Am Montag öffnen die Schulen wieder im Regelbetrieb. Schülerinnen und Schüler, die einer Risikogruppe angehören oder mit Personen in einem Hausstand leben, die einer Risikogruppe angehören, können durch eine ärztliche Bescheinigung vom Unterricht befreit werden. Dem Unterricht müssen sie natürlich dennoch folgen können. Wie dies gelingen kann, wie also Homeschooling funktionieren soll, stellt Bildungsdezernentin Sylvia Weber vor: „Digitaler Unterricht zu Hause wird den Präsenzunterricht in der Schule noch einige Zeit ergänzen müssen. Dabei wollen und müssen wir allen Kindern gerechte Chancen zuteilwerden lassen. Wir haben deshalb 9000 Laptops bestellt, die an Schülerinnen und Schüler verliehen werden können, die zu Hause keinen eigenen Computer besitzen.“ Ein entsprechendes Infoschreiben wird den Schulen in der Woche ab dem 17. August zugehen.
Auch Lösungen für Familien ohne Internet
„Auch für Schülerinnen und Schüler, denen ein Leihgerät zur Verfügung gestellt wird, die im Homeschooling derzeit aber über keinen Internet-Zugang verfügen, wird es eine Lösung geben“, betont Weber. Dazu gibt es eine Abfrage an allen Schulen, um den Bedarf zu analysieren. Im Anschluss wird allen Kindern, die vom Unterricht befreit sind, aber zu Hause keinen eigenen Internet-Zugang besitzen, eine individuelle Lösung, zum Beispiel durch die Bereitstellung von mobilem Internet, zur Verfügung gestellt.
„Der Anschluss an digitalen Unterricht darf keine Frage der finanziellen Mittel sein“, formuliert Weber nachdrücklich. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, die bei vielen Menschen zu prekären Lebenssituationen und Schwierigkeiten führt, müssen Bildung und Teilhabe für alle Kinder gewährleistet sein. „Wir werden die Teilnahme am digitalen Unterricht nicht zu einer Frage des Geldbeutels werden lassen“, versichert Weber.
Best-Practice-Beispiele für Lehrkräfte
Um das Homeschooling noch besser begleiten zu können, hat das Medienzentrum Frankfurt Best-Practice-Beispiele von Frankfurter Lehrkräften für Frankfurter Lehrkräfte zusammengestellt. Dort finden sich praktische und alltagsnahe Impulse, wie Fernunterricht pädagogisch und innovativ gestaltet werden kann.
Überdies wird an einer einheitlichen Lösung für Videokonferenz-Systeme gearbeitet. Das Ziel ist es, bis Ende des Jahres eine einheitliche Lösung für alle Frankfurter Schulen zu installieren.
„Es ist wichtig, dass die Unterstützungsmaßnahmen jetzt schnell und unkompliziert dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Kein Kind darf aufgrund des Fernunterrichts Benachteiligungen erfahren. Aus diesem Grund haben wir auch das Sommerferiencamp des Sozialunternehmens ZuBaKA gefördert und unterstützt, dass 50 Jugendlichen die Chance auf Sprachförderung und sozialpädagogisches Training bietet.“
Bessere Ausstattung der Schulen notwendig
Um die Schulen auch langfristig für die Herausforderungen der Digitalisierung zu wappnen, ist auch eine Ausstattung der Schulen im Rahmen des Digitalpakts bereits gestartet. Dazu werden in den nächsten Jahren alle Frankfurter Schulen sukzessive mit flächendeckendem WLAN, mobilen Endgeräten, digitalen Arbeitsgeräten und allen notwendigen technischen Voraussetzungen ausgestattet. Dabei ist vorgesehen, alle Berufsschulen bis 2021 mit WLAN auszustatten. Darüber hinaus werden jährlich circa 35 weitere Schulen mit WLAN und mobilen Endgeräten ausgestattet.
„Digitale Angebote und pädagogische Konzeptionen zusammenzudenken, ist eine Chance für das Bildungssystem, den Unterricht neu zu gestalten. Dafür müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Deshalb investieren wir in eine flächendeckende und vollumfängliche Ausstattung der Schulen sowie in qualifizierte Lehr- und Fortbildungsangebote“, erläutert Weber.
Informationen: Stadt Frankfurt
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