Die Planungen des Lurgi-Areals gehen in die nächste Runde

Das Stadtplanungsamt informiert über die Planungen des Baugebiets

Für den letzten Donnerstag hatte der Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) im Rahmen seiner 24. Sitzung zwei Vertreter des Stadtplanungsamtes und der AGB Holding eingeladen, den derzeitigen Stand der Planungen zur Bebauung des ehemaligen Lurgi-Areals vorzustellen. Die Veranstaltung wurde als städtische Bürgerfragestunde durchgeführt und gab der interessierten Öffentlichkeit die Möglichkeit, eigene Fragen und Anregungen zu äußern.

In einer Präsentation wurde der „Bebauungsplan Nr. 992“ – unter diesem Titel firmiert das Projekt – vorgestellt.

Wichtige Punkte:

  • Die Planungen umfassen das Grundstück Lurgiallee 5 (zwischen Olaf-Palme-Straße und Lurgi-Allee) sowie Teile angrenzender Verkehrsflächen. Das Gebiet ist insgesamt circa 8,55 Hektar groß.
  • Ziel der Planungen ist die „Schaffung eines kleinteilig strukturierten urbanen, gemischt genutzten, und durchgrünten Wohnquartiers mit tertiären Gewerbenutzungen, und einem Standort für eine Grundschule“ und zwei Kindertagesstätten
  • Der bisherige Gebäudebestand wurde abgerissen. Das Gelände liegt zur Zeit brach.

Bagger bei der Arbeit auf dem Lurgi-Gelände

zur Zeit beherrschen Bagger die Szenerie

Städtebauliches Ziel ist die „Entwicklung eines es urbanen Quartiers mit überwiegend Wohnnutzungen, wohnverträglichen Gewerbenutzungen (zum Beispiel Büroflächen, Hotel oder Coworking-Spaces), Einzelhandelsflächen, sonstige Kleinflächen und gastronomischen Angeboten“. Entstehen sollen geförderte Wohnungen (mindestens 30 %), gemeinschaftliche Wohnprojekte (15 %) sowie Miet- und Eigentumswohnungen. Es werden 840 bis 940 Wohneinheiten geplant. Die einzelnen Gebäude werden 5 bis 7 Geschosse hoch sein.

Im Areal soll ein „autoarmes Quartier“ verwirklicht werden: Zufahrt zu den Tiefgaragen besteht nur von außerhalb des Gebiets, innerhalb soll der Autoverkehr möglichst vermieden werden. Die Belange der Rettungsdienste, Anlieferung und Müllabfuhr werden eingeplant. Tiefgaragen werden nicht für jede Mieteinheit zur Verfügung stehen (max. 30 %), stattdessen kommt hier ein „reduzierter Stellplatzschlüssel“ zum Tragen.

Weitere Details können in der unten angegebenen „B922-Präsentation“ eingesehen werden.

Während der Veranstaltung wurde wiederholt darauf hingewiesen, dass man immer noch in einer frühen Phase der Planung stecke:

  • zum einen sieht das Baugesetzbuches (BauGB) bis zur rechtsverbindlichen
    Bekanntmachung eine Reihe von Einzelschritten vor. Beim Stadtplanungsamt schätzt man bis zum finalen Entscheid durch die Stadtverordnetenversammlung einen Zeitraum von 3 Jahren.
  • zum anderen werden für diverse Einzelfragen (z.B. Entwässerung, Fernwärme) erst die Konzepte (zum Teil von externen Experten) erstellt.

Prozesskarte Bebauungsplan

Im dicken roten Rahmen die aktuelle Phase

Ein weitere Mitwirkung der Bürger kann bis zum 20.11.2023 erfolgen. Informationen gibt es hier:
Online:
https://www.stadtplanungsamt-frankfurt.de/fr_hzeitige_beteiligung_der_ffentlichkeit_19947.html?prid=24024
Persönlich:
Im Planungsdezernat: montags bis freitags von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr
Atrium, Kurt-Schumacher-Straße 10, 60311 Frankfurt am Main
Telefonisch:
Ansprechpartner: Felix Schoeler und Michael Theis
Telefon: 069 – 212-34598 und 069 – 212-44587
eMail: abteilung-2.amt61@stadt-frankfurt.de

Im letzten Teil der Veranstaltung bestand die Möglichkeit, Anregungen und Kritik
vorzubringen oder einzelne Fragen zu stellen. Die Wortmeldungen wurden allesamt
protokolliert und sollen im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung bei den Planungen
berücksichtigt werden.

Eine Auswahl der besprochenen Themen:

  • Abriss des alten Lurgi-Parkhauses: kritisiert wurde, dass eine spätere Nutzung als Park-and-Ride-Fläche nicht berücksichtigt wurde
  • Frischluftschneise: es wurden Zweifel geäußert, das bei der dichten Bebauung mit 5- bis 7-geschossigen Gebäuden eine ausreichende Belüftung des Areals gewährleistet ist
  • Mangelndes Parkplatzangebot
  • Kapazität der U-Bahn-Anbindung: es wurde in Frage gestellt, ob die bestehende U- Bahn-Linie das zusätzliche Aufkommen an Fahrgästen angemessen bedienen kann
  • Der Bedarf nach öffentlichen Sport- und Spielplätzen
  • Niederschlagswasser und Bewirtschaftung des Regenwassers
  • Wie vermeidet man die Entwicklung einer „Schlafstadt“?
  • Gibt es ein Gesamtkonzept für das Heizen im Quartier?


Weiterführende Links

Informationsmaterial des Stadtplanungsamtes:

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