Konzeptstudie zur kommunalen Fernwärmeplanung

In einer gestrigen Meldung der Stadt Frankfurt zum Thema Fernwärme heißt es:

In welchen Stadtteilen wird mit Fernwärme geheizt? Wo werden andere Lösungen sinnvoll sein – Solar- oder sogar Geothermie? In welchem energetischen Zustand sind die Gebäude in der Stadt? Diese und andere Fragen beantwortet die Konzeptstudie zur Vorbereitung der kommunalen Wärmeplanung in Frankfurt am Main, die Klima-und Umweltdezernentin Rosemarie Heilig am Donnerstag, 30. November, vorgestellt hat: „Dank dieser Analyse des Ist-Zustands und der Potenziale haben wir einen guten Überblick darüber, wie in Frankfurt aktuell geheizt wird, welche Möglichkeiten es in den Stadtteilen für einen Fernwärmeausbau gibt und welche Techniken wo am besten geeignet sind, um möglichst klimaneutral und kostensparend zu heizen.“

Noch wird der Wärmebedarf in Frankfurt größtenteils mit fossilen Energieträgern gestillt. Die Studie ist eine wichtige Vorbereitung auf dem Weg zur kommunalen Wärmeplanung und wirft auch einen Blick in die Zukunft.

„Es wird uns beispielsweise dazu geraten, verstärkt Gebäude mit hohem Energiebedarf zu sanieren und die Energieberatung zu erweitern“, sagte Hans-Georg Dannert, Leiter des Klimareferats. Der Ausbau von Fernwärme werde als Beitrag gesehen, das Risiko hoher Energiekosten deutlich zu reduzieren. Laut der Konzeptstudie sei auch der Aufbau eines Erdwärmepotenzialkatasters interessant, um die Bedingungen der Erdwärmenutzung zu ermitteln. Große Potenziale würden die Abwärme aus Rechenzentren, Flusswasser sowie solarthermische Anlagen bieten.

Um weiter zügig voranzukommen soll eine „Task Force Kommunale Wärmeplanung“ gegründet werden. In ihr arbeiten Ämter der Frankfurter Verwaltung dezernatsübergreifend zusammen und erstellen auf Grundlage der Ergebnisse aus der Konzeptstudie, gemeinsam mit Energieversorgern, einen Fahrplan für die kommunale Wärmeplanung in Frankfurt. „Wir wollen den Bürgern, den Unternehmen und Institutionen Klarheit über die Zukunft ihrer Wärmeversorgung geben, damit sie besser planen können, welche Investitionen in die Energieversorgung sich zu welchem Zeitpunkt lohnen“, erklärte Heilig.

Das hessische Energiegesetz schreibt vor, dass Kommunen ab 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ab dem 29. November 2023 verpflichtet sind, zur Erreichung der Energie- und Klimaziele eine kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Das Wärmeplanungsgesetz des Bundes soll am 1. Januar 2024 in Kraft treten. Danach müssen Großstädte bis 30. Juni 2026 einen Wärmeplan erstellen.

Von Ende 2021 bis November 2023 ließ das Klimareferat von der Forschungs- und Beratungsorganisation e-think energy research GmbH, einer Ausgründung der TU Wien, eine Konzeptstudie zur Vorbereitung der stadtweiten kommunalen Wärmeplanung erarbeiten.

Mit dem Umbau hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung stehe Frankfurt vor einer der größten und finanziell aufwändigsten Infrastrukturaufgaben der vergangenen Jahrzehnte, wenn nicht vor einer Jahrhundertaufgabe, verdeutlichte Heilig. Doch Frankfurt habe auch schon viel erreicht. „Wir haben das städtische Fernwärmenetz ausgebaut und dezentrale Nahwärmegebiete entwickelt, zum Beispiel im Rebstockgelände oder am Riedberg, das kommt uns heute zugute. Flankierend wird in Frankfurt seit dem 3. November der Ausbau von Photovoltaikanlagen gefördert. Das ist wichtig, damit wir Strom, beispielsweise für Wärmepumpen, möglichst CO2-neutral erzeugen.“

Eine Karte der ausgewiesenen Potentialgebiete weist die bereits an die Fernwärme angeschlossenen Gebiete im Norden Frankfurts aus, die insbesondere durch das Müllheizkraftwerk Nordwest versorgt werden.

Fernwärme-Potenzialgebiete in Frankfurt © e-think energy research

Quelle:
https://frankfurt.de/aktuelle-meldung/meldungen/fernwaerme-solar–oder-geothermie/
Weitere Links:
https://www.fr.de/frankfurt/klimafreundlicher-heizen-frankfurt-setzt-auf-fernwaerme-92705025.html

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