Wir leben in schwierigen Zeiten und suchen nach Lösungen für rasant steigende Energiepreise und CO2-Einsparungen. Dazu passt ein Vorschlag, den der Ortsbeirat (12) beim Magistrat zur Prüfung eingereicht hat.
Im Gewerbegebiet „Am Martinszehnten“ gibt es noch zwei unbebaute Grundstücke, die sich zur Errichtung einer Biogasanlage anbieten. Seit der Planung 1996 mit Baubeginn ab etwa 2000 liegen die zwei Grundstücke im Gebiet noch brach, während der Rest inzwischen bebaut ist. Beide Flächen sind weit von den nächsten Wohngebieten in Kalbach und Nieder-Eschbach entfernt.
Bei der Vergärung des pflanzlichen oder tierischen Materials mithilfe von Bakterien unter Ausschluss von Sauerstoff entsteht Methan (Biogas). Je nach eingesetztem Material produzieren die Bakterien Biogas mit einem Methangehalt von 50 % bis 75 % und CO2. Das Kohlendioxid braucht aber nicht vom energiereichen Methan abgeschieden werden und kann zusammen mit diesem in einem Blockheizkraftwerk vor Ort der Verbrennung zugeführt werden. Alternativ kann das Biogas zu Erdgasqualität aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist werden.
Die bei der Produktion anfallende Prozesswärme könnte überdies von den Gewerbebetrieben in der unmittelbaren Nachbarschaft zur Heizung ihrer Betriebsgebäude verwendet werden. Die entstehenden Gärreste können noch als Dünger in der Landwirtschaft von den Landwirten als Alternative zu teurem Kunstdünger verwertet werden.
Weitere Vorteile einer Biogasanlage wären die Versorgung mit Energie unabhängig von Wind und Wetter. Die Erzeugung und der Verbrauch erfolgen lokal und benötigen keine langen Leitungsnetze. Die Transporte der Biomasse aus Biotonnen, landwirtschaftlichen Betrieben, Grünschnitt-Ecken, … verkürzen sich, der Wertstoffhof Nord würde entlastet. Methan hat eine hohe Energiedichte und kann außerdem leicht gespeichert und über weite Entfernungen transportiert werden.
Daher sprach sich der Ortsbeirat Kalbach-Riedberg für die Prüfung der Machbarkeit einer Biogasanlage aus. Auch das Bundeswirtschaftsministerium fordert angesichts der Energiekrise und des Umstiegs auf erneuerbare Energien einen Ausbau der Biogasproduktion. Nun hoffen die Ortsbeiräte, dass eine solche Anlage baldmöglichst einen Beitrag zur sicheren Gasversorgung leisten wird.
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