Südkoreas langer Atem

Bauzaun Südkoreanisches Generalkonsulat

Im November 2016 erschien in Frankfurts Zeitungen ein Bericht über das geplante südkoreanische Generalkonsulat am Riedberg. Gebaut werden sollte an einer prominenten Stelle, der Konrad-Zuse-Straße Ecke Altenhöferallee.

Bis dahin war die konsularische Auslandsvertretung in der Lyoner Straße, in der Bürostadt Niederrad untergebracht. Zu sehen gab es jedoch nicht viel. Das Gebäude war damals schon über 40 Jahre alt und entsprach in mancherlei Hinsicht nicht mehr den üblichen Standards, die speziell auch an die Bedürfnisse eines Konsulats gestellt werden. Daher hatten die Koreaner beschlossen umzuziehen. Zudem benötige das Konsulat mehr Räume.

Ein tiefes Bauloch, Baumaterialien und Baufahrzeuge dominierten das 2.100 Quadratmeter große Grundstück im Quartier „Universität“. Ein Jahr später sollte das Gebäude errichtet sein.

Der Neubau wurde ganz an die Wünsche und Bedürfnisse der Koreaner angepasst. Der Entwurf stammt aus der Feder von Prof. Eun Young Yi aus Köln. Das architektonische Konzept mit seiner schützenden, massiven Hülle mit tiefen Einschnitten in der Fassade sowie den schmalen Fenstern sollen koreanische Traditionen widerspiegeln.

Südkoreanisches Generalkonsulat

2021 kam dann die frohe Botschaft: Das neue Gebäude soll noch in diesem Jahr fertig werden. Vier Jahre später als ursprünglich geplant. Wann die koreanische Auslandsvertretung dann von ihrem Standort in Niederrad auf den Riedberg umzieht, war jedoch unklar.

Für die Bauarbeiten ist seit Jahren der Bürgersteig vor dem Grundstück in der Konrad-Zuse-Straße gesperrt. Sehr zum Unmut der Bevölkerung, vertreten durch den Ortsbeirat. Das Stadtteilgremium forderte, den Bürgersteig für Passanten freizugeben.

Bis zum 30.06.2021 lag noch eine Sondergenehmigung vor, wie der Magistrat damals mitteilte. Verzögerungen im Bauablauf hätten dazu geführt, dass der Bau noch nicht abgeschlossen sei. Grund für das Ruhen der Arbeiten, die zu den Verzögerungen führten, war Ärger mit der Bauleitung, teilte ein Sprecher des Generalkonsulats mit. Um die Bauarbeiten zu beschleunigen, beauftragte das Generalkonsulat eine neue Bauleitung.

Einstimmig hat sich nun der Ortsbeirat dafür ausgesprochen, die wiederholt abgelaufene Sondernutzungserlaubnis für die Baustelleneinrichtungsfläche des Konsulats nicht erneut zu verlängern. Zudem fordert der entsprechende SPD-Antrag, zeitnah den Gehweg durch den Abbau der Umzäunung der Baustelle freizugeben oder andernfalls diese auf das Grundstück des Konsulats zu versetzen.

Mal schauen, wie es weitergeht ….


Was ist ein Generalkonsulat?

Ein Generalkonsulat ist eine konsularische Auslandsvertretung eines souveränen Staates, die eigenständig (unabhängig von der Konsularabteilung der Botschaft) organisiert ist. Wie jede Konsularbehörde erfüllt das Generalkonsulat grundsätzlich keine diplomatischen Aufgaben, sondern nimmt in dem ihm zugewiesenen Amtsbezirk in erster Linie die Interessen der Bürger des Entsendestaates im Empfangsstaat wahr. Hierzu gehören u. a. die Entgegennahme von Namenserklärungen, die Ausgabe von Pässen oder auch Hilfeleistungen für eigene Staatsangehörige in Not.

Weiter werden zum Teil Reise- und Visumsangelegenheiten von Angehörigen des Empfangsstaates bearbeitet, die in den Entsendestaat einreisen möchten. Daneben werden auch anderweitige, die Verhältnisse zwischen Bürgern, Einrichtungen oder Behörden der beiden Staaten betreffende Verwaltungsaufgaben erledigt.

Das Konsulatsgelände ist gemäß dem Wiener Übereinkommen über konsularische Beziehungen unverletzlich, jedoch kein exterritoriales Gebiet.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Generalkonsulat

Teile diesen Beitrag mit Freunden