Am Montag um 12 Uhr stand Frankfurt still. U-Bahnen, S-Bahnen, Busse und Straßenbahnen blieben an Haltestellen stehen. Zahlreiche Frankfurter beteiligten sich an der europaweiten Schweigeminute für die Anschlagopfer in Paris. An der französischen Schule Victor Hugo (Rödelheim) versammelten sich Schüler und Lehrer auf dem Schulhof. Auch am Gymnasium Riedberg fand in der fünften Stunde eine Schweigeminute statt und in den Grundschulen wurde zum Teil ebenfalls über die Anschläge gesprochen. Eine Siebenjährige kam mit den Worten nach Hause: „Mama, wir haben in Religion darüber geredet. Mama, warum tun Menschen nur so etwas?“
Für das Rathaus Römer hat Oberbürgermeister Peter Feldmann Trauerbeflaggung angeordnet. „Es gibt nichts, was einen solchen brutalen Anschlag rechtfertigen kann“, sagte der OB, „unsere Gedanken sind bei der Pariser Bevölkerung, den Opfern und ihren Familien.“ Er nannte die Attentate von Paris einen grausamen Anschlag „auf unser Leben, unsere Werte und unsere Traditionen.“ Gemeinsam mit dem Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler sprach er der französischen Generalkonsulin Sophie Lovy Laszlo in einem Kondolenzschreiben tiefes Mitgefühl aus.
Auch Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg zeigt sich tief betroffen von den Anschlägen in Paris – und setzte sich zugleich für die Flüchtlinge in Frankfurt ein. „Denn die Menschen, die vor dem IS zu uns fliehen, sie brauchen unseren Schutz und die Anschläge dürfen weder Wasser auf die Mühlen derer sein, die gegen Flüchtlinge hetzen, noch derer, die gegen den Islam als Religion hetzen. Denn sonst haben die Terroristen genau das erreicht, was wir nicht wollen: eine Spaltung unserer Gesellschaft, die ihnen als weiteres Rekrutierungsfeld dient.“
Zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge in Paris liegt seit Montag ein Kondolenzbuch im Erdgeschoss des Römer aus. Auch noch in den nächsten Tagen kann man sich dort von 10 bis 18 Uhr eintragen.
(Zitate: Presse- & Informationsamt/ Stadt Frankfurt)