Schlagwort: Klimaziel

Das Müllkraftwerk in Heddernheim rüstet auf

Blockheizkraftwerk Heddernheim

Das Müllkraftwerk in Heddernheim wird von den Frankfurtern gerne „Fessie“ genannt. Vor allem wegen der hübschen Bemalung seines großen Schornsteins. Darüber hinaus ist dieses Kraftwerk für große Teile des Riedbergs auch als Fernwärmelieferant wichtig. In Zeiten steigender Energiepreise sehnen sich viele Haushalte, die noch nicht an der Fernwärme hängen, nach einem zeitnahen Anschluss.

Die Betreibergesellschaft MHKW GmbH, die zu gleichen Teilen vom Abfallentsorger FES und dem Energiedienstleister Mainova getragen wird, investiert in diesem und im nächsten Jahr rund drei Millionen Euro und ermöglicht so den Einsatz von Erdgas und Wasserstoff in den Brennern.

Damit wird Frankfurts zentrale Infrastruktur für thermische Abfallverwertung, Wärme- und Stromerzeugung an einer wichtigen Stelle für eine Perspektive ohne fossile Brennstoffe bereit gemacht.

In diesem Müllheizkraftwerk hat jede der 4 Verbrennungslinien 2 Brenner. Diese konnten bislang nur mit Heizöl betrieben werden. Künftig ist dies auch mit Erdgas und eben Wasserstoff möglich.

Die Brenner sind eine Art Anzündhilfe für die Verbrennungslinien. Sie werden lediglich für das Wiederhochfahren nach Revisionen (Generalüberholungen) oder Störungen benötigt. Im Dauerbetrieb – nach Erreichen der Zieltemperatur von 850° Celsius[1] – brennt der Abfall durch sich selbst. Sobald im Kessel ausreichend heißer Dampf für den Betrieb der Stromturbine entsteht, kann der Brenner wieder abgeschaltet und die Kraftstoffzufuhr gestoppt werden.

Die MHKW GmbH ertüchtigt seit Jahren ihre Kraftwerke. Ihr Ziel ist es, die Wärmeerzeugung bis zum Jahr 2040 CO2-neutral zu gestalten. Mit den neuen Brennern im MHKW setzen sie ihren Weg zur klimaschonenden Energieerzeugung konsequent fort.

Perspektivisch könnten CO2-Emissionen durch den Einsatz von Wasserstoff gänzlich vermieden werden. Für den Einsatz von Wasserstoff in der erforderlichen Größenordnung sind indes unter anderem weitere Investitionen in die Infrastruktur, insbesondere die Netze nötig.


Das Müllheizkraftwerk in der Frankfurter Nordweststadt

Das Müllheizkraftwerk verwertet Restmüll aus Frankfurt und der Region sowie nicht recyclefähige Gewerbeabfälle. Die genehmigte Jahresmenge liegt bei 525.000 Tonnen. Daraus erzeugt die Anlage im Jahr deutlich über 500.000 Megawattstunden Wärme für die Versorgung von rund 30.000 Frankfurter Haushalten. Pro Jahr speist das MHKW zudem über 200.000 Megawattstunden Strom ins öffentliche Stromnetz ein. Das entspricht dem Bedarf von 60.000 Zwei-Personen-Haushalten. Deutschlands größte Flotte von E-Müllfahrzeugen wird damit angetrieben.

Über die FES GmbH

Die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) ist das größte Entsorgungsunternehmen der Rhein-Main-Region. Als Public-Private-Partnership gehört das Unternehmen zu 51 % der Stadt Frankfurt und zu 49 % der Firma Remondis. Rund 1.900 Mitarbeiter entsorgen und verwerten die Abfälle von über 750.000 Frankfurtern. Darüber hinaus betreibt FES moderne Anlagen zur Sortierung von Altpapier und von Gewerbeabfällen, zur Behandlung von Bioabfällen, Aufbereitung von Verbrennungsschlacke sowie – gemeinsam mit dem Energieversorger Mainova – zur thermischen Verwertung von Hausmüll. Mit seiner Kfz-Techniksparte ist die FES Vorreiter beim Einsatz emissionsfreier Antriebstechniken in großen Nutzfahrzeugen. (www.fes-frankfurt.de)

Über die Mainova AG

Die Mainova AG ist der führende Energiedienstleister in Frankfurt am Main und Energiepartner für Privat- und Firmenkunden in ganz Deutschland. Das Unternehmen beliefert mehr als eine Million Menschen mit Strom, Gas, Wärme und Wasser und erzielte mit seinen rund 3.100  Mitarbeitern im Jahr 2022 einen bereinigten Umsatz von fast 4,5 Milliarden Euro. Mainova erzeugt in großem Maßstab selbst Energie und bietet neben klassischen Versorgungsinfrastrukturen auch Produkte und Dienstleistungen rund um erneuerbare Energien, Elektromobilität, Carsharing, Energieeffizienz und digitale Infrastrukturen. Größte Anteilseigner der Mainova AG sind die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding (75,2 %) und die Münchener Thüga (24,5 %). Die übrigen Aktien (0,3 %) befinden sich im Streubesitz.

[1] Schmelzpunkte: Kalzium 839°, Aluminium 660°, Uran und Magnesium 640°

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Ketchup auf Pommes zur Erreichung des 1,5 Grad Klimaerwärmungsziels

Kunstaktion Klimaziele

Wie haucht man einen grauen Novembertag am besten Farbe und Abwechslung ein?
Nun, ein innovativer Riedberger, Herr Sören Pürschel, ließ sich dazu etwas einfallen. Positiv inspiriert von den zerstörerischen Aktionen, die sich Aktivisten in Berlin hatten einfallen lassen, hat er hier in Frankfurt das Kunstprojekt „Tomatenketchup auf Pommes schießen“ entwickelt.

Aus Materialien, die sich schon im Sperrmüll befanden, hat er ein neues Objekt gestaltet, in dessen Mittelpunkt eine Portion Pommes den Betrachter anlacht. Rechts oben in der Ecke wurde eine Ketchupflasche angebracht.

Als Überschrift nahm er das Ziel, auf das sich die wichtigsten Nationen der Welt verpflichtet hatten, das Klima der Erde um nicht mehr als 1,5 Grad zu erwärmen. Der Begriff Ketchup erinnert dabei an den englischen Begriff „Catch Up“, also Aufholen, Einholen oder auch mit einer Entwicklung Schritt halten, die einem sonst zu entgleiten droht.

In Kombination mit „Time to Ketchup” bedeutet das dann „es ist an der Zeit sich ranzuhalten (aufzuholen, Boden gut zu machen)“. Sei es bei der Erreichung der Klimaziele oder aktuell um Ketchup zu den Pommes zu bringen. (Immerhin hat Beuys auch Butter in die Ecke geschmiert und dies wird als Kunst interpretiert.)

Aber die projektbetrachtenden Passanten konnten natürlich auch ganz individuelle Parallelen ziehen oder darüber spekulieren, was es mit dieser Kunstinstallation auf sich hatte. Wer sich dazu überwinden konnte, sich mit diesem Projekt zu befassen, durfte die Ketchupflasche einsetzen, um einen roten Strahl von Ketchup in Richtung Pommes zu senden und zu prüfen, ob er auch richtig getroffen hatte.

Damit der nachfolgende Passant wieder die gleichen Ausgangsbedingungen vorfand, wurden die Spuren seines Vorgängers mit ein paar Blättern von einer Rolle Küchenpapier elegant beseitigt.

Kunstaktion Klimaziele

Kunstaktion Klimaziele

Wem diese Art von Gegenwartskunst nicht so zusagte, der konnte sich zu der nahegelegenen Schirn bewegen, um dort die aktuelle Chagall-Ausstellung zu bewundern, oder die prächtigen Bauten der neuen Altstadt von Frankfurt zu durchstreifen.

Sicherlich war diese Aktion nicht so medienwirksam wie die Bilderattentate in Berlin, aber sie waren ein schönes Beispiel dafür, was man mit einer Portion Kreativität so auf die Beine stellen kann. Und wer weiß, vielleicht fühlt sich ja der eine oder andere Schüler, oder ihre Kunstlehrer dazu inspiriert, so ein Projekt weiterzuentwickeln und hier in Frankfurt auszuprobieren. Auf diese Weise kann man auch graue Novembertage zu bunten Ereignissen entwickeln.


Weiterführende Links zum Thema Bilderattentate aggressiver Klimaaktivisten

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