Am 15. Juni war es soweit. Das Bergest für die Berghöfe der Deutschen Wohnwerte wurde am Riedberg gefeiert. Die Deutsche Wohnwerte ist Teil eines Familienunternehmens (Zech Group SE), das sich zu einem Weltkonzern mit mehr als 300 Firmen und über 10.000 Mitarbeitern von Bremen bis Beijing in China entwickelt hat.
Die Deutsche Wohnwerte aus Heidelberg setzt sich für hochwertige und nachhaltige Immobilienentwicklung ein. Trotzdem war das Management überrascht, als sie 2016 den Zuschlag für ihren Entwurf der Berghöfe erhielten.
In den Folgejahren mussten dann in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Baudezernat zahlreiche juristische Aufgaben gelöst werden, bis das Projekt Bauhöfe endlich umsetzbar wurde. Doch durch eine gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe konnten die auftauchenden Probleme erfolgreich gemeistert werden.
Das Areal der „Berghöfe“, wie das Bauprojekt heißt, umfasst gut 42.000 Quadratmeter – so viel wie 6 Fußballfelder. Auf dem Gelände werden 8 Wohn-Höfe errichtet, sowie eine mit 450 Stellplätzen für Kfz und 1.150 Stellplätze für Fahrräder umfassenden Tiefgarage, die dafür sorgt, dass das Areal oben fahrzeugfrei und daher besonders für Fußgänger geeignet ist.
Nach einem Gespräch mit dem damaligen Baudezernenten Mike Josef (inzwischen Oberbürgermeister von Frankfurt) wurde die Planung so angepasst, dass der Fokus nun auf Mietwohnungen liegt, um die besonderer Wohnungsnot für Mieter in Frankfurt zu lindern. Ursprünglich waren 360 Wohnungen geplant, inzwischen dürften es nach Fertigstellung sogar 399 Wohnungen mit 2 bis 5 Zimmern werden.
Die Wohnanlage ist so groß, dass für die Bewohner eine eigene Packstation vor dem Gebäude angelegt wurde. Auch die Tiefgarage gehört zu den größten Garagen in Frankfurt. Durch die Hanglage muss sie ein Gefälle von 11 Metern überbrücken. Durch Blumen-Icons wird schon in der Tiefgarage symbolisiert in welchem Hofbereich man sich befindet. Diese Blumen finden sich nämlich auch in den Pflanzbeeten der jeweiligen Höfe und unterscheiden sich von Hof zu Hof. So gelingt die Orientierung schon nach kurzer Eingewöhnungsphase.
Die Bruttogeschossfläche von 72.000 m2 ist fast so groß, wie das Lurgi-Gebäude (87.000 m2) das nebenan im Mertonviertel gerade abgerissen wird. Nur das Squire-Gebäude (über 140.000 m2) am Flughafen, das größte Gebäude Frankfurts, toppt diese Dimensionen.
In dem umbauten Raum der Tiefgarage könnte bequem ein Tanker untergebracht werden, was den zukünftigen Mietern nur bedingt weiterhilft, aber die gewaltigen Bauleistungen verdeutlicht. Über 5.000 Ladungen Beton mussten in den vergangenen Jahren herangeschafft werden, um dieses Bauwerk der Vollendung nahe zu bringen.
Einweihung Berghöfe Symbolbild Bauleistung
Auch eine Kuriosität: Auf dieser Baustelle kann man aktuell alle Bauphasen eines Bauobjektes gleichzeitig erleben. Vom Spatenstich über das Richtfest bis zur Fertigstellung und Erstbezug. Während die ersten zwei bis drei Höfe fertiggestellt worden sind und die ersten Mieter bereits dort ein- und ausgehen, ist mit den Höfen 4-6 erst ab Herbst, wahrscheinlich sogar erst Anfang des kommenden Jahres mit der Übergabe zu rechnen. Die letzten zwei Höfe werden dann noch einmal ein Jahr brauchen, bevor auch hier die Schlüssel übergeben werden können.
Während zu Beginn eigentlich die Erstellung von frei verkäuflichen Eigentumswohnungen geplant war, hat man sich inzwischen doch zu Mietwohnungen entschlossen, wobei man sich die Option zur Umwandlung in Eigentumswohnung vorbehalten hat. Aber das ist derzeit Zukunftsmusik und hängt davon ab, ob eines Tages der Wohnungsbestand an einen Endinvestor weitergereicht wird. Eine 4-Zimmerwohnung mit 109 qm Wohnfläche im 3. OG wird derzeit etwa für 1.755 Euro Kaltmiete (16 €/qm) angeboten. Sobald weitere Wohnungen zur Vermietung angeboten werden, kann man Preise, Lage und Ausstattung auf der Seite der Berghöfe in Erfahrung bringen.