Ein kalter Herbsttag in einem ungeheizten Hangar bei 4° Celsius. In anderthalb Stunden wird das Konzept des Umweltamtes für die Periode 2023-2025 vorgestellt. Wegen zahlreicher Krankheitsfälle im Amt müssen Frau Rosemarie Heilig (Stadträtin und Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen) und Herr Dr. Thomas Hartmannshenn (seit 2014 Leiter der Grüngürtel-Projektgruppe) die Projektvorstellung allein über die Bühne ziehen. Dank mitgebrachter Wolldecken lässt sich die Kälte einigermaßen aushalten.
Und das sind die Meilensteine für die ersten Umsetzungsschritte
- Entwicklung eines Gestaltungsleitfadens (Corporate Design & Corporate Identity)
- Sanierung und Aufwertung des Gabionenbandes im Süden
- Gestaltung des Hangar-Vorplatzes
- Gestaltung der Außenbereiche beider Hauptgebäude
- Sanierung der Gebäude im Bestand
- Gastronomisches Angebot langfristig sichern
Und das verbirgt sich dahinter:
1. Gestaltungsleitfaden
Das Interesse an der Corporate Identity / dem Corporate Design war bei der Zuhörerschaft eher gering. Aber ein einheitliches Auftreten im Zusammenspiel mit dem GrünGürtel-Desing macht natürlich Sinn. Denn hier soll ja eine Rhein-Main-Marke gestärkt werden, um die Besonderheiten dieses grünen Naturbandes in Frankfurt zu stärken.
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2. Sanierung und Aufwertung des Gabionenbandes
Die derzeitige Gabionenwand ist nicht behindertengerecht, birgt aber das Potential für Verletzungen. Daher soll sie in ein Sitzband umgewandelt werden, das von behindertengerechten Rampen durchbrochen wird, um die Zugänglichkeit der Liegewiese von der Restaurantseite her zu gewährleisten.
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3./4. Gestaltung des Hangar-Vorplatzes und
der Außenbereiche beider Hauptgebäude
Etwa 3.500 qm Fläche könnten komplett entsiegelt werden und weitere 500 qm könnten zumindest teilweise entsiegelt werden. Ein kleiner aber wichtiger Beitrag um die zunehmende Erwärmung Frankfurts im Sommer zu reduzieren. Auch für die Natur (Insekten, Vögel, … ) ein wichtiger Beitrag.
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5. Sanierung der Gebäude im Bestand
Die gute Nachricht; Untersuchungen haben ergeben, dass die historischen Gebäude erhalten werden können. Die Sanierungsarbeiten sollen auch demnächst beginnen. Die schlechte Nachricht: Solange noch kein Pächter für die Gastronomie gefunden worden ist, wird schwerpunktmäßig nur die Hülle des Gebäudes saniert. Der Innenbereich kann erst dann angegangen werden, wenn die Vorstellungen eines neuen Pächters in das Konzept integriert worden sind.
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6. Gastronomisches Angebot
Das war der Punkt der das Publikum am Meisten interessierte: Warum findet sich kein Pächter?
Als Rahmenparameter wurden genannt:
- Für die Gebäude ist eine Pacht zu zahlen
- Dienstleistungen die vorher die gemeinnützige SFG geleistet hat, stehen nach ihrer Insolvenz nicht mehr zur Verfügung (Sauberkeit des Geländes, …)
- Der Betrieb ist ganzjährig zu gewährleisten
Doch alle potentiellen Pächter haben bisher abgewunken. Zu viele variable Elemente lassen eine fundierte Kalkulation nicht zu.
- Hohe Wetterabhängigkeit
- Betrieb auch in der kalten Jahreszeit, obwohl dann auf dem Gelände „tote Hose“ ist
- Unkalkulierbare Besucherzahlen die vom Wetter und von vielen anderen Faktoren beeinflusst werden.
- Keine Basisauslastung, die garantiert werden könnte
Dazu kommt die Schwächung der Gastronomen, die durch Personalmangel, Verluste in der Corona-Zeit, Mehrwertsteuer-Erhöhung im kommenden Jahr und Inflation bedingt sind.
Ideal scheint ein Gastronomie-Betrieb zu sein, der das Tower-Cafe als eine Lokation unter anderen führt und die stark schwankenden Gästezahlen durch zusätzliche Betriebsstätten kompensieren kann.
Von dem eigenen Konzept eines potentiellen Pächters sind aber viele andere Faktoren abhängig. Ohne eine konkrete Absprache mit einem zukünftigen Pächter wird man größere Veränderungen wie z.B. die Ausgestaltung des großen Hangars, Renovierung des Restaurationsräume und des Vorplatzes nicht realisieren wollen. Nur so könne vermieden werden, dass man Tatsachen schaffe, die man – so Herr Hartmannshenn – anschließend bereuen und revidieren müsse.
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Fazit
So lange die Frage des zukünftigen Pächters nicht geklärt ist, können nur kleine Punkte des bisher vorgelegten Konzeptes bereits umgesetzt werden. Viele Ideen wurden gesammelt, wann aber welche davon umgesetzt werden ist noch völlig offen. Finanzielle Mittel sind derzeit vorhanden und daher nicht der Engpass. Gut, dass man die viele Zeit schon mal für konzeptionelle Arbeiten und das Schmieden von Allianzen genutzt hat. Aber des Pudels Kern steht einer maßgeblichen Weiterentwicklung noch im Wege.