Schlagwort: digitale Entwicklung

Wohnsitzanmeldung in Frankfurt jetzt online möglich

Das Bürgeramt führt einen neuen Onlineservice ein.

Ab Donnerstag, 1. August, können viele Frankfurterinnen und Frankfurter ihren Wohnsitz digital an- und ummelden. Möglich sind Anmeldungen in neue Haupt- oder sogenannte alleinige Wohnungen. Mit der neuen „Elektronischen Wohnsitzanmeldung“ digitalisiert das Bürgeramt eine für die Bürgerinnen und Bürger zentrale Verwaltungsleistung. Der Betrieb des neuen Onlineservices wird im Jahr 2024 vom Land Hessen finanziert.

Die neue „Elektronische Wohnsitzanmeldung“ spart künftig den Behördenbesuch. „Wir unterstützen damit die Frankfurter Bürgerinnen und Bürger, sich zeitlich und örtlich flexibel umzumelden und sich auf den Umzug zu konzentrieren“, sagt die für das Bürgeramt zuständige Dezernentin Eileen O’Sullivan. „Wir leisten damit einen weiteren Beitrag, um den Bürgerservice moderner und innovativer zu gestalten.“

Die Amtsleiterin des Bürgeramtes, Statistik und Wahlen, Lisa Rühmann, ergänzt: „Zuletzt haben rund 95.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Jahr das Bürgeramt besucht, um sich an- oder umzumelden. Der neue digitale Service bildet hierzu eine großartige Alternative und ist damit ein echter Meilenstein.“

Technische Voraussetzungen und Sicherheit

Die technischen Voraussetzungen zur Nutzung des Onlineservices sind ein Personalausweis mit aktivierter Online-Ausweisfunktion und PIN, ein Servicekonto (zum Beispiel bundID) und ein NFC-fähiges Smartphone mit installierter AusweisApp. Alternativ zur AusweisApp kann auch ein Kartenlesegerät und anstelle des Personalausweises die eID-Karte genutzt werden.

Bei der elektronischen Wohnsitzanmeldung steht die Sicherheit im Vordergrund: Die Nutzerinnen und Nutzer authentifizieren sich datenschutzkonform über die Online-Ausweisfunktion ihres deutschen Personalausweises oder der eID-Karte in ihrem Servicekonto. Dann erhalten sie Zugriff auf ihre bisher im Melderegister gespeicherten Daten, können diese überprüfen und ihre neue Adresse eingeben. Die sogenannte Wohnungsgeberbestätigung kann anschließend direkt hochgeladen werden. Nachdem die Meldebehörde die Angaben geprüft und den Vorgang abschlossen hat, kann im Onlineservice eine elektronische Meldebestätigung abgerufen werden. Die neuen Daten aus dem Melderegister können nun per AusweisApp direkt auf den Chip im Personalausweis oder der eID-Karte übertragen werden. Der Adressaufkleber für das Ausweisdokument und den Reisepass kommt innerhalb weniger Tage von der Bundesdruckerei per Post und kann einfach aufgeklebt werden.

Entwicklung und Finanzierung des neuen Onlineservices

Der Onlineservice „Elektronische Wohnsitzanmeldung“ wurde von der Stadt Hamburg im Zuge der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) nach dem „Einer-für-alle-Prinzip“ entwickelt. Jetzt steht es anderen Ländern und Kommunen zur Verfügung. Es handelt sich dabei um den bisher einzigen Onlineservice zur Wohnsitzanmeldung, der den Behördenbesuch vollständig ersetzt.

„Frankfurt war maßgeblich an der Adaption für Hessen beteiligt. Dafür haben viele Menschen sehr engagiert zusammengearbeitet und gezeigt, wie die Digitalisierung der Verwaltung gelingen kann. Herzlichen Dank an das ganze Team des Bürgeramts und an alle Beteiligten“, sagt O’Sullivan. „Wir freuen uns jetzt auf zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer, denn Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern lebt von der Anwendung.“

Das Land Hessen finanziert den Betrieb des Online-Dienstes für seine Kommunen im Jahr 2024. Die hessischen Städte Frankfurt am Main, Wiesbaden, Kassel, Darmstadt, Offenbach, Hanau, Gießen, Fulda und Rüsselsheim haben den Dienst stellvertretend für später einführende hessische Städte und Gemeinden als Pilotkommunen getestet und führen diesen nun ein. Damit steht die Online-An-/Ummeldung jetzt bereits mehr als 1,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern in Hessen zur Verfügung.

Der neue Onlineservice kann über die Website des Bürgeramts frankfurt.de/buergeramt oder direkt über wohnsitzanmeldung.de aufgerufen werden.

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Die digitale Weiterentwicklung ist ein Problem für Senioren

Liebevolle Hände

Während in den letzten 20 Jahren die Digitalisierung sich noch relativ gemütlich entwickelte, hat die Geschwindigkeit in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Gründe dafür sind …

  • Die zunehmende Verbreitung von Mobiltelefonen in der Gesellschaft.
  • Die hohe Akzeptanz in den jüngeren Generationen
  • Der Druck auf die Wirtschaft Kosten zu sparen und Dienstleistungen digital anzubieten.

Während bisher der digitale Vertriebsweg und die digitale Kommunikation zusätzlich zu den Standard-Verfahren wie Verkauf in Läden, Präsenz beim Kunden, Kommunikation über Fax, Telefon oder auf dem Postweg etabliert wurde, ändert sich das zunehmend.

Läden, Bankfilialen, Bahnhöfe werden immer weniger für Transaktionen genutzt. Der Online-Handel gewinnt weiter dazu und der Kontakt zum Kunden kann einfacher und kostengünstiger über SMS, WhatsApp, eMail und ähnliche Kanäle erfolgen.

Wenn aber traditionelle Vertriebswege entfallen, wird es eng für einen Teil unserer Gesellschaft. Hier ein paar Beispiele:

  • Nur etwa 55 % der Senioren über 80 Jahre nutzt das Internet und nur 41 % dieser Senioren besitzt überhaupt ein Mobiltelefon.
  • Von Armut betroffene Bürger können sich oft kein Handy leisten.
  • Gesundheitlich eingeschränkte Menschen, Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen können gegebenenfalls kein Mobiltelefon bedienen.

Daraus ergeben sich für die Betroffenen bittere Konsequenzen:

  • Nur Online-Geschäfte werden günstig(er) angeboten. Rabatte gibt es oft nur bei Nutzung der Firmen-Apps.
  • Bahntickets, Bahncards gibt es zunehmend nur noch digital.
  • Termine bei Ärzten, Behörden und anderen werden nur online vergeben.
  • Die Teilnahme am Wirtschaftsverkehr muss stellvertretend für die Betroffenen von Drittpersonen erledigt werden. (Die eigene Familie, Freunde, Betreuer, …)
  • Gerade die ältere Generation wird zunehmend von Betrügern mit Schockanrufen, IT-Betrügereien (Fake-Shops, …), Identitätsdiebstahl und ähnlichen kriminellen Taktiken um ihre Ersparnisse gebracht. Pech für die Erben und die Solidargemeinschaft, die dann einspringen muss, wenn die Lebenshaltungskosten nicht mehr aus den bisher vorhandenen Ersparnissen bestritten werden können.
  • Vereinsamung: Wer am Geschäftsleben nicht mehr teilnehmen kann, hat einen weiteren Schritt in die Isolation zurückgelegt.

Was kann man dagegen tun?

  • Gesetzlicher Anspruch auf analoge Dienstleistungen
  • Digitale Trainingseinheiten für Senioren in Wohnortnähe.
    Beispielsweise bietet das Familienzentrum Billabong nach den Ferien wieder einmal im Monat im Rahmen der »Digitalen Senioren« individuelle Unterstützung an. Ehrenamtliche Helfer sind dabei herzlich willkommen.
  • Institutionen und Vertrauenspersonen, die für Betroffene digital aktiv werden.
  • Digitale Infrastruktur für Seniorenwohnheime und Altersheime (W-LAN, Computer, …)
  • Viel Aufklärungsarbeit was Internet-Betrug angeht.
  • Investition in Sicherheit im Internet und harte Bestrafung und Verfolgung von Internet-Betrügern.
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