Schlagwort: Goethe-Universität

Chemie-Neubauten
am Campus Riedberg

Die Bebauung am Riedberg ist noch nicht fertig. Auch am Campus Riedberg sind noch nicht alle naturwissenschaftlichen Institute der Uni Frankfurt eingezogen – dennoch müssen die allerersten Bauten aus den 80er Jahren bereits ersetzt werden. Die dringend notwendige Sanierung der Chemiegebäude ist jetzt einen weiteren großen Schritt vorangekommen: Wissenschaftsminister Boris Rhein hat gestern gemeinsam mit Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt, die Preisträger eines Architektenwettbewerbs für den ersten Bauabschnitt eines Ersatzneubaus einschließlich Technikzentrale vorgestellt. Das Land Hessen investiert in die Neubauten insgesamt rund 53 Millionen Euro.

53 Millionen für Gebäude und Technikzentrale

Wissenschaftsminister Boris Rhein betonte: „Chemie ist eine wichtige Wissenschaft für die weiteren Innovationen in Technik und Gesellschaft. Sie ist unverzichtbarer Teil einer erfolgreichen Zukunftsperspektive des Landes Hessen.“ Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitta Wolff sprach von einem „unverzichtbaren Bauvorhaben“ und erklärte: „Wir sind froh, dass unsere Chemie auf dem Campus Riedberg in absehbarer Zeit ein neues Zuhause erhält. Die Entwürfe, insbesondere die beiden Erstplatzierten, geben Anlass zur Vorfreude.“ Im Entstehungsprozess waren auch der Fachbereich und die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer der Gebäude eingebunden.

Im ersten Bauabschnitt sollen Flächen für die praktische Ausbildung im Fach Chemie entstehen. Darüber hinaus sollen flexibel nutzbare Forschungsflächen sowie studentische Aufenthaltsräume und Räume für die Fachschaft errichtet werden.

Einen 1. Preis erhielt das Büro Gerber Architekten GmbH aus Dortmund. Der Entwurf überzeugte die Jury vor allem durch eine funktionale Grundrissgestaltung und einen wohlproportionierten Platz, der im Osten durch die Staffelung der beiden Baukörper des 1. und 2. Bauabschnitts und im Westen durch die Mensa und ihre vorgelagerte Terrasse entsteht.

Einen weiteren 1. Preis erreichte das Architekturbüro mtp Architekten GmbH aus Frankfurt am Main, das vor allem mit seiner städtebaulichen Lösung überzeugte. Die Verfasser schlagen drei unterschiedlich geformte Baukörper als Bauabschnitte vor, die Campus und Stadtteil miteinander in Verbindung bringen.

Welcher der Preisträger mit der weiteren Planung beauftragt wird, wird im Rahmen eines anschließenden Verhandlungsverfahrens ermittelt.

Campus Riedberg führt Naturwissenschaften zusammen

Auf dem Campus Riedberg werden die naturwissenschaftlichen Disziplinen der Goethe-Universität zusammengeführt. Heute sind hier neben der Chemie, der Biochemie und der Pharmazie die Physik, die Geowissenschaften und die Biowissenschaften angesiedelt, ergänzt um bedeutende außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie das Max-Planck-Institut für Biophysik und das Max-Planck-Institut für Hirnforschung. Außerdem finden sich auf dem Campus wichtige Infrastruktureinrichtungen wie Mensen, Bibliotheken, Wohnheime und Kinderbetreuungseinrichtungen.

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Seitenfoto:
Jury-Mitglied Ferdinand Heide präsentiert Wissenschaftsminister Boris Rhein und Universitätspräsidentin Birgitta Wolff die preisgekrönten Entwürfe für die Chemie-Neubauten

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Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Foto: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

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Uni-News: Neue Technologie
für flexible Bildschirme

Internet

Technik-Fans warten schon längst auf großflächige und mechanisch flexible Flachbildschirme. Dazu sollen die Farben brillanter als bisher sein, die Auflösung ist besser und die neue Technologie verbraucht gleichzeitig weniger Energie. Neueste Erkenntnisse von Chemikern am Campus Riedberg könnten dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Der Hintergrund: Die steigende Nachfrage nach immer leistungsfähigeren Smartphones, Tabletcomputern und Heimkinos stellt die Displaytechnologie vor wachsende Herausforderungen. So genannte „organische Leuchtdioden“ (OLEDs) gelten als vielversprechende Kandidaten für flexible Flachbildschirme. Chemiker der Goethe-Universität arbeiten derzeit an neuartigen organischen Leuchtstoffen, die ihre besonders vielversprechenden Eigenschaften dem gezielten Einbau von Bor-Atomen verdanken. Bislang waren die erforderlichen Synthesen äußerst anspruchsvoll und zeitaufwändig. Erleichterung könnte künftig ein jüngst entwickeltes Screeningverfahren schaffen, das die Gruppe um Prof. Matthias Wagner vom Institut für Anorganische und Analytische Chemie der Goethe-Universität entwickelt hat.

„Lange Zeit hat vor allem die Pharmaforschung von Screeningverfahren profitiert“, so Doktorandin Alexandra John. „Gerade auf dem dynamisch wachsenden Gebiet der organischen Materialien bietet es sich jedoch an, ähnliche Strategien zu nutzen, um kostengünstig und ressourcenschonend ans Ziel zu kommen.“ Prof. Matthias Wagner ergänzt: „Die Marktrelevanz unserer Entwicklung erkennt man auch daran, dass unsere Forschung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie großzügig finanziell unterstützt wird“. Das zugrundeliegende Förderinstrument “WIPANO – Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen“ zielt darauf ab, durch die Sicherung und Nutzung von Geistigem Eigentum die wirtschaftliche Verwertung innovativer Ideen und Erfindungen aus öffentlicher Forschung zu gewährleisten. Wagner und John haben ihr Verfahren bereits zum Patent angemeldet.

(Informationen: Pressestelle der Goethe-Universität/ Symbolfoto: Putilov)

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Einladung zur NASA

Weltraumforschung im Jahr 2050: Tiefbohrungen auf dem Mars, Bakteriensuche in extraterrestrischen Eisproben, U-Boote erkunden die Ozeane unter dem Eis der Jupitermonde. Dies sind nur ein paar Ideen, über die weltweit führende Experten der Weltraumforschung auf Einladung der NASA Ende Februar in Washington diskutieren werden. Professor Frank Brenker, Geowissenschaftler an der Goethe-Universität am Campus Riedberg, wird bei dem Treffen seine eigene Vision vorstellen. Er möchte Proben von Eiskernen auf dem Mars, Kometen und Monden gewinnen und auf der Erde untersuchen.

„Zwar werden die Messinstrumente in unbemannten Missionen immer besser und genauer, aber wenn man Proben aus dem All wirklich alle Geheimnisse entlocken will, muss man sie auf der Erde untersuchen“, weiß Frank Brenker. Nach den Mondmissionen in den 1960er und 70er Jahren vergingen viele Jahrzehnte, bis es wieder gelang, Probenmaterial von einem anderen Himmelskörper auf die Erde zu bringen. Vor elf Jahren gelang es der NASA, den Kometen Wild 2 zu beproben. Ein paar Jahre später konnte die japanische Weltraumbehörde JAXA nach einigen Komplikationen Material vom Asteroiden Itokawa auf die Erde bringen. Und zurzeit sind gleich zwei Raumsonden auf dem Weg, um Probenmaterial im All zu sammeln.

Mit Supermikroskopen auf der Suche nach den Grundlagen des Lebens

Die von Frank Brenker vorgeschlagenen Untersuchungen von Eiskernen würden ein völlig neues Forschungs-Kapitel eröffnen. Auf der Erde dienen Kernbohrungen in den Eisschilden schon lange als eines der wichtigsten Klimaarchive. Das eingeschlossene, meist pflanzliche Material lässt Rückschlüsse auf die Vegetation früherer Perioden der Erdgeschichte zu. In den Proben von extraterrestrischen Objekten könnten Staub-Einlagerungen von unschätzbarem Wert sein. Auch die Relikte von Lebensformen wären im Eis konserviert. „Deshalb ist es immens wichtig, entsprechende Quarantäne-Vorbereitungen zu treffen, bevor die Proben auf der Erde untersucht werden. Neben der eigentlichen Probennahme ist dies ein zentrales Entwicklungsziel“, erläutert Brenker.


Sind hier die Geheimnisse des Lebens zu finden? Prof. Frank Brenkers „Vision“ ist es auch, Eisproben von der Oberfläche dieses Saturnmondes zu sammeln

Um das kostbare Material zu erhalten, ist eine lückenlose Kühlkette wichtig. Prof. Brenker und seine Kollegen erproben dies bereits an Eisproben aus der Antarktis. Mit belgischen und neuseeländischen Kollegen entwickelt er Verfahren an Supermikroskopen, die eine dreidimensionale berührungsfreie Untersuchung der Proben erlauben. Diese Supermikroskope arbeiten mit energiereicher Röntgenstrahlung oder Neutronen-Strahlung und erlauben eine zerstörungsfreie Untersuchung von Zusammensetzung und Struktur der Materie.

Workshop der „Visionäre“ bei der NASA

Frank Brenker ist schon sehr gespannt auf die Vorschläge seiner Kollegen und freut sich auf das Treffen im nächsten Monat. „Im NASA-Hauptquartier über Visionen der Weltraumforschung zu diskutieren, die wohl erst in über 30 Jahren greifen werden, ist schon eine große Herausforderung, aber gleichzeitig auch eine äußerst faszinierende Aufgabe“, so Brenker. „Vielleicht können wir hier auch Weichen stellen, so dass die Goethe-Universität in 30 Jahren noch ganz vorne an der Spitze der Forschung spielt.“

Text: Pressestelle Goethe-Universität

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Schüler schnuppern
erstmals Uni-Luft

Im Sommer werden die ersten Abiturienten das Gymnasium Riedberg verlassen – für sie ist folgende Nachricht sicher nicht uninteressant: Denn am 18. und 19. Januar können Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufen und der Fachoberschulen erstmals Uni-Luft schnuppern. Die Goethe-Universität lädt unter dem Stichwort „MainStudy“ zu einem vielfältigen Programm aus Vorträgen zu Studiengängen, Campusführungen, Präsentationen von beliebten Berufsbildern und deren Zugangsmöglichkeiten ein.

Veranstaltungsorte sind am 18. Januar der Campus Westend mit der Vorstellung der geistes-, gesellschafts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fächer und am 19. Januar der Campus Riedberg mit der Vorstellung der Naturwissenschaften, also den Studiengängen Biochemie, Biologie, Biowissenschaften, Chemie, Pharmazie, Geographie, Meteorologie, Mathematik, Informatik, Physik, Medizin, weiteren Fächern sowie den Lehramtsstudiengängen. Los geht’s bereits um 8.45 Uhr im Otto-Kern-Zentrum (Ruth-Moufang-Straße 2) mit Veranstaltungen zu Geowissenschaften, Bioinformatik und zum Thema Stipendien.

Zusätzlich zu den allgemeinen Programmpunkten präsentieren sich die einzelnen Fächer und Institute durch Infostände, Führungen, Experimente und Gesprächsrunden mit Studierenden. Dies gibt den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die Universität intensiver zu erkunden und vielleicht auch schon den ersten Kontakt zu Studierenden oder Professoren des Wunschfaches aufzunehmen.

Die Angebote der Bundesagentur für Arbeit runden die beiden Tage mit zahlreichen Vorträgen zur Berufspraxis und übergreifenden Themen zu Entscheidungsfindung und Überbrückungsmöglichkeiten zwischen Abitur und Studium ab. Neben der Goethe-Universität sind als Gastgeber ebenfalls mit dabei die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, die Philosophisch-Theologische Hochschule St. Georgen und die Hochschule für Gestaltung Offenbach. Eine Anmeldung ist für keine dieser Veranstaltungen erforderlich. Die Experten der Uni schreiben in der Vorab-Information: „Schülerinnen und Schüler und alle Interessierten sind herzlich eingeladen, die Goethe-Universität zur „MainStudy“ zu besuchen!“

Programm unter www.mainstudy.uni-frankfurt.de

(Information: Pressestelle Goethe-Universität/ Symbolfoto: StockPhotoPro)

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Studie zu Kindern und Karriere

Je länger Mütter nach der Geburt eines Kindes im Job pausieren, umso stärker verlieren sie das Interesse an der eigenen Karriere: Das können die Soziologen Prof. Markus Gangl und Dr. Andrea Ziefle von der Goethe-Universität Frankfurt jetzt empirisch belegen. Soeben sind ihre Forschungsergebnisse in dem international renommierten „American Journal of Sociology” erschienen.

In der internationalen Forschung deutete sich bereits an, dass kurze Elternzeiten von bis zu einem oder eineinhalb Jahren, wie sie etwa in Skandinavien üblich sind, zu einer besseren Integration der Mütter in den Arbeitsmarkt führen. Dies steht in deutlichem Gegensatz zu den Erfahrungen in angelsächsischen Ländern, wo Familie überwiegend Privatsache ist. Je länger Elternzeit gesetzlich ermöglicht wird, umso stärker fallen deren Nachteile ins Gewicht. „Als Grund dafür sah die bisherige Forschung eher das Verhalten der Arbeitergeber, die Müttern bei längeren Ausfallzeiten seltener mit anspruchsvollen Tätigkeiten oder wichtigen Aufgaben betrauen“, so Gangl und ergänzt: „Das nennen wir ‚statistische Diskriminierung‘.“ Die beiden Frankfurter Soziologen können jetzt allerdings zeigen, dass dies nicht der einzige Grund für die nachteiligen Wirkungen langer Elternzeiten ist. „Die subjektive Erwerbsorientierung von Müttern nimmt im Laufe der Zeit deutlich ab, das heißt, diese Frauen verlieren durch die längere Auszeit zunehmend das Interesse, an der eigenen beruflichen Perspektive zu arbeiten“, sagt Ziefle.

Um diese Aussage zu belegen, nutzten die beiden empirischen Sozialforscher die weltweit einmaligen Befragungsdaten des Sozio-ökonomischen Panels. Dieses Instrument der empirischen Sozialforschung wurde übrigens vor über 30 Jahren am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in enger Kooperation mit der Goethe-Universität und der Universität Mannheim entwickelt, damit werden seit 1984 jährlich – inzwischen schon in der 30. Befragungswelle – repräsentativ ausgewählte Personen und Haushalte in Deutschland nach ihren Einkommens- und Lebensverhältnissen befragt. In ihrer Studie nahmen die Forscher die Antworten unter die Lupe, die Frauen zu ihrer subjektiven Erwerbsorientierungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten gegeben haben: Wie hat sich die Einstellung der Frauen verändert, nachdem im Jahr 1992 der Erziehungsurlaub in Deutschland von 18 Monaten auf drei Jahre ausgeweitet wurde? Gefragt nach ihrer Einstellung zum Beruf antworteten die Mütter nach einer längeren Zeit im Erziehungsurlaub, dass ihnen die Erwerbsarbeit nicht mehr so sehr wichtig sei. Stattdessen rangierte die Familie an erster Stelle.

Damals hatten übrigens fast 50 Prozent der Mütter bereits vor der Geburt des Kindes nicht gearbeitet, heute ist es nur noch ein Drittel. „Und sogar unter den nicht erwerbstätigen Hausfrauen war in den 1990er Jahren zu beobachten, dass ein Einstieg in den Beruf weniger zum Thema wurde, je länger das neue Gesetz Geltung hatte“, sagt Gangl und interpretiert dies als „Gewöhnungseffekt an die neue politische Umgebung“. Nicht nur das gesellschaftliche Bewusstsein hat sich seit den 1990er Jahren langsam, aber stetig verändert, auch die rechtlichen Rahmenbedingungen, wie stärkere Einbeziehung der Väter in die Elternzeit und das Scheidungsrecht.

Welche Relevanz haben die Ergebnisse dieser Retro-Studie für die heutige Situation? „Die Studie zeigt erstmalig: Familienpolitik hat nicht nur Einfluss auf das ökonomische Verhalten von Familien. Es sind auch die normativen Signale, die ausgesandt werden und die individuellen Lebensentwürfen wohl unbewusst beeinflussen“, so Gangl. Die Frankfurter Forscher belassen es nicht bei der Rückschau: „Aus einer anderen Studie, die wir im vergangenen Jahr veröffentlicht haben, wissen wir, dass Mütter durch das neue Elterngeld schneller wieder in ihren Beruf zurückgekehrt sind“, sagt Andrea Ziefle. „Jetzt arbeiten wir daran herauszufinden, ob sich die neue Familienpolitik der letzten Jahre auch in den Einstellungen von Vätern und Müttern niedergeschlagen hat.“

(Quelle: Pressestelle Goethe-Universität / Foto: fotolia)

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Kita-Eröffnung mit Minister

Die Forscher von morgen spielen noch. Um präzise zu sein: Während am Dienstag Nachmittag Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein, Finanzstaatssekretärin Dr. Bernadette Weyland sowie Unipräsidentin Prof. Birgitta Wolff offiziell die neue Kita auf dem Campus Riedberg eröffneten, spielten in einigen Räumen im Erdgeschoss bereits die ersten Kinder. Die Hälfte der Plätze ist für die Goethe-Universität reserviert, ein Viertel für die Max-Planck-Gesellschaft und die übrigen 25 Prozent stehen direkt für Familien aus dem Stadtteil zur Verfügung. Es ist eine sehr große Einrichtung mit 135 Plätzen in neun Gruppen, für Kinder von drei Monaten bis zu sieben Jahren. Mit dicken Holzbalken in der modernen Fassade, die an aufeinandergestapelte Bauklötze erinnern, mit einem großen Spielflur, Rutschen und Indianer-Turm im Außenbereich und viel Raum für Phantasie. Minister Rhein sprach denn auch davon, dass die Vorzeige-Einrichtung in der Max-von-Laue-Straße vielleicht eines Tages „zukünftige Nobelpreisträger in ihren Reihen“ haben könnte.

Uni-Präsidentin Wolff betonte die Bedeutung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ein Vertreter der Max-Planck-Gesellschaft sprach davon, wie wichtig es ist, Wissenschaftler „in der kreativsten Lebensphase“ nicht zu verlieren, sondern zu unterstützen. Wissenschaftsminister Boris Rhein sagte: „Wer die besten Menschen anziehen will, sollte nicht nur in die Infrastruktur investieren.“ Am heutigen Mittwoch will das Land eine weitere Milliarde Euro für Hochschulbauten freigeben. Im „Wettbewerb um die klügsten Köpfe“ sei aber gerade ein Angebot wie die neue Kita am Riedberg wichtig. Die Einrichtung, in der Kinder wahlweise von 7.30 bis 17 Uhr oder 8.30 bis 18 Uhr betreut werden, heißt übrigens „Kita Kairos“. Kairos kommt aus dem Altgriechischen, bedeutet „Zeit des glücklichen Moments“. Oder einfach: „Der beste, der perfekte Augenblick“. In dem alles gelingt. Das erinnerte wiederum den Minister und auch Frankfurts Reformdezernenten Jan Schneider an die Schulzeit im gleichen humanistischen Gymnasium, allerdings mit ein paar Jahren Zeitunterschied.

Fakt ist: Frankfurt ist die Großstadt mit der höchsten Geburtenrate in Deutschland. Der Riedberg – nach Worten von Wissenschaftsminister Boris Rhein – „der jüngste und der am dynamischten wachsende Stadtteil“. Auch die neue Uni-Kita, deren Träger die Gesellschaft zur Förderung betrieblicher und betriebsnaher Kindereinrichtungen e.V ist, soll Teil des Campus und Teil des Riedbergs werden. Es sind ja auch kleine Riedberger willkommen. Auch wenn’s mit dem Nobelpreis in spe äußerst schwierig werden dürfte…

Bei der offiziellen Schlüsselübergabe: Wissenschaftsminister Boris Rhein, Unipräsidentin Prof. Birgitta Wolff, Ortsbeirats-Vorsitzende Carolin Friedrich und Frankfurts Reformdezernent Jan Schneider

(Fotos/ Text: cd)

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Entwarnung nach Chemie-Unfall

Entwarnung nach dem Vorfall am letzten Freitag: Das Labor im Biozentrum der Goethe-Universität am Campus Riedberg kann ab sofort wieder uneingeschränkt genutzt werden, die zwischenzeitliche Schließung wurde durch die Behörden aufgehoben. Nach Uni-Angaben besteht keine Gesundheitsgefahr mehr.

Am Freitagnachmittag war es in einem Bio-Labor am Campus Riedberg zu einem Zwischenfall gekommen: Eine Studierende hatte ein Gefäß mit einer giftigen flüssigen Chemikalie fallen lassen. Eine geringe Menge Mercaptoethanol wurde dabei freigesetzt. Die Dämpfe der Substanz können Atemwege, Augen und Haut stark reizen. Die Frankfurter Feuerwehr war daraufhin angerückt, das Gebäude war vorsorglich geräumt worden. Drei Personen wurden zur Beobachtung  ins Krankenhaus gebracht, Verletzungen gab es letzthin aber keine. Auch im Gebäude und im Labor sind keine nennenswerten Schäden entstanden, wie der Immobilienleiter der Goethe-Universität, Dr. Albrecht Fester, erklärte.

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