Demenzzentrum dankt für Unterstützung

Corona stellt auch soziale Initiativen vor große Probleme. Das Demenzzentrum „TrotzDem-Aktiv“ in Kalbach dankt deshalb für die schnelle und unkomplizierte finanzielle Unterstützung aus dem Budget des Ortsbeirats 12 und dem Magistrat der Stadt Frankfurt.

Hier heißen die Senioren „Gäste“. Und an der großen Wand im Flur hängt neben den Bildern von Betreuern und Aktivitäten ein Schild mit dem Satz „Die Würde der Demenzkranken ist unantastbar“, frei nach dem ersten Artikel des Grundgesetzes. Die Arbeit und das Engagement von TrotzDem-Aktiv in Frankfurt-Kalbach ist für Angehörige und Betroffene seit Jahren eine wichtige Stütze, über die Stadtteilgrenzen hinaus. Doch auch das Demenzzentrum ist von den Folgen der Pandemie betroffen, zumal man in den vergangenen Monaten eine Umstrukturierung und die Trennung der Tagespflege vom Angebot der häuslichen Einzelbetreuung wagte. Plus den Schritt vom gemeinnützigen Unternehmen zu einem Verein.

Ausgerechnet während der zweiten Corona-Welle gab es dadurch weniger Einnahmen bei höheren Personalkosten – denn durch die Umstrukturierung wurde eine weitere Pflegefachkraft plus Pflegedienstleitung benötigt. Hinzu kam, dass in der zweiten Welle  wieder alle Zusatzangebote  wie Sport, Kunstprojekte oder Besuche beim Lernbauernhof Rhein-Main eingestellt werden mussten. Ebenso die drei Angehörigengruppen. Dank der finanziellen Unterstützung von Ortsbeirat und Stadt kann das Zentrum jetzt beispielsweise endlich die Angehörigengruppen online anbieten.

Das ist das Demenzzentrum „TrotzDem-Aktiv“

Für Initiatorin Hannelore Schüssler (72) war die Gründung des Betreuungszentrums 2015 eine Herzensangelegenheit, obwohl sie selbst schon im Rentenalter war. Bei ihrem früheren Arbeitgeber war sie für den Aufbau solcher Tagesbetreuungsgruppen zuständig, als diese aber nach und nach als unrentabel geschlossen werden sollten, nahm sie die Angelegenheit selbst in die Hand. „Ich habe auch privat Erfahrungen mit der Betreuung von Dementen und weiß, wie wichtig es für die Angehörigen ist, mal für ein paar Stunden pro Tag entlastet zu werden. Als die Anfrage von der evangelischen Miriamgemeinde in Kalbach kam, die Untermieter für das Gemeindezentrum suchten, habe ich die Initiative ergriffen.“ Kein selbstverständliches Engagement, das 2019 unter anderem mit dem Bürgerpreis der Stadt Frankfurt belohnt wurde.

Der Tagesablauf bei TrotzDem-Aktiv wird in der Tagespflege ganz individuell gestaltet. Ab 9 Uhr kommen die Gäste an, ein eigener Fahrdienst holt sie nach Wunsch ab. In der Einrichtung sind ehrenamtliche und hauptamtliche Betreuer für sie da. Dann wird gespielt, gebastelt, sich unterhalten oder zusammen gekocht. Die Selbstständigkeit soll so lange wie möglich erhalten bleiben

Auch die Betreuung zu Hause ist möglich

Neben der „Tagespflege“ ist nun auch das Angebot einer Einzelbetreuung zu Hause möglich. Die Trennung der beiden Bereiche innerhalb des Demenzzentrums ist inzwischen vollzogen. Die Abrechnung mit den Pflegekassen und der Stadt Frankfurt ist in beiden Bereichen vorhanden. Die Vereinsgründung hat noch im Dezember stattgefunden, die Satzung ist anerkannt. Nun wartet man noch auf den Eintrag im Vereinsregister, der Pandemie-bedingt länger dauert.

Weitere Informationen unter www.trotzdem-aktiv.de

Foto: MAINRiedberg Magazin

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