So könnte der neue Stadtteil Nordwest aussehen

Zwischen Niederursel und Praunheim, also nicht weit vom Riedberg entfernt, könnte der neue Stadtteil „Frankfurt Nordwest“ mit mehr als 8000 Wohnungen entstehen. Jetzt hat eine Jury das Siegerkonzept vorgestellt. Weitere Untersuchungen laufen.

Seit März haben sieben Teams aus Stadt- und Landschaftsplanern begleitet durch einen breit angelegten Bürgerdialog für den Neuen Stadtteil der Quartiere Studien zu Stadt und Landschaft erarbeitet. Am Mittwoch hat eine hochkarätig besetzte Jury diese Studien zu Stadt- und Landschaft bewertet – und als überzeugendsten Beitrag das Konzept „Quartiere im Kreislauf“ des Teams Cityförster und Urbane Gestalt ausgewählt. Mitglieder der Jury waren Vertreter der Frankfurter Regierungskoalition, Vertreter des Planungsdezernats und des Umweltdezernats sowie nationale und internationale Experten aus den Bereichen Stadtplanung, Landschaftsplanung, Verkehrsplanung, Ökologie, Wirtschaft und Gesellschaft.

8600 Wohnungen und „autoarme“ Quartiere

Planungsdezernent Mike Josef stellte die Ergebnisse gemeinsam mit der Jury-Vorsitzenden Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, und weiteren Stadtplanern und Experten vor. „Mit dem Konzept ‚Quartiere im Kreislauf‘ haben wir eine sehr gute Grundlage für die weiteren Untersuchungen und einen guten ersten Eindruck davon, wie das Gebiet künftig aussehen könnte.“ Geplant sind rund 8600 Wohnungen, die sich auf vier Quartiere mit vielfältigen Wohnformen verteilen. In den einzelnen autoarmen Quartieren sind sogenannte ‚Hubs‘ mit Mobilitätsangeboten, Einkaufsmöglichkeiten, Gastronomie, Bildungseinrichtungen, Jugendzentrum und Quartiersgaragen anstelle von Tiefgaragen geplant.

Der Entwurf sieht vor, dass von dem Untersuchungsraum von 425 Hektar rund 75 Prozent für Landwirtschaft, Grünflächen, Gärten, Parks und begrünte Innenhöfe reserviert werden. Rund um den neuen Öko-Bauernhof ‚Agro-Hub‘ sollen kleinteilige Anbauflächen und Gartenland für die Bewohner der bestehenden und neuen Quartiere entstehen. „Der Entwurf hat die Frage, wie Stadt und Landschaft gemeinsam geplant werden können, hervorragend beantwortet“, sagte Planungsdezernent Mike Josef.

„Es hat sich gezeigt, dass der breit angelegte Bürgerdialog maßgeblich zur Qualität der Studien beigetragen hat“, sagte die Präsidentin der Bundesarhcitektenkammer. „Die vier vorgeschlagenen Quartiere respektieren gepaart mit einem schlüssigen Erschließungskonzept Landschaftsraum und Klimatologie vor Ort und geben gleichzeitig der Landwirtschaft eine Zukunftsperspektive“, fasste Martin Hunscher die Bewertung des Preisgerichts zusammen.

Bürgerbeteiligung bei den Planungen

Die vorbereitenden Untersuchungen zu „Frankfurt Nordwest – neuer Stadtteil der Quartiere“ werden als sogenanntes „kooperatives Verfahren“ mit einer breit aufgestellten Bürgerbeteiligung durchgeführt. Die unterschiedlichen Lösungsansätze wurden schon während der Bearbeitung diskutiert, die Entwürfe verbessert, geändert und konkretisiert. 

Die Empfehlung der Jury, die Studien, Wirtschaftlichkeitsberechnungen und die fachlichen Grundlagen fließen bis Ende 2021 in einen Abschlussbericht ein. Erst danach kann die Stadtverordnetenversammlung entscheiden, ob diese städtebauliche Entwicklungsmaßnahme sinnvoll ist und eingeleitet werden soll.

Informationen & Foto: Stadt Frankfurt

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