„Wir sind froh, dass wir wieder öffnen können“

Drei Salons, 27 Mitarbeiter, keine Einnahmen seit Dezember: Irina Mezger, Inhaberin von „MIREL Friseure“, erklärt im MAINRiedberg-Gespräch, warum der Lockdown ihre Branche besonders hart getroffen hat – und warum der Neustart am 1. März so wichtig für sie ist.

Noch sind die Türen verschlossen, aber ab nächsten Montag können Irina Mezger und ihr Team endlich wieder ihrer Arbeit nachgehen. „Wir sind froh, dass wir wieder aufmachen können, auch wenn wir am Anfang aufgrund der Corona-Beschränkungen nur rund 40 Prozent unserer Kapazitäten nutzen können“, sagt die Inhaberin von insgesamt drei Friseursalons am Riedberg und im Nordwestzentrum.

Darum trifft die Krise auch Mitarbeiter so hart

Während so manche Kundinnen und Kunden vermutlich nur noch ungerne einen Blick in den Spiegel wagen und den Zeitpunkt für den ersten Friseur-Besuch nach dem Lockdown herbeisehnen, ist für Mezger die Krise existentiell. „Sie müssen sich vorstellen, dass wir nicht nur den ersten Lockdown überstehen mussten, sondern seit Mitte Dezember, dem normalerweise umsatzstärksten Monat, keine Einnahmen mehr haben.“

Sie hat bis heute keine Hilfszahlungen erhalten, auch nicht die zugesagten Dezember-Hilfen, und seit vier Monaten keinen Unternehmerlohn, sagt Mezger. „Auch für unsere insgesamt 27 Mitarbeiter sind es schwere Zeiten.“ Sie bekommen Kurzarbeitergeld, 60 Prozent für Alleinstehende, 67 Prozent für Angestellte mit Kindern. Allerdings machen rund ein Drittel des monatlichen Verdienstes normalerweise Provisionen und Trinkgelder aus.

„Wir sind froh, dass wir öffnen dürfen und hoffen, dass die anderen Berufsgruppen auch schnellstmöglich nachziehen können“, sagt Irina Mezger, Inhaberin von MIREL Friseure Foto: privat

Bereits nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 wurde niemand mehr eingestellt. Freie Stellen aufgrund von Schwangerschaft und Umzug wurden nicht neu besetzt. Der Grund dafür war vor allem die Corona-Abstandsregelung. „Wir konnten nur jeden zweiten Arbeitsplatz nutzen. Die Knappheit der Arbeitsplätze führte auch dazu, dass wir unser Ausbildungsprogramm stark runterfahren mussten“, heißt es bei MIREL. Man habe allerdings noch nie so viele Bewerbungen wie in den vergangenen Wochen erhalten, da viele Salons ihren Mitarbeitern gekündigt haben.

Online-Terminvergabe läuft bereits

Doch als Berufsoptimisten möchten sie alles dafür tun, um diese Krise zu überstehen – auch durch mehr Digitalisierung. Die Rezeptionisten arbeiten bereits teilweise von zu Hause und koordinieren die Termine. Auch Onlineberatungen sind möglich. „So vermeiden wir, dass zu viele Personen im Raum sind und unsere Kunden sind glücklich, weil sie sich die Anfahrt für den Beratungstermin sparen können.“

Auch das Angebot an Online-Weiterbildungen für Friseure ist in den vergangenen Monaten enorm ausgebaut worden. So können Mitarbeiter viel leichter und schneller geschult werden, was durchaus ein Vorteil ist.

Auftrieb gibt dem MIREL-Team, „dass die Kundinnen und Kunden uns treu geblieben sind“. Und die Online-Terminvergabe bereits seit Tagen sehr gut läuft. „Wir müssen schauen, wie es weitergeht. Ganz krisensicher ist der Friseurberuf zwar nicht mehr, jedoch ist die Nachfrage nach uns doch sehr groß. Wir sind froh, dass wir öffnen dürfen und hoffen, dass die anderen Berufsgruppen auch schnellstmöglich nachziehen können“, lautet die optimistische Auskunft von Irina Mezger. 

Weitere Informationen und Terminvergabe unter wwww.mirel-friseure.de  sowie info@mirel-friseure.de

Foto: MAINRiedberg

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