Schlagwort: Senioren

Die digitale Weiterentwicklung ist ein Problem für Senioren

Liebevolle Hände

Während in den letzten 20 Jahren die Digitalisierung sich noch relativ gemütlich entwickelte, hat die Geschwindigkeit in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Gründe dafür sind …

  • Die zunehmende Verbreitung von Mobiltelefonen in der Gesellschaft.
  • Die hohe Akzeptanz in den jüngeren Generationen
  • Der Druck auf die Wirtschaft Kosten zu sparen und Dienstleistungen digital anzubieten.

Während bisher der digitale Vertriebsweg und die digitale Kommunikation zusätzlich zu den Standard-Verfahren wie Verkauf in Läden, Präsenz beim Kunden, Kommunikation über Fax, Telefon oder auf dem Postweg etabliert wurde, ändert sich das zunehmend.

Läden, Bankfilialen, Bahnhöfe werden immer weniger für Transaktionen genutzt. Der Online-Handel gewinnt weiter dazu und der Kontakt zum Kunden kann einfacher und kostengünstiger über SMS, WhatsApp, eMail und ähnliche Kanäle erfolgen.

Wenn aber traditionelle Vertriebswege entfallen, wird es eng für einen Teil unserer Gesellschaft. Hier ein paar Beispiele:

  • Nur etwa 55 % der Senioren über 80 Jahre nutzt das Internet und nur 41 % dieser Senioren besitzt überhaupt ein Mobiltelefon.
  • Von Armut betroffene Bürger können sich oft kein Handy leisten.
  • Gesundheitlich eingeschränkte Menschen, Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen können gegebenenfalls kein Mobiltelefon bedienen.

Daraus ergeben sich für die Betroffenen bittere Konsequenzen:

  • Nur Online-Geschäfte werden günstig(er) angeboten. Rabatte gibt es oft nur bei Nutzung der Firmen-Apps.
  • Bahntickets, Bahncards gibt es zunehmend nur noch digital.
  • Termine bei Ärzten, Behörden und anderen werden nur online vergeben.
  • Die Teilnahme am Wirtschaftsverkehr muss stellvertretend für die Betroffenen von Drittpersonen erledigt werden. (Die eigene Familie, Freunde, Betreuer, …)
  • Gerade die ältere Generation wird zunehmend von Betrügern mit Schockanrufen, IT-Betrügereien (Fake-Shops, …), Identitätsdiebstahl und ähnlichen kriminellen Taktiken um ihre Ersparnisse gebracht. Pech für die Erben und die Solidargemeinschaft, die dann einspringen muss, wenn die Lebenshaltungskosten nicht mehr aus den bisher vorhandenen Ersparnissen bestritten werden können.
  • Vereinsamung: Wer am Geschäftsleben nicht mehr teilnehmen kann, hat einen weiteren Schritt in die Isolation zurückgelegt.

Was kann man dagegen tun?

  • Gesetzlicher Anspruch auf analoge Dienstleistungen
  • Digitale Trainingseinheiten für Senioren in Wohnortnähe.
    Beispielsweise bietet das Familienzentrum Billabong nach den Ferien wieder einmal im Monat im Rahmen der »Digitalen Senioren« individuelle Unterstützung an. Ehrenamtliche Helfer sind dabei herzlich willkommen.
  • Institutionen und Vertrauenspersonen, die für Betroffene digital aktiv werden.
  • Digitale Infrastruktur für Seniorenwohnheime und Altersheime (W-LAN, Computer, …)
  • Viel Aufklärungsarbeit was Internet-Betrug angeht.
  • Investition in Sicherheit im Internet und harte Bestrafung und Verfolgung von Internet-Betrügern.
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Das BIAzza im Nordwestzentrum

Liebevolle Hände

Das Diakonische Werk für Frankfurt und Offenbach betreibt im Nordwestzentrum das „BIAzza-Nordwest“, eine Begegnungs-, Beratungs- und Informationsstelle für Senioren.

Im BIAzza-Komitee setzen sich engagierte Bürger ehrenamtlich für die Interessen der Senioren (in der Nordweststadt) ein. Sie geben Anregungen, bringen Ideen mit ein und unterstützen bei der Umsetzung. Wer Zeit und Lust hat, sich für andere Menschen zu engagieren, kann sich mit einbringen und das kommende Programm mit planen.

Das Begegnungszentrum wird von der Stadt Frankfurt und einigen anderen Institutionen finanziell gefördert. Details dazu finden sich auf der BIAzza-Homepage.

Ab sofort bietet das BIAzza nun auch an jedem 3. Dienstag im Monat einen „offenen Treff“ im neuen Kultur- und Sozialzentrum „Tassilo-Sittmann-Haus“ im Gerhart-Hauptmann-Ring 398, an.

Mit Ausflügen, Museums- und Kinobesuchen, sportlichen und kreativen Veranstaltungen lädt das Begegnungszentrum Senioren ein und bietet auch Beratung zu vielen Fragen des Alterns.

Am Dienstag, den 15.02.2022, gibt es von 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr Informationen zum Forschungsprojekt „Allein aber vernetzt?“ der Goethe-Universität. Im Fokus steht die Auseinandersetzung mit Lebensbedingungen alleinlebender Menschen über 60 Jahren.

In Zusammenarbeit mit Interessierten soll mehr über das Beziehungsnetzwerk der Menschen im Alter herausgefunden werden. Unter anderem, wie es gelingt, praktische Aufgaben des Alltags zu bewältigen und welche Rolle dabei digitale Geräte spielen. Ziel des Projekts ist es, Handlungsempfehlungen zu entwickeln.

Um Anmeldung bis Freitag, den 11.02.2022, unter der
Rufnummer 069-24751496920 oder per
eMail an sandra.erb@diakonie-frankfurt-offenbach.de
wird gebeten.

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