Drei Tage Arbeitseinsatz auf den Riedberger Streuobstwiesen haben sich gelohnt. Mehrere Hundert Kilogramm leckeren Obstes konnten geerntet und am Sonntag am Kautenhof gekeltert werden. Der Erlös aus dem Verkauf des Saftes fließt zunächst in die Vereinskasse und wird in den Folgemonaten eingesetzt, um so das eine oder andere Event am Riedberg zu finanzieren.
Dieses Jahr merkte man die lang anhaltende Trockenheit den Obstbäumen und ihren Früchten an. Insektenbefall hatte die Fruchtentwicklung bei der Hälfte der Bäume unterbunden. Bei den anderen Bäumen waren die Früchte überwiegend klein und nicht so saftig, wie man das aus dem letzten Jahr gewohnt war.
Dafür hatte aber die viele Sonne dazu geführt, dass die Äpfel reichlich Fruchtzucker entwickeln konnten und daher angenehm süß schmeckten. Vor allem bei den Quitten hingen viele, große, feste Früchte an den Bäumen und konnten sogar jetzt schon geerntet werden, da sie – schneller als sonst üblich – reif geworden waren.
Am Sonntag Vormittag trafen sich die Helfer dann schon frühmorgens, um die Quitten noch schnell von ihrem Flaum zu befreien, damit dieser die Filter an der Kelteranlage nicht zusetzt. Dann ging das Obst ab in die Presse und heraus kam ein herrlich duftender Strom heißen Quittensaftes.
Das MainÄppelHaus am Lohrberg war mit seiner mobilen Kelteranlage vorbeigefahren und über ein Förderband wurden die Äpfel in den Schredder und anschließend in die Presse befördert. Dort wurde das Obst aufgeteilt in den trockenen Trester, der für Tiere eine Leckerei darstellt und in den Saft, der im Anschluss schonend bei 82° Celsius pasteurisiert, erhitzt und danach luftdicht in Plastiksäcke (Bag-In-Box Beutel) abgefüllt wurde.
Durch diesen hygienischen Verarbeitungsprozess halten sich die Säfte sehr lange (weit über ein Jahr) und die enthaltenen Vitamine werden dadurch auch nicht zerstört. Sogar angebrochene Saftboxen sind über einen Monat haltbar und müssen dabei nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Auf Wunsch können die Beutel noch in praktische Standboxen verpackt werden. Wer immer sich für die Verarbeitung mit seinem Obst angemeldet hatte, konnte so seine Ernte in leckeren, platzsparenden Saft umwandeln lassen. Kein Streuobst musste mehr ungenutzt auf der Wiese liegen bleiben und verfaulen. Das hilft, unsere wertvollen Streuobstwiesen mit ihren alten Obstsorten zu nutzen und zu erhalten.
Zum sofortigen Trinken stellte die IG Riedberg ihre eigene kleine Presse zur Verfügung, an der die Kinder unter Anleitung selbst frischen Süßen pressen konnten.
Den frisch gepressten Saft gibts natürlich auch zu kaufen. Saftmenge und Abholungstermin können per eMail: kontakt@ig-riedberg.de vereinbart werden.
Historie
Der erste Riedberger Keltertag fand übrigens am 30.10.2016 statt. Nach einem Ausfall im Jahr 2017 fanden in den Folgejahren noch 4 weitere Keltertage statt. Dieses Jahr war es somit schon der 6. Riedberger Keltertag!