Obwohl immer die Rede vom alten Flughafen Bonames ist, liegt der Flughafen eigentlich zum größten Teil auf Kalbacher Gebiet. Erst die Flächen vom Tower bis zum Labyrinth liegen auf Bonameser Grund. Auch eine ehemalige römische Straße führt vom Bonifatiusbrunnen auf dem Riedberg aus über das Flughafengelände.
Als 1945 die Amerikaner Frankfurt erreichten, wurden viele Flächen von den Besatzern in Anspruch genommen. Der Flughafen Kalbach/Bonames wurde ausgebaut. Dort wurden vor allem Hubschrauberstaffeln stationiert. Die dafür benötigten Flächen wurden den ortsansässigen Bauern mit Waffengewalt abgenommen. Auf Gemeindegrenzen wurde dabei keinerlei Rücksicht genommen.
Anfang der Neunzigerjahre deutete sich erst mal ein Rückzug der Amerikaner an. Entsprechend traten Vertreter der Kalbacher und Bonameser Bürger mit dem Frankfurter Magistrat in erste Diskussionen über eine mögliche weitere Nutzung ein. Als 1992 die Amerikaner dann tatsächlich das Flughafengelände aufgaben, wurde es in den Grüngürtelplan der Stadt Frankfurt mit aufgenommen und als Landschaftsschutzgebiet der erhöhten „Klasse II“ eingestuft.
Die Natur hat sich in den vergangenen 30 Jahren viel Terrain zurückerobert. Das Areal wurde zum beliebten Freizeitort, zum Biotop und zum Ort des Lernens. Naturwissenschaftler untersuchten die biologischen Veränderungsprozesse. Nun soll der Ort über Zeitgeschichte (Themen Flucht und Migration) informieren, das Thema Klimawandel mit beleuchten und allgemein Umweltbildung betreiben.
Die Stadt will „ein Konzept erarbeiten, dass den Alten Flugplatz zum Lernort für Artenschutz und Biodiversität in Frankfurt und Umgebung macht“. In das Konzept soll das seit langer Zeit leer stehende „Towercafé“ eingebunden werden, um dort Feste und Veranstaltungen anzubieten.
Durch die Corona-Pandemie werden Orten der Naherholung für die Stadtbewohner immer wichtiger. Zur Finanzierung des Konzepts tragen die Regionalpark Ballungsraum RheinMain gGmbH und die Regionalpark RheinMain Taunushang GmbH insgesamt 200.000 Euro bei.