Der Wirtschaftskrieg Russlands gegen Westeuropa beinhaltet auch das Ausbleiben von Lieferungen fossiler Brennstoffe wie Gas und Erdöl. Dies führte zu einer Explosion der Preise an den Rohstoffmärkten. So hat sich beispielsweise der Preis für die Erdölsorte Brent von November 2021 mit 70 $ bis Juni 2022 auf 120 $ erhöht. Im Gegenzug sank der Euro von 1,15 $ auf 1,00 $, was die Beschaffungskosten noch mal verteuerte.
Vor diesem Hintergrund muss die Mainova zum 01.10.2022 die Erdgas- und Fernwärmepreise anpassen. Der regionale Energieversorger gibt damit gestiegene Einkaufspreise weiter.
Frage: Fernwärme wird doch aus der Verbrennung von Frankfurter Müll gewonnen. Was haben dann Preisentwicklungen von Öl und Gas damit zu tun?
Für die Erzeugung der Fernwärme werden unter anderem auch Erdgas und Kohle benötigt, da der Restmüll nicht genug Energie liefert. Daher hat der Gesetzgeber die Fernwärme-Preise an Notierungen und Indizes von fossilen Brennstoffen gekoppelt.
Die 2018 eingeführte, von unabhängigen Wirtschaftsprüfern entwickelte Preisformel für die Mainova-Fernwärme bildet die tatsächlichen Kosten transparent ab und berücksichtigt die jeweiligen Verhältnisse auf dem Wärmemarkt.
Die vorausschauende Beschaffung und die unterschiedlichen Erzeugungsquellen für unsere Fernwärme in Frankfurt haben es der Mainova bisher erlaubt, Preisspitzen abzufedern. Nun muss sie aber einen Teil der langfristigen Preisentwicklung gemäß der gültigen, an externe Kostenentwicklungen geknüpfte Preisformel an ihre Kunden weitergeben.
Frage: Macht es Sinn, die Anschlussleistung zu reduzieren?
Einer der Einflussfaktor auf die Heizkostenabrechnung ist der Grundpreis, der von der Anschlussleistung der Fernwärme-Übergabe-Station bzw. Kompaktstation bestimmt wird und von verschiedenen Faktoren abhängt. Die Anschlussleistung liegt im Verantwortungsbereich der Kunden.
Ob die aktuelle Anschlussleistung dem Wärmebedarf entspricht, kann von einem qualifizierten Fachbetrieb überprüft werden lassen. Weitere Informationen zur Überprüfung der Anschlussleistung sowie einen detaillierten Leitfaden dazu findet sich im Internet unter www.mainova.de/anschlussleistung.
Frage: Wie wirken sich die Preisanpassungen voraussichtlich aus?
Die aktuelle Preisanpassung zum 01.10.2022 wirkt sich bei der Fernwärme je nach Verbrauch und angeschlossener Leistung unterschiedlich aus. Die Kosten im Tarif Mainova Wärme Classic steigen bspw. bei einem jährlichen Wärmeverbrauch von 12.000 kWh und einer angeschlossenen Leistung von 10 Kilowatt (kW) um monatlich 112,24 Euro. Dazu kommt noch die Mehrwertsteuer von 19 %, sofern der Gesetzgeber sie nicht senkt.
Frage: Kann der Nutzer von Fernwärme sonst noch etwas tun, um den Verbrauch zu reduzieren?
Energiesparen ist das Gebot der Stunde, denn jede weniger verbrauchte Kilowattstunde reduziert die individuellen Kosten. Die Mainova informiert ihre Kunden im Internet unter www.mainova.de/energiesparen umfassend zu Energieeffizienzmaßnahmen und dem bewussten Umgang mit Energie. Neben wertvollen Energiespartipps finden sich dort auch ausführliche Informationen zur Entwicklung der Energiemärkte.
Darüber hinaus berät die Mainova persönlich vor Ort im »Mainova Service Center« in der Frankfurter Stiftstraße oder im »Main Info Mobil«, das ganzjährig an unterschiedlichen Standorten in Frankfurt Station macht.
Frage: Was ist mit Haushalten, die die drohenden Preisanstiege nicht stemmen können?
Um hohe Nachzahlungen bei der kommenden Jahresabrechnung zu vermeiden, passt die Mainova aktuell die Abschlagszahlungen vorzeitig an – und nicht erst wie gewohnt nach Versand der Jahresabrechnung.
Die Mainova hält darüber hinaus für Kunden, die in Zahlungsschwierigkeiten geraten, auf Nachfrage Stundungs- und Ratenzahlungsmodelle vor. Auch informiert der regionale Energieversorger über Hilfsangebote Dritter und stellt bei Bedarf Ansprechpartner zur Verfügung, die über Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung beraten wie zum Beispiel die Verbraucherzentralen, die Caritas, das Jobcenter und die Sozialämter.