Schlagwort: Goethe-Universität Frankfurt

Goethe-Universität sucht neue Unterstützer für weitere Projekte

Tiny-Forest Aktion der Goethe-Universität - Die setzlinge liegen bereit

Die Goethe-Universität Frankfurt baut ihr Engagement für Nachhaltigkeit weiter aus – und setzt dabei bewusst auch auf die Unterstützung privater Spender. Denn gerade auch private Zuwendungen ermöglichen viele der Projekte, die Umwelt- und Klimaschutz auf den Campi sichtbar und erlebbar machen.

Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür sind die neu entstehenden Tiny Forests – kleine, schnell wachsende Miniwälder, die nicht nur Lebensraum für Tiere schaffen, sondern auch das Mikroklima verbessern. Bereits nach wenigen Jahren können Tiny Forests vergleichbare Mengen CO₂ binden wie herkömmliche, deutlich ältere Waldflächen und sind daher vor allem für urbane Räume mit wenig Platz und Freiflächen geeignet. Sie dienen zudem als Reallabore für Biodiversität, Klimaforschung und partizipative Umweltbildung.

Der Impuls für die ersten 4 Tiny Forests auf 3 Campi ging von den privaten Förderern Claudia und Hendrik Leber aus. „Deren Unterstützung hat im wahrsten Sinne des Wortes Wurzeln geschlagen. Es zeigt, dass unsere Förderer nicht nur hinter unseren Zielen in Forschung, Lehre und Transfer, sondern auch hinter der Nachhaltigkeit stehen. Gerade in diesem Bereich können wir als Universität Pilotprojekte starten und ihre Wirkung evaluieren, um einfach Lösungen für unsere Gesellschaft vorschlagen zu können“, sagte der Präsident der Universität.

Die Tiny Forests stehen exemplarisch für verschiedene Maßnahmen, die die Goethe-Universität im Rahmen ihrer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie verfolgt. Diese formuliert die Strategien um Forschung, Transfer, Lehre und Studium, unsere Campus, Strukturen und Kultur kontinuierlich nachhaltiger auszugestalten. Private Förderung ist eine wichtige Unterstützung bei der Umsetzung von wirkungsvollen Projekten.

Unter dem Dach des Goethe-Nachhaltigkeitsfonds (GNF) sollen künftig Mittel bereitstehen, um Initiativen von Beschäftigten und Studierenden zu fördern. Dazu gehören Projekte wie der Einsatz wiederverwendbarer Labormaterialien, bienenfreundliche Bepflanzung auf Institutshöfen oder die Erweiterung der vom AStA betriebenen Fahrradwerkstatt. „Nachhaltigkeit lebt von vielen kleinen Schritten, die zusammen eine große Wirkung entfalten“, so Fabienne Beck, Leiterin des Nachhaltigkeitsbüro der Universität. „Der GNF soll genau diese Bewegungen ermöglichen und sichtbar machen.“

Um diese Projekte voranzubringen, stellt die Goethe-Universität ihr diesjähriges Weihnachtsspenden-Mailing vollständig unter das Motto Nachhaltigkeit. Gesucht werden Unterstützer, die mit ihrer Spende Miniwälder und weitere ökologische Initiativen auf den Campi ermöglichen – und damit auch neue, kreative Projektideen aus der Universitätsgemeinschaft unterstützen.

Auch hier gibt es einen zusätzlichen Impuls durch die Förderung eines Unternehmens: Merz Lifecare – bekannt durch Marken wie tetesept oder Merz Spezial und ansässig auf dem Riedberg – ist so überzeugt von der Aktion, dass sie einen weiteren Mini-Wald auf dem Campus Riedberg finanzieren, sobald der erste durch private Spenden realisiert wird.

Den Spendenaufruf der Goethe-Universität finden Sie hier: https://tinygu.de/GNF.

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Neubau-Richtfest für Informatik und Mathematik am Riedberg

Der Richtkranz, wegen unklarer Wetterbedingungen auf dem Boden gelagert.

Der Präsident der Goethe-Universität Frankfurt hatte zum Richtfest eingeladen. Etwa 100 Gäste waren gekommen. Neben Vertretern der Presse auch viele Mitarbeiter die sich ihren zukünftigen Arbeitsplatz mal aus der Nähe ansehen wollten.

Der Neubau kostet nach derzeitiger Planung rund 100 Millionen Euro, die die Goethe-Stiftungsuniversität erst mal vorstreckt. Über das HEUREKA-Programm des Landes Hessen sollen die Gelder in den kommenden Jahren wieder zurückfließen.

Farbe war in dem Rohbau eher selten.

Farbe war in dem Rohbau eher selten.

Derzeit wird noch hart verhandelt, wie viele Millionen Euro der Goethe-Universität vom Land Hessen noch zur Verfügung gestellt werden können, um die geplanten Sparvorgaben im Hochschulbereich etwas auszugleichen und die ambitionierten Neubaupläne noch erfolgreich umzusetzen.

Seit 2007 hat das Land Hessen bereits 1 Milliarde Euro in die Entwicklung der Goethe-Universität investiert, davon allein 353 Millionen Euro auf dem Campus Riedberg.

Die Bauarbeiten begannen im Februar 2024. Fertigstellung und Übergabe des Gebäudes sind für Sommer 2027 geplant. Der Neubau vereint die Institute für Informatik, Mathematik und Didaktik der Mathematik und Informatik sowie das Fachbereichs- und Hochschulrechenzentrum.

Auch wenn der 5-stöckige Rohbau derzeit eher abschreckend wirkt, soll er nach Fertigstellung den neuen, repräsentativen Eingang zur Goethe-Universität am Riedberg bilden und den Campus als attraktiven Standort für Forschung, Lehre und Begegnung stärken.

Die neuen Räumlichkeiten dienen der Mathematik und der Informatik als zentrale Fächer der Digitalisierung und damit für Forschung und Innovation insgesamt. Der Umzug von rund 5.600 Studierenden (Fachbereich Mathematik und Informatik) von Bockenheim auf den Campus Riedberg wird aber auch eine Herausforderung werden.

Anlassbezogene Beflaggung des Gebäudes

Aktuell lernen rund 7.000 bis 8.000 Studierende überwiegend auf dem Campus Riedberg der Goethe-Universität Frankfurt. Ab 2028 werden dann mindestens 13.000 Studenten am Riedberg versammelt sein. Um die täglichen Pendlerströme (Anfahrt, Heimfahrt, Wechsel zum Unicampus Westend oder andere Universitätsstandorte) zu bewältigen, will die Stadt Frankfurt die U-Bahn-Kapazitäten zum Riedberg deutlich verstärken.

Hoffentlich werden auch die anderen Infrastrukturen wie Parkplätze, Strom, Datenleitungen, Fernwärme, Telekommunikation, Verpflegung … bis dahin dem zu erwartenden Bedarf angepasst. Schon jetzt finden sich beispielsweise unter der Woche rund um das Unigelände kaum noch Parkplätze für Besucher.

Mit der Bebauung dieses Geländes ist der Wissenschaftsstandort Riedberg abgeschlossen. Auch wenn die Chemie noch einen zweiten Bauteil bekommt und der Wissenschaftsgarten sich noch etwas ausdehnen wird. Bleibt die spannende Frage, was mit dem Gebäude der alten Chemie (im Stil des Brutalismus aus den 70er-Jahren) geschehen soll.

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Neues Kapitel für Frankfurter Bienenforschung: Kooperation besiegelt

Führungsmannschaft mit Vertragsurkunde

Mit einem millionenenschweren Kooperationsvertrag schreiben die Polytechnische Gesellschaft und die Goethe-Universität Frankfurt die Erfolgsgeschichte des Oberurseler Bienenforschungsinstituts fort. Der am Dienstag unterzeichnete Vertrag sichert die Zukunft des 1937 gegründeten Instituts für Bienenkunde und ermöglicht den Umzug in einen 15-Millionen-Euro-Neubau.

Von der Varroa-Milbe zum Klimavorreiter

Die Zusammenarbeit der Partner reicht bis in die 1960er Jahre zurück, als erstmals die für Bienenvölker tödliche Varroa-Milbe erforscht wurde. 2007 erhielt das Institut mit einer Stiftungsprofessur – besetzt durch den heutigen Direktor Prof. Dr. Bernd Grünewald – universitären Status. Der nun vereinbarte Deal umfasst:

  • Jährliche Finanzspritzen für Personal und Forschungsausstattung
  • Kostenlose Überlassung des Neubaus an die Universität
  • Modernste Labore auf 2.000 m² Nutzfläche

Ein Leuchtturmprojekt mit Signalwirkung

„Dieser Neubau setzt Maßstäbe für klimagerechtes Bauen und interdisziplinäre Forschung“, betont Polytechnik-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Volker Mosbrugger. Das vierstöckige Gebäude am Oberurseler Stadtrand vereint erstmals:

  • Hochsicherheitslabore für Verhaltensstudien
  • Schulungsräume für Imker
  • Öffentlich zugänglichen Insektengarten
  • Digitale Bienenvölker-Monitoring-Systeme

Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff verweist auf die strategische Bedeutung: „In Zeiten schwindender Biodiversität stärken wir damit einen Forschungszweig von globaler Relevanz.“

Umzugsplanung

Der Umzug der Forscher sowie der Imkerei in das von der Polytechnischen Gesellschaft neu errichtete Institutsgebäude kann nun in die Wege geleitet werden. Bis zur vollständigen Laborausstattung nutzen die Wissenschaftler Übergangsräume im Riedberger Biologicum.

Der Umzug des Instituts verläuft in mehreren Etappen: Zunächst beziehen Institutsleitung und Administration sowie die Bienenhaltung die neuen Räumlichkeiten in der Ebertstraße in Oberursel. Rechtzeitig zum Beginn des nächsten Frühjahrs sollen die Bienen von einer neuen Heimstatt ausschwärmen können. Die offizielle Eröffnung ist für das erste Halbjahr 2026 geplant, wenn die Polytechnische Gesellschaft, die Goethe-Universität und das Team am Institut für Bienenkunde den Abschluss des großen Bauprojekts gebührend feiern wollen. Die Labortechnik wird dann im Laufe des Jahres 2026 installiert.

Weltweit einzigartiges Modell

„Diese Public-Private-Partnership ist deutschlandweit ohne Vorbild“, erklärt Institutsleiter Grünewald. Die Universität übernimmt einen Teil der Betriebskosten und stellt wissenschaftliches Personal. Ein Drittel der 25 Mitarbeiter forscht zur Neurobiologie der Honigbiene – ein Schwerpunkt liegt auf Pestizidfolgen und Klimaanpassungsstrategien.


Bildinformation: Über den frisch unterzeichneten Vertrag freuen sich (v. l.): Prof. Dr. Sven Klimpel, Dekan Fachbereich Biowissenschaften der Goethe-Universität; Dr. Reinhard Krafft, Vorstand für Finanzen, Personal und Organisation der Stiftung Polytechnische Gesellschaft; Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität; Prof. Dr. Dr. hc Volker Mosbrugger, Präsident der Polytechnischen Gesellschaft; Prof. Dr. Bernd Grünewald, Leiter des Instituts für Bienenkunde.


Weiterführende Links

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25. Jobbörse an der Goethe-Universität: Berufsperspektiven für junge Naturwissenschaftler

Symbolbild: Das Wort Job auf 3 Würfeln dargestellt.

Am 5. und 6. November stellen sich Arbeitgeber auf dem Riedberg vor.

Zum 25. Mal bereits findet die Frankfurter Jobbörse für Naturwissenschaftler statt. Der Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie lädt in Kooperation mit dem »JungesChemieForum« (Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.) und dem Hochschulteam der Agentur für Arbeit Frankfurt am Main am Mittwoch, dem 5. November, und am Donnerstag, dem 6. November, jeweils von 9:30 bis 16:00 Uhr auf den Campus Riedberg der Goethe-Universität, in der Max von Laue Str. 9, 60439 Frankfurt am Main, ein.

Auch diesmal nehmen international renommierte Konzerne, insbesondere aus der Chemie- und Pharmabranche, an der Jobbörse teil. Studierende, Doktoranden und Absolventen der Fächer Chemie, Biochemie, Pharmazie, Biologie, Physik, Geowissenschaften und Medizin haben die Gelegenheit zur Weiterbildung und zum Kontakt mit Firmenvertretern. Auch 2025 rechnet das Veranstaltungsteam mit Interessenten aus dem gesamten Bundesgebiet.

Am Mittwoch, dem 5. November, bereiten Workshops, Seminare und Bewerbungsmappen-Checks umfassend auf das Thema Bewerbung und Selbstmarketing vor. Erstmals ist auch ein englischsprachiges Angebot vorhanden. Die Anmeldung hierfür erfolgt ausschließlich über die Internetseite der Jobbörse (www.jobboerse-ffm.de).

Am Donnerstag, dem 6. November, gibt es an den Messeständen Gelegenheit zum Gespräch mit Firmenvertretern und zum Kennenlernen potenzieller Arbeitgeber. Namhafte Firmen aus der Chemie-, Biotechnologie-, Pharmabranche, aber auch der einschlägigen Consultingbranche präsentieren sich und informieren über Einstiegs-, Praktika- und Karrieremöglichkeiten. Für die Messe ist keine Anmeldung erforderlich. Zum Abschluss der Veranstaltung gibt es die Möglichkeit, bei einem Bewerbungsgespräch auf der Bühne „live“ dabei zu sein.

Information und Anmeldung zu Workshops und Bewerbungsmappen-Check: www.jobboerse-ffm.de.

Flyer zum Download unter: https://jobboerse-ffm.de/images/media/Flyer_2025.pdf


Weitere Informationen
Dr. Andreas Lill
Referent für Lehre und Studium
Fachbereich 14 – Biochemie, Chemie und Pharmazie
Telefon 069 798-29550
eMail: lill@uni-frankfurt.de

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Einstieg in Studium und Gesellschaft für Geflüchtete

Zehn Jahre Academic Welcome Programm an der Goethe-Universität: Jubiläumsfeier am 22. Oktober 2025

Das Academic Welcome Program (AWP) der Goethe-Universität Frankfurt feiert in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 2015 unterstützt das Programm geflüchtete Studieninteressierte durch kostenlose Deutschkurse und begleitende Angebote beim Einstieg in Studium und Gesellschaft und bei der Weiterführung ihrer akademischen Karriere.

Besonders seit 2022 haben zahlreiche junge Menschen aus der Ukraine von diesen Angeboten profitiert. Aus Anlass des Jubiläums und des anhaltenden Erfolges des Programms lädt die Goethe-Universität am 22. Oktober 2025 um 18 Uhr zur Feier in den Casino Festsaal am Campus Westend ein.

Über die 10 Jahre hinweg haben insgesamt über 800 Menschen am AWP teilgenommen. 80% von ihnen konnten innerhalb von ein bis zwei Jahren ihre Deutschkenntnisse bis zum Eintritt in das Niveau C1 verbessern. Das ist das Niveau, um einen deutschsprachigen Studiengang studieren zu können. Viele Alumni haben inzwischen ihre universitäre Heimat an der Goethe-Universität gefunden oder ihr Studium auch bereits abgeschlossen, einzelne promovieren und viele weitere sind an anderen Hochschulen in ganz Deutschland erfolgreich ins Studium gestartet. Damit zeigt das Programm in besonderer Weise seine nachhaltige Wirkung.

Weitere Erfolgsgeschichten ehemaliger Teilnehmender werden am Abend der Jubiläumsfeier zu hören sein. Das Programm des Abends umfasst einen Rückblick auf die Entwicklung des AWP, Grußworte von Vertretern des Landes Hessen und des Präsidiums der Goethe-Universität sowie Erfahrungsberichte und Ehrungen von Alumni. Im Anschluss besteht die Gelegenheit, mit Alumni und Mitarbeitenden des Programms bei festlichem Buffet und Musik ins Gespräch zu kommen.

Die Jubiläumsfeier würdigt nicht nur die 10-jährige Erfolgsgeschichte des Programms, sondern hebt auch die gesellschaftliche Verantwortung der Goethe-Universität als Stiftungsuniversität hervor, der sie unter anderem mit dem Academic Welcome Program nachkommt. Diese Verantwortung wird künftig im Nachfolgeprojekt „Academic Bridge Program“, das aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert wird, fortgeführt und weiter ausgebaut.

Weitere Informationen und Anmeldung

Johannes Nebe, Projektmitarbeiter, Academic Bridge Program, Goethe-Universität Frankfurt am Main. E-Mail: j.nebe@uni-frankfurt.de; Tel. (069) 798-17298

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Das Leben vom Alter aus begreifen und neu verstehen

Universität des 3. Lebensalters - Hörsaal

Studienstart an der Universität des 3. Lebensalters (U3L) – Wintersemester 2025/2026

Seit über 40 Jahren steht die Universität des 3. Lebensalters e.V. (U3L) für „lebenslanges Lernen“ und eröffnet vor allem Menschen in der nachberuflichen Phase neue Bildungsräume. Neben dem kostenpflichtigen Studium mit rund 100–120 Lehrveranstaltungen pro Semester gibt es auch frei zugängliche Angebote für die breite Öffentlichkeit.

Im Wintersemester 2025/2026 wird die Ringvorlesung „Medizin im Alter 2.0“ neu aufgelegt. Experten aus Medizin, Ethik, Rechtswissenschaft und Philosophie beleuchten dabei zentrale Fragen rund ums Älterwerden. Außerdem thematisiert die Vortragsreihe „Digitalisierung im Alter“ die Chancen und Herausforderungen neuer Technologien – von künstlicher Intelligenz bis zur Nutzung digitaler Gesundheitsangebote. Diese beiden Veranstaltungsformate sind für alle Interessierten zugänglich und kostenfrei.

Wer sich darüber hinaus für das breite Veranstaltungsangebot der U3L interessiert, dem wird die Teilnahme an der Informationsveranstaltung am Mittwoch, den 8. Oktober, von 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr im Hörsaal H IV (am Campus Bockenheim, in der Gräfstraße 50–54) empfohlen. Eine Teilnahme via Zoom ist ebenfalls möglich; der Link wird rechtzeitig unter www.u3l.uni-frankfurt.de veröffentlicht.

Das gesamte Veranstaltungsangebot der Universität des 3. Lebensalters e.V. finden Sie auf der Startseite www.u3l.uni-frankfurt.de, das auch über die Mailadresse u3l@em.uni-frankfurt.de erfragt werden kann. Das Vorlesungsverzeichnis für das Wintersemester 2025/2026 kann in elektronischer Form ebenfalls auf der Homepage der U3L heruntergeladen und in den Partnerbuchhandlungen und der Geschäftsstelle für 2 € erworben werden.


Sprechzeiten im Geschäftszimmer sind: Di., Mi., Do. von 09:30 Uhr – 12:30 Uhr sowie telefonisch unter 069-798 288 61 Mo. – Do. 9:30 Uhr bis 12 Uhr und 13:30 Uhr bis 15 Uhr.

Kontakt
Sabine Rupp, Tel. +49 (0)69-798 28861, rupp@em.uni-frankfurt.de

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Nächtliches Bildungsevent

Studierende der Goethe-Universität Frankfurt organisieren die Night of Science

„Nachts im Museum“ war gestern. In der Nacht vom 13. auf den 14. Juni öffnet die Goethe-Universität Frankfurt ihre Pforten für all jene, die sich zu später Stunde nicht von magischen Pharaonentafeln, sondern von wissenschaftlichen Erkenntnissen erwecken lassen wollen. Statt Slapstick Comedy gibt es im Dunkel des nächtlichen Campus‘ Vorträge zu naturwissenschaftlichen Themen mit hohem Bildungspotenzial. Bis in die frühen Morgenstunden finden im Otto-Stern-Zentrum, im Geozentrum und in den Gebäuden der Fachbereiche Biologie und Physik Veranstaltungen rund um die Wunder der Natur statt. Besucher können dem Campus Riedberg zwischen 17 Uhr abends und 5 Uhr morgens Leben einhauchen, wenn sie Vorlesungen über „Gravitationslinsen im Weltraum“ lauschen oder mit einem „Bembelbot“ Fußball spielen. Das Programm, das auch zahlreiche Führungen anbietet, steht bereits und ist unter https://nightofscience.de/ abrufbar.

Event steht auf eigenen Füßen

Organisiert wird die Night of Science von Studierenden der Goethe-Universität Frankfurt. Zahlreiche Ehrenamtliche packen jedes Jahr gemeinsam an, um das Event zu ermöglichen. Das im Zweiwochentakt zusammenkommende „Orga-Komitee“ setzt sich hauptsächlich aus Studierenden der naturwissenschaftlichen Fachrichtungen zusammen, aber auch Hörer anderer Fakultäten sowie Auszubildende und Promovierende sind laut Website herzlich eingeladen, an dem Projekt mitzuwirken.

Für die Nacht des 13. Juli werden auf dem Gelände noch zahlreiche andere Helfer erwartet, denen die Organisatoren ihren Dank aussprechen: das Deutsche Rote Kreuz, Stiftungen, Lieferanten und natürlich die Dozenten der Goethe-Universität, die die Vorträge verantworten. Damit „Das Leben in der Kaffeetasse“ nicht nur der kreative Name einer dieser Vorträge bleibt, können die nächtlichen Besucher auch Essen und Trinken an den Ständen kaufen, und dies zu günstigen Preisen. Weil der Eintritt zur Night of Science kostenlos ist, finanziert sich die Veranstaltung hauptsächlich durch Spenden von Lottogewinnern und all jenen, die „hassen, wie kurz ihr Testament ist“, wie die Organisatoren witzeln. Dass die Night of Science nicht durch die Universität finanziert wird, sondern auf eigenen Füßen seht, hat allerdings einen ernsten Hintergrund.

Aus „Protest gegen Studiengebühren“ wird »Nacht der Wissenschaft«

2006 legte die hessische Landesregierung einen Gesetzentwurf zur Einführung allgemeiner Studiengebühren vor, auf den Studierende unter dem Motto „Solidarität und freie Bildung“ mit umfassenden Protesten reagierten. Während die Proteste viel Zuspruch vonseiten universitärer Beschäftigter auf sich zogen, positionierte sich der Senat der Goethe-Universität als einziger landesweit nicht gegen die Wiedereinführung der Gebühren. Die damals von den Frankfurter Studierenden ins Leben gerufene Night of Science reihte sich in ein allgemeines Aufbegehren ein: Sie entsprach einer von unten organisierten Protestveranstaltung, die exemplarisch für die Idee einer anti-elitären Wissenschaft unter dem Leitgedanken der Chancengleichheit für alle stand.

Tatsächlich wurden die hessischen Studiengebühren im Jahr 2008 zurückgenommen und nicht wieder eingeführt. Weil sich soziale Ungleichheit im Bildungswesen aber nicht einfach verflüchtigt, existiert die Night of Science bis heute. Die Forderung, Wissenschaft möge „zugänglich sein – für alle Menschen unabhängig ihres sozioökonomischen Hintergrunds“ steht bis dato nicht umsonst ganz oben in der Selbstbeschreibung der Veranstalter. Wie zahlreiche Studien belegen, sind Menschen aus Familien mit geringem Einkommen an deutschen Universitäten unterproportional vertreten.

Leitfigur Rosalind Franklin

Ideelle Unterstützung für das integrative Projekt holen sich die Veranstalter der Night of Science dieses Jahr bei Rosalind Franklin (1920-1958). Die britische Biochemikerin, die anhand eines Röntgenbeugungsbilds die weltbekannte Doppelhelixstruktur des menschlichen Erbguts aufzeigte, hat einen bedeutenden Anteil an späteren Entdeckungen im Bereich der Genforschung und Molekularbiologie. Für die Forschung der beiden Wissenschaftler Francis Crick und James Watson legte sie mit dem ikonischen „Foto 51“ das Fundament.

Während Crick und Watson den Nobelpreis erhielten, verstarb Franklin bereits in jungen Jahren an einer Krebserkrankung, die wahrscheinlich durch die Röntgenstrahlen ausgelöst wurde, mit deren Hilfe sie das „wichtigste Foto aller Zeiten“ aufnahm. Heute tragen die Erkenntnisse über die Struktur der menschlichen DNA, für die Franklin den Weg bereitete, ihrerseits zum Kampf gegen Krebs bei. Von der Wissenschaft lange übersehen und vom Nobelpreis ausgespart, verhilft die Night of Science Franklin dieses Jahr im Kleinen zu der Anerkennung, die ihr zusteht. Auch rückwirkend sorgt die Night of Science so für mehr Gerechtigkeit im Forschungskosmos.

Gut zu wissen: Auch die U8 trägt ihren Teil zu einer rundum zugänglichen Wissenschaft bei. Sie folgt einem Sonderfahrplan, der Interessierten die gesamte Nacht über eine einfache Hin- und Rückfahrt (Haltestellte „Uni Campus Riedberg“) ermöglicht.

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Der Wissenschaftsgarten feierte seinen zehnten Geburtstag

Frühlingsfest Wissenschaftsgarten

Hätten Sie es gewusst, dass Frankfurt zu den glücklichen Städten zählt, die mit drei botanischen Gärten gesegnet sind? Zum einen den Alten Botanischen Garten, zum zweiten den Palmengarten und zum dritten den Wissenschaftsgarten hier am Riedberg.

Während andere Städte, aufgrund der Wirtschaftslage, Gartenanlagen eher abbauen oder schließen, sorgen Unterstützungsgelder von Firmen und großzügige Privatspenden dafür, dass bei uns der Wissenschaftsgarten sogar noch ausgebaut wird und die anderen Gärten weiter intensiv genutzt werden können.

Der erste botanische Garten wurde von Johann Christian Senckenberg 1763 in der Nähe vom Eschenheimer Turm begründet. Auch damals war es ein wissenschaftlicher Garten, in dem Kräuter und Arzneien wuchsen und für wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung standen. Gerade die Entwicklung der Gärten in Frankfurt erfolgte in enger Kooperation zwischen Wissenschaftlern und Bürgern der Stadt. Durch die Gründung von Stiftungsvereinen wie die „Freunde des Palmengartens“ oder dem „Freundeskreis Botanischer Garten Frankfurt am Main“ wurden die finanziellen Mittel der Mäzene gebündelt.

Das weitverbreitete Artensterben und der Klimawandel haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass das Thema Biodiversität* in den wissenschaftlichen Mittelpunkt gerückt ist. Hier am Riedberg läuft schon seit Jahren ein Projekt zum Thema „Wald der Zukunft“ – welche Bäume überleben hier in den kommenden, immer heißer werdenden Jahren. Auch Pilzkulturen werden hier untersucht, denen Wassermangel und Hitze schwer zu schaffen machen.

Frühlingsfest Wissenschaftsgarten

Schattenhalle

Parallel zu den kultivierten Pflanzen, werden Informationen über ihr Vorkommen, ihre Umweltanforderungen, ihre Besonderheiten und viele andere Daten digital erfasst und gespeichert. Neben so mancher Pflanze steht ein Hinweisschild mit einem QR-Code, so das Smartphone-Besitzer nicht nur die Pflanze bewundern können, sondern auch interessante Informationstexte in verständlicher Sprache abrufen können.

In diesem Jahr konnte der Wissenschaftsgarten von 2,2 ha auf 3 ha ausgedehnt werden. Dafür musste ein angrenzendes Gebiet mit einem engmaschigen Zaun versehen werden und die dort ansässigen Ureinwohner (Kaninchen) in andere Gebiete umgesiedelt werden. Ansonsten hätten diese niedlichen Tiere dafür gesorgt, dass jedes Pflanzenwachstum nach kurzer Zeit in ihrem Magen endet. Voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren werden neben dem Wissenschaftsgarten nicht nur die neuen Gebäude für die Chemie errichtet, sondern im Süden der Chemie, bis hin zur Altenhöferallee das Gelände ausgeweitet und am Ende etwa 6 ha umfassen.

Das Wachstumspotenzial ist ein großer Anreiz für Forscher hierher zum Riedberg zu wechseln, da hier noch genügend Flächen für weitere botanische Experimente zur Verfügung stehen. Ein weiterer Pluspunkt, für den Standort Riedberg bzw. für die Goethe Universität Frankfurt ist der neu gegründete Dachverband Bio-Frankfurt. Ein Zusammenschluss wichtiger Frankfurter Institutionen, die ebenfalls am Thema Biodiversität arbeiten. Zu nennen wären hier zum Beispiel die Senckenbergische Gesellschaft, aber auch der Frankfurter Zoo und der Opel-Zoo. Dazu noch die Frankfurter Zoologische Gesellschaft, das Umweltamt, zahlreiche Naturschutzvereine, aber auch die KfW und die GIZ. Sie alle kämpfen für den Erhalt der Artenvielfalt bei Tieren und Pflanzen, die so wichtig für das Überleben des Menschen und auch aller anderen Lebewesen auf diesem Planeten ist. „Nur wenn die Vielfalt der Arten erhalten bleibt, stehen uns auch in Zukunft genügend Lebensmittel und Medikamente oder ökologische Dienstleistungen wie zum Beispiel sauberes Wasser zur Verfügung.“ so Frau Maike Piepenbring, die wissenschaftliche Leiterin des Wissenschaftsgartens.

Frühlingsfest Wissenschaftsgarten

Vortrag Prof. Dr. Meike Piepenbring
Wissenschaftliche
Leiterin des Wissenschaftsgartens

Seit den Eröffnungsfeierlichkeiten im Jahre 2014 wurde fast jedes Jahr im Mai ein Frühlingsfest gefeiert, mit Unterstützung von Sponsoren und großem Arbeitseinsatz der wissenschaftlichen Gemeinde. Nur in den beiden Corona Jahren 2020 und 2021 musste auf diese schöne Tradition verzichtet werden. Aber man ist optimistisch auch in den nächsten Jahren dieses schöne Event wieder ausrichten zu können. Hier bietet sich nämlich die beste Gelegenheit wissenschaftliche Erkenntnisse durch Fachleute dem interessierten Publikum näherzubringen. Sei es durch Informationsstände oder durch eine der zahlreichen Führungen auf dem Gelände.

Frühlingsfest Wissenschaftsgarten

Präsentation Pflanzversuche

Bei dem herrlichen Wetter konnte man sich kaum vorstellen, dass es eigentlich ein Frühlingsfest war, denn die Temperaturen und der UV-Index ließen einen eher an Hochsommer denken. Kalte Getränke, leckere Pfannkuchen und andere Speisen vertrieben dabei jeden Anflug von Hunger.

* Biodiversität ist die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft.


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Computermodellierung erklärt Beobachtungen am schwarzen Loch

Schwarzes Loch erzeugt Mega-Jet

Dr. Alejandro Cruz Osorio und Prof. Luciano Rezzolla am Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität ist es gemeinsam mit einem internationalen Wissenschaftsteam gelungen, ein theoretisches Modell zur Entstehung des Jets in der Riesengalaxie M87 zu entwickeln. Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie konnte damit erneut bestätigt werden.

55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Jungfrau liegt die Galaxie Messier 87 (M87), eine Riesengalaxie mit 12.000 Kugelsternhaufen, gegen die die 200 Kugelsternhaufen der Milchstraße eher bescheiden wirken.

Im Zentrum von M87 befindet sich ein schwarzes Loch von 6,5 Milliarden Sonnenmassen. Dieses schwarze Loch stößt mit nahezu Lichtgeschwindigkeit einen Plasmastrahl (auch Jet genannt) aus, mit einer Länge von 6.000 Lichtjahren.

Wie genau ein solcher Jet entsteht und was ihn über diese riesige Entfernung hin stabilisiert, ist bisher noch nicht erforscht. Dieses Phänomen modellierten jetzt theoretische Physiker der Goethe-Universität zusammen mit Wissenschaftlern aus Europa, den USA und China.

Dabei nutzten sie ausgefeilte dreidimensionale Supercomputer-Simulationen, die pro Simulation die gewaltige Menge von einer Million CPU-Stunden (CPU = Rechenkern eines Computers) verschlangen.

Das Ergebnis war ein Modell, bei dem die berechneten Werte für Temperaturen, Materiedichten und Magnetfeldern in hohem Maße mit den Werten übereinstimmten, die aus den astronomischen Beobachtungen errechnet wurden.

Daraus folgerten die Forscher, dass das supermassive Schwarze Loch in M87 wahrscheinlich stark rotiert und dass das Plasma im Jet stark magnetisiert ist, wodurch die Teilchen so stark beschleunigt werden, dass sie diesen Jet über Tausende von Lichtjahren bilden.

Prof. Luciano Rezzolla vom Institut für Theoretische Physik der Goethe-Universität Frankfurt meint: „Dass die von uns berechneten Bilder den astronomischen Beobachtungen so nahekommen, ist eine weitere wichtige Bestätigung dafür, dass Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie die genaueste und natürlichste Erklärung für die Existenz supermassereicher schwarzer Löcher im Zentrum von Galaxien ist. Zwar lassen unsere Berechnungen immer noch Raum für alternative Erklärungsmodelle, doch durch die Ergebnisse unserer Arbeit wird dieser Raum deutlich kleiner.”


Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. Alejandro Cruz-Osorio

Institute for Theoretical Physics

Goethe University Frankfurt

Tel. +49 (69) 79847886

osorio@itp.uni-frankfurt.de

und

Prof. Dr. Luciano Rezzolla

Institut für Theoretische Physik

Goethe-Universität Frankfurt

Tel: +49 (69) 798-47871

rezzolla@itp.uni-frankfurt.de

Veröffentlicht über den Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Bild: Alejandro Cruz-Osorio

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