In Frankfurt kämpfen viele Stadtbäume mit Trockenheit und weiteren Stressfaktoren. Die Zahl der Bäume, die jährlich in unseren öffentlichen Parks und entlang der Verkehrsflächen sterben, wächst stetig an. Die Trockenheit der letzten Jahre, Schädlingsbefall und/oder hohe Salzkonzentrationen im Boden sind nur einige der Stressfaktoren, die den Bäumen zu schaffen machen.
Daher sucht die Klimaschutz-Initiative Riedberg e. V. dringend noch Helfer, die in diesem Jahr von Juni bis August alle zwei Wochen für zwei Stunden ausgewählte Bäume an folgenden Standorten messen können:
- Auf dem Riedberg am Lärmschutzwall zur A5 (4 Bäume)
- oder im Freizeitpark Kalbach (2 Bäume)
Die Bäume wurden bereits in den letzten beiden Jahren gemessen. Die ehrenamtlichen Helfer können jedoch in diesem Jahr die Messungen nicht mehr durchführen. Um fundierte Daten zu erhalten, die das Senckenberg Institut nutzen kann, ist jedoch die Weiterführung der Messreihen aus den vorangegangenen Jahren auch in diesem Jahr wichtig und nötig.
Interessenten können sich unter folgender eMail-Adresse melden: kontakt@klimaschutz.initiative-riedberg.de und erfahren dort weitere Details.
Baummessungen, Foto: KIR
Einen einleitenden Film mit Infos worum es bei dem Projekt „MainStadtbaum“ geht und wie sich das Messteam vom Riedberg einbringt, finden Sie in diesem Bericht vom HR-Fernsehen vom 17.06.2021: „Leben mit Grün“ Hilfe für Bäume.
Was wird bei dem Projekt gemacht?
Das Projekt MainStadtbaum hat sich zum Ziel gesetzt, mit innovativen Messmethoden gestresste oder kranke Bäume frühzeitig zu erkennen, um ihnen helfen zu können, bevor sie irreversiblen Schaden nehmen. Als Citizen-Science-Projekt setzt MainStadtbaum vor allem auf die Unterstützung der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger. Sie sollen an gemeinsam mit dem Grünflächenamt ausgewählten Bäumen in verschiedenen Stadtteilen Messungen durchführen, um den Fitnesszustand der Bäume festzustellen. Aus den Forschungsergebnissen erhofft sich das Wissenschaftsteam Erkenntnisse über Baumarten, die mit den veränderten Bedingungen durch den Klimawandel besser zurechtkommen, aber auch Standortfaktoren, die für Stadtbäume wichtig sind. Außerdem soll in dem für drei Jahre geplanten Projekt getestet werden, ob die Aussagekraft der Messungen die Erwartungen erfüllt und wie groß der Messaufwand ist, wenn die Messungen in großem Maßstab durchgeführt werden.
Mit zwei kombinierten Messungen führen die Bürger im ganzen Stadtgebiet Untersuchungen an den Blättern durch. Dabei werden zum einen über die Fluoreszenz (die Lichtabstrahlung) der Blätter die Photosyntheseaktivität bestimmt und zum anderen der Chlorophyllgehalt der Blätter gemessen. Die Kombination beider Werte gibt Auskunft darüber, wie effizient die Photosynthese in den Blättern abläuft.
Ist der Baum durch externen Stress geschwächt, wird dies (und sogar welche Art von Stress) direkt angezeigt. Die Messmethoden sind sehr einfach und deshalb auch von Laien durchführbar. Sie sind nicht-invasiv und beschädigen nicht den Baum, da nur von außen an den Blättern gemessen wird.
Das Projekt wird von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum) und dem daraus hervorgegangenen Start-Up „Phytoprove Pflanzenanalytik UG“ durchgeführt und soll über drei Jahre laufen. Am 27.06.2020 wurde es den ersten interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Die Messungen sollen zügig beginnen und erfolgen in Kooperation mit Grünflächenamt, Umweltamt und dem Palmengarten. Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt fördert das Projekt finanziell.