Mit Schutzkleidung, viel Erfahrung, Humor und etwas Wasser retten die Hobby-Imker Holmer Drews und Matthias Adler einen Bienenschwarm am Riedberg. MAINRiedberg hat die Bienenfreunde begleitet.
Es sieht nur wie eine kleine schwarze Wolke in einem Ahornbaum aus, unmittelbar neben dem Kätcheslachpark. Wer aber genauer hinsieht, wird in dieser Wolke beinahe unzählige schwarze Punkte bemerken. Bienen, die dicht an dicht an einem Ast hängen. Ihr Summen ist nicht zu überhören. “Das dürften hier ein paar Tausend Bienen sein. Dass ein Schwarm plötzlich auszieht und sich irgendwo niederlässt, ist um diese Jahreszeit nichts Ungewöhnliches”, erklärt Holmer Drews.
Er spricht von einem “normalem Teilverhalten”. Wenn es den Bienen an ihrem normalen Standort, beispielsweise in einem Bienenhaus, so gut geht, dass sie eine neue Prinzessin produzieren können, schwärmt die alte Königin mit ihrem Hofstaat aus. “Das sieht gefährlicher aus, als es ist”, so der passionierte Imker. Wenn die Insekten uns Menschen oder wenn wir Menschen ihnen dann aber zu nahe kommen, könnte es gefährlich werden. Deshalb waren Holmer Drews und Matthias Adler vom Verein Bee Friends Frankfurt auch an einem Feiertag sofort bereit dazu, die Bienen zu retten.
Es klappt mit zwei Versuchen
Sie haben einen Bienenkasten mitgebracht. Dazu eine einfache große Plastikbox und einen Wassersprüher. “Die Wasserwolke wird die Bienen ein bisschen beruhigen”, sagen die Experten. Während Holmer vom Boden aus die Lage sondiert, steigt Matthias auf die Leiter, die etwas schief an dem noch jungen Baum lehnt. Dann muss alles schnell gehen. Erst kommt etwas Wasser, dann schlägt Matthias Adler auf den Ast, an dem die Bienen dicht an dicht hängen. Gleichzeitig hält er den großen Plastikbehälter darunter, um die Bienen einzufangen. Und lässt diesen Sekunden später in die Arme von Holmer Drews fallen. Der geht nur wenige Schritte zum Bienenkasten, öffnet die Holzklappe, versucht die Bienen hineinzulocken, verschließt den Kasten wieder.
Währenddessen schwirren um den Baum herum und auch um die Gesichter der Imker immer noch Hunderte Bienen hektisch umher. Die beiden lassen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Versuch 1 war schon ziemlich geglückt. “Trick 17 ist es aber, die Königin einzufangen. Dann zieht der ganze Hofstaat nach.”
“So Mädels, hier könnt ihr einziehen”
Also steigt Matthias Adler nochmals auf die Leiter. Im zweiten Versuch klappt die Rettungsaktion so gut, dass Holmer Drews beim Öffnen des Bienenkastens zufrieden sagt: “So Mädels, hier könnt ihr einziehen!”
Der Arzt und Bienenfreund spricht noch “ein Lob auf den Radfahrer” aus, der die Bee Friends verständigt hatte. In den nächsten Tagen wird dann ein neuer Standort für die Bienen gesucht.
Der Verein hat unter der Telefonnummer 0162-155 7312 eine “Schwarmhotline” eingerichtet.
“Unter dieser Nummer kann man uns Bienenschwärme melden. Sofern es möglich ist, werden wir versuchen, den Schwarm zu fangen und die Bienen zu retten”, erklärt Drews. Ein wichtiger Zusatz: Bei der Hotline geht es nur um Bienenschwärme und nicht um Fragen zu Bienen oder bienenähnliche Insekten. Dafür ist das Umwelttelefon der Stadt Frankfurt unter 069/ 212 39 100 die richtige Anlaufstelle.
Weitere Informationen zu den Riedberger Bienenfreunden im Internet unter bee-friends.org
Foto: MAINRiedberg Magazin