„Am Schäferköppel“, wo die Winde wehen und da wo Frankfurt, Karben und Bad Homburg aufeinandertreffen, stehen seit 20 Jahren vier Windräder etwa 100 bis 150 Meter hoch, auf einer Fläche von 34 Hektar. Wer auf der Riedbergallee nach Osten schaut, sieht manchmal eine der Spitzen der Windräder.
Wie die Deutsche Flugsicherung (DFS), eine Bundesbehörde, nun bekannt gegeben hat, werden 2024 analoge Drehfunkfeuer durch digitale ersetzt. Dadurch kann der Anlagenschutzbereich auf 7 Kilometer reduziert werden. Bisher galt ein 15 Kilometer Schutzradius, in dem Windräder nur mit Genehmigung der DFS gebaut werden dürfen.
Daher lag das Projekt „Erweiterung des Windparks“ seit 2014 auf Eis. Jetzt, sollen nach Freigabe durch die DFS drei der Windräder durch neuere Modelle ersetzt werden, die bis in eine Höhe von 246 Metern reichen und mit 5 Megawatt viel leistungsfähiger sind als die bisherigen Rotoren. Zudem sollen drei weitere Anlagen entstehen, die dann auf Frankfurter Grund errichtet werden.
Das Gelände ist schon lange als Windvorrangfläche in der Regionalplanung hinterlegt. Ganz in der Nähe, unweit des Wetterau-Dörfchens Bönstadt, ein Teil der Stadt Niddatal, liegt das Drehfunkfeuer „Metro“ (etwa 11 Kilometer entfernt). Das Drehfunkfeuer ermöglicht Piloten die Navigation bei Starts und Landungen am Frankfurter Flughafen. Der Schutz der Signale von Metro behinderte bisher den weiteren Ausbau der Windenergie. Denn Sicherheit für das Flugpersonal und die Passagiere geht vor.
Da die Technikumrüstung viele Windkraftstandorte in ganz Deutschland möglich macht, brachte schon der vorige Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) ein Förderprogramm auf den Weg. Nachfolger Robert Habeck (Grüne) gab es dieses Frühjahr frei. Für die Umsetzung des Projektes sind jedoch etwa sechs Jahre anzusetzen.
Ob der Schutzbereich tatsächlich wie vorgesehen reduziert werden kann, wird sich erst nach dem Umbau zeigen. Dann wird die Flugsicherung die neue Situation vermessen. Es könne ja sein, dass in der Zwischenzeit gebaute Gebäude zu so starken Störungen führten, so dass die Verkleinerung nicht im geplanten Umfang möglich sein wird.
Jede der 5-Megawatt-Anlagen produziert rechnerisch genug Strom für 6.000 Haushalte. Das bedeutet Strom für fast 10 % der Frankfurter Haushalte. Der Windpark wird zwar nur eine Ergänzung beim Frankfurter Strommix sein, da die Solarenergie in der Stadt aufgrund der Lage weit im Binnenland grundsätzlich mehr Potenzial bietet. Aber die Nutzung des Windes ist trotzdem ein wichtiger Baustein. Jedes Windrad ist ein kleiner Beitrag gegen den Klimawandel.