Schlagwort: Fußball

Vereine fordern wieder Sport für Kinder und Jugendliche

„Die Kinder und Jugendlichen sind leider oft vergessen worden in dieser Pandemie“, heißt es bei den Sportvereinen im Stadtteil. Der SC Riedberg und der FC Kalbach fordern wieder Breitensport im Freien für alle Kinder und Jugendlichen und unterstützen eine entsprechende Petition an den Bundestag.

Die Petition bezieht sich insbesondere auf das Positionspapier der Gesellschaft für Aerosolforschung, die im Freien ein deutlich vermindertes Infektionsrisiko mit COVID-19 nachgewiesen hat. Die Gesellschaft hat im Vorfeld der Beratungen zum Bundesinfektionsschutzgesetz mit einem offenen Brief an die Politik appelliert, diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in das neue Gesetz einfließen zu lassen. „Lasst die Kinder ins Freie anstatt sie in die Innenräume zu drängen! Lasst die Sportvereine in Deutschland ihren Teil zur Bewältigung der Corona-Pandemie beitragen“, fordern nun auch die Initiatoren der Bundestags-Petition aus Hessen und anderen Bundesländern.

Für Kinder unter 14 gilt seit der so genannten Bundesnotbremse: Training ist nur draußen, kontaktlos und maximal zu fünft möglich. Außerdem muss der Übungsleiter oder die Übungsleiterin der Kinder einen anerkannten negativen Test vorlegen können. Allerdings trifft es die Jugendlichen noch härter. Wer über 14 Jahre alt ist, hatte meist schon seit November, also seit sechs Monaten, kein Training mehr.

„Die Kids leiden extrem unter der Situation“

„Damit die Kinder und Jugendlichen wieder einen Ausgleich zum Homeschooling erhalten und die gesundheitsfördernde Wirkung des Sports sowie das Gemeinschaftsgefühl genießen können, unterstützen wir nun die Petition an den Bundestag“, erklärt Axel Leonhardt, erster Vorsitzender des SC Riedberg. Er bittet in einer Mail an die mehr als 1300 Mitglieder, „dies ebenfalls auf der Plattform openpetition.de zum Ausdruck zu bringen.“

Reinhard Vanhöfen, Vorsitzender des FC Kalbach, betont: „Die Kids leiden extrem unter der jetzigen Situation, allein im Homeschooling, kein Vereinssport und seit mehr als einem Jahr keine Gelegenheit, Freunde zu sehen.“ Sport im Freien ist laut Forschern unter Hygienemaßnahmen wichtig und richtig für die physische und psychische Gesundheit, besonders für Kinder und Jugendliche. „Wir haben alle geltenden Hygieneregeln auf dem Sportplatz umgesetzt. Die Kinder und Jugendlichen sind leider oft vergessen worden in dieser Pandemie. Wir finden – Vereinssport im Freien für Jugendliche unter 18 Jahren – sollte unbedingt ermöglicht werden. Deshalb unterstützen wir die Petition!“

Die Petition läuft noch 17 Tage

Die weiteren Argumente: Der Bundestag hat ein Gesetz verabschiedet, das im Kern noch mehr Einschränkungen für den Sport festlegt. Wie das Gesetz konkret auszulegen ist, ist aktuell weder in Wiesbaden, noch bei den Sportfachverbänden, noch bei den Fachämtern der Stadt Frankfurt klar. Dies führt dazu, dass zahlreiche Vereine den Trainingsbetrieb vorerst ganz eingestellt haben.

Die Petition unter https://www.openpetition.de/petition/online/vereinssport-im-freien-fuer-jugendliche-unter-18-jahren-jetzt-ermoeglichen  läuft noch 17 Tage. Aktuell ist die Hälfte der notwendigen Stimmen für das Quorum erreicht.

Foto: Lesly Juarez / Unsplash

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Der neue Sportpark mit Halle kommt nicht vor 2025

Sportplatz 2

Die gute Nachricht lautet: Der Riedberg wird ein zweites Sportgelände bekommen, mit Dreifeld-Halle für Schulen und Vereine plus 400-Meter-Bahn, Fußball- und Multifunktionsfeldern. Allerdings wird die Anlage wohl frühestens 2025 fertig sein.

Der bisher einzige Sportplatz am Riedberg platzt schon länger aus allen Nähten. Der SC Riedberg mit über 1300 Mitgliedern benötigt mehr Platz, der 2015 gegründete Riedberger SV verfügt noch über keine eigene Spielstätte, aber auch Vereine aus Kalbach und angrenzenden Stadtteilen haben dringenden Bedarf. Hinzu kommt, dass die neue Grundschule 3 keine Turnhalle hat und auch die anderen Schulen im Stadtteil wegen wachsender Schülerzahlen an Kapazitäts-Grenzen stoßen.

Deshalb ist seit eineinhalb Jahren klar, dass das für eine „Sportplatz-Erweiterung“ reservierte Gelände östlich der Altenhöferallee, also die Fläche direkt gegenüber von Sportplatz Nummer 1, umgeplant und um eine große Turnhalle für Schulen und Vereine ergänzt werden soll. Kürzlich stellte Wirtschafts- und Sportdezernent Markus Frank im Ortsbeirat weitere Details vor.

Die neuen Planungen im Detail

Mit Blick auf die Verzögerungen erinnerte Frank nochmals an den „Hilferuf“ aus dem Bildungsdezernat und betonte, dass sich der zusätzliche Bau einer Sporthalle „doppelt lohnt“, tagsüber für die Schulen und abends für die Sportvereine. Und die vorhandene Sportinfrastruktur optimal ergänzt.

Die Kosten für den Sportpark werden sich auf insgesamt rund 15 Millionen Euro belaufen, ein Teil der Mittel steht noch aus der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Riedberg zur Verfügung. Frank gibt sich zuversichtlich, dass auch die übrige Summe im Frankfurter Haushalt bereitgestellt wird. Trotz der Corona-Einbußen. „Wir werden weiter investieren, das ist hier auch eine Frage der Prioritäten.“ 

Das Stadtplanungsamt hat grundsätzlich grünes Licht dafür gegeben, dass hier eine Dreifeld-Halle mit Umkleiden und Funktionsgebäude plus außen eine 400-Meter-Laufbahn entsteht, dazu Einrichtungen für Leichtathletik-Disziplinen wie Weitsprung, Hochsprung und Kugelstoßen, ein großes Kunstrasenspielfeld sowie Klein- und Multifunktionsspielfelder und Parkplätze. Demnächst, wenn es in die Detailplanung geht und auch die Wünsche der Vereine gehört werden, ist man immer noch „bereit zu Veränderungen bei der Feinjustierung“, so Markus Frank.

Wichtig für die Anwohner dürfte sein, dass die große Halle – vergleichbar mit der Sporthalle am Gymnasium – tiefergelegt wird und nicht über das Niveau der Häuser ringsum hinausragen soll. Hin zum Sportplatz sind die Fronten fast vollkommen aus Glas, was den Bau transparent erscheinen lässt. Es wird auch eine Zuschauertribüne mit 199 Plätzen geben.

Stadt will die Anlage betreiben

Neben den Schulen wird die Anlage zu 60 bis 70 Prozent den Vereinen vor Ort zur Verfügung stehen. Die übrige Zeit soll Sportvereinen außerhalb des Stadtteils gehören. 

Fest steht inzwischen auch, dass der neue Sportpark nicht von einem Verein, sondern durch das Sportamt selbst betreut werden soll. Ähnlich wie eine vergleichbare neue Anlage in Preungesheim, auch wegen der Größe und der Komplexität der Technik.

Was der Feldhamster mit der Verspätung zu tun hat…

Zur (un)endlichen Geschichte des zweiten Sportplatzes am Riedberg gehört auch, dass die Anlage schon seit Jahren fertiggestellt sein sollte. Zur Erinnerung: Die Planungen ruhten, weil man zunächst untersuchen musste, ob hier geschützte Feldhamster leben. Als sich herausstellte, dass nur noch zwei Männchen zu finden sind, die wiederum nur in einer Erhaltungsstation gerettet werden können, konnte es weitergehen. Das war 2016…

„Große Projekte brauchen einen langen Atem“, sagte die Ortsbeirats-Vorsitzende Carolin Friedrich nach der Vorstellung der überarbeiteten Pläne. Sie äußerte im Namen des Ortsbeirates zugleich die Bitte, möglichst schnell mit dem Bau zu beginnen.

Wann könnte „möglichst schnell“ sein? Sportdezernent Frank spricht von einem voraussichtlichen Baubeginn 2023. „Wir brauchen rund zwei Jahre für die komplette Anlage und könnten 2025 fertig sein.“ Wenn alles gut läuft, wie er noch hinzufügt.

Die große Dreifeld-Halle wird tiefergelegt und soll die Häuser ringsum nicht überragen, die Fassade ist transparent und aus Glas Foto: Stadt Frankfurt

Fotos / Grafiken: Stadt Frankfurt

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