Schlagwort: Rassismus

Wieder rassistisches Graffiti im Park

Es ist schon wieder geschehen: Am Riedberg wurde zum zweiten Mal ein offenbar rassistisches Graffiti entdeckt. Die Polizei ermittelt.

Gleicher Ort, gleiche Schrift, gleicher Inhalt: In dieser Woche fanden Spaziergänger zum zweiten Mal binnen weniger Wochen ein Anti-Asia-Graffiti im Kätcheslachpark. Auf der kleinen Brücke vor dem Weiher sind die Worte „Chinese go home“ gesprüht. Erst kürzlich hatte die FES die vorige Schmiererei entfernt.

„Rassismus hat keinen Platz in so einer liebevollen Gesellschaft wie Riedberg! Dafür bitten wir um Solidarität und Unterstützung“, hatte ein chinesischer Riedberger in einem Brief an MAINRiedberg gebeten, der das erste Graffiti Anfang April entdeckt hatte.

Darum ist das Entsetzen groß

Menschen aus über 100 Nationen leben im Stadtteil. Von rund 16.000 Einwohnern kommen mehr als 3000 aus Nicht-EU-Staaten. Oft aus Asien – wobei viele hier schon in zweiter Generation leben und bestens integriert sind.

Umso größer ist das Entsetzen, nicht nur in der asiatischen Community. Zumal zeitgleich in den USA Hassattacken gegen Asiaten zunehmen, ausgelöst durch Donald Trumps Äußerungen über das „chinesische Virus“ und weitere Anschuldigungen in Zusammenhang mit Covid-19.

Die Polizei ermittelt und bittet um Hinweise

Die Polizei wurde umgehend informiert. „Wir haben die Sache zur Anzeige gebracht und den zuständigen Kollegen übergeben“, sagt Andreas Wagner, einer der beiden Schutzmänner vor Ort des Polizeireviers in der Marie-Curie-Straße. Er bittet um Hinweise, entweder an das 14. Polizeirevier (069/ 755-11400) oder unter 069/ 755-11470 sowie 069/ 755-11472 direkt an ihn und seinen Kollegen Adrian Homeier.

Dennoch gilt der Riedberg immer noch als Vorzeige-Stadtteil. Schutzmann Andreas Wagner spricht davon, dass es seines Wissens vorher keine rassistischen Vorfälle gab.

Ortsbeirat diskutiert über eine mögliche Lösung

Auch Mitglieder des Ortsbeirates Kalbach/ Riedberg wollen erreichen, dass dies weiter so bleibt – und das Graffiti umgehend entfernt wird. Für die konstituierende Sitzung am nächsten Freitag hat die CDU einen entsprechenden Antrag eingebracht, der sich allerdings noch auf die erste Schmiererei vor Ostern bezieht. „Wir möchten damit aber gerne erreichen, dass über eine längerfristige Lösung diskutiert wird“, sagt die bisherige Ortsbeiratsvorsitzende Carolin Friedrich.

Ihr Argument: Da die Brücke immer wieder mit – sonst harmlosen – Liebes- und anderen Graffitis bemalt wird und eine völlig freie Fläche wieder zum Vollsprühen einladen könnte, wäre ein Kunstprojekt eine gute Idee. „So, wie es die Kita Traumbaum etwa schon an Mülleimern am Riedberg gemacht hat“, so Friedrich. Oder wie die Ferienaktion von Jugendlichen an den Säulen am Jugendhaus. Also ein Graffiti mit Konzept, das gemeinsam mit einer Schule aus dem Stadtteil realisiert werden könnte. Cool, einladend – aber garantiert nicht ausgrenzend.

Die nächste Sitzung des Ortsbeirates Kalbach/ Riedberg findet am 7. Mai um 20 Uhr im Saalbau Nidda, Harheimer Weg 18 – 24, statt. Die Plätze für Zuschauer sind coronabedingt begrenzt. Tagesordnung unter www.stvv.frankfurt.de/PARLISLINK

Foto: MAINRiedberg Magazin

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Rassistisches Graffiti im Kätcheslachpark

Der Riedberg ist ein moderner, multikultureller Stadtteil. Menschen aus über 100 Nationen leben hier. Umso größer ist das Entsetzen über ein offenbar rassistisches Graffiti, das gestern Spaziergänger im Kätcheslachpark entdeckten.

„Rassismus hat keinen Platz in so einer liebevollen Gesellschaft wie Riedberg! Dafür bitten wir um Solidarität und Unterstützung.“ Mit diesen Worten und einer Mail mit Bildern wandte sich ein chinesischer Riedberger gestern an unser Magazin, sichtlich geschockt von dem, was er zufällig im Vorbeigehen entdeckt hatte. Auf der kleinen Brücke vor dem Kätcheslachweiher, wo gerne gefeiert wird und schon in der Vergangenheit einige Kritzeleien zu finden waren, ist zum ersten Mal ein diskriminierendes Graffiti zu lesen. In schwarzer Schrift steht „Chinese go home“. In einem Stadtteil, in dem von rund 16.000 Einwohnern mehr als 3000 aus Nicht-EU-Staaten kommen. Oft aus Asien – wobei viele hier schon in zweiter Generation leben und bestens integriert sind.

Umso größer ist das Entsetzen, nicht nur in der asiatischen Community. Zumal zeitgleich in den USA Hassattacken gegen Asiaten zunehmen, ausgelöst durch Donald Trumps Äußerungen über das „chinesische Virus“ und weitere Anschuldigungen in Zusammenhang mit Covid-19. „Ich hoffe, dass uns die Asia-Hate-Welle hier nie erreichen wird“, schreibt der Mann, der das Graffiti im Park als einer der ersten bemerkte.

Die Polizei ermittelt – und bittet um Hinweise

Die Polizei ist eingeschaltet. Andreas Wagner, einer der beiden Schutzmänner vor Ort des 14. Polizeireviers in der Marie-Curie-Straße, bestätigt, dass der Vorfall zur Anzeige gebracht wird und die SoKo Graffiti der Frankfurter Polizei Ermittlungen aufnimmt. Sein Appell: „Je früher wir über solche Vorfälle informiert werden, desto früher können wir aktiv werden.“ Einerseits, um den oder die Täter ausfindig zu machen, und andererseits, um die Entfernung der Schmierereien in die Wege zu leiten. Denn in den Parks ist dafür das Grünflächenamt zuständig. 

Der Riedberg gilt als Vorzeige-Stadtteil. Schutzmann Andreas Wagner spricht davon, dass es seines Wissens bisher keine rassistischen Vorfälle gab. Auch die bisherige Ortsbeiratsvorsitzende Carolin Friedrich (CDU) erklärt, „dass wir so etwas Gottseidank noch nicht hatten“, und setzt auf die Arbeit der Polizei.

„Am Riedberg ist jeder willkommen“

Ronald Bieber, Fraktionsvorsitzender der Grünen, weist darauf hin, dass neben EU-Ausländern und Nicht-EU-Ausländern auch rund ein Viertel der Deutschen im Stadtteil einen Migrationshintergrund hat. „Fremdenfeindlichkeit betrifft also in Summe etwas über 50 Prozent unserer Mitmenschen!“ Der Ortsbeirat betont: „Es geht nicht darum, verquere Denkmuster inhaltlich verstehen zu wollen, sondern der Konsequenz dieses Denkens die Position entgegenzusetzen, dass hier jede*r willkommen ist, der friedlich mit uns zusammenleben möchte.“

Das Graffiti wurde noch gestern mit roter Farbe übermalt und soll im Laufe der nächsten Woche vom Grünflächenamt entfernt werden.

Das 14. Polizeirevier in der Marie-Curie-Straße ist unter 069/ 755-11400 erreichbar. Die beiden Schutzmänner vor Ort kann man unter 069/ 755-11470 (Adrian Homeier) sowie 069/ 755-11472 (Andreas Wagner) kontaktieren. Per Mail unter adrian.homeier@polizei.hessen.de sowie andreas.wagner@polizei.hessen.de 

Foto: MAINRiedberg Magazin

Das Graffiti wurde offenbar noch gestern mit roter Farbe übermalt Foto: privat

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