Jetzt sind die Karten neu gemischt: Im Ortsbeirat Kalbach/ Riedberg sind ab sofort sieben Parteien vertreten. Die CDU verzeichnet Einbußen, bleibt aber stärkste Partei vor den Grünen, SPD und FDP. Je einen Sitz erhalten Linke, BFF und die neue paneuropäische Partei Volt.
Bis Freitag wurde ausgezählt, jetzt steht das Endergebnis fest: Die CDU erhält 30,2 Prozent der Stimmen im Bezirk Kalbach/ Riedberg und verliert knapp sieben Prozentpunkte im Vergleich zu 2016, bleibt aber stärkste Partei im Ortsbeirat. Die Grünen gewinnen sechs Prozent hinzu und erreichen 26,5 Prozent. Die SPD verliert deutlich und landet bei 15 Prozent. Gefolgt von der FDP mit 12,8 Prozent. Sonstige Parteien kommen wie bei Kommunalwahlen nicht unüblich auf 15,4 Prozent, darunter Linke, BFF und die neue paneuropäische Partei Volt. Die Wahlbeteiligung liegt bei 50,5 Prozent.
Auf Sitze umgerechnet bedeutet das: Die CDU hat ab sofort sechs Sitze (minus 1), die Grünen haben fünf Sitze (plus 1), die SPD nur noch drei (minus 1). Die FDP bleibt bei zwei Sitzen. Linke und BFF weiterhin bei einem Sitz und Volt gewinnt ebenfalls einen von 19 Sitzen.
Das sind die neuen Ortsbeiräte
Die Palette an Themen ist groß: Den Riedbergplatz verschönern und begrünen als einen zentralen Treffpunkt für den Stadtteil – das stand auf der Prioritäten-Liste gleich mehrerer Parteien ganz oben. Dazu die Themen Bildung, Umweltschutz, Räume für Vereine und Jugendliche und die Forderung nach dem Lückenschluss der U4 mit direkter Verbindung vom Riedberg zum Hauptbahnhof. Aber wer sind die neuen Volksvertreter und was wollen sie bewirken? Hier ein kurzer Überblick:
Für die CDU sind die bisherige Ortsvorsteherin Carolin Friedrich (53) und der Fraktionsvorsitzende Dr. Sascha Vogel (39) erneut in den Ortsbeirat und erstmals auch in die Stadtverordnetenversammlung gewählt worden. Im Ortsbeirat 12 ist auch Eva Maria Lang (74) vertreten und neu der Physiker Dr. Matthias Heiler (49), der Wirtschaftsinformatiker Dr. Sebastian Martin (48) sowie Thomas Schmidt 35/ Kfz-Meister). Ihre Themen: eine bessere ÖPNV-Anbindung, mehr niedergelassene Arztpraxen und eine bessere medizinische Versorgung für Jung und Alt, der Bau einer Mehrzweckhalle am Kalbacher Stadtpfad auch für mehr kulturelles Angebot und „Evolution statt Revolution“ beim Umweltschutz.
Für die Grünen ist wieder Spitzenkandidatin Ulrike Neißner dabei, die sich seit Jahren für ausreichend Betreuungsplätze im Stadtteil einsetzt, der Riedberger Kinderbeauftragte Ronald Bieber, selbst Vater von drei Kindern und engagiert in Sachen Verkehr und Energie, sowie Rechtsanwältin Ulrike Gauderer und IT-Experte Markus Muth. Neu im Ortsbeirat und mit Abstand jüngstes Mitglied ist Nils Müller, derzeit noch Mitglied im SV-Vorstand des Gymnasiums Riedberg. Er will Kreativität und innovative Ideen mitbringen, „um frischen Wind in den Ortsbeirat zu bringen“. Und möchte den Jugendlichen im Stadtteil eine Stimme geben und sie bei Entscheidungen mehr miteinbeziehen.
Für die SPD sind wieder die langjährige Fraktionsvorsitzende Susanne Kassold, Sven Moulden (25, Student und jugendpolitischer Sprecher) sowie neu Sabrina Geller dabei, die beim Sozialwerk Main Taunus arbeitet und sich ehrenamtlich beim ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Frankfurt engagiert. Die Themenliste der SPD: die Begrünung des Riedbergplatzes, mehr Sport- und Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche wie ein Skatepark am Riedberg, bezahlbaren Wohnraum und den Ausbau naturnaher Flächen.
Für die Liberalen ist wieder der Frankfurter FDP-Vorsitzende, der Rechtsanwalt Dr. Thorsten Lieb (47), im Ortsbeirat und neu die Projekt-Managerin Franziska Limberg (31). Die direkte U-Bahn-Verbindung zwischen Riedberg und Hauptbahnhof über die sogenannte Ginnheimer Kurve hat für sie oberste Priorität, dazu die Digitalisierung der Schulen, ein Schulcampus Kalbach und „Ideen statt Ideologien“.
Für die Linke ist weiterhin Filiz Akbas im Ortsbeirat vertreten. Sie wird sich weiterhin für soziale Gerechtigkeit, bezahlbaren Wohnraum und gegen Rassismus einsetzen.
Für die BFF ist erstmals Francesco De Palma dabei. Er will sich für die Sanierung der Talstraße einsetzen, für die Begrünung des Riedbergplatzes und für ein Verkehrskonzept, das alle gleichberechtigt behandelt.
Für die neue paneuropäische Partei Volt, die es auf Abhieb auch in die Stadtverordnetenversammlung geschafft hat, sitzt ab sofort Adrianna Richter im Ortsbeirat 12. Volt will sich für eine bessere Digitalisierung, „intelligente Stadtlösungen“ und mehr Lebensqualität einsetzen.
Fotos: CDU Kalbach/ Riedberg, Grüne Kalbach/ Riedberg, SPD Kalbach/ Riedberg, FDP Kalbach/ Riedberg, Linke
Von BFF und Volt lagen leider keine Fotos der Ortsbeirats-Kandidaten vor.