Im Sommer 2019 trat die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung in Kraft. In Frankfurt nutzen verschiedene Anbieter wie zum Beispiel Tier, Lime, Circ und Bird den öffentlichen Raum (Straßen, Brücken, Gehwege,…) zur Vermietung ihrer Elektro-Tretroller (E-Scooter). Die unsachgemäße Nutzung dieser Fahrzeuge durch einen Teil der Bewohner und der Gäste in Frankfurt wird inzwischen zu einer immer größeren Belastung. Obwohl die Stadtverwaltung sich schon intensiv bemüht hat, der Probleme Herr zu werden, ist die Bevölkerung inzwischen von den Missständen reichlich genervt.
- Bürgersteige und Fußgängerbereiche werden regelmäßig von eTretrollernutzern befahren.
- Rücksichtslos abgestellte Fahrzeuge behindern und gefährden Bewohner, vor allem Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen mit Gehhilfen und Rollatoren, Eltern mit Kinderwagen,…
- Es wird zu schnell gefahren, mehrere Nutzer stehen auf einem Tretroller,…
Insgesamt sind derzeit etwa 12.000 eTretroller auf Frankfurts Straßen unterwegs.
Welche Argumente sprachen in der Vergangenheit für die Nutzung von eTretrollern?
Ökologischer Nutzen und CO2-Reduzierung
- Die Fahrzeuge haben – wie sich zeigte – eine relativ kurze Lebensdauer. Das erhöht die Müllberge (Elektroschrott).
- So mancher Tretroller landete in Gewässern, in Grünanlagen oder an anderen Stellen, wo er nicht hingehört.
- Die Anbieter fahren nachts (Straßenlärm) mit (oft älteren) Dieseltransportern (Abgase) durch die Stadt, um die Tretroller wieder einzusammeln, die Akkus zu tauschen oder aufzuladen oder um die Fahrzeuge zu anderen Stellen zu bringen.
- Die Fahrzeuge werden inzwischen auch als Sitzgelegenheit und als Drogenverstecke genutzt.
Öfters werden die eTretroller als Spaß- und Freizeitgeräte genutzt. Dabei sollten sie eigentlich für die Bewältigung der sogenannten „letzten Meile“ genutzt werden.
Paris als Trendsetter
Paris war eine der ersten Städte, die diese eTretroller eingeführt hat. Auch sie hatten massiv Ärger mit den Nutzern. Daher waren sie auch die Ersten, die zum 01.09.2023 die Nutzung in der Stadt wieder abgeschafft habe. Damit konnte die Verkehrssicherheit deutlich erhöht werden.
Wer jedoch den Nutzen, den diese eTretroller bieten, nicht missen möchte, kann sich natürlich selbst einen kaufen. Eigentümer gehen mit ihren Gefährten erfahrungsgemäß ganz anders um, als die zahlreichen Mieter.
Daher wurde Anfang November von der BFF-BIG-Fraktion im Römer der Antrag (NR 796) an die Stadtverwaltung gestellt, die Vermietung von E-Scootern in Frankfurt möglichst zeitnah zu unterbinden und die hierfür notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, etwa durch eine entsprechende Änderung der Satzung der Stadt Frankfurt am Main über Sondernutzungen.
Auf das Ergebnis werden so manche Bürger in Frankfurt gespannt warten.
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