Das Zusatzangebot wurde schnell von der Bevölkerung angenommen und weitere Stadtteile wollten auch in den Genuss kommen.

Schon im Februar 2022 stellte der Ortsbeirat (12) einen entsprechenden Antrag und im Oktober 2022 wurde das Angebot auf Kalbach-Riedberg, Frankfurter Berg und Berkersheim ausgedehnt. Jeden Monat beförderte »Knut«, so der Name des Projektes in Frankfurt, jeden Monat über 2.000 Passagiere.

Doch im Mai des Folgejahres kam die böse Überraschung. Einer der wichtigsten Beteiligten an diesem innovativen Projekt, die Deutsche Bahn zog bei ihrer Tochter GHT Mobility GmbH (CleverShuttle) den Stecker und schickte sie in die Insolvenz. Kurioserweise hatte die Bahn seit 2017 sich an dem Unternehmen beteiligt und dem größten Teil der bisherigen Investoren ihre Anteile abgekauft. Inzwischen besaß sie 86 % der Anteile.

Wie diese Strategie zu den bundespolitischen Themen wie „Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs“, CO2-Abbau, Erreichung von Klimazielen,  … passt, ist der Redaktion derzeit noch unbekannt. Dass sich diese Insolvenz negativ auf die andere 100-prozentige Tochter der Bahn, die Firma »ioki«, dem Betreiber der dazugehörigen IT-Plattform auswirkt, kann angenommen werden. Mit der Bestellung des Ersatz-Betreibers »VIA« flog nämlich auch »ioki« aus dem Projekt, da VIA eine eigene IT-Plattform betreibt.

Nach der Insolvenz, die im Mai verkündet worden war, musste jedenfalls dringend ein neuer Betreiber gefunden werden. Die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit im Rhein-Main-Gebiet und daher auch der Politik war groß. Im RMV-Gebiet gibt es immerhin 9 dieser Shuttle on Demand Services. Nur LahnStar (Limburg), Colibri (Hofheim), Emil (Idstein), und SiGGi (Groß-Gerau), waren von CleverShuttle unabhängig, da die Busse von lokalen Unternehmen betrieben wurden.

Aber der „Hopper“ im Kreis Offenbach, der „Heiner-Liner“ in Darmstadt, der „Mainer“ in Hanau, „Knut“ im Frankfurter Norden, „Emil“ in Taunusstein und der „Dadi-Liner“ im Kreis Darmstadt-Dieburg hingen an CleverShuttle und benötigten daher Ersatz.

Glücklicherweise fand sich mit »VIA« ein amerikanisches Unternehmen, das 2012 von zwei Israelis gegründet worden war und inzwischen über 1.000 Mitarbeiter beschäftigt. Während der Hauptsitz in New York angesiedelt ist, werden weitere 10 zentrale Büros verteilt über die ganze Welt betrieben. Über 90 Millionen Fahrten konnte das Unternehmen zuletzt verzeichnen.

Und was bedeutet das für die Frankfurter Kunden?

Nach einer kurzen Einführungsphase, in der kostenlose Fahrten angeboten wurden, hat das Unternehmen erst mal das bestehende Preissystem übernommen. Wer eine gültige RMV-Fahrkarte hat, ist vom Grundpreis von 2 Euro pro Fahrt befreit. Er zahlt nur noch einen Komfortaufschlag von 1 Euro und einen Kilometerpreis von 30 Cent.

Und wie bucht man Knut?

Traditionelle Methode

Wer mit Handys auf Kriegsfuß steht, geht zum TraffiQ-Schalter an der Hauptwache, um sich dort registrieren zu lassen. Er bekommt eine persönliche Identifikationsnummer. Über die Rufnummer 069 – 24 24 80 24 kann er dann Fahrten buchen. Bezahlt wird im Fahrzeug mit Kreditkarte oder Giro-Karte (frühere EC-Karte).

Technik-affine Methode für Neukunden

Man lädt sich die neue „RMV On-Demand 2.0“ App auf sein Handy, registriert sich über die App und kann jetzt zusätzlich mit Paypal zahlen.

Technik-affine Methode für Bestandskunden

Man deinstalliert die alte „RMV On-Demand App“ auf seinem Handy. Dann lädt man sich die neue „RMV On-Demand 2.0 App auf sein Handy, registriert sich über die App und kann jetzt wieder zusätzlich mit Paypal zahlen.


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