Schlagwort: Physikalischer Verein

Sonne zum Greifen nah – Ein Teleskop bringt den Sternenhimmel an den Frankfurter Berg

Wissenschaft zum Anfassen - Kind schaut durch Sonnenteleskop

Am Frankfurter Berg wird es an diesem Tag nicht nur heiß – es wird auch leuchtend. Denn auf dem Gelände von Reifen-Diehl erwartet Besucherinnen und Besucher ein außergewöhnlicher Blick in die Weiten des Weltalls: Ein professionelles Sonnenteleskop macht es möglich, unsere Sonne ganz aus der Nähe zu betrachten.

Physikalischer Verein & Kommunale Ausländer- und Ausländerinnenvertretung

Organisiert wird die Bildungsaktion vom Physikalischen Verein – Gesellschaft für Bildung und Wissenschaft in Kooperation mit der Kommunalen Ausländer- und Ausländerinnenvertretung (KAV) der Stadt Frankfurt am Main. Die Veranstaltung findet am 23. August 2025 zwischen 11:00 Uhr und 15:00 Uhr statt und ist für alle Interessierten kostenfrei zugänglich.

Wissenschaft zum Mitmachen und Anfassen

Feyyaz Cetiner, stellvertretender Vorsitzender der KAV und Geschäftsführer der Reifen-Diehl-Filiale am Frankfurter Berg, ist treibende Kraft hinter diesem Projekt. Ihm liegt besonders am Herzen, dass Wissenschaft nicht nur in Hörsälen oder Laboren stattfindet:

„Wissenschaft muss dahin, wo die Menschen leben“, betont Cetiner. „Gerade hier am Frankfurter Berg wollen wir jungen Menschen die Chance geben, hautnah zu erleben, wie spannend Astronomie sein kann.“

Instrument zur Sonnenbeobachtung vor Frankfurter Kulisse

Sicherheit beim Blick in die Sonne

Das Teleskop ermöglicht unter fachkundiger Anleitung einen sicheren Blick auf die Sonne – inklusive Sonnenflecken, beeindruckender Oberflächenstrukturen und Informationen über die gewaltigen Kräfte unseres nächsten Sterns.

„Es ist ein Erlebnis, das man nicht vergisst“, sagt Cetiner. „Viele Jugendliche sehen hier zum ersten Mal durch ein wissenschaftliches Instrument in den Himmel – und das kann der Beginn einer großen Neugier sein.“

Mit Herzblut

Für Cetiner ist diese Bildungsaktion mehr als nur ein Event – es ist eine Herzensangelegenheit:

„Ich bin überzeugt, dass Bildung überall stattfinden sollte – an Schulen, in Vereinen, auf Plätzen und, warum nicht, auch hier am Frankfurter Berg. Wir bringen die Sterne zu den Menschen, damit vielleicht auch ein Funke zurückspringt.“

Sonnenprotuberanzen in H-alpha – ein Blick durch das Sonnenteleskop

Sonnenprotuberanzen in H-alpha – ein Blick durch das Sonnenteleskop, © Physikalischer Verein

Die Chance ergreifen

Die Organisatoren hoffen auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher, die an diesem Tag die einmalige Gelegenheit nutzen, einen Blick in das Herz unseres Sonnensystems zu werfen.

„Alle sind willkommen – ob jung oder alt, ob Hobbyastronom oder einfach nur neugierig“, lädt Cetiner ein. „Das Wichtigste ist: vorbeikommen, schauen und staunen.“

Feyyaz Cetiner

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200 Jahre Physikalischer Verein

Sternwarte des Physikalischen Vereins

Der Physikalische Verein feiert im kommenden Jahr sein 200-jähriges Jubiläum. Auf dem Uni-Campus Riedberg haben die Geologie und die Physik regelmäßigen Austausch mit dem physikalischen Verein. Von daher ist es nicht uninteressant, sich auch ein wenig mit der Geschichte dieses Vereins zu beschäftigen.

Der Verein wurde 1824 gegründet und spielte schnell eine wesentliche Rolle für die Forschung und für die Vermittlung von wissenschaftlichem Know-how in der Rhein-Main-Region. Schwerpunkt der Fachdisziplin war damals die Physik.

Der Verein wurde von Frankfurter Bürgern gegründet, um sich über die aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet der Physik zu informieren und auszutauschen. Als dann 90 Jahre nach der Vereinsgründung die Goethe-Universität entstand, wurde der Verein zum Mitstifter von 8 naturwissenschaftlichen Instituten und damit zu einem der wesentlichsten Protagonisten in der Entstehung unserer heute so bedeutenden Universität.

Immerhin ist die Forschung im physikalischen Bereich in Frankfurt von herausragender Bedeutung in der Welt der Wissenschaft. Parallel zu den wissenschaftlichen Forschungsaktivitäten im universitären Bereich bildet der Physikalische Verein eine Quelle für wissenschaftliche Vorträge und zahlreiche Seminare und darüber hinaus die Möglichkeit, astronomische Beobachtung auch im Rhein-Main-Gebiet zu ermöglichen.

Dazu kommen zahlreiche Veranstaltungen wie Workshops und Fortbildungen für Frankfurter Bürger bzw. für Interessierte aus der Rhein-Main-Region. Die Veranstaltungen sind so konzipiert, dass sie auch von interessierten Laien verstanden werden.

Darüber hinaus werden zusätzlich vertiefende Vorträge aus unterschiedlichen Fachdisziplinen angeboten. So kommen jährlich an die 150 Veranstaltungen zusammen, von denen etwa ein Drittel astronomische Themen zum Inhalt hat.

Pro Jahr kommen etwa 15.000 Besucher in den Genuss dieser Vorträge. Darüber hinaus wird auf YouTube ein Großteil dieser Beiträge zur Verfügung gestellt und auch lebhaft wahrgenommen. Auf etwa 2 Millionen Abrufe kommt diese Sparte im Jahr.

Markus Roellig, Wissenschaftlicher Direktor

Markus Roellig, Wissenschaftlicher Direktor, Foto: Privat

Inzwischen hat der Physikalische Verein etwa 2.000 Mitglieder. Immerhin 50 Mitglieder sind auch bereit, sich ehrenamtlich für den Verein zu engagieren. Etwa 15 % der Mitglieder sind unter 25 Jahre alt. Der Verein betreibt insgesamt 3 Sternwarten. Eine direkt in Frankfurt, eine im Taunus und eine weitere in Spanien.

Wir können noch viele weitere spannende Vorträge erwarten, denn die Welt ist voller Wunder, die es noch zu entdecken gilt.


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