Der Bonameser Altarm im Nordpark wird in der warmen Jahreszeit durch zeltende Camper, Partyvolk, Grillfreunde und Kanuten in Beschlag genommen. Daher hat die Stadt eine Allgemeinverfügung „zum Schutz renaturierter Niddaabschnitte vor übermäßiger Nutzung erlassen“.
Die zunehmende Nutzung der Natur durch erholungssuchende Städter hat zu einem erhöhten Anfall von Plastikmüll im Wasser, überquellenden Mülleimern und Fäkalien in den Böschungsbereichen gesorgt. Im Bereich des Bonameser Altarms hatten vor allem Kanufahrende die Tiere in diesem urwaldartartigen Niddaabschnitt aufgeschreckt und dafür gesorgt, dass Vögel bei der Brut gestört wurden und die Gefahr besteht, dass der Biber – der seit Kurzem dort wieder heimisch geworden ist – erneut vertrieben wird.
Die Ufer werden gerne als Grillplatz genutzt. Damit werden jedoch die Ziele der Renaturierung und die Entwicklung der Natur in diesem Bereich beeinträchtigt. Nicht nur, dass die Ufervegetation dabei in Mitleidenschaft gezogen wird, sondern auch Libellen werden vertrieben und der Laich von Fischen im Kiesbett der Nidda wird beim Baden zerstört.
Der Lärm der nächtlichen Feiern sowie der hinterlassene Müll verärgern auch die benachbarten Anwohner. Dadurch sinkt die Erholungsqualität dieses Naturidylls für die Bevölkerung. Vor derartigem Missbrauch will die Stadt die Natur und die Anwohner schützen. In den Sommermonaten setzt die Stadt Naturlotsen ein, um Badende und Grillende anzusprechen, und sie im Hinblick auf die Schutzbedürftigkeit der Renaturierungsabschnitte zu sensibilisieren.
Ab sofort ist das Grillen, Lagern und das Befahren der Nidda mit Booten verboten. Das Betreten der Niddaufer für Erholungssuchende ist weiterhin zugelassen. Die Verfügung bildet nun die Rechtsgrundlage für die Stadtpolizei, um übermäßige Nutzungen vor Ort zu untersagen oder Bußgeldverfahren einzuleiten.